France Varengeville-sur-Mer

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Travelers at this place
  • Day 58–59

    Argues-la-Bataille

    April 26 in France ⋅ ☁️ 16 °C

    3.225 TAGE AUF UNSERER
    LEBENSREISE IM BLAUEN BUS (Fahrtstrecke 95 km/ Gesamt 391.646 km / Ø121,44 km)

    Wohnmobilstellplatz (frei)
    Argues-la-Bataille
    Frankreich

    Aus der hinteren Ecke unseres Sees hat sich eine Gruppe von zehn Schwänen gelöst, die dort übernachtet haben, und gleitet still und leise über den See. Aus dem Nebel in die Sonne. Wir sind schon früh draußen, das Gras ist noch nass, und nur weit hinten schüttelt ein nächtlicher Angler sein Zelt aus.

    Auf dem Stellplatz ist es noch still. Uns gegenüber ein deutsches Ehepaar, er Lastwagenfahrer, sie hats in der Hüfte, der alte Schäferhund trägt die Ruhe der Welt in seinen dunklen, sanften Augen. Dahinter eine irische Familie. Zwei Eltern, zwei Kinder, vier Hunde, für jeden einer zum Kuscheln. Ganz hinten ein einzelner Franzose, der auch weiblich sein könnte nach den Pantoffeln, die draußen stehen, denn gesehen hat sieihn noch keiner. Es dunkelt schon, als eine kurzsichtige, französische Familie dicht hinter uns parkt, als gäbe es keinen Platz mehr. Schade für sie, dass wir schon früh auf sind. Türen knallen, Motor läuft, Musik an, Sonne scheint.

    Ich höre viel Musik heute morgen, während die Schwäne vor meinen Augen sich über den See verteilt haben. Der Morgen war schwer, wie schon die letzten Tage kämpfe ich mich aus dem Schlaf in den Tag, aus den Träumen in die Realität, die wesentlich angenehmer ist, auch wenn ich jeden Knochen spüre.

    Die Tage sind voller Geschichten, wenn sie nicht draußen passieren, sind sie in meinem Kopf. Ich sehe und werde gesehen, ein Radfahrer nickt mir zu, später kommen wir ins Gespräch. Er fährt von Portugal nach Norwegen, immer an der Küste entlang, sammelt Geld für ein medizinisches Projekt. Ein Franzose mit einem kleinen Gepäck, darin habe er alles, was er braucht.

    Am Geländer mit Blick auf den Ort Houtot-sur-Mer, vor dem sich der Atlantik bis nach England hinüber ausdehnt, steht ein Paar vorm blauen Bus, das schon ein bisschen älter als jung ist. Sie trägt ihr schwarzes Haar lang in Wellen wie das Meer, während er sie mit einem Blick voller Liebe anschaut, als er mit ihr redet.

    Es ist ein Land voller Krieg, durch das wir fahren. Ein Meer voller steiniger Strände, an denen sich berühmte Maler verewigt haben. Oder Soldaten und einfache Bauern im Widerstand ihr Leben gelassen haben. Die Schwäne haben sich jetzt in ihren Paaren zusammen gefunden und sprenkeln das grüne Wasser mit ihren weißen Federn. Ich höre Musik. Blues. Saxophon. Eine Frauenstimme. Die Sonne scheint.

    Als ich zu der Mauer um den Friedhof ohne Bandagen an den Knien gehe, sagt eine saarländische Stimme, dass ich schlecht zu Fuß bin, sie kenne das. Und erzählt von Georges Brague, der hier beerdigt ist. "Varengeville liegt tatsächlich hoch über dem Meeresspiegel nahe der normannischen Steilküste. Im Ort ist das Meer zunächst gar nicht sichtbar, da es hinter Waldstücken und Hügeln verschwindet. Erst plötzlich gerät der Atlantik mitsamt der Steilküste ins Blickfeld, wenn man sich aus dem Dorf in Richtung Steilküste zur Kirche St. Valéry mit dem berühmten Friedhof „Cimetière marin“ begibt: Dann ist das Panorama atemberaubend...

    Mitten auf dem Friedhof erhebt sich die romanisch-gotische Pfarrkirche St. Valéry mit sehenswerter Bauplastik aus dem 15./16. Jahrhundert. Innen sind schöne Glasmalereien des 20. Jahrhunderts (u.a. von Georges Braque) zu sehen sowie Gemälde von Michel Ciry.

