Estonia Kolkja

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Travelers at this place
  • Day 12

    Alatskivi

    September 11, 2024 in Estonia ⋅ ☁️ 19 °C

    Auf dem Weg in die östlichste Ecke der europäischen Union hat es uns auch hierher verschlagen. Witzig war, dass dieses Schloss dem Balmoral Castle in Schottland nachempfunden war, was wir im Frühsommer erst besucht hatten. Nunja, davon ist dieses hier weit entfernt. Aber netter Versuch. Und denken wir uns mal den Staubsaugerroboter da rechts unten im roten Salon weg.

    Entlang des Peipus-Sees durchfuhren wir auch die Dörfer der sog. Altgläubigen, die auch abschätzig Zwiebelrussen genannt werden. Die Dörfer scheinen in einem anderen Jahrhundert festzustecken und es werden noch immer überall von den Alten dicke Zwiebelzöpfe verkauft, die ich aber aus Respekt nicht fotografiert habe.
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  • Day 52

    Am Peipus-See

    June 12, 2024 in Estonia ⋅ ⛅ 16 °C

    Gefahrene Strecke: 81 km
    Wenn man die Strecke von Tartu in den Norden an die Küste fährt, empfiehlt es sich, am Peipus-See, die Esten nennen ihn liebevoll "Peipsi", entlang zu fahren.
    Der Peipsi ist ein riesiger See (sieben Mal so groß wie der Bodensee) . Mittendurch führt die estnisch-russische Grenze.
    Eine Strecke von etwa 30 km nennt sich "Zwiebelroute" "Sibulatee". Hier gibt es kleine Dörfer mit einladenden Holzhäusern und zu jedem Holzhaus gehört ein kleiner Zwiebelgarten, daher der Name. Im Grunde aber ist die Zwiebelstraße jene Gegend, in der sich die Altgläubigen angesiedelt haben und ihre Gemeinsamkeiten und ihre Traditionen bis heute pflegen.
    Die estnischen Altgläubigen sind ausnahmslos in priesterlosen Gemeinden organisiert mit einem Gemeindevorsteher an der Spitze. Die Gotteshäuser der Altgläubigen werden Bethäuser genannt.
    An der Zwiebelroute reihen sie sich mit Kasepää beginnend über Kolkja, Alatskivi, Nina, Kallaste, Kukita und Raja Richtung Norden bis nach Mustvee die Dörfer der Algläubigen auf. Wichtigster Ort und Zentrum der Altgläubigen am Peipussee ist Kolkja. Dort informiert das 1998 eröffnete Museum der Altgläubigen über Leben, Glauben, Traditionen und Kultur der Altgläubigen. Sehr anschaulich haben wir dort alles über die Glaubens- und Lebenswelt der Altgläubigen erfahren. Wir haben das Museum besucht und waren angenehm überrascht. Sehr abwechslungsreich gestaltet und äußerst informativ. Den Begriff der "Altgläubigen" haben wir hier zum ersten Mal gehört und äußerst kompakt alle notwendigen Infos bekommen

    Schon beim Durchfahren ist uns die Andersartigkeit dieser Dörfer aufgefallen, denn die Altgläubigen bauten ihre Dörfer als Straßendörfer, in einer kilometerlangen Aufreihung der hölzernen, eingeschossigen Häuser mit den bunten Vorgärten voller Blumen an der einzigen Straße. So sind einige dieser Dörfer mehr als zehn Kilometer lang.
    Hier ist absolut gar nichts los. Es einfach nur wunderschön und entspannend.

    Wir haben heute das Museum in Kolkja besucht, den Ort besichtigt, sind dann nach Alatskivi gefahren, wo wir das Schloss besichtigt haben (muss man nicht) und stehen jetzt auf einem Picknickplatz am Strand des Peipsi bei Nina. Hier übernachten wir.
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  • Day 23

    Peipussee

    May 11, 2024 in Estonia ⋅ 🌬 10 °C

    Schloss Alatskivi mit Gut ist schon sehr gut restauriert👍.
    In Kallaste, einem kleinen Dorf am See, haben wir im Café landestypisches Gebäck (deftig) gegessen. In Kauksi waren wir am Strand - sah aus wie am Meer. Im Sommer ist da bestimmt viel los. Und zum Abschluss noch einen Spaziergang über das große Klostergelände in Kuramäe.Read more

  • Day 48

    Am Peipsi järv (Peipus See)

    July 6, 2023 in Estonia ⋅ ☁️ 24 °C

    Bei wechselhaftem Wetter fahren wir Richtung Osten und dann an der "Zwiebelstraße" am Peipus See entlang Richtung Norden. Hier leben die "Altgläubigen", religiöse Flüchtlinge, die sich den Änderungen in der russisch-orthodoxen Kirche widersetzten und im 17. Jahrhundert eine Zuflucht in Estland gesucht haben.

