Australia Little Horn

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Travelers at this place
  • Day 7

    Cradle Mountain Summit

    February 21 in Australia ⋅ ⛅ 13 °C

    Wir wachen mit gefrorenen Scheiben und Eiszapfen an der Nase auf. Die Nacht war ziemlich kalt, um die 3 Grad. Wie gut, dass wir extra Schlafsäcke eingepackt haben! Die waren heute Gold wert.

    Früh machen wir uns fertig, denn es steht eine größere Aktion an.
    Wir wollen DIE Tour der Touren im Cradle Mountain Nationalpark laufen. Der gleichnamige Gipfel der Cradle Bergkette soll erklommen werden. Die Bedingungen scheinen gut, also los.

    Schon nach kurzer Zeit merkt man, welche Kraft die Sonne in Australien hat. In kürzester Zeit heizt sich die Luft auf und wir pellen uns aus den Klamottenschichten. Wir werden heute alle 90 Minuten Sonnencreme nachschmieren... und es wird trotzdem nicht genug sein. Miss Sunshine spielt hier einfach in einer ganz anderen Liga.

    Eine Klasse für sich sind aber auch die abwechslungsreichen Landschaften, durch die sich der Trail nach oben schraubt. Seen, Wasserfälle, Berge, Graslandschaften... alles dabei, bis irgendwann das Cradle-Massiv vor der Nase auftaucht. Schön.

    Von hier aus sind es nur noch 300 Hm und laut Wanderführer eine Stunde Aufstieg. Bald geschafft...

    Der Aufstieg entpuppt sich jedoch als spannender als beschrieben. Statt "ab und an müssen die Hände an den Fels" ist fast ausschließlich Kraxelei über große, teils rutschige und ausgesetzte Blöcke erforderlich. Einige Stellen erfordern Kletterkenntnisse in den unteren Graden und führen zu Stau und Resignation am Berg. Nicht wenige müssen kurz vorm Gipfel umkehren.

    Wir verstehen auf jeden Fall nun, warum das eine Schild weiter unten soviel mehr Zeit veranschlagt hat als unser Wanderführer.
    Dumm nur, dass unsere Zeitplanung dadurch etwas enger wird - bis 18 Uhr müssen wir am Bus-Stop sein, um mit dem letzten Shuttle zurück zum Parkplatz zu kommen. Und jetzt trauen wir auch der Zeitangabe für den Rückweg nicht mehr.

    Also fällt die Pause am Gipfel kürzer aus als sonst. Trotzdem sind die Ausblicke bombastisch. Es hat sich wieder mal gelohnt! Wir sind begeistert.

    Bald reißen wir uns (leider) von den Panoramen los und suchen uns vorsichtig den Weg zurück. Es dauert ganz schön, bis wir wieder einfacheres Gelände unter den Füßen haben. Das war ja 'ne Ewigkeit für 300 Höhenmeter! Heftig...

    Aber auch der restliche Abstieg zieht sich noch eine ganze Weile.
    Und da wir länger brauchen als gedacht, ist uns in Folge noch etwas anderes passiert: Das erste Mal in all den Jahren auf Wandertour geht uns das Wasser aus. Uns beiden. Wir hatten jeweils 2,5 Liter mit. Ups...

    Wie gesagt: Die Sonne spielt hier in einer anderen Liga.

    Zum Glück gibt's da noch ein Backup in Form einer Thermoskanne voll Tee. Normalerweise wäre da was kühles drin, heute morgen erschien mir ein wärmender Tee aber wie eine richtig gute Idee. Christian findet diese Idee in der sengenden Wärme gerade nicht mehr so glorreich, aber was soll's. Wasser ist Wasser.

    Im (schwitzenden) Schweinsgalopp geht's also die letzten Kilometer zurück zum Bus-Stop. Am Ende ist die Eile überhaupt nicht nötig gewesen, aber das Erlebnis heute war Lehre genug. Das passiert uns hoffentlich nicht noch mal!