    Zwei berühmte Künstler, die auch in Varengeville gelebt haben, sind auf dem Friedhof bestattet: der Maler Georges Braque (1882-1963) gemeinsam mit seiner Frau Marcelle, sowie der Komponist Albert Roussel (1869-1937; Roussel war Vorbesitzer von Le Vasterival). Beim Braque-Grabmal hebt ein großer Mosaik-Vogel zum Flug an."

    https://nachfrankreich.de/varengeville-sur-mer-…

    Die Kirche ist heute unser erste Ziel an der Küste. Ich guck immer, wie weit ich bis zum Wasser kommen kann, und was es dort für besondere Orte gibt. Dort schau ich mich um, und wenn es nötig ist, begegnet mir dort jemand, der mich aufklärt.

    Eine Straße weiter soll Monet auf einem Feld 1882 gemalt haben, das Meer schaut durch eine gewundene Straße zu uns hin, ich muss mir meine Wege gut einteilen, auch wenn das verführerisch aussieht. Wir haben das Museum mit Werken von Michael Ciry im Vorbeifahren gesehen, eindrucksvolle Bilder.

    Draußen hat ein Pkw angehalten, der Mann steht an seinem Kühler, zündet sich in typischer Weise seine Gauloise an, die Sonne scheint über den Telegraphenmast durch die verschmierten Fenster auf meinen Rücken. Hilde leckt meinen linken, nackten Arm, legt ihren Kopf auf meinen Oberschenkel, ein Motor läuft im Hintergrund, der Franzose ist abgefahren.

    Aus den stillen Hügeln kommen wir ans Meer, der Radfahrer ist längst zwischen den Häuserschluchten von Dieppe verschwunden. Eine Küste voller Erinnerungen. Aus dem einen Jahrhundert die Künstler mit der Palette und dem Leben, aus dem letzten die mit den Waffen und dem Tod.

    Dieppe ist keine schöne Stadt. Menschenmenge, die Schule ist aus, ein liebloses Gebäude in früherem Weiß, die Wohnhäuser schmutzig dunkel, ein Ton zwischen schwarz, braun und verlebt. Gewundene Straßen, riesiger Asphalt, gekahlte Bäume mit erstem, frühlingshaften Blätterwuchs, wie schütteres Haar.

    Mittig das Hafengelände, und als ich mich gerade an die Stimmung der Stadt zu gewöhnen beginne, fangen die Zäune an. Flüchtlingszäune. Erst die Deutschen, die die Stadt besetzt hatten. Dann die Amerikaner, die sie befreit haben. Später kamen die Hippies, die Touristen, die Nordafrikaner, die mit den Schiffen aus der Ferne, und die mit den kurzen Röcken in dunklen Ecken. Aber erst die Flüchtlinge aus der Dritten und Vierten Welt, und die ganz Ärmsten, haben die Stadt um ihren Hafen herum weitläufig zu einem Gefängnis gemacht.

    Hier werden nicht die eingesperrten Straftäter an der möglichen Freiheit gehindert, sondern die Flüchtlinge am Großen Brittanien. Der Aufbruch in die Freiheit wurde über Jahrhunderte gefeiert, und heute verflucht. Zwischen hohem Stacheldraht fahren wir alleine durchs Hafengelände, vorbei am Fähranleger, wo die Fahrzeuge auf das Schiff warten, dass sie von Dieppe nach Niewhaven in England bringt, was für manchen Refugee die große Freiheit bedeutet.

    Auf Youtube höre ich Musik in englischer Sprache und Werbung auf Italienisch, vielleicht hat ja Google unter meinen Armen geschnüffelt und Parfum vom Po gerochen. Puys ist ein kleiner Ort am Meer. Bis fast hierhin geht der Zaun, und am Strand erinnern sie an 1942, ich nehme das Bild von den Felsen mit, und den alten Menschen, die am Mahnmal sitzen.

    Was mögen sie über die Deutschen denken. Kein Blickkontakt, als würden sie mich meiden, aber sicher sind sie eher gelangweilt von den Touristen, falls sich einer hierher verirrt, denn das haben sie alle gemein, sie wollen alleine sein. Immer wieder denke ich, wir sind in England. Und muss mich kneifen, mich erinnern.

