Ghana Cape Coast Castle

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Travelers at this place
  • Day 3

    Day trip to Elmina castle and Kakum N.P.

    April 23 in Ghana ⋅ ☁️ 30 °C

    Visited the Elmina Castle, first used by the Portuguese to store slaves before shipping to the new world.Also the Major fishing town, today was the market day. On to Kakum national Park,lunch of local foods. Photo, would look a dark mess,hence no photo. Then a 250 metre walk to walk through the forest top on rope walkways. For photos see Truus pageRead more

  • Day 117

    Tag 117, 35 Km/15808 Km

    December 24, 2024 in Ghana ⋅ 🌙 28 °C

    Bevor es in Richtung Weihnachten geht, geht's am Morgen noch in die benachbarte Stadt Elmina. Hier gibt es ein altes Fort der Portugiesen, welches ähnlich interessant wie Cape Coast Castle ist. Am Parkplatz das gewohnte Bild: penetrantes Ansprechen von allen Seiten. Die Herrschaften stehen mit selbstgemalten Bildern, Kokosnüssen und Armbändern schon rund um das Auto, bevor der Motor aus ist. Neben dem Fort gibt es auch einen netten Hafen, beides ist leider in einem Slum eingebettet und lassen weitere Besichtigungen zu Fuß in der Stadt nur im Randbereich zu.
    Am Nachmittag geht es zurück zum Strand und so langsam wird es Zeit, in Weihnachtsstimmung zu kommen. Zuerst gibt es einen Glühwein mit Rotwein aus dem Supermarkt und Glühweingewürz von zu Hause. Den Glühwein bei 35 Grad im Schatten zu trinken ist ein wahrer Genuss. Ab sofort weiß ich dann auch, dass sich ein Merlot nicht für Glühwein eignet. Viel zu sauer.
    Später stelle ich den kleinen Weihnachtsbaum auf, den ich seit Wochen im Auto herumfahre und ziehe zum ersten Mal das einzige Hemd an, welches ich dabei habe. Es gibt - welche Überraschung - Fisch und schließlich auch Geschenke. Frohe Weihnachten!
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  • Day 108

    Tag 108, 54 Km/15231 Km

    December 15, 2024 in Ghana ⋅ ☀️ 29 °C

    Ich bekomme am Abend noch den Tipp, dass es ganz in der Nähe des Stellplatzes die Möglichkeit gibt, mit einer der Einheimischen zusammen zu kochen. Also schreibe ich am Abend noch Isi Nice per WhatsApp an, sie antwortet umgehend und schickt mir den Standort ihres kleines Restaurants. Ich fahre am kommenden Morgen ein kurzes Stück zu ihr, sie hat schon alles vorbereitet und wir starten gemeinsam in ihrer kleinen Küche. Wir kochen zwei Gerichte, zum Einen "Red-Red", das Nationalgericht Ghanas aus frittierten Bananen, Bohnen, Knoblauch, Zwiebeln, Chili. Das ganze wird in einer unfassbaren Menge Palmöl gebraten, fast eine ganze Literflasche Palmöl wird pro Person verarbeitet. Man möchte ja irgendwann auch nicht der Gesündeste auf dem Friedhof sein. Anschließend kochen wir ein zweites Gericht, Palava-Sosse mit Yamswurzeln. Ähnliche Zutaten, ähnlich viel Öl, aber vollkommen anderer Geschmack. Ich lerne einiges von Isi Nice, in jedem Fall aber dass Gemüse, egal welches, mit einem Liter Palmöl essbar gemacht werden kann.
    Tatsächlich sind beide Gerichte, die wir zubereiten eine Geschmacksexplosion, besonders vom Red-Red und der Kombination aus den süßen Bananen und dem herzhaften Bohnen-Chili-Knoblauchmix kann ich nicht genug gekommen. So fahre ich am Nachmittag mit dem Bauch und dem Kühlschrank voller Red-Red zurück zum Camp.
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  • Day 340

    Door of No Return

    August 15, 2023 in Ghana ⋅ 🌙 25 °C

    1

    Es ist halb Sieben, dunkel und deshalb ruhig. Ich sitze vor unserem Tor in der Oku Street und möchte eine Geschichte erzählen. Eine Geschichte von einem Stimmungswechsel, den ich so noch nie erlebt habe.