    Ihre Dörfer sind einzigartig: Sie liegen rechts und links an einer Hauptstraße, die parallel mit dem See verläuft und bilden so kilometerlange Siedlungen, Straßendörfer. Auch die Architektur der Gebäude ist sehenswert. Alte und neue, renovierte und unrenovierte, überwiegend aus Holz gebaute Häuser in mutigen, kräftigen oder Pastellfarben wechseln sich ab.
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  • Day 82

    Zwiebelstrasse🧅

    September 16, 2024 in Estonia ⋅ ☀️ 19 °C

    Nach Turku ging es weitere zur "Zwiebelstraße". Eine langer Streckenabschnitt am Peippussee der durch den sandigen Boden perfekt für den Zwiebelanbau geeignet ist. Leider ist die Saison und auch das Zwiebeltrocknen bereits beendet und zumindest für uns der geschichtliche Aspekt weitaus interessanter als vor Ort zu sein (daher auch keine Fotos). Aber für die, die die Geschichte interessiert, liest unten📖.

    Golden leuchten die Zwiebeln in der Sonne, die das Mütterchen am Wegesrand mit einer einladenden Geste Fremden feilbietet. Warum nicht einen schön gebundenen Zopf als Erinnerung mitnehmen? Ja gern, doch wie teuer ist so ein kunstvolles Gebilde? Preisschilder gibt es nicht und Nachfragen auf Englisch werden mit einem verständnislosen Blick kommentiert. Bis sich versprengte Russischvokabeln aus Schulzeiten zu einem kurzen Satz verbünden: „Skolkostoit?“
    Da strahlt das Mütterchen sofort übers ganze Gesicht, sucht ihre Prachtexemplare heraus, fragt, woher der Gast denn käme und erbittet, je nach Größe, drei oder fünf Euro.
    Die alte Dame gehört zu den sogenannten Zwiebelrussen. Sie leben zu Tausenden seit Mitte des 17. Jahrhunderts in kilometerlangen Straßendörfern am Westufer des Peipussees. Wer direkt am Wasser wohnt, betreibt meistens Fischfang. Schließlich ist der „Peipsi“, wie die Esten sagen, der fischreichste See Europas. Die Gehöfte jenseits der Straße jedoch bauen traditionell Gemüse an. Neben den Zwiebeln, die bei ihnen besonders süß und gesund geraten, auch Gurken, Knoblauch, Kürbisse, Paprika, Tomaten, Kartoffeln und viele Kräuter.

    Die Zwiebelrussen sind Altgläubige, keine Orthodoxen. Sie kamen 1653 bis 1656 als russische Glaubensflüchtlinge aus der Gegend um Nowgorod und Pskow, als unter anderem ihre Bärte, Merkmal ihrer konservativen Haltung, besteuert werden sollten. Auch ging es zb darum, ob das Kreuz mit zwei gestreckten Fingern wie bisher oder nun mit drei gestreckten Fingern zu schlagen ist oder ob das Halleluja nun dreimal statt bisher zweimal gesungen wird. Ein Teil der Gläubigen jedoch wehrte sich und meinte, Glaubensinhalte seien sehr wohl an bestehende Formen gebunden. So entstanden zahlreiche neue Glaubensgemeinschaften, die den alten Ritus beibehielten. Dabei entstanden sowohl priesterlich-bischöflich organisierte Gemeinden, als auch priesterlose Gruppierungen. Letztere lehnten sowohl das Priestertum als auch die Sakramente ab sowie weitere Grundpositionen der Russisch-Orthodoxen Kirche.

    Nach dem Konzil 1666-1667 der Russisch-Orthodoxen Kirche setzten mit dem Kirchenbann die Verfolgungen aller Altgläubigen ein, zehntausende Anhänger des alten Kirchenritus wurden getötet. So flohen viele Altgläubige in die Westregionen des Zarenreiches, auch nach Estland.

    Mitte des 18. Jahrhunderts ebbte die Hetze auf die Altgläubigen ab, doch blieben Ausgrenzungen, Diskriminierungen und Einschränkungen der Bürgerrechte. Erst als 1905 im ganzen Zarenreich die Religionsfreiheit gesetzlich verankert wurde, besserte sich die Lage der Altgläubigen nachhaltig.