    Wir fahren von hier aus ins Landesinnere zum Schlafen. Erst auf einen Berg zum Spaziergang, dann eine einsame Straße bergab bis zu einem unscheinbaren Denkmal, eine vergoldete Platte vor einem schwarzen Eisenzaun, während der Blick ins Tal an drei Holzpfosten und einer rostigen Kette verweilt.

    Dann eine Nacht am See vor dem Seitenfenster, wo jetzt ein Vater mit seinem Sohn die Angeln ausgeworfen hat, während sich die Schwäne wieder in ihre dunklen Ecken verzogen haben.

    "Oh, the swans are on the lake, my love
    The swans are on the lake
    The winter winds are soft and still
    And the swans are on the lake...

    And we’ll wake the morn
    And greet the dawn
    With hearts entwined and free
    And when the sun's begun to dance upon you
    Filtering through the leaves."
    (Foy Vance - The wild swans on the lake)

    https://youtu.be/BjT5DV-5tTo?si=SsoeGzIx5xFcORcF
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  • Day 57–58

    Saint-Pierre-Bénouville

    April 25 in France ⋅ ☁️ 10 °C

    3.224 TAGE AUF UNSERER
    LEBENSREISE IM BLAUEN BUS (Fahrtstrecke 73 km/ Gesamt 391.551 km / Ø121,44 km)

    Wohnmobilstellplatz (frei)
    Saint-Pierre-Bénouville
    Frankreich

    Oben an den Treppen zu den Klippen von Sotteville - sur - Mer komme ich mit Anna ins Gespräch, die hier ihre Tochter absetzt, die sie aus England besuchen gekommen ist. Anna lebt hier in der Gegend, nachdem sie schon südlicher in Frankreich gewohnt hat. Sie ist 84 Jahre alt und überlegt, sich nochmal zu verändern. Zwischen Brüssel, England und irgendwo hier sind ihre Überlegungen, auf jeden Fall möchte sie ihren Wohnraum verkleinern. Ich bin beeindruckt. Ja, in einer anderen Weise als ich, sei auch sie ihr Leben lang unterwegs gewesen. Wir verabschieden uns herzlich voneinander. Und lachen, nein, für die Treppen sind wir einfach zu alt.

    "Dieser Rundwanderweg beginnt in der Gemeinde Sotteville-sur-Mer, die an der Alabasterküste liegt. Von der berühmten 231-stufigen Treppe aus, die durch die typischen Landschaften des Pays de Caux führt, können Sie einen herrlichen Blick auf die Küste und die Kreidefelsen genießen. Dieser Rundweg ist für alle Niveaus zugänglich und wird Sie immer wieder überraschen. Sind Sie überzeugt?'

    https://www.seine-maritime-tourisme.com/de/ange…

    Wir machen lieber einen Spaziergang zwischen den Feldern entlang. Und beenden unsere heutige Küstentour am Leuchtturm von Ailly, um eine halbe Stunde ins Landesinnere zu diesem schönen, kostenlosen Stellplatz zu fahren. Free water and electricity. Toiletten und evtl eine Dusche. Das muss ich aber noch verifizieren.

    Für uns ist das Wasser absolut kostbar, weil ich direkt vom Hahn zapfen kann, ohne dass das Wasser durch den Gummischlauch läuft. An einer Seite ein großer Bauernhof, neben uns Wiesen mit einem schwarzen Pferd, einige Häuser drum herum. Vorne, ein Stück entfernt, die gut befahrene Landstraße. Und ein Morgen, der grau beginnt, nachdem die Sonne schön untergegangen ist.

    Sonne hats auch mittags noch nicht richtig, als wir vor dem Kirchturm in Conteville stehen, der ohne Fenster übers Land schaut, während sich in seinem Rücken das riesige Kernkraftwerk Paluel aufgebaut hat. Hohe Mehrfachumzäunung und Wikipedia gibt uns einen kleinen Einblick. "Das Kernkraftwerk, das aus vier Druckwasserreaktoren besteht, liegt etwa 40 Kilometer von der Stadt Dieppe und sechs Kilometer südwestlich von Saint-Valery-en-Caux entfernt, an der Küste des Ärmelkanals und beschäftigt ca. 1.250 Personen, Betreiber ist die französische Gesellschaft EDF. Zur Kühlung wird Wasser aus dem Ärmelkanal genutzt.Die vier Druckwasserreaktoren haben eine Nettoleistung von jeweils 1.330 Megawatt (MW) und eine Bruttoleistung von 1.382 MW. Die installierte Gesamtleistung liegt bei 5.528 MW, womit das Kernkraftwerk zu den leistungsstärksten in Frankreich zählt (zweite Stelle) und weltweit an fünfter Stelle steht. Pro Jahr speist es durchschnittlich 32 Milliarden Kilowattstunden in das öffentliche Stromnetz ein."

