Guinea Camayenne

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Travelers at this place
  • Day 173

    Rückfahrt nach Conakry

    February 11 in Guinea ⋅ 🌙 27 °C

    Den heutigen Morgen ging ich sehr entspannt an, denn ich wollte erst 14 Uhr die Piroge zurück nach Conakry nehmen und die Insel ist ja nicht besonders groß. Schon nach wenigen Metern Fahrt kam ich am Strand Soro vorbei und hatte damit das Ende der Insel erreicht. Auf dem Weg zurück nach Kassa lag noch ein Berg, den ich bestieg, sowie zwei kleine Dörfer. Weil ich noch Zeit hatte, ruhte ich mich etwas aus und aß Mittag. Kurz vor 14 Uhr war ich am Pirogenhafen, ein paar Leute warteten bereits. Ein Polizist forderte mich auf, mit zur Polizeistation zu kommen. Man fragte mich etwas unfreundlich, woher ich käme und warum ich hier sei. Dann wollten sie mein Gepäck sehen und ich musste teils die ganzen Taschen auspacken. Bei der Kamera glaubte man mir erst nicht, dass sie wirklich keine Fotos mehr machen konnte. Nach einer intensiven Passkontrolle ließ man mich gehen. Durch diese Schikane hatte das Boot bereits abgelegt, doch zumindest rief der Polizist es zurück und ich konnte noch an Bord. Dort wollte der Fahrer erst 50.000 GNF haben, doch nachdem wir uns einige Zeit unterhalten und hier schon reife Mangos gegessen hatten, fand er sich mit 20.000 GNF ab. In Conakry angekommen, halfen mir mind. fünf Männer beim Ausladen des Rads und stritten sich dann, wer das Trinkgeld verdient hätte: "Ich, habe es getragen", "Nein, ich.", "Ja er, aber mit mir"...
    Anschließend ging es auf den Madina Markt, den größten Markt Westafrikas. Erst versuchte ich mich, mit dem Fahrrad durch die engen Gassen zu quetschen, doch durch große Schubkarren waren die Wege oft komplett blockiert. Zudem wurde ich von den Ständen oft gerufen: "Weißer", "Tourist", "Woher kommst du?", "Gib mir dein Fahrrad". Das war alles ziemlich anstrengend. Zum Glück fand ich die Lösung, mein Fahrrad auf dem Motorradparkplatz abzustellen und so zu Fuß, plötzlich ohne nervige Kommentare, Proviant einkaufen zu können.
    Abends fuhr ich wieder zu Moustapha, diesmal war die Lage perfekt - so konnte ich bereits heute einen Teil des Stadtverkehrs hinter mich bringen. Nach einer Essenspause und einem Platten kam ich an. Es fand heute eine Hochzeit direkt gegenüber statt, und so beobachtete ich die Tänze bei lauter Musik mit der ganzen Familie und unterhielt mich bis in die Nacht mit Moustapha, denn er will selbst mal mit dem Fahrrad reisen.
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  • Day 171