    Seit der ersten Unabhängigkeit Estlands 1918 waren für die Altgläubigen die Zeiten der Diskriminierung vorbei. Schon zu Beginn der 1900er Jahre bauten Altgläubige in Mustvee das größte altorthodoxe Bethaus Estlands. Während der sowjetischen Zeit war es vorbei mit der neuen religiösen Freiheit, alle Glaubensgemeinschaften standen unter Dauerdruck des staatlich verordneten Atheismus. Die endgültige Freiheit und die Gleichberechtigung zogen erst mit der estnischen Unabhängigkeit 1991 ein.

    Von den geschätzt weltweit 2-3 Millionen Altgläubigen leben etwa 15.000 in Estland. Neben jeweils einer Gemeinde in Tartu und Tallinn finden sich neun Gemeinden am Peipussee. In unserer globalisierten und säkularisierten Welt aber trifft die Assimilation auch die Altgläubigen in Estland stark. Immer mehr Schulen müssen den altorthodoxen Religionsunterricht einstellen, es bestehen starke Abwanderungstendenzen in die Städte. Die meisten estnischen Altgläubigen sind zweisprachig und sprechen sowohl estnisch als auch ihren russischen Dialekt „Pskov“, der dem der russischstämmigen Bürger Estlands stark ähnelt und viele Elemente des Weißrussischen und Mittelrussischen enthält. Doch besteht immer mehr die Tendenz zur Aufgabe des Dialekts zu Gunsten der russischen Hochsprache. An ihren festen und mitunter sogar sehr strengen Lebensregeln hat sich in den vergangenen Jahrhunderten kaum etwas geändert. Es ist eine Frage des Respekts, im Dorf nicht zu rauchen und als weiblicher Gast den Altgläubigen nicht ohne Kopftuch zu begegnen.
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  • Day 16

    Kolkja

    August 14, 2024 in Estonia ⋅ ⛅ 21 °C

    Heute haben wir Kolkja am Peipussee besucht, und es war ein ganz besonderes Erlebnis. Das kleine Dorf strahlt eine ruhige, fast zeitlose Atmosphäre aus, mit seinen traditionellen Holzhäusern und der unberührten Natur rund um den See.

    Das Highlight des Tages? Eine schwimmende Sauna direkt auf dem See, beheizt mit einem klassischen Holzofen. Stell dir vor, du sitzt in der wohlig warmen Sauna, und draußen breitet sich das weite, ruhige Wasser des Peipussees aus. Nach einem kräftigen Aufguss springt man direkt vom Sauna-Boot ins kühle Nass – eine Erfrischung, die wirklich unvergleichlich ist.

    Dieses Erlebnis, zwischen den sanften Wellen des Sees und der wohligen Wärme des Holzofens, hat uns richtig gutgetan und war ein perfekter Abschluss unseres Besuchs in Kolkja. Es gibt einfach nichts Besseres, um die Seele baumeln zu lassen!
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  • Day 26

    Tag 26

    August 4, 2023 in Estonia ⋅ ☀️ 20 °C

    Der Tag startete entspannt auf dem Campingplatz. Dann fuhr ich ca eine Stunde nach Tartu. Dort erkundigte ich die Stadt. Als große Sticker Liebhaberin gab es richtig schöne beklebte Ampelpfosten😍Und überall Graffiti 👍🏻😍Mit gefiel die Stadt direkt. Sie wirkt kunstvoll und das passt, sie ist auch Kunsthauptstadt Europas 2024. Das merkte man an vielen Angeboten die es in der Stadt gibt. Man hätte sich z.B. in diesen großen aufgeblasenen Kugeln über den Rasen rollen können😂. Die Stadt hat ein tolles Naturwissenschaftsmuseum und eine tolles Nationalmuseum. Ich hatte nur leider keine Lust auf drinnen und bin eher durch die Stadt gewandert. Zu der creative City Aparaaditehas, Second läden, am Fluss Emajõgi entlang, durch den wunderschönen botanischen Garten und die Viertel Karlova und Supilinn (soup town, hier haben alle Straßen Namen von Gemüse 😂). Nach einigen Stunden kehre ich zum Auto zurück und fahre eine weiter Stunde zum Peipus See. Eigentlich habe ich vor dort eine Nacht zu bleiben. Die Campingwiese ist jedoch leer und ich treffe die Besitzer nicht an. Ich überlege ob ich nochmal 30 km runter fahre zu einem anderen Campingplatz oder ans Meer. Ich lese in einem Blog dass man nur so und so weit in den See reinschwimmen darf und die russische Seite gut bewacht wird. Irgendwie zieht es mich weiter und ich denke mir, dann fahr ich halt ans Meer. Ich fahr eine weitere Stunde zum Campingplatz und dann beginnt da Fiasko. nichts frei. Beim nächsten auch und telefonisch bei dem übernächsten auch. Es gibt Events und es ist halt auch das Wochenende, das hatte ich nicht auf dem Schirm. Ich gucke ob es Parkplätze zum Übernachten gibt, aber finde nichts passendes. Leider gibt es auch nicht viele Campingplätze. Also gucke ich bei booking rein, finde eine Ferienwohnung. Zwar über dem Budget für den Tag, aber dann ist das halt mal so. Die Wohnung liegt in einem Wohnblock mit Hochhäusern und ist eingerichtet wie zu UDSSR Zeiten. Interessant. Ich bin froh dass ich jetzt eine Bleibe für die Nacht habe und genieße gutes WLAN und eine Küche. Ich merke aber dass ich die Natur und das Campen sehr genossen habe. Gutes Zeichen. Und ich merke wie viel Glück ich bis jetzt hatte mit dem spontanen Plätze finden.Read more