    Ich überlege, ob der Wanderweg an der Alabasterküste zwischen Meer und dem Kraftwerk verläuft, denn kurz bevor wir in Veulettes-sur-Mer starten, sehe ich mein französisches Wanderpaar irgendwo im Grünen an der Küste verschwinden.

    Wenn ich so über die Zwischenfälle im Kernkraftwerk lese und an Tschernobyl denke, das von Deutschland ähnlich weit entfernt sein dürfte (vielleicht 400 km mehr), dann macht mich das nachdenklich gegenüber der Frage, ob Deutschland auf Kernkraft verzichten sollte oder nicht.

    Der Wohnmobilstellplatz in Saint-Valery-en-Caux liegt direkt am Meer beim Kreuz Jesu, um das die Möwen kreisen, am Ausgang des Hafengebietes, beim Leuchtturm. Alleine die Anfahrt durch die kleinen Straßen ist schon abenteuerlich, und ich denke, mit einem großen Wohnmobil kommst du schnell ins Verzweifeln. Aber die Krönung ist das ungesicherte Stück am Hafenbecken entlang, wo bei Ebbe das Wasser 20, 30 Meter tiefer liegt. Da auf dem Parkstreifen anzuhalten, zeugt von ausgesprochener Tollkühnheit. Steigst du rechts aus, ist dein Sturz an der Kaimauer entlang, der letzte Flug, an den du dich erinnern wirst.

    Wir verlassen den Ort durch eine verwinkelte Einbahnstraße voller parkenden Autos und kommen nach Veules - les - Roses, das auch einen Stellplatz abseits auf einer Wiese überm Meer hat. Von dort kannst du mit Pkw in den Ort über schmale Straßen fahren. Dann kommt eine Kreuzung. Du kommst mit einer Einbahnstraße, rechts ist Durchfahrt verboten, und links ist Mittwoch Markt. Und jeder sieht dich, denn die Straßen sind voller Menschen, Hunde, Kinder. Nur um am Ende an einen Parkplatz zu gelangen, der proppenvoll das Meer von dir trennt.

    Bergauf dann der sagenhafte Rückblick, und da bist du schon wieder happy, dass du das geschafft hast. Dann kommen die Treppen, das touristisch hochgezogene Quiberville, dann der Leuchtturm, und der Stellplatz ohne ausreichende Spazierwege und Dusche.

    Und einem kalten Morgen, zu dem ein Engländer meint, dass sie nach Süden fahren. And you?
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  • Day 4

    Bonjour! Nous sommes de retour 🌝

    September 17, 2024 in France ⋅ 🌬 20 °C

    725 miles to the ferry. 2 minute drive today to get on the ferry to Dieppe. 2 minute drive to get to the Aire in Dieppe!
    Lovely little town, great to be back in France.
    Thoroughly enjoyed our first day!Read more

  • Day 6

    Tourville-sur-Arques

    September 13, 2024 in France ⋅ ⛅ 12 °C

    Heute steht mal etwas Kultur auf dem Tagesprogramm. Zunächst fahren wir nach Tourville-sur-Arques. Dort ist das Château de Miromesnil unser Ziel. Man kann das aus dem 17. Jahrhundert stammende Schloss nur im Rahmen einer Führung besichtigen. Heute findet aber keine statt.

    So begnügen wir uns mit dem Küchengarten und dem Schlosspark. Allein dafür zahlen wir acht Euro Eintritt pro Person. Aber die sind es wert, denn die Anlage ist wirklich sehr schön. Die von drei Gärtnern gepflegte Mischung aus Blumen, Obst und Gemüse hat schon etliche Preise gewonnen. Mit der Ernte versorgt sich nicht nur die Familie, der das Schloss inzwischen gehört. Man gibt Überschüsse an ein benachbartes Kloster ab und veranstaltet mehrmals im Jahr Märkte.
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  • Day 25–29

    Dieppe

    August 29, 2024 in France ⋅ ☁️ 19 °C

    Après une autre très grosse journée de navigation (10h) on est arrivé à Dieppe avec des petits concerts juste devant le port 😁
    On y reste quelques jours, le temps de réparer l'écoute de bordure de la grand voile (qui nous avait obligée de naviguer avec un riz), les toilettes qui fuient un peu et acheter du matériel pour fixer le future panneau solaire (a 1h de marche du port 😅)
    Et aussi pour attendre que le port de Fécamp (la prochaine étape en théorie) reouvre au plaisancier.
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  • Day 5–6

    Atlantik erreicht.