    Trotz alledem:

    Die Begehung des Cradle Mountain Summits ist eine wunderschöne Tour. Würden wir immer wieder machen und können sie wärmstens (haha) empfehlen - aber nur mit 'nem Extrakanister Wasser auf dem Rücken. 😅
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  • Day 6

    Cradle Mountain Nationalpark

    February 20 in Australia ⋅ ☁️ 13 °C

    Der Cradle Mountain Nationalpark ist vermutlich der beliebteste Nationalpark in Tasmanien.
    Riesige Parkplätze, ein Shuttlebus-System sowie extrem gut ausgebaute Wege lassen erahnen, wie viele Menschen jeden Tag hierher gekarrt werden.

    Auch wir verschaffen uns einen ersten Eindruck für die nächsten zwei Nächte. Und dieser ist schon mal richtig gut.
    Die Cradle Mountains erinnern an eine Alpenbergkette, wunderschöne Bergseen glitzern in der Sonne und es gibt vielfältige Landschaften zu bestaunen.

    Da muss man vor lauter Rundschau echt aufpassen, dass man nicht vergisst, auch mal wieder auf seine Füße zu achten.

    Ein Ameisenigel (Echidna) bahnt sich nämlich behäbig wackelnd direkt vor uns seinen Weg und lässt sich überhaupt nicht bei der Futtersuche stören. Ich muss eher noch Platz machen, damit mir das Tier nicht einfach über die Schuhe läuft. Verdutzt schauen wir ihm hinterher. Ist ja mal sehr gechillt, der Dude.

    Aber wenigstens ist es nicht die Tigersnake, die wir vorhin aus dem Shuttlebus heraus gesehen haben. Da wären WIR gar nicht mehr gechillt.😅

    Wir laufen ein paar kleinere Wanderwege ab, kommen aber nur langsam voran. Immer wieder sorgen Wombatsichtungen für Stau und kollektives Entzücken. Die Dinger sind aber auch niedlich! Und mindestens genauso entspannt wie das Echidna. Stoisch fräsen sie sich durchs Gras und lassen sich für jede Bewegung von den Zweibeinern feiern.
    Und als man denkt, süßer geht's nun nicht mehr, kommt sogar noch eine Mama mit Baby-Wombat um die Ecke. Hach...😍

    Auch wir schießen begeistert die Speicherkarten heiß. Nie im Leben hätten wir gedacht, dass wir in so kurzer Zeit so viele Tiere sehen. Und dann noch bei bestem Wetter. Haben scheinbar einen Lauf.

    Sehr happy fahren wir zu unserem Campingplatz und lassen bald den Tag ausklingen - müssen erstmal noch 1000 Fotos sichten.🙈
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  • Day 24

    Cradle Mountain National Park

    January 19 in Australia ⋅ ⛅ 18 °C

    Gestern sind wir von Penguin in den Cradle Mountain Nationalpark gefahren. Zuerst haben wir uns im Visitor Center erkundigt, was für Wanderungen zu machen sind. Nach eine kurzen Walk zum Boatshed sind wir mit dem Shuttelbus zurück um im Discovery Camping einzuchecken. Wir bleiben zwei Nächte.

    Am Montagmorgen ging es un 07.45 Uhr los Richtung Visitor Center um den ersten Shuttelbus zu erwischen. Wir fuhren bis zum Ronny Creek um uns für die Wanderung zu registrieren.
    Zuerst ging es flach auf einem Boardwalk. Der erste Stop war bei Marions Lookout. Von dort ging es weiter zum Kitchen Hut. Das Wetter war okee, sodass wir den Aufstieg zum Summit wagten. Die angegebenen 2.5 Stunden brauchen wir um wieder zurück
    zum Kitchen Hut zu kommen.
    Es war sehr rocky…krackseln war angesagt. Als wir oben ankamen war die Sicht und das Weite einfach toll. Wir machten uns aber ein wenig Sorgen, wie wir diese Rocks wieder nach unten erklimmen können. Aber es ging relativ gut.

    Wir entschieden uns anschliessend noch zum Hansons Peak zu laufen…da ging es wieder runter, dann wieder hoch und dann wieder runter und nochmals hoch. Zum Schluss ging es Talwärts zum Dove Lake Car Park. Retour beim Ronny Creak sahen wir dann doch noch Wombats🥰 nachdem wir während der Wanderung nur den Kot gesehen hatten (gut erkennbar, da er viereckig ist).
    Insgesamt waren es etwa 14 km und dies in etwas mehr als 6 Stunden.