    Sie soll mit dem Schwirren des Ventilators anfangen, der den Raum schön kühl hielt, so dass wir uns ausgeschlafen auf den Weg zum Castle machen.

    Eine gut besuchte, von den Kolonialmächten eingeweihte, Kirche singt fröhlich vor sich hin. Die Lieder drehen sich um Freiheit und der Befreiung des Bösem. Am geöffneten Tor ist eine, ebenso munter vor sich hinwehende, Englandflagge befestigt.

    Ein paar Schritte weiter, nun nur noch 15 von der Sklavenburg entfernt, kommt ein Künstler auf Lena und mich zu. Souvenirs an diesem schönen Ort wolle er verkaufen. Neben ihm, ein älterer Mann, der fragt ob wir ihn mit nach Europa nehmen würden. Wir verneinen höflich und gehen weiter.

    Hinter dem Tor begrüßen uns mehrere Verkaufsstände mit prachtvollen, typisch(en,) bunten Kleidern. “AKWAABA!” (Willkommen auf Twi) Heißt es auf der Holztafel über dem sitzenden Verkäufer.

    2

    Glück hätten wir, gerade würde eine neue Führung starten. Wir sollen uns einfach der wartenden Gruppe am “Male Dungeon” (Männerhöhle) anschließen, meint die nette Frau an der Rezeption, während sie mir das Rückgeld in die Hand legt.

    Der breite Hof und die gepflegten, weißen Wände hoch zu dem ehemaligen Gouvernorszimmer haben mich auch dieses Mal unwohl beeindruckt fühlen lassen. Umgeben von einem feinkörnigen Sandstrand, glatten Steinketten und dem auflaufendem Meer, ist das Castle einfach ein wunderschön gelegener Ort. Ein halbes Jahr früher habe ich schonmal eine “Tour” durchs Castle absolviert. Damals schon konnte ich den Widerspruch von unvorstellbarem Leid in einer Photoshoot-Location, nicht verarbeiten.

    Auf den schattigen Eingang der Höhle zulaufend, entdecke ich unsere Gesellschaft. Schwer ist das nicht, denn die Gruppe aus Italien, Deutschland, Österreich und der Schweiz ist auffallend gekleidet. Über den Kopf ragende Reiserucksäcke, Allwetter Jacken, wasserfeste Wanderschuhe und mulit-purpose Reißverschlusshosen. Perfekt gewappnet eben für das klimatisierte Auto und die asphaltierten Straßen. Unsere Vorstellung von Afrika ist ein Witz.

    Dem Kreis beigetreten, geht es auch schon los. Der im African Print (bunter, kunstvoller Stoff) gekleidete “Tourguide” stellt sich vor. Mr Tetteh. Ein Nachname, den ich häufig in Jamestown, meinem Arbeitsplatz, höre.

    Nach einem kurzem Rückblick auf den Bau der Burg, dem ursprünglichem Zweck und einem Hagel von Jahreszahlen, übernimmt Mr Tetteh geübt die Führung. Aufpassen sollen wir, die abgelaufenen Backsteine seien rutschig und hart.

    3

    Im “Male Dungeon” wird der Boden schrittartig weicher. Es fühlt sich an, als ob man auf einer dünnen, schwarzen Matratze läuft. Ähnlich beschreibt es Mr Tetteh auch, nur dass die einzentimeterdicke Schicht nicht aus Kunstoff sei, sondern aus dem Urin, Blut und restlichen Körpersubstanzen ehemaliger, festgefangener Sklaven.