    August 28, 2024 in France ⋅ ☀️ 27 °C

    In der Nähe der Stadt Dieppe kommen wir am Atlantik an und richten uns für mehrere Tage auf einem Campingplatz ein.
    Am Mittwoch unternehmen wir eine Radtour an den Kreidefelsen entlang. Zurück geht's es etwas im Landesinneren. Die Temperatur erreicht doch 27° und wir hatten die Landschaft hier nicht so hügelig erwartet. Damit wird es dann doch ein sportlicher Tag. Den Abend verbringen wir in der Stadt Dieppe.Read more

  • Day 6–7

    Dieppe

    August 11, 2024 in France ⋅ ☀️ 24 °C

    Heute klingelt der Wecker ausnahmesweise erst um 7:30 Uhr da, wir den Sportboothafen Calais mit der Toröffnung erst um 8:00 Uhr Richtung Dieppe verlassen möchten. Wir haben uns für 8:00 Uhr entschieden, da wir so, dank der einsetzenden Ebbe, den meisten „Rückenwind“ bis Dieppe haben. Um Punkt 8:00 Uhr öffnet sich die Brücke und wir stürzen uns zusammen mit einigen kleine Fischerboote ins nächste Abenteuer. Wir funken Calais Control an und erbitten die Erlaubnis den Hafen um kurz nach 8:00 Uhr verlassen zu dürfen. Der Wunsch wird genehmigt, da gerade keine Fähre im Ab-oder Anmarsch ist (und da man so wieder ruhig schlafen kann bezüglich der Mooring-Bojen). Sind wir heute Morgen dankbar für unser Radar! Über Nacht ist Nebel aufgezogen. Und der wird mit jeder Minute dichter. Als wir uns um 8:40 Uhr fertig machen zum ablegen sieht alles noch gut aus, als wir dann aber um 8:00 Uhr den Hafen verlassen, können wir keine 100m mehr weit sehen. Schon das Verlassen des Hafens wird so zum Abenteuer, da es an Referenzpunkten mangelt, die man ansteuern könnte. Also hangeln wir uns langsam an der langezogenen „Kaimauer“ nach draussen. Dort angekommen fahren wir direkt neben die Fahrrinne, damit wir keinem grossen Pott in die Quere kommen. Wir versuchen per Hand bis zum nächsten Wegpunkt zu steuern, müssen aber feststellen, dass der Autopilot unter diesen Bedingungen die einfach die bessere Wahl ist. Der steuert nämlich einfach stumpf nach Kurs. Als Mensch neigt man dazu nach dem zu fahren, was man sieht. Sieht man nichts, fängt man an ziemlich herumzueiern. Unser Radar entdeckt ein paar Fischerboote sowie einige Bojen, die wir langsam umfahren. Als sich der Nebel nach knapp einer Stunde auflöst sind wir im Paradies: Über uns, nichts als blauer Himmel, um uns nichts als ruhiges Wasser. Wooow! Nach dem Mittagessen schnappe ich mir die Drohne und mache ein paar schöne Aufnahmen von TROLL auf See. Das Landen der Drohne auf TROLL: Not so easy. Lili pflückt sie schliesslich aus dem Himmel, so das sie sicher zurück aufs Schiff kommt. Wenig später werden wir dann überraschend auf Kanal 16 angesprochen. „Motor Vessel TROLL, Motor Vessel TROLL, do you copy? „This is Motor Vesel TROLL, we copy!“ Motor Vessel TROLL, please come to Channel 77.“ „Motor Vessel TROLL, Channel 77“. Wir haben den direkten Weg nach Dieppe gewählt, und der würde durch einen riesigen, gerade in Bau befindlichen, Windpark führen. Wir werden gebeten um den Windpark herum zu fahren. Roger, machen wir! In Dieppe kommen wir mit ordentlich Rückenwind und durch den Umweg bedingt, eingesetzter Ebbe an. Kurz bevor wir in den Hafen einfahren, funken wir die Marina an und fragen ob sie für TROLL einen Platz für die Nacht haben. Haben Sie! Wir sollen den Anweisungen der beiden Jungs mit blauen T-Shirts folgen, die uns zu unserem Liegeplatz lotsen werden. Roger, Roger! Der Liegeplatz zu dem wir gelotst werden, hat eine recht enge Zufahrt (1,5 - 2m Platz pro Seite) an der rechts und links Boote liege. Dazu kommt eine recht ordentlich seitliche Briese sowie die Tiedenströmung. Auf den Schiffen zu unserer Steuerbordseite setzt emsiges Treiben ein, als wir unseren TROLL drehen um rückwärts einzuparken. Da werden zusätzliche Fender rausgehangen, es wird gefilmt, gebetet und telefoniert (vermutlich mit der Versicherung um schnell noch die Police zu erhöhen). TROLL lässt sich von all dem nicht aus der Ruhe bringen und parkt gelassen ein. Als unsere Leinen fest sind, spürt man das gemeinschaftliche Aufatmen: Nochmal gutgegangen! Wir flitzen zum Hafenmeister und staunen über die Preise die man hier für eine Nacht aufruft. Dann laufen wir noch kurz durch die Stadt und an den Strand. Und dort hat, oh Wunder, wieder einmal eine Kirmis Ihre Zelte aufgeschlagen. Vielleicht hat der Autoscooter-Betreiber in Calais (dort sind wir gefahren bis wir alle Kopfschmerzen hatten) uns via AIS verfolgt, um sich nicht das Geschäft seines Lebens entgehen zu lassen. Aber selbst die Kinder wollen heute das Bett nicht gegen den Autoscooter tauschen. Also gehts zurück in den Hafen und ab ins Bett.Read more