  • Day 12

    Kallaste

    July 29, 2023 in Estonia ⋅ ☀️ 22 °C

    Als erstes fuhr ich die 2 km zum Fähranleger und fand mich um 9 Uhr dort ein. Da musste ich feststellen dass der Fährbetrieb erst um 10 beginnt, pff, bevor ich jetzt 1 Stunde warte, kann ich ebenso aussen herumfahren, zumal die Be- und Entladung des Ruderbootes auch eine gewisse Zeit braucht.
    Mit schönem Rückenwind ging es heute über die Länder, kaum noch Wälder, mehr Landwirtschaft und Viehweiden. Bäume stehen trotzdem noch überall.
    An einem Feld mit Himbeeren und Erdbeeren kam ich vorbei, es wurde noch geerntet, so spät im Jahr.
    Eine kurze Rast in einem Park in Alatzkivi und ich beschloss am nächsten Camping einzuchecken.
    Ich befinde mich jetzt am Ufer des Peipus See. Am gegenüberliegenden Ufer ist Russland in ca 30 Km Entfernung.
    Ein heiterer Tag heute mit 20 °
    Am Nachmittag fahre ich in den Ort zum Einkaufen.
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  • Day 11

    Veskimäe puhkekoht randumisala

    July 28, 2023 in Estonia ⋅ ☀️ 21 °C

    Der Tag fing richtig gut an, die Sonne schien und schon kurz nach 9 war ich unterwegs. Auf dieser Strecke gab es nichts weiter zu sehen, also der Plan war viele KM zu machen nach Norden. In Pölve machte ich Mittags Rast und bis Ahja befuhr ich schöne breite Landstrassen mit Seitenstreifen und über weite Strecken sogar auf Radwegen. Dann auf Piste für 14 km und ich war schon kurz vor dem Ziel, da sollte ich über einen Fluss auf einer Fähre, da war aber kein Schiff, also fuhr ich zur nächsten Brücke einen Umweg von 20 km. Auf dem Campingplatz durfte ich leider nicht bleiben, die hatten dort ein Event von über 100 Militär Leuten. Aber auf der anderen Seite vom Fluss ist ein RMK Platz ganz nah, sagte man mir. Was ??? Nochmal 20 km ? Dann erfuhr ich dass doch ein Fährbetrieb ist, der komplette Ponton wird übergesetzt oder Personen im Ruderboot. Also ich wählte dann das Ruderboot für 2 Euro, denn das Ponton würde 10 Euro kosten. Morgen muss ich allerdings nochmal über den Fluss, denn es geht weiter nach Norden.Read more

  • Day 7

    Camping Peipsi Caravan

    May 22, 2023 in Estonia ⋅ ☁️ 16 °C

    Ein wunderbarer und stiller Campingplatz und die letzte Nacht im Zelt!
    Fahrt war ok, Schotter und Straße.
    Auch Estland hat eine wunderbare Landschaft, allerdings auch viel Holz- und Ackerkultur.

    Der eindeutige Nachteil an Naturcamping ist, dass hier offenbar sämtliche Mücken Estlands auf mich gewartet haben. Ich frage mich, wovon diese Biester (ungefähr Taubengrösse) ansonsten leben, wenn sie nicht mein Blut bekommen.

    Ich muss sagen, dass „Antibrumm“ ganze Arbeit leistet. Die Mücken meiden mich wie nen abgelaufenen Harzer Käse.
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