    Entlang Westafrikas Küste gab es zahlreiche solcher “Haltestationen” für Sklaven. Nachdem sie aus dem Landesinneren teilweise monatelang zur Küste wandern müssen, kommen sie schwach und aneinander gekettet an den Burgen an.

    Einmal da, werden die Ketten abgenommen und mit einem Platz im Dungeon ersetzt. Drei bis Zwölf Wochen müssen sie nun unter höllischen Bedingungen auf ihr Schiff Richtung Europa oder Nordamerika warten.

    Nachdem Mr. Tetteh noch das Licht ausmacht und uns realisieren lässt, dass es in dem Dungeon keine Fenster gibt, lediglich ein Atemloch, gehen wir weiter zum Schrein.

    4

    Mir ist das auf englisch ähnlich ausgesprochene “Shrine” nicht bekannt, frage also nach.
    Schon fast begeistert schießt es aus allen Richtungen los: “Wie du kennsch des net?” - “Schrein gibts auch im Deutschen” - “It’s where you pray” - “Isch wie ne Kirche für andre halt…” Es kommt noch mehr, meine Gedanken fügen sich aber nicht mehr zusammen. Ich bin irgendwie geschockt, denn diie laute Teilnahme unserer Gruppenkollegen passt mal so gar nicht zu meiner Stimmung und das erste Mal in meinen zwei Besuchen frage ich mich, wieso ich hier ruhig sein will.
    Warum fühlt sich jeder spaßige Gedanke an diesem Ort falsch an?

    Mr Tetteh unterbricht meine Reflexion. Ob ich (es) nun verstanden hätte, was ein Schrein ist, schaut er mir in die Augen. Um ehrlich zu sein, bin ich mir immer noch nicht ganz sicher. Nichtsdestotrotz steigen wir wieder hoch auf den Hof. Die weißen Wände spiegeln das grelle Sonnenlicht, unsere Augen sind zugekniffen. “Boar isch des heiß, wie lang no?” schallt es von hinten.

    5

    Drei Zurufe braucht es, bis sich die Gruppe endlich vor den offenliegenden Grabsteinen in der Mitte des Hofes versammelt hat. Mr Tetteh erzählt die Geschichte eines Ghanaers, der mit den Engländern zusammengearbeitet hat und Seinesgleichen versklavte. Seiner Taten zur Ehre, begruben ihn die Engländer neben einem ehemaligem Gouverneur und seiner Frau. Verhungerte Sklaven wurden kurzerhand ins Meer geschmissen.

    Zwei Neuankömmlinge wollen der Gruppe beitreten. Mr Tetteh winkt abweisend.

    6

    Vor sichtig berührt sein Handrücken den Türrahmen. Erfahrung hat Mr Tetteh wohl gezeigt, dass er unsere Köpfe vor dem niedrigen Eingang der Todeszelle beschützen muss. In der stickigen Zelle erklärt er uns, dass sie zur Abschreckung potentieller Rebellen gedient hat.
    Stolz unterbricht der Italiener. Die zu Tode verurteilten Sklaven würden nicht erschossen werden, denn sie seien das Schwarzpulver nicht wert gewesen. Letzte Woche habe er schon zwei Burgen besucht, morgen soll noch eine folgen.
    Per zögerlichem Nicken nimmt ihm Mr Tetteh das Wort und dann schirmt seine Hand auch schon wieder den Türrahmen ab.

    7

    Vor der Treppe, die zur Sklavenverkaufshalle führt, hält Mr Tetteh abrupt. Ich laufe direkt hinter ihm, muss also schnell auf den Stopp reagieren.
    Leicht verwundert hebt sich mein Blick hoch zu seinem Gesicht und ich treffe seine Augen. Diese sind lang nicht mehr so begeistert, wie sie es waren, als er die vielen Jahreszahlen aufsagte. Seine Wangen sind rot und die Stirn wirkt angespannt. Auch die Schultern sitzen tiefer und die Arme schwingen nicht mehr mit, wie sie es anfangs getan haben. Er wirkt angestrengt.

