Pori

Endlich mal wieder in einem richtigen Bett schlafen, ab und zu tut das doch sehr gut! Nach dem Aufstehen machen wir Pancakes mit Vollkornmehl, die leider nur so halb gelingen wollen, und gleichzeitig noch den Rauchmelder in der Stuga aufheulen lassen, auch wenn Carola die Batterie schnell entfernt hat. Dann geht's los, überraschend ist die Richtung recht südlich. Noch einm geht es durch die tolle Altstadt mit den Holzfassaden, über die Brücke und einen Hügel hinauf aus der Stadt hinaus, tschüß und bis irgendwann! Ab da ist die Erinnerung etwas verschwommen, erstmal geht es grundsätzlich auf Radwegen an größeren Straßen entlang, ein zwei tolle Kirchen lassen sich unterwegs in den vorbeiziehenden Orten finden. Einmal müssen wir noch auf kr E8 abbiegen, bei Nieselregen und schlechter Sicht wirklich kein so schönes Unterfangen! Fünf Kilometer später finden wir uns auf einer kleinen Straße Richtung Küste wieder, auf der neben uns nur wenige Gefährte unterwegs sind. Ein bisschen bekommen wir den wilden Ostwind zu spüren, bevor der Track wieder nach Süden abbiegt. Kurze Zeit danach kommen wir am ersten Lausenspot an: Ein finnisch-schwedischer Lanthandel mit Kaffee und antiker Deko, in einem kleinen Supermarkt gelegen. Dort sitzen schon die Einheimischen und schnacken bei Kaffee und Kuchen, und Carola fängt direkt an zwei Teilchen und Kaffee für uns zuzubereiten, als uns die nette Verkäuferin fragt ob wir nicht erst bezahlen wollen. Also doch nicht alles wie sonst in Finnland, aber sauer ist sie nicht und bezahlt haben wir auch noch. Dann sitzen wir eine Weile in Trockenen und bestaunen die Holzwände mit Plakaten wie "Wie viele Lebensmittel braucht eine durchschnittliche schwedische Familie im Jahr", Strickanleitungen, ausgestellten selbstgemachten Socken und dem im Fernsehen laufenden Olympia. Eine tolle Location! Als die nächsten Bauarbeiter kommen und einen Platz für ihren Mittagskaffee möchten machen wir uns auf den Weg, nicht ohne noch von der Tour berichten zu müssen, und irgendwie kann jeder dritte Finne drei Brocken Deutsch, alles seltsam hier.

Die weitere Strecke ist eher ereignisarm, aber trocken, immer leicht wellig und auf kleinen Straßen. Aber kurz vor Ende sehen wir noch den ersten finnischen und letzten finnischen Elch, diesmal sogar richtig lange neben uns herlaufend, eine tolle Begegnung!

Dazu kommt drei Kilometer vor Schluss auf dem langen Damm Richtung Pori ein Vogelbeobachtungsturm, an dem ohne Ende Himbeeren wachsen, die Carola noch schnell einsammelt, richtig gut. Und dann sind wir schon in Kanaa, ein großer touristischer Campingplatz am Meer, und heute noch dazu mit Motorradtreffen, alles knattert, ist laut und riecht nach Leder. Ganz so schlimm ist es natürlich nicht, aber doch sehr auffällig. Noch schnell einkaufen und dann in der Küche lecker Kartoffeln mit Würstchen, muss ja auch mal sein. Morgen geht's erstmal nach Pori, zum Elektromarkt!Read more