    Conakry

    February 9 in Guinea ⋅ ☀️ 33 °C

    Heute Morgen aß ich bei Lamine noch Frühstück. Da ich das Abendessen ja von ihm bekommen hatte, hatte ich genug Brot für ihn und seine Kinder mit. Er begleitete mich dann noch bis zur Straße, auf der ich Richtung Conakry fuhr. Landschaftlich war es erst noch schön, aber der Verkehr wurde schnell sehr viel.
    In Coyah begnetete ich Mohammed, der sein eines Bein bei einem Unfall verloren hatte und nun aus Freetown hier in ein Krankenhaus gegangen war. Ich unterhielt mich etwas mit ihm und wir tauschten Kontakte aus - vielleicht werde ich ihn in Freetown wieder treffen. Danach ging es nur noch durch urbanisiertes Gebiet mit vielen Gebäuden und Verkehr. Davon erschöpft bog ich irgendwann in eine kleine Straße ein, kaufte Brot bei einem Laden und konnte dort Pause machen.
    Ausgeruht schaffte ich dann schnell die letzten 20 km bis in das Zentrum von Conakry, wo ich schon von Weitem die große Moschee sah. Gegen eine kleine Spende durfte ich mir mit einem der Wächter dort auch das Innere ansehen. Wieder draußen unterhielt ich mich eine ganze Weile mit Moustapha, der mir sehr viel über den Islam erklärte. Schließlich luden er und die Moscheewächter mich zum Essen ein. Als ich dann aufbrechen wollte, lehnten sie meine Spende ab - ich sei nun Teil der Familie. Keinen km nach der Moschee, traf ich Moustapha wieder - er war wohl Taximotorradfahrer. Er fragte mich, wo ich denn schlief. Eigentlich hatte ich schon den Kontakt von jemandem bekommen, doch der antwortete mir nicht und so lud Moustapha mich zu sich ein. Am Abend wollten wir uns wieder an der Moschee treffen. Davor besuchte ich noch das Mausoleum Camayenne. Viel zu sehen gab es da aber leider nicht, nur die Grabplatten von außen.
    Als ich dann an der Moschee wieder Moustapha traf, stellte sich heraus, dass er 23 km außerhalb des Zentrums wohnte. Das war natürlich ungünstig, doch der Chef der Moschee erlaubte mir leider auch nicht, mein Zelt auf dem Gelände aufzustellen. Daher fuhr ich im Dunkeln noch die 23 km - zumindest hatte sich der Verkehr beruhigt, bis auf eine Stelle, wo die Straße für einige Zeit komplett blockiert war. Mit dem Motorrad war Moustapha natürlich zuerst angekommen und führte mich von der Autobahn bis zu seinem Haus. Dort konnte ich mich duschen und wir aßen Reis zum Abendessen. Anschließend musste er weiter arbeiten, während ich mich noch mit seinen Brüdern austauschte, bevor ich müde ins Bett viel.
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  • Day 4

    Insel Room

    January 12 in Guinea ⋅ ⛅ 28 °C

    Heute morgen haben wir einen Ausflug nach Room gemacht. Mega schön, der Weg dahin ist einfach unbeschreiblich mit dem afrikanischen Straßenverkehr ( man nennt die Autofahrt auch afrikanische Massage).
    Der Hafen war heftig, Super voll, super laut, alles riecht auf einmal und viel Militär.
    Aber als wir es dann ins Boot geschafft haben, fing die Entspannung an.
    Bin mega übermüdet, da meine Zimmernachbarin heute Nacht angekommen ist und vor drei kein Schlaf möglich war.
    Der Strand war ein Traum. Vor allem perfekte Wellen um sich reinzuschmeissen.
    Die Kinder im Dorf hier werden langsam mutiger. Langsam kennen sie uns uns rufen durch das Dorf " Weiße". Oder es kommt mal eine Hand, weil sie uns berühren wollen.
    Morgen um 4 Uhr geht's es dann endlich Richtung sangbaralla.
    Bin mega gespannt. Ich genieße es sehr, aber es sind einfach so viele Eindrücke auf einmal.
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  • Day 2

    Conakry

    January 10 in Guinea ⋅ ☁️ 31 °C

    Sind gut gelandet. Die Behörden vom Flughafen sind sehr korrekt und erstmal kommt man einzeln in ein Häuschen für Kontrolle des Visums, Fotos und Fingerabdrücke. Die Mitarbeiter sind auch in ihrem Tempo sehr entspannt.
    Dann geht es nochmal zur Kontrolle...
    Dauerte so 2-3 Stunden und wir sind dann gegen 1 Uhr auf unserem Hof eingetroffen.
    Hier ist es mega heiß und auch nachts kühlt es nicht runter.
    Aber trotz harter Matratze und Lattenroste, die sich im Laufe der Nacht nach und nach verabschiedet haben, konnte ich gut schlafen.

    Heute gab es dann die erste Trommel Lektion. 2 Stunden reine Technik.... Komme natürlich hier erstmal trommeltechnisch schnell an meine Grenzen, aber darauf bin ich auch eingestellt.
    Die Gruppe ist super nett und auch die Bewohner hier alle mega hilfsbereit.

    Das erste Mal im Leben, dass ich wegen meiner Hautfarbe auffalle. Ganz interessantes Gefühl.