    Mehr und weniger aufmerksam sehen wir ihm dabei zu, wie er das zu Ende bringen will, was er in der Todeszelle angefangen hat, zu erzählen.
    Folter und die ekelhaftesten Dinge hätten Europäer dort durchgezogen. Wir kommen an der einzigen Stelle der Führung an, die mich routinelos schlucken lässt.

    Nach einer Zeit kann ich den Augenkontakt einfach nicht mehr halten. Die Vorstellung der rumgezogenen Leichen ist kaum auszuhalten. Mr Tetteh erzählt nämlich so, wie Großeltern es tun. So Echt, so nah. Ich fühle mich unwohl und irgendwie schuldig. Meine Arme kitzeln. Wie kleine Lanzen stechen die Haare in die Haut. Bei dem Gedanken, was für schreckliche Sachen hier passiert sind, bekomme ich Gänsehaut.

    Und genau an diesem Punkt, dem womöglich emotionalsten des Tages, scheint die Sonne den Sicherungskasten unserer Gruppenkollegin endgültig durchgebrannt zu haben: “WHO’S FOR DRINKS ET SE BEACH? DRINKS ET SE BEACH?” Unterbricht sie, mit heftigem Akzent, Mr Tetteh

    Daraufhin zieht sich mein Bauch zusammen und Mr Tettehs gestikulierender Arm bleibt in der Luft stecken.
    Seine Worte: verwichen.

    Entsetzt warte ich aufs Einschreiten von Mr Tetteh, ihrem Mann oder sonst wem, aber die vierzigjährige Dame erntet eher Zustimmung, als dass jemand ihr unangebrachtes Verhalten kritisiert.

    Mr Tetteh seufzt gekonnt, legt seine Arme an, dreht sich um und besteigt tourgemäß die Treppen.

    Während der Rest der Gruppe folgt, bleibe ich starrend stehen. Ich spüre Lenas Hand auf meiner Schulter: “Es gibt nunmal solche und solche Menschen, zeigt dir wenigstens, wie du tickst.” sagt sie und geht voran.
    In ihrem Schatten sehe ich meine Füße die Treppe hochlaufen. Meine Gedanken werden aber für den Rest der Tour unten, bei dem in der Luft zurück gelassenen Arm und den Getränken am Strand, bleiben.

    8

    Mein Bewusstsein nimmt sich dem, was Mr Tetteh erzählt, nicht mehr an. Ab jetzt, werde ich nur noch hinterherlaufen und auf das Ende der Führung warten. Der Drang, den Vorfall am Schluss anzusprechen ist so groß, wie die damit verbundene Spannung und das Konfliktpotential.

    Nach der Verkaufshalle laufen wir ein Geländer entlang, Mr Tetteh erzählt irgendwas von Kämpfen unter den europäischen Besatzungsmächten, aber ich höre eigentlich nur, wie sich die Worte in meinem Kopf melden und wieder verschwinden. Dazu werde ich nervös, denn umso häufiger sich die konfrontierenden Formulierungen wiederholen, desto mehr verpflichte ich mich auch, am Ende der Führung, das Verhalten der Frau wirklich zu kritisieren.

    9

    Die Frau wischt sich den Schweiß ab.

    10

    Der letzte Raum, den wir gezeigt bekommen, ist gefüllt mit Souvenirs und Mitbringseln. In mir kommen ähnliche Gefühle auf, wie vor dem Castle, als uns die Künstler und Touristände entgegenkamen. Dieses Aufeinanderstoßen von Kommerz und Gedenkkultur inmitten einer ehemaliger Sklavenburg reibt sich in mir.