  • Day 3–4

    Stellplatz Dieppe

    June 24, 2024 in France ⋅ ☀️ 18 °C

    Heute, Fuß vom Gas und nur 100 km von Berck nach Dieppe. Entlang der Sandstrände, allmählich Richtung Felsküste. Die Natur wird schroffer und vielfältiger. Zwischen verträumten Waldstücken liegen immer wieder kleine Dörfer. Das Wetter ist sehr angenehm. Sonne 25 Grad und ein stetiger Wind begleiten uns. Der Stellplatz (18 Euro) in Dieppe liegt 5 Gehminuten vom Ortskern, und ca 30 Sekunden vom Steinstrand entfernt. Abends trifft man sich und genießt den Sonnenuntergang.Read more

  • Day 3

    Quiberville sur Mer

    April 5, 2024 in France ⋅ 🌬 15 °C

    Nach einem schönen Morgenspaziergang geht es auf Nebenstraßen durch kleine Dörfer bis Quiberville sur Mer. Hier haben wir wieder ein ruhiges Plätzchen zum Übernachten. Wir genießen den Nachmittag mit einem Strandspaziergang und lesen.Read more

  • Day 1

    Projekt N50°

    February 18, 2024 in France ⋅ 🌬 11 °C

    Unter dem Namen N50° plant Kev ein atemberaubendes Abenteuer entlang des 50. Breitengrades, das ihn mit seinem Gravelbike quer durch Europa führen wird. Von der malerischen normannischen Küste in Frankreich aus startend, wird er durch die idyllische Landschaft der Picardie und Wallonie radeln, bevor er Luxemburg erreicht. Doch das ist erst der Anfang. Die Reise führt ihn weiter durch seine geliebte Heimatregion Eifel und über den majestätischen Hunsrück, während er entlang der Ufer von Rhein und Main nach Franken pedaliert. Doch das ist noch nicht alles. Kevs Route führt ihn weiter durch die bezaubernden Landschaften Tschechiens, bis er schließlich die magische Stadt Prag erreicht. Doch die Abenteuerlust treibt ihn noch weiter gen Osten, wo auf seiner Route Städte wie Krakau, Rzeszów, Lwiw und schließlich Kiew liegen. Mit jedem Kilometer, den er zurücklegt, wird Kev nicht nur die Schönheit der Natur entdecken, sondern auch die kulturelle Vielfalt und die unzähligen Geschichten, die Europa zu bieten hat.Read more

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