    11.1 wieder gut geschlafen. Wir waren gestern noch auf einem Fest vor einer Hochzeit und konnten das erste Mal afrikanische Festatmosphäre schnuppern. Die Autofahrt ist so, wir man sich das in Afrika vorstellt. Volles Auto, keine Klima und es ruckelt so, dass man blaue Flecken von der Fahrt bekommt. Aber alle haben gute Laune 😀
    Die Menschen hier sind sehr herzlich. Viele sprechen mich hier auf französisch an, was ich leider nicht verstehe.

    Heute vormittag Unterricht bei Famoudou. Yeah. Ich habe gar nicht damit gerechnet, dass er uns unterrichtet. Unglaublich, was dieser Mann in seinem Alter noch für eine Lebensfreude ausstrahlt.
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  • Day 179

    Conacry, die Hauptstadt von Guinea

    December 26, 2024 in Guinea ⋅ ☁️ 28 °C

    Um halb sieben klopft es an die Tür: "Euer Taxi ist da."
    Hat Schwester Marie uns also tatsächlich ein Taxi nach Conacry organisiert. Perfekt, naja, bis auf die Uhrzeit. Frühstück gab's leider auch keins mehr.

    Diesmal mussten wir im Taxi ganz hinten sitzen, also quasi im Kofferraum. Zu dritt, plus 1 Junge. Gemütlich geht anders.

    Aber so waren wir schon gegen 14 Uhr in Conacry. Der erste Eindruck: fürchterlich hektisch, laut, kaputte Straßen, dreckig, Verkehrschaos...

    Die Fahrt endete in Höhe des Flughafens. Von hier sollten wir mit dem Mototaxi weiterfahren. Und das ist schon ein Abenteuer für sich. Die Mopeds (125er) quetschen sich durch jede Lücke, laut hupend rechts und links an den Autos vorbei. Mias hat sogar eins touchiert. Fand aber keiner der Beteiligten (außer Mia) irgendwie schlimm...

    Auf halben Weg zur Unterkunft lag das Ministerium für Sicherheit. Hier sollten wir uns noch das Visum in den Pass eintragen lassen, wie man uns an der Grenze gesagt hatte. Dort hieß es dann, dass es das Visum nur am Flughafen gibt...
    Also wieder zurück, Visum eintragen lassen, und dann zur Unterkunft.

    Heute waren wir in der katholischen Mission. Was die genau machen, konnten wir nicht rausfinden. Aber für 1 Nacht war das Zimmer OK.

    Am nächsten Tag sollte es dann mit der Fähre nach Freetown in Sierra Leone gehen.
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  • Day 106

    Wasserfall & Visamarathon

    December 3, 2024 in Guinea ⋅ ⛅ 30 °C

    Unweit unserer Route nach Conakry machen wir eine Rast am Wasserfall „Voile de la Marie“ (Schleier der Marie). Das ist ein must visit, weil wir ja auch eine Marie dabei haben. Der hohe Wasserfall ist beeindruckend, und wir nutzen die Gelegenheit für ein Bad. Nach dieser erfrischenden Pause fahren wir weiter nach Conakry, die Hauptstadt Guineas mit etwa 2,3 Millionen Einwohnern.

    Schon bei der Einfahrt fällt uns die dichte Besiedlung auf. Müllberge und Slums prägen das Stadtbild, die Straßen sind katastrophal. Über eine Stunde kämpfen wir uns durch den Verkehr, ständig begegnen uns Fahrzeuge auf unserer Spur. Motorräder, Tuk-Tuks und Autos und Markstände, die bis auf die Straße aufgebaut sind machen das Vorankommen zur Geduldsprobe.

    Unser erster Halt ist eine Bank, um Bargeld für die Visaformalitäten abzuheben. Hier bekommt man nur umgerechnet 100€. Wir brauchen aber viel Bargeld. Daher schieben wir unsere Kreditkarte mehrmals in den Schlitz. Das funktioniert. Danach fahren wir zum Flughafen, um unser e-Visa, was nur 5 Tage gültig durch einen richtigen Visasticker umzuwandeln. Dort müssen wir zwar nichts extra bezahlen, allerdings lassen sie uns fast zwei Stunden warten, bis uns eine Sachbearbeiterin die Sticker ausstellt. Ein freundlicher Chef der Immigration bringt uns auf Nachfrage Wasser – ein kleiner Trost in dieser stressigen Situation, besonders für Marie. Anschließend übernachten wir auf einem kleinen Hotelparkplatz an der Hauptstraße, zusammen mit Stefan und Frank. Der Platz ist eng, und die Nacht wird durch das tropische feucht-heiße Klima, die vielen Mücken und den lauten Verkehr sehr unruhig. Der Pool ist grün, also nicht benutzbar und der Strand eine Müllhalde. Zudem kommt noch, dass sie von uns den doppelten Preis verlangen, als von anderen Reisenden. Nach kurzer Diskussion zahlen wir aber den geringeren Preis. Für uns ist die Atmosphäre wenig einladend, und wir beschließen am nächsten Tag und eine andere Unterkunft zu suchen.