    Nur kurz denke ich darüber nach, dann wiederholen sich die Sätze, die unsere Gruppe ansprechen sollen.

    11

    Ein letztes Mal warten wir geduldig auf den Rest der Gruppe. In einem kahlen Durchgang hinter einer Aussichtsplattform soll die Führung enden. Die Decke ist hoch. Bevor Mr Tetteh sein Schlusswort aufsagen wird, frage ich, ob ich etwas sagen könnte. “No problem.” Nickt er mir zu.

    Ich bitte um Aufmerksamkeit: “Ich bitte um Ihre Aufmerksamkeit…”

    Ein “Ohooo!” erkennt sicher meiner Bitte an. Die Frau betont es aber so, wie ältere Geschwisterteile es tun, um die Jüngeren am Widersprechen zu hindern. Ich ignoriere die Provokation und merke wie sich mein Mund zu den einstudierten Phrasen anfängt zu bewegen: “As much as we are here as toursits that explore Ghana, we also came here to learn and remember. Right? In my opinion I find It inappropriate and disrespectful to discuss fun afternoon activities. Thank you.”

    12

    Die Zufriedenheit, es ausgesprochen zu haben vergeht schnell. In Kürze werde ich nämlich einen kollektiven Stimmungswechsel von fröhlich neugierig zu verachtend verletzt beobachten. Lena und ich werden Opfer dieser Ausgrenzung sein und auch wenn ich an Kontern und Rechtfertigungen feilen werde, werde ich kein einziges Wort mehr sagen.

    13

    Gespannt verschränke ich meine Hände hinter dem Rücken und warte auf die Reaktion meiner werten Kolleg*innen. Diese kurze Ruhe entsteht, es ist als ob man einem Kind Handyverbot gibt. Mit geöffnetem Mund und gehobenen Augenbrauen wird realisiert, dass man eine Grenze überschritten hat, doch im allernächsten Moment ist es schon wieder vergessen, denn die heiße Wut heute Abend keine Videos mehr schauen zu dürfen, lässt jeden vernünftigen Gedanken verdampfen und das muss raus geschrien werden.

    Ich meine, dem Italiener kein Handyverbot gegeben zu haben und trotzdem läuft er rot anlaufend und Finger zeigend auf mich zu. Sein Schnauzer fährt Achterbahn, so wie sich die Beleidigungen überschlagen: “FUCK OFF! We don’t - PISS OFF! - wan’t you here! Who are you to say this? You little- You didn’t even pay for this tour, we don’t want to talk to you, you fucking Freelancer!”

    Der Mann kommt immer näher und mit meinen Armen hinter dem Rücken fühlt es sich an, als ob ich meine Verteidigung aufgeben hätte. Plötzlich fühle ich mich nicht mehr so sicher in dem was ich gesagt habe, bleibe aber trotzdem ankernd stehen. Nun ist er schon fast in meiner Zone, die, in der anderen verschränkten, Hand zuckt schon, da unterbricht ihn die Frau schwäbisch: “Ha ne, also echt net, des hör i mir net ah” Auch sie tritt näher und spricht mir zu: “Ich glaube, vor allem in Ihrem Alter, haben Sie nicht das Recht sowas zu sagen, also bei allem was Recht ist.”
    Schnaubend dreht sie sich wieder zur links und rechts diskutierenden Gruppe und lässt ein “Mir ham ja au sechs Milliona Juda aufm Gwissa, isch net so als ob mir ned wissa wie’s dene ganga isch” los.

    Ich muss wohl doch versehentlich ein Handyverbot ausgesprochen haben. Und was ein schlimmes, denn anders kann ich mir diese Reaktion nicht erklären.

    Wieder schlucke ich das Wasser, dass sich unter meinen Augen ansammelt runter. Es schmeckt nicht gut, denn egal wie sehr ich das unangebrachte Verhalten der Gruppe, vor allem den Vorfall der Frau, verurteile, von einer Gruppe ausgegrenzt zu werden, fühlt sich nie gut an.