    Unten im Camping angekommen gab es eine erfrischende Dusche, anschliessend eine feine Pasta und Salat. Dazu besuchte uns sogar noch ein Wallaby! 🥰

    Morgen geht es weiter an die Ostküste.
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  • Day 133

    Overland 3

    January 10 in Australia ⋅ ☀️ 14 °C

    Jour 3 : windermer Hut à New Pelion Hut.

    Grosse journée de 30km avec l'ascension mont Oakleigh où nous avons eu une belle frayeur en croisant un tiger snake mortel de 2m. Cette rencontre restera gravée à jamais dans ma mémoire !

    La rando passe de forêts tropicales à fougères arborescentes à des alpages, à des marais, à des forêts d'eucalyptus bref, grande variété d'ecosystemes pour notre plus grand plaisir !
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  • Day 132

    Overland track 2

    January 9 in Australia ⋅ ☁️ 20 °C

    Jour 2 : waterfall valley Hut-windermere Hut avec lac Will.

    Clairement notre étape préférée de tout le sentier avec des vues réellement époustouflantes (qui ne rendent pas avec nos photos!).
    On s'est baigné dans les eaux pures (et froides) des lacs des hauts plateaux. Les pademelons élèvent leurs petits quelques peu turbulents pour notre plus grand plaisir !Read more

  • Day 131

    Overland track 1

    January 8 in Australia ⋅ ⛅ 18 °C

    Jour 1 : Ronny Creek à Waterfall Valley Hut

    Première étape de notre belle rando de 80 km qui relie Craddle Mountain au Lac Saint Clair.
    Belle ascension de Craddle Mountain via Craterlake et Marion lookout. Atteindre le sommet s'apparente plus à de l'escalade !
    Une fois arrivés sur les hauts plateaux, la récompense est grande avec des paysages à couper le souffle sur 360°.
    Découvrons les Wombats, ces adorables créatures fessues !
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  • Day 372

    Cradle Mountain Tag II

    November 12, 2024 in Australia ⋅ ☁️ 16 °C

    Jeder einzelne Schritt schmerzt…zumindest ein bisschen.
    Wir haben letzte Nacht tief und fest geschlafen, denn die Wanderung vom Vortag auf den Gipfel des Cradle Mountain hat uns ganz schön geschlaucht. Und weil wir zu müde waren uns einen neuen Schlafplatz zu suchen, sind wir einfach nochmal zum selben Spot gefahren wie die Nacht davor.

    Heute lassen wir es langsamer angehen. Wir haben etwas länger geschlafen und sind nicht in Eile, sodass das Zelt ganz von alleine trocknen kann. Die Sonne hilft uns dabei.

    Dennoch sind wir wieder früh unterwegs und machen nochmal einen Abstecher zum Cradle Mountain Nationalpark.

    Diesmal parken wir unser Auto aber zentral und beschließen von dort aus noch eine kurze Runde am Dove Canyon zu wandern. Der Weg ist anfangs noch recht flach, bringt uns aber bald durch den knorrigen Wald immer tiefer hinunter. Kurz darauf sind wir oberhalb der Schlucht des Dove Canyon angekommen. Lautes Rauschen des Flusses ist zu hören. Ein vorsichtiger Blick über die Kante lässt uns den Magen umdrehen. Hier geht es wirklich steil runter. Nur eine kleine Absperrung trennt uns vom Abgrund.
    Es geht weiter flussaufwärts an den Klippen und zwei Wasserfällen vorbei, bis es immer flacher wird. Kurz bevor wir wieder am Auto sind, läuft uns noch ein wildes Wombat über den Weg. Es lässt sich von uns nicht stören, während wir ihn für ein paar Minuten beobachten. Ein Funfact zum Wombat: der Kot ist würfelförmig.

    Wir sind jetzt schon einige Tage hier auf Tasmanien und haben leider noch keinen einzigen Tasmanischen Teufel gesehen. Es ist auch wirklich nicht so einfach.
    Gut, dass es hier im Nationalpark ein Sanctuary gibt, in dem verwundete Beuteltiere aufgepäppelt werden, bevor sie wieder ausgewildert werden. Hier werden zurzeit neben Tasmanischen Teufeln auch Quolls und ein Wombat betreut.