    Am Dienstagmorgen Morgen beantragen wir Visa für die Demokratische Republik Kongo und die Elfenbeinküste. Die Kongo-Visa kosten 220 Euro (1.875.000 Guineen Frank) pro Person in bar! Das war eine ganz schöne Zählaktion! Aber innerhalb von 20 Minuten sind sie ausgestellt. Bei der Botschaft der Elfenbeinküste erweist sich der Prozess als aufwendiger: Nach einer Onlinezahlung müssen wir Dokumente drucken, was durch Stromausfälle im Copyshop und Verkehrschaos verzögert wird. Kurz vor Schließung schaffen wir es, die Unterlagen einzureichen. Der Botschaftsbeamte ist aber nicht sehr erfreut. Das Visa können wir am Mittwoch Nachmittag. Während der Wartezeit finden wir eine ruhigere Bleibe: eine christliche Mission. Für 10 Euro dürfen wir auf einer parkähnlichen Anlage campen. Frank nimmt zunächst ein Zimmer in der Mission, während Stefan ein Airbnb wählt. Stefan ruht sich erstmal in seinem Airbnb aus. Er fliegt bald nach Deutschland und mach über Weihnachten Heimaturlaub.
    Frank und wir holen das Elfenbeinvisum am Mittwoch Nachmittag ab und fahren direkt zur Botschaft der Demokratischen Republik Kongo. Da die Botschaft abgebrannt ist, werden die Geschäfte unter einem Carport erledigt. Leider kommen wir aufgrund des Verkehrs hier wieder erst um kurz vor 16 Uhr (Schließung) an. Da noch andere vor uns sind, sind wir erst um 16 Uhr an der Reihe. Zunächst verweist er uns auf den darauffolgenden Tag. Aber als Regina auf die 2 Tägige Bearbeitungszeit hinweist, erkennt der Mitarbeiter, dass wir dann das Visum erst am Montag erhalten. Er macht für uns „Überstunden“ und wir füllen in Windeseile die erforderlichen Dokumente aus. Um 16:10 Uhr sind wir draußen. Wo können wir die Visa am Freitag noch abholen und müssen nicht das Wochenende in Conakry verweilen.
    Als wir alle Visa haben, verlassen wir die Stadt so schnell wie möglich.

    Conakry ist stickig, heiß und chaotisch. Der Müll, der Verkehr und die horrenden Preise für Lebensmittel machen die Stadt für uns alles andere als einladend. Wir fliehen in die Berge.
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  • Day 79