    Um den Italiener davon abzuhalten, mir noch näher zu kommen, greift Mr Tetteh ein: “Please can we calm down? Please- Please the tour is ending.” Zieht natürlich nicht, also probiert er eine andere Strategie: “I’m sorry for this incident and the behaviour of this young man. I apologise for his actions. I thought he was part of your group, that’s why I let him speak.”

    Mal ganz abgesehen von dem Fakt, dass eine vermeintliche Professorin ihr respektloses Verhalten Sklaven gegenüber mit der Opferzahl des Holocausts rechtfertigt bin ich nun komplett entsetzt. Mein Mund steht offen. Die einzige Person, neben Lena, von der ich Unterstützung erwartet habe, entschuldigt sich in meinem Namen. Völlig verstört schüttle ich meinen Kopf, innen drin schüttelt sich alles mit, ich kann die Folge von Angriffen, Unwahrheiten und Ausgrenzung nicht verarbeiten.

    Nach einem letztem “Don’t follow us, find your own way out, piss off!” Führt uns Mr Tetteh die Treppen runter zum Burgausgang. Trotz der uns umzäunen Blicke folgen Lena und ich die Treppe hinunter. Die Frau beschwert sich bei ihrem Mann: “Du i sag’s dir, des isch die Jugend. So frech. Des merksch bei meinen Studenten au immer mehr”. Kurze Pause. “Typisch deutsch mal wieder”.

    14

    Mit “Te oyɔɔ tɛŋŋ?” ziehe ich Mr Tetteh aus einer Gruppe Pause machender “Tourguides”. Damit frage ich ihn auf Ga, wie es ihm gehe. Durch seinen Nachname, den ich häufig in Jamestown höre, konnte ich seinen Ursprung erraten. Er ist überrascht und antwortet, dass es ihm gut gehe. Ob ich in Ghana lebe, möchte er wissen.

    Den Smalltalk lassen wir schnell hinter uns und ich komme direkt zu meinem Anliegen. Mittlerweile ist die Konfrontation mit der Tourgruppe 20 Minuten her, sie haben sich in einen komfortablen Privatbus gesetzt und fahren durstig Richtung Strand, während Lena und ich wortlos den Wellen hinterherschauten und versucht haben, uns zu sammeln. Vollkommen aufgesammelt werden wir erst am nächsten morgen sein.

    Aus Höflichkeit entschuldige ich mich dafür, dass ich der Auslöser für das hässliche Ende war. Kopfschüttelnd und Arme wackelnd weist er meine Aussage zurück, sie haben sich falsch benommen, ich hätte ja recht.
    Mr. Tetteh seufzt: Er müsse aber die Gruppe als Ganzes behandeln und seine oberste Priorität sei ein reibungsfreier Ablauf der “Tour”. Eigentlich hätte er mich gar nicht zu Wort kommen lassen sollen, aber er dachte ich sei Teil der geschlossenen Gruppe gewesen.

    Um Ehrlich zu sein, bin ich von seiner Unehrlichkeit enttäuscht. Als der Konflikt entstand, hat es nämlich nicht lange gebraucht, bis er sich der feurigen Gruppe angeschlossen hat. Da hieß es noch nicht, die Frau hätte sich schlecht benommen und die Gruppe sei anstrengend, wäre unaufmerksam.