    Ein Besuch im Sanctuary kostet 25AUD pro Person und kommt zu 100% den Tieren zugute. Wir müssen nicht zweimal überlegen und legen hier noch einen kleinen Zwischenstopp ein, bevor wir den Nationalpark verlassen.

    Zum ersten Mal sehen wir Tasmanische Teufel mit eigenen Augen direkt aus der Nähe. Auch wenn sie alles andere als Schmusetiere sind, sind sie einfach nur knuffig anzusehen.

    -Tasmanische Teufel-
    Diese nachtaktiven Beuteltiere sind Aasfresser und können ihr Maul bis zu 80 Grad weit aufreißen. Er ist nur so groß wie ein kleiner Hund, hat aber die stärkste Beißkraft der Welt. Knochen zu zerbeißen, ist für ihn kein Problem. Von seiner Beute, vornehmlich Aas, bleibt in der Regel nichts über. Es kommt wohl auch öfters vor, das Tasmanische Teufel im Bauch ihrer Aas-Beute übernachten, damit sie nach den Schlafen direkt weiterfressen können.

    Das Brüllen des Tasmanischen Teufels ist eine Mischung aus fauchendem Schrei und Grunzen und klingt gruselig. Die Drohgebärde dazu gleicht einem lautlosen Gähnen bei dem alle Zähne gezeigt werden. Kein Wunder also, das die ersten Siedler sie damals für Teufel hielten.

    Leider werden sie oft von Autos überfahren, weil sie sich auf der Straße herumtreiben, auf denen es genug Roadkill zu für sie zu fressen gibt. Da sie durch Jagen und mehrere Epidemien in den letzten Jahrhunderten beinahe komplett ausgestorben wären, erholt sich der Bestand nun langsam wieder, was unter anderem der Forschung und der Arbeit dieser Sanctuarys zu verdanken ist.

    -Quolls-
    Quolls sind katzengroße, nachtaktive Beutelmarder und jagen sehr geschickt in Bäumen nach kleinen Vögeln.
    Diese Geschöpfe haben je nach Art entweder ein camelfarbenes oder schwarzes Fell, welches am Rücken bis zum Schwanz Weiß gepunktet sein kann. Die einzigartigen Tiere sind einfach nur niedlich anzusehen.
    Es gibt insgesamt sechs verschiedene Arten dieser Beutelmarder, wovon vier als gefährdet eingestuft sind. Auch hier trägt der Mensch durch seine eigene Besiedlung, die Einschleppung nicht-endemischer Tiere, sowie die intensive Jagd auf Quolls Schuld.

    Auch wenn es uns schwer fällt, müssen wir langsam aufbrechen. Unser Aufenthalt auf Tasmanien neigt sich langsam dem Ende entgegen, sodass wir uns auf den Rückweg nach Devonport machen müssen.
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  • Day 371

    Cradle Mountain Nationalpark

    November 11, 2024 in Australia ⋅ ☁️ 7 °C

    Unser Wecker klingelt gegen 5 Uhr. Noch ist es dunkel und nasskalt. Während Aron draußen den Kaffee vorbereitet, macht Lara das Zelt von innen soweit fertig.
    Das Zelt ist durch die Feuchtigkeit wieder mal komplett nass. Aber heute haben wir keine Zeit das Zelt von alleine trocknen zu lassen. So packen wir kurzerhand das Bettzeug ins Auto, damit es nicht vom Zusammenklappen nass wird und wischen die Außenseite des Zeltes, so gut es eben geht, trocken.

    Wir fahren dem Sonnenaufgang entgegen, denn wir möchten mit den Ersten im Cradle Mountain Nationalpark sein.
    Die Einfahrt in den Park mit dem eigenen Auto ist nur bis 8 Uhr morgens möglich. Die einspurige Straße ist sehr eng und die Parkplätze sind begrenzt. Man kann sich für 15AUD pro Person ein Shuttleticket kaufen, womit man sich zwischen 9 und 17.30 Uhr hin und her fahren lassen kann. Das passt zeitlich nicht in unser Vorhaben, denn wir möchten heute zum Gipfel des Cradle Mountain wandern. Die Wanderung ist mit über 12km Länge, 600 Höhenmetern und einer Dauer von bis zu 8 Stunden als sehr schwierig eingestuft.

    Als wir unser Auto am Dove Lake abstellen, steht neben uns nur ein einziges anderes Fahrzeug. Insgesamt gibt es hier auch nur 9 Parkplätze!

    Nachdem wir schnell gefrühstückt haben, werden die Rucksäcke geschultert und los geht’s.

    Zunächst wandern wir am noch bewaldeten Ufer des Dove Lake vorbei bis zu den nächsten kleineren Seen, dem Lake Lilla und Wombat Pool. Noch ist der Weg leicht und größtenteils befestigt. Es geht noch kaum bergauf.

    Allmählich beginnt der erste steinige Anstieg und wir lassen innerhalb der nächsten anderthalb Kilometer über 230 Höhenmeter hinter uns.

    Wir sind nun am Marions Lookout angekommen und haben einen wahnsinnig tollen Rundblick auf die Seen um uns herum. Hier stehen keine Bäume mehr, sondern nur noch karge Büsche und kissenartige moosige Pflanzen. Hier halten wir kurz inne.

    Anschließend führt uns der Weg über einen Bergkamm bis vor die Füße des eigentlichen Berges. Teilweise wurde ein Boardwalk aus Brettern über die moosige Vegetation gebaut, um die Pflanzen zu schützen.
    Diese Gewächse kommen mit der lebensfeindlichen Umgebung und den sich schnell ändernden Wetterbedingungen sehr gut klar, aber sie sind sehr empfindlich, wenn über sie gelaufen wird. Sie brauchen fast 30 Jahre, um sich nach nur einem einzigen Fußabdruck wieder vollständig zu regenerieren.

    Vor dem letzten Aufstieg, auf bereits 1.200 Höhenmetern, machen wir eine kurze Pause an der Kitchen Hut. Das ist eine alte Hütte, die Wanderern bei den sich schnell wechselnden Wetterbedingungen Zuflucht bietet. Dort kreuzt auch wieder der Overlandtrack, den wir zuvor am Lake St. Clair gesehen haben.

    Wir wandern weiter, den Blick immer auf den Gipfel gerichtet. Es wird Stück für Stück immer steiler. Aus dem hölzernen Boardwalk wird zunächst ein steiniger Weg, der bald von wirr durcheinander liegenden Felsen abgelöst wird. Der Weg ist nur noch durch Pfähle markiert, die mit Abstand zwischen die Steine angebracht sind.

    Wir müssen klettern, uns hochziehen oder durch engere Passagen zwängen und manchmal sogar von Fels zu Fels springen und uns auf dem Hintern rutschend auf den nächsten Vorsprung vorarbeiten. Der Abgrund ist aber niemals direkt neben uns. Ein eisiger Wind weht uns die ganze Zeit um die Ohren.

    Uns begegnen zwei andere Wanderer, die wir überholen. Von den Beiden erfahren wir, dass nur ein anderes Paar noch vor uns ist. Das bedeutet, wir sind für heute die Zweiten auf dem Gipfel.
    Es sind nur noch 400m bis zum Ziel.

    Als wir die letzten Meter bis auf das kleine Plateau erklimmen, nass geschwitzt von allen Anstrengungen, werden wir mit einer atemberaubenden 360 Grad Aussicht belohnt. Die Luft ist kalt und klar und die Sonne scheint uns warm ins Gesicht.
    Für einen Moment halten wir inne und lassen alles auf uns wirken: wir haben es nach nur drei Stunden geschafft!

    Hier essen und trinken wir etwas und tanken wieder Kraft für den bevorstehenden Abstieg.

    Der Weg sieht beim Hinunterklettern völlig anders aus, ist aber gut zu bewältigen.
    Jedoch geht das stetige Abfedern allmählich in die Knie und wir spüren mittlerweile jeden Stein unter den Schuhen.

    Kurz vor der Kitchen Hut biegen wir rechts ab und wandern abwechselnd über den Boardwalk und steinigen Weg am felsigen Vorsprung entlang.