    Tag 79, 0 Km/12232 Km

    November 16, 2024 in Guinea ⋅ ☀️ 29 °C

    Ich packe früh am Morgen alles vom Zimmer ins Auto, anschließend geht es zum Sightseeing in den Luftkurort Conakry. Ich habe über Hassan einen Fahrer organisiert, der mich zu allen interessanten Plätze der Stadt führen wird. Im schwer bewachten Stadtkern muss heute glücklicherweise das Fahrzeug nicht gewechselt werden, der Fahrer ist jedoch aufgrund der massiven Militärpräsenz etwas angespannt. Fotografieren soll ich nur an ausgewählten Orten, alles andere ist zu gefährlich. Ein falsches Foto kann hier ernste Konsequenzen haben, die Militärregierung igelt sich mit Waffen so gut ein wie sie kann, um nicht durch andere bewaffnete Gruppen gestürzt zu werden. Wir besichtigen die Zentralmoschee, die Kirche und den Markt im Stadtkern, Fotos sind hier möglich aber jedes Mal mit Diskussion verbunden. Die Atmosphäre auf dem Markt ist intensiv, gleicht optisch den vielen anderen Märkten in Westafrika. Es geht weiter bis zur Südspitze der Stadt und in den Hafen. Fisch wird hier auf einem kleinen Markt herangebracht und verkauft, ich sehe Fische die größer sind als ich. Ich bin heilfroh, einen Fahrer zu haben der hier im Gewusel die Orientierung behält. Als wir versuchen den Markt wieder zu verlassen, legt das vor uns fahrende Fahrzeug plötzlich den Rückwärtsgang ein und donnert uns vorne rein. Beide Fahrer steigen aus, begutachten den Schaden, steigen schulterzuckend ein und fahren weiter. Auf meinen Satz: "Der ist uns gerade reingefahren" antwortet der Fahrer gleichgültig mit "Ja" und setzt seine Tour wie geplant fort. Das Auto ist sowieso schon rundum kaputt, der Kilometerzähler vor Jahren bei 350.000 Km stehen geblieben, da kommt es nun auf eine geknickte Stoßstange samt Motorhaube auch nicht mehr an.
    Nach dem Mittagessen beenden wir die Tour, Hektik und Luftfeuchtigkeit machen mir heute derart zu schaffen, dass ich froh bin am Nachmittag am Auto etwas Ruhe zu finden.
    Auch wenn mein Visum für Sierra Leone erst in 4 Tagen startet, werde ich versuchen morgen die Grenze zu passieren. Es besteht die Chance, dass ich aus Guinea ausreise und in Sierra Leone noch nicht einreisen darf. In diesem Fall wäre ich 3 Tage im Niemandsland zwischen den Grenzen gestrandet, der Weg zurück nach Guinea ist nach der Ausreise aufgrund des dann ungültigen Visums nicht mehr möglich. Auch wenn mir Conakry sehr gut gefallen hat, möchte ich nicht noch drei weitere Tage in der Hauptstadt abhängen und nehme das Risiko, temporär zwischen den Grenzen zu stranden in Kauf.
    Guinea verlasse ich mit einem sehr guten Gefühl. Auch wenn ich nur rund zwei Wochen im Land war und sicherlich nur einen winzigen Teil gesehen habe, haben mich die Landschaft und die Freundlichkeit der Menschen beeindruckt. Hoffentlich komme ich eines Tages wieder zurück.
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  • Day 77

    Tag 77, 0 Km/12232 Km

    November 14, 2024 in Guinea ⋅ 🌩️ 31 °C

    Es geht in das Gewühl von Conakry. Zwei Dinge stehen für heute auf dem Plan: Zur Botschaft der Elfenbeinküste und im Anschluss in das Generalkonsulat der Republik Kongo. Ich nehme wieder ein Mototaxi, mit einem normalen Taxi würde die Fahrt bis ganz an die Südspitze der Halbinsel mehrere Stunden dauern. Der Fahrer hält nach 30 Minuten an und erklärt mir, dass ich ein weiteres Mototaxi nehmen muss. Ganz im Zipfel der Halbinsel befinden sich die Regierungsgebäude und nach dem Putsch möchte er nicht weiterfahren. Es gibt Mototaxifahrer, die die Gegend gut kennen und genau wissen, welche Straßen man nehmen darf und welche nicht. Ich steige also um und fahre das letzte Stück mit einem anderen Fahrer. Je weiter wir fahren, umso mehr Militärfahrzeuge, schwer bewaffnet und gepanzert, Flugabwehr, Panzersperren. Die letzten 300 Meter zur Botschaft kann auch das Motorrad aufgrund von Straßensperren nicht mehr fahren, ich muss also bis zur Botschaft laufen.
    In der Botschaft der Elfenbeinküste sagt mir der Verantwortliche, dass Visa aktuell nicht ausgestellt werden. "Wieso?" frage ich. "Das Büro wird gerade geputzt. Erst danach wieder." Ich warte 45 Minuten bis alles sauber ist und darf dann eintreten, meine dreckigen Schuhe bleiben zum Glück an. Der Botschafter ist ziemlich unfreundlich, spricht sehr leise und nuschelt, ich muss bei jedem Satz 3x nachfragen, was er denn will. Es wird wieder alles mögliche kopiert und notiert, das Visum kann ich am nächsten Tag nachmittags abholen, was bedeutet, dass ich den gleichen Weg noch einmal auf mich nehmen muss. Wäre ja auch zu viel verlangt und zu stressig, den Sticker eben auszudrucken und einzukleben. Der Mototaxifahrer bringt mich wieder die halbe Strecke zurück und ich wechsle wieder den Fahrer. Es geht nun einmal quer durch das Verkehrschaos auf die andere Seite der Stadt. Nur einmal in meinem Leben habe ich mit Dhaka, Bangladesch eine Stadt gesehen, die in Puncto Hektik, Stau und Lärm vergleichbar ist. Hupe und Bremsen müssen funktionieren, der Rest ist optional.
    Im Konsulat der Republik Kongo sitzt ein einzelner Herr in einem Wohnhaus an einem tristen Schreibtisch, das Visum wird direkt vor Ort erstellt. Ich soll 1.8 Millionen Franc zahlen (150€), es wird keine andere Währung akzeptiert. Da es keine Bank und keine Wechselstube weit und breit gibt, frage ich mich auf der Straße durch, ob jemand Geld tauschen kann, was nach einigen Anläufen in einem kleinen Shop auch gelingt. Der Batzen Geld, den ich für 150€ bekomme ist ordentlich dick. Für das Ausfüllen der wenigen Zeilen auf dem Visasticker braucht der Konsul 30 Minuten, dafür ist alles in erstklassiger Schrift niedergeschrieben.
    Nun wieder auf das Mototaxi und zurück zum Appartement, die komplette Aktion dauert fast 4 Stunden.
    Ich nutze den Nachmittag zum Einkaufen, gehe ein Sandwich essen und repariere mal wieder das Auto. Der rechte Scheinwerfer hat sich durch die Vibrationen gelöst und der Lichtkegel strahlt mittlerweile von oben nach unten statt von links nach rechts. Gestört hat das bisher niemanden, Scheinwerfer sind - wie gesagt - optional.
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  • Day 76

    Tag 76, 118 Km/12232 Km

    November 13, 2024 in Guinea ⋅ ☁️ 30 °C

    Auf geht's nach Conakry. Als ich losfahre, bin ich mir noch unsicher, ob ich mir das wirklich antun will. Ich könnte an der Grenze einen Beamten schmieren, damit er darüber hinwegsieht, dass ich keine Fingerabdrücke abgegeben hab und keinen offiziellen Visasticker im Pass habe und alle weiteren Behördengänge in Freetown, Sierra Leone machen, allerdings läuft mein Sierra Leone Visum erst ab dem 20.11. und somit muss ich so oder so einige Tage noch in Guinea verbringen. Also geht es tatsächlich los in die Hauptstadt. Nachdem die schlechte Offroad Strecke irgendwann endlich geteert ist, sehe ich auf dem letzten Stück vor Conakry immer wieder Schlachter, die Rinder und Ziegen am Straßenrand ausnehmen. Das Leder wird nach dem Schlachten blutüberströmt am Seitenstreifen aufgehängt. Dann beginnt das Chaos. Conakry ist ein Moloch, was schon Kilometerweit vor dem eigentlichen Stadtkern beginnt. Wirklich ganz ganz übel. Der Straßenverkehr ist das heftigste, was ich in meinem Leben jemals gefahren bin, kein Vergleich zu Nouakchott oder Dakar. Es riecht nach verbranntem Plastik, Holz oder nicht richtig verbranntem Diesel, Erbrochenem. Bettler, Händler und Kinder stehen an jeder Straße und greifen ins Auto, sodass ich bei 35 Grad ohne Klimaanlage die Fenster schließen muss, die Luft ist diesig aufgrund der Verschmutzung, fast alle Fahrzeuge stoßen tiefschwarzen oder weißen Rauch aus. Der Verkehr ist unfassbar, ich sehe mehrere Verkehrsunfälle trotz massiver Polizeipräsenz an den Kreuzungen. Die Polizei trägt Schlagstöcke und nutzt diese zum direkten Bestrafen bei Vergehen, seltener um die Richtung zu zeigen. Ich sehe ein Motorradtaxi, dessen Fahrer trotz Haltesignal weiterfährt und vom Polizisten als Strafe mit dem Stock im Vorbeifahren eins Übergezogen bekommt. So vorsichtig ich auch fahre, der Verkehr kommt von allen Seiten, auch bei rot, besonders im Kreisverkehr. Es fängt plötzlich an zu regnen, was die Luftfeuchtigkeit explodieren lässt. Ohne Unfall schaffe ich es nach Stunden in einen der Vororte vom Stadtkern, wo ich bereits gestern über AirBNB ein Zimmer mit Bad für 35€ die Nacht gemietet habe. An Schlafen im Auto ist für mich aktuell nicht mal ansatzweise zu denken. Das Zimmer ist okay und nach afrikanischem Maßstab sauber, es gibt einen Parkplatz mit hoher Mauer und Stacheldraht.
    Ich muss mich am Nachmittag etwas sputen, da ich unbedingt noch heute den Stempel und den Visumssticker bei der Einwanderungsbehörde abholen muss und dort meine Fingerabdrücke abgeben soll. Ich nehme am Nachmittag also ein Mototaxi, welches mich für 3€ pro Strecke zum Flughafen bringt. Fingerabdrücke, Stempel und Sticker bekomme ich dort. Der Flughafen ist maximal gesichert, es geht durch 5 Kontrollen und bei jeder muss ich erklären, was ich möchte. Dass jemand ohne Sticker auf dem Landweg eingereist ist, haben viele noch nie oder zumindest schon lange nicht mehr gehört. Im Behördenbüro geht alles reibungslos, nach 15 Minuten ist alles erledigt. Ich rufe den Fahrer vom Mototaxi an, 5 Minuten später ist er wieder da und bringt mich zum Ausgangspunkt zurück.
    Am Abend finde ich ein Restaurant, welches seit dem Betreten des afrikanischen Kontinents zum ersten Mal Speisen anbietet, die wir auch bei uns in Europa finden. Da ich mich einige Tage hier aufhalten werde und das Restaurant 15 Minuten zu Fuß vom Appartement entfernt ist, wird dies sicherlich nicht der letzte Besuch in diesem Restaurant sein.
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  • Day 92

