Italy Porta Reale Noto

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Travelers at this place
  • Day 14

    15 Das legendäre Syrakus

    April 13 in Italy ⋅ ☁️ 18 °C

    Heute steht eine wirklich berühmte Stadt auf unserer Besichtigungsagenda: Syrakus. Wir erreichen ohne größere Probleme einen sehr großen, fast leeren Parkplatz direkt am Hafen und machen uns auf den Weg. Es sind Touristen unterwegs, aber deren Anzahl hält sich total in Grenzen.

    Syrakus war einst die größte Megastadt der antiken Welt und gehört heute zum UNESCO-Weltkulturerbe. Das Herz von Syrakus ist Ortygia, die Insel, auf der die Stadt vor mehr als 2.750 Jahren erbaut wurde. Diese historische Insel war schon oft Schauplatz bedeutender geschichtlicher Ereignisse. In ihrer Hoch-Zeit war Syrakus eine blühende Stadt und wurde von Cicero als "die größte griechische Stadt und die schönste von allen" gelobt. In diesen „besten“ Zeiten hatte die Stadt mit über 1 Million Menschen 9 Mal so viele Einwohner wie heute.

    Syrakus im Süden der Ostküste Siziliens, die Heimatstadt des Mathematikers und Konstrukteurs Archimedes, die von Siedlern aus Korinth 734 vor Christus gegründet wurde, war zunächst über Jahrhunderte hinweg die Metropole Grossgriechenlands. Dionysios I. und der II. herrschten hier - u.a. auch Hippokrates als dessen Mitregent. Unter den Römern wurde die Stadt vor 1.200 Jahren Hauptstadt der Provinz Sizilien, die erste des Römischen Reiches. Gut 700 Jahre später, als die Insel an Byzanz gefallen war, stieg die Bedeutung der Stadt wieder, und von 661 bis 668 v. Chr. löste Syrakus sogar Konstantinopel als Hauptstadt des Oströmischen Reiches ab.

    Heute ist Syrakus mit seinen 121.000 Einwohnern eine zwar lebendige, aber eher beschauliche Stadt des tiefen europäischen Südens, die mit zahlreichen historischen Zeugnissen und ansehnlichen Kunstschätzen aufzuwarten hat.

    Da wir nicht alles schaffen können an einem Tag, lassen wir den ärchäologischen Teil, die unterirdischen Katakomben und das Castello Maniace weg und haben uns aus unserer Sicht den schönsten Teil der Stadt vorgenommen: Ortygia.

    Diese eigentümliche Insel ist eine der Top-Attraktionen von Syrakus und wir könnten leicht einen Tag an ihren malerischen Ufern zu verbringen. Man erreicht die Insel über eine der zwei Brücken und wird nach deren Überquerung von den Ruinen des griechischen Apollo-Tempels begrüsst, der den Weg zu hoffnungslos romantischen Strassen, bröckelnden Gassen und eleganten barocken Kirchen und zu mit kunstvollen Schnitzereien geschmückten Balkonen und Palästen weist.

    Im Herzen Ortygias befindet sich die zentrale Piazza Archimedes, die von einem riesengroßen, gold-kupferfarbigen Brunnen dominiert wird, der die Legende der Nymphe Arethusa darstellt. Er heißt „Fontana di Diana (bei den Griechen Artemis). Das Ding ist echt monströs und ein Meisterwerk, das 1907 von Guilio Moschetti erschaffen wurde. Auf dem Platz genießen wir frisch gepresste Fruchtsäfte und beobachten die Menschheit um uns herum.

    Besonders eindrucksvoll ist für uns auch die ehrfurchtgebietende Kathedrale Santa Maria delle Colonne von Syrakus: Trotz ihrer barocken Fassade sieht man im