    Je tiefer wir kommen, desto üppiger wird wieder die Vegetation. Plötzlich hört Aron ein Rascheln im Abhang neben uns. Wir bleiben stehen und versuchen im Dickicht etwas zu erkennen. Keine zwei Sekunden später ruft er: „Eine Schlange - auf Augenhöhe -Weg da, schnell!!!“ Lara springt an ihm vorbei und Aron kann sie gerade noch mit seinem Handy filmen, bevor sie seelenruhig im dichten Dickicht verschwindet.
    Wir hatten soeben eine Begegnung mit einer Tigersnake auf Augenhöhe nur knapp 40cm neben uns! Diese Schlangenart ist zwar tödlich giftig und somit nicht ungefährlich, aber glücklicherweise nicht sehr angriffslustig.

    Den Schreck noch in den Knochen, machen wir uns weiter auf den Rückweg. Jedes noch so kleine Geräusch lässt uns nun nervös umherblicken. Diesmal sind es aber nur kleine Geckos, die vor uns im Gebüsch verschwinden und einmal ein Echidna.

    Die letzten zwei Kilometer gehen wir endlich wieder über flachen Untergrund um den Dove Lake herum bis zum Auto.

    Wir waren heute insgesamt 6 Stunden und 14km unterwegs, zwei Stunden schneller als eigentlich anberaumt ist. Wir sind glücklich, total müde und werden morgen bestimmt jeden Muskel und Knochen spüren. Aber das war es wert!

    Für die Nacht fahren wir wieder die 10km aus dem Park heraus, in das selbe Freecamp wie letzte Nacht.
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  • Day 58–60

    Cradle Mountain, Tasmanien

    March 30, 2024 in Australia ⋅ ☀️ 17 °C

    Wir befinden uns in dem Cradle Mountain-Lake St Clair National Park in der Region Central Highlands und damit wieder im Inland Tasmaniens. Obwohl der Cradle Mountain nur der sechsthöchste Berg in Tasmanien ist, ist er wegen der gezackten Konturen der Bergkette eine besondere Sehenswürdigkeit. Dementsprechend viele Touristen sind hier unterwegs und tagsüber können wir den Park nur mit einem Shuttle Bus besuchen. Aber ab 18 Uhr machen wir uns dann noch einmal mit dem Auto auf den Weg und genießen den Sonnenuntergang und die ganz besondere Atmosphäre in dieser wunderschönen Landschaft.
    Unsere Übernachtung in der Cradle Mountain Wilderness Lodge ist auch ein einmaliges Erlebnis, denn die Hütten stehen weitläufig im Regenwald verteilt, so dass wir die Privatsphäre und einen Whirlpool genießen können.
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  • Day 70

    Cradle Mountain Nationalpark

    March 7, 2024 in Australia ⋅ ☀️ 20 °C

    Touristenabzocke und Kommerzialisierung oder notwendiger Umweltschutz? Wie so oft auf unserer Reise geistert diese Frage wieder in unseren Köpfen herum, als wir überlegen, den Cradle Mountain Nationalpark zu besuchen. Weltkulturerbe und der ikonischste Ort Tasmaniens. Früher war er frei für alle zugänglich, seit einigen Jahren darf man tagsüber nur noch mit Shuttlebus reinfahren, das Auto muss man am Besucherzentrum abstellen. Und seit wenigen Monaten kostet der Shuttlebus Geld und die Fahrzeiten wurden auf 8:00-17:30 Uhr eingekürzt. Genannt wird das Service. Außerhalb dieser Zeiten darf man mit dem PKW in den Park, Campervans wie unserer sind aber zu jeder Zeit verboten. Der (mehr oder weniger alternativlose) Campingplatz neben dem Besucherzentrum muss Tage im Voraus gebucht werden und kostet pro Nacht stolze 40€ für einen Stellplatz, immerhin mit Stromanschluss. Nach einigem Grübeln entscheiden wir uns aber dafür, wer weiß wie oft wir noch die Chance haben nach Tasmanien zu reisen. Es stellt sich heraus, dass das die beste Entscheidung war! Schon der Campingplatz ist absolut deluxe, warme Duschen zu jeder Zeit, riesige Küche, gemütlicher Kamin im Gemeinschaftsraum. Aber wir sind ja zum Wandern hier, nicht zum Campen, also setzen wir uns erstmal in den Shuttlebus. Der Busfahrer ist gut drauf, erzählt zu jeder Station, welche Wanderwege hier jeweils starten und weist die Fahrgäste darauf hin, dass der letzte Bus 17:30 Uhr zurück fährt. Wer den verpasst, hat eine schöne Abendwanderung von ca. 10 Kilometer vor sich. Alle Fahrgäste lachen. Außer mir. Denn ich weiß wir bleiben bis nach Sonnenuntergang. Und entsprechend ist diese "Abendwanderung" für uns wohl unabwendbar... Obwohl, ich hoffe ja ganz fest, dass vielleicht noch jemand mit Auto so "verrückt" ist wie wir und zum Sonnenuntergang bleibt. Als Tramper haben wir uns schon mal auf Färöer versucht und es hat damals ganz wunderbar geklappt! Nun steigen wir aber erstmal am "Ronny Creek" aus und laufen den Lake Lilla Track, Endziel ist dann der Dove Lake. Kaum sind wir ein paar Meter gegangen, sehen wir die ersten Wombats. Die fühlen sich hier offensichtlich heimisch und sind an die vielen Wanderer gewöhnt. Ein Wombat kaut nur einen Meter entfernt von uns sein Gras (man kann ihn auf dem Video sogar schmatzen hören), ein anderer schubbert sich am Wanderweg genüsslich seinen Rücken. Wombat müsste man sein. Auch wenn Steffi ganz realistisch einschätzt, dass Wombats aussehen wie eine Kreuzung aus Ratte und Schwein, finde ich diese Tiere unfassbar niedlich. Die Gemütlichkeit, die Wombats ausstrahlen, ist fast schon ansteckend. Aber heute nicht für uns, denn wir wandern weiter bis zum Dove Lake. Von dort aus kraxeln wir zum Sonnenuntergang noch auf den Marions Lookout. Nach den ersten Fotos stellt Pit fest: Unten, am Dove Lake, war die Fotokulisse doch ikonischer. Also wieder Abstieg. Unterwegs kommt mir eine junge Frau entgegen, fragt wie lang und steil der Weg zum Lookout noch ist. Ich antworte wahrheitsgemäß: kurz aber steil, in 30-40 Minuten schaffbar. Beschwingt läuft sie weiter bergauf. Wir beobachten von unten den Sonnenuntergang. Als die junge Frau kurz vor Einbruch der Dunkelheit wieder zu uns stößt, wittere ich unsere Chance. Ich verwickle sie in ein freundliches Gespräch (bist du mit dem Auto hier?), sie übernachtet auf dem selben Campingplatz wie wir. Na, wer sagt's denn!? So kommen wir zu unserer Mitfahrgelegenheit. Auch wenn ich vergessen habe, sie nach ihrem Namen zu fragen, verstehen wir uns sehr gut. Sie kommt aus Oklahoma und wir unterhalten uns vor allem über das Reisen und sehen ganz nebenbei noch ein paar Filander und Wombats.
    Den nächsten Vormittag nutzen wir für ein paar kleinere Wanderwege im Cradle Mountain Nationalpark. Hier hätte man locker ein bis zwei Tage mehr verbringen können, aber so viel Zeit haben wir leider nicht. Uns steht heute eine weitere lange Fahrt bevor, ab geht's mit unserem Toyota Hiace Richtung Osten. Unterwegs sehen wir zum dritten Mal eine Schlange, dieses Prachtexemplar sonnt sich auf der Straße. Bevor Pit die Kamera zücken kann (aus dem Auto heraus ist die Gefahr gebissen zu werden eher gering), hat sie sich schon verkrochen. Schade. Besonders anstrengend sind die letzten Kilometer, denn da ist es bereits dunkel und ihr erinnert euch bestimmt: im Dunkeln werden Australiens Tiere aktiv. Nachts ist deshalb eine Geschwindigkeit von 30km/h empfohlen und daran halte ich mich (größtenteils). Das gefällt den Einheimischen allerdings gar nicht, ich werde mit Lichthupe gestraft und mehrfach überholt. Wenigstens geht keines der vielen toten Tiere auf der Straße auf meine Kappe. Unser letzter Tag auf Tasmanien sucht seinesgleichen, aber das erfahrt ihr erst im nächsten Eintrag.

    PS: Die Fotos in heutigen Eintrag sind alle von Pit geschossen.
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