    Harte Tage in Conakry

    February 28 in Guinea ⋅ ☀️ 29 °C

    Als wir vom Hochland herunterfahren merken wir zunehmend, dass es heisser und schwüler wird. Dafür gibt es aber auch Obst und Gemüse im Überfluss
    Wir haben in Conakry ein Appartment mit 3 Schlafzimmern gebucht. Für die Mogs gibt es einen großen abgeschlossenen Parkplatz.
    Zuerst besuchen wir die Botschaft von Liberia und erhalten problemlos gegen Zahlung von USD 150 unser Visum.
    Unser nächster Stop ist der Airport von Conakry, hier wollen wir unser e-Visa in einen regulären Visa Sticker ändern. Wir kommen schon bis zur Ankunftshalle und als wir nochmals nachfragen sagt uns ein Officer, dass es das Visum hier nicht mehr gibt. Letzte Woche hatten es Reisende noch hier erhalten!!! Er schickt uns zum Ministry of Security in der Stadt.
    Auf dem Weg dorthin geraten wir in eine Marktstrasse - mit Gegenverkehr - aber kein gewöhnlicher. Ein Sattelauflieger kommt uns entgegen. Albtraum.
    Als wir schließlich im Ministerium sind wollen die Beamten 200.000GNF pro Person , ca 20€, von uns. Korruptes Pack!!! Wir verneinen und sind ab sofort in der Warteschleife. Schließlich ist angeblich der Fingerprint Scanner defekt. Als wir an unserer Unterkunft ankommen dämmert es bereits. Bis wir eingeräumt haben ist es später Abend.
    Um 6.45 stehen wir bereits wieder auf, fahren jetzt mit dem Taxi nochmals zum Airport und schaffen es tatsächlich in die Ankunftshalle. Allerdings ist hier das System tatsächlich zusammengebrochen. Weiter zur Botschaft Kongo Brazzaville. Hier können wir auf die Ausstellung warten, kostet ca € 190..
    Jetzt zur demokratischen Republik Kongo. Wir haben alle Unterlagen beisammen aber wegen des fehlenden Guinea Visums nehmen sie unsere Anträge nicht an. Am Abend fahren wir nochmals zum Airport, mogeln uns wieder durch und bekommen im vierten Anlauf endlich das Visum eingeklebt.
    Am nächsten Tag geht es wieder zur DRC und unsere Anträge werden angenommen.
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