    Ich verstehe seine Aufgabe, Konflikte zu vermeiden. Die Missachtung einer historischen Gedenkstätte und des Schicksals Sklaven verstehe ich jedoch nicht.
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  • Day 13

    Cape Coast

    September 28, 2024 in Ghana ⋅ ☁️ 27 °C

    Zum Frühstück gab's Cornflakes und dann stand die erste Trotrofahrt an. Zuerst ging's mit dem Uber zum Kaneshie, da war der übliche Trubel. Im Trotro das bereit stand war nur noch Platz für zwei, darum haben wir auf's nächste gewartet. Zwischenzeitlich hat eine Ghanaerin noch entschieden, dass sie unseren Bruder Patrick heiraten wird. Sie hätte das entschieden, er hat nichts dazu zu sagen. Als unser Trotro dann kam, waren auf einmal viele Leute da die einsteigen wollten. Wir haben zum Glück doch noch Plätze gekriegt und es wurde eine entspannte Fahrt ohne Zwischenfälle, dafür mit Mamas und Livias erstem Bofrut (Süssgebäck). In Cape Coast angekommen haben wir ins Baobab Guesthouse eingecheckt und beim Zmittag Edith kennengelernt. Sie hat dieses Guesthouse und eine Schule aufgebaut. War ganz spannend mit ihr zu quatschen und sie hat uns erzählt von den aktuellen Problemen und allgemein den Schwierigkeiten.
    Danach sind wir ins Cape Coast Castle für eine Geschichtsstunde. Dahin wurden früher die Leute aus ganz Ghana gebracht um als Sklaven verschifft zu werden. Zuerst wurden sie in einem Kerker gefangen gehalten, wobei schon viele gestorben sind. Die Toten haben sie in Säcke gepackt, mit Kanonenkugeln beschwert und im Meer versenkt. Die Überlebenden sind nach Europa, Amerika und in die Karibik verschifft worden wo sie als Sklaven auf Plantagen arbeiten mussten. Heute kommen viele Afroamerikaner nach Ghana zurück um das Land ihrer Vorfahren zu erkunden.
    Nach einer Eimerdusche (die erste dieser Reise) sind dann Sophie, Leonie und Jenny aufgetaucht. Sie übernachteten eine Nacht im gleichen Guesthouse. Den Abend haben wir zu sechst mit Essen, einem Spaziergang und quatschen verbracht. Es ist unglaublich wie viel wir in diesen 3 Tagen wo wir getrennt waren erlebt haben. Hat locker für einen Abend Gesprächsstoff geliefert. War richtig schön sich auszutauschen. Die drei reisen nun nach Cape 3 Point während wir am Montag nach Busua fahren und unsere letzte Nacht in Accra verbringen wir nochmals im gleichen Hostel. Wird bestimmt wieder viel zu erzählen geben!
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  • Day 4–7

    Elmina Castle

    September 24, 2024 in Ghana ⋅ ⛅ 82 °F

    Elmina Castle, built by the Portuguese in 1482 as a fort, was later turned into a holding compound for the slave trade. Very emotional and impactful. The room with a skull over the door was for incorrigible captives who were left to die. The other chamber housed female slaves who were held for weeks or months awaiting ship transport. Much of Werner Herzog's incredible movie "Cobra Verde" was filmed at the castle.Read more

  • Day 4

    Cape Coast Castle & Elmina slave dungeon

    July 22, 2023 in Ghana ⋅ 🌧 26 °C

    Today we went and explored two slave dungeons. It was a different experience something that is truly hard to explain. It was a blessing to be able to walk through the footsteps of our ancestors. God bless all and I think him for allowing to have this experience.Read more

  • Day 3

    Baobab Farm

    March 5 in Ghana ⋅ ☀️ 30 °C

    Nachdem wir uns die „Sklaven-Festung“ und den Fischerhafen angeschaut haben sind wir zur Farm gefahren. Hier werden Jugendliche angelernt möglichst nachhaltig und biologisch Landwirtschaft zu betreiben. Neben dem Gemüse und Moringa-Baum Plantagen wird noch die Reste eines Regenwaldes geschützt.Read more

  • Day 3

    Baobab Guesthouse.

    March 5 in Ghana ⋅ ☀️ 30 °C

    Die Autofahrt von Takoradi nach Cape Coast hat zwei Stunden gedauert - länger als wir gedacht haben. Die Fahrt war zwar anstrengend aber so konnten wir doch mehr von der Küstenregion Ghanas sehen. Edith de Vos hat uns mit einem schönen Frühstück im Guesthouse empfangen. Sie ist 77 Jahre alt, ursprünglich Belgierin und ehemalige Waldorf-Lehrerin aus Süddeutschland. Edith hat das Bildungsprojekt Baobab aufgebaut, dass aus dem Gästehaus, der landwirtschaftlichen Farm und der Schule besteht.
    Das Guesthouse Baobab steht mitten in der Stadt neben dem Museum Cape Town Castle von dem sehr, sehr viele Sklaven hauptsächlich nach Amerika „verschifft“ wurden. Ein beeindruckendes Mahnmal über die Ausbeutung Afrikas. Viele Touristen kommen hier her und Guesthouse bietet Übernachtungsmöglichkeiten, verkauft Kunstgegenstände und bietet selbstgemachte Produkte aus der Schule und der Farm an.
    https://www.baobab-children-foundation.de/
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  • Day 4

    Cape Coast

    September 28, 2024 in Ghana ⋅ ☁️ 27 °C

    Hüt sind d Mama und  d Sarah am Morga wieder loszocha zum Zmorga bsorga. Zimli bald sinds zrugg cho mit Brot und Cornflakes. Wo mer hond wella zmörgala hommer denn aber gsecha, dass s Brot ahgrauet gse isch, somit hetts denn ofach cornflakes und cookies zum zmorga geh. Danoch simmer mit ma Uber los zu da Trotrostation. Döt ahcho hond di junga Manna oh scho üsers Auto umzinglet und üs gholfa zum s passend Trotro finda. Rundum hetts ofach nu gwimmlet vu Lüt wo ummagschraua hond oder Zügs verkooft hond oder ofach sus kli glärmet hond. Im Trotro uf Cape Coast hetts leider nu no 2 Plätz ka drum hommer mössa warta bis seb abgfahra gse isch und a neus ko isch. I dera Zit hommer no da Patrick verhürotet mit ma Kopfmarktverköferin. Da sind dia Fraua wo diversi Sacha uf am Kopf ummaträgid und verkoofid. Für ghanaischi Verhältnis isch schlussendlich alls recht zügig ganga. Is nögst Trotro ihgstiga und zack a halb Stund spöter simmer oh scho losgfahra. D Sarah hett denn no Bofrut (so öppis wia Berliner oder Donuts ohni Füllig) uf am Kopfmarkt kooft und dia sind oh ganz guat gse. Noch öppa 3 Stund Fahrt simmer denn z Cape Coast ahcho. Döt hommer scho chönna ihchecka. Üsers Zimmer isch gad unter am Dach und sehr warm. Noch ma Sandwich zum Zmittag und ma Schwatz mit da Edith (sie hett s Baobab ufbaut) simmer no s Cape Coast Castle go ahloga. D Mama und ih hond halt ofach nix verstanda bi da Füarig aber da Guide wär glob super gse. D Sarah hett üs denn a kurzi Zemmafassig gmacht. Aso i denna Rümlichkeita wo mer gse sind, si d anno dazumal d Sklava festghalta wora bevors verschiffet wora sind. Sozegi wo hond wella flüchta oder sus nöd gfolget hond sind ofach bis zum Tod ihgsperrt wora. Zrugg i da Unterkunft hommer üs wella a Duschi gönna. Wells Problem mit da Wasserzualeitig hond, hond d Duschena ko Wasser und drum hetts halt nu a Bucketshower geh. Kurz danoch sind denn oh scho d Leonie, Sofie und Jenny ahchoo. Zemma hommer denn Znacht gessa und danoch no an Spaziergang gmacht. Noch ma usgiebiga Plauderrundi bini denn is Bett obwohls immer no viel zwarm im Zimmer gse isch.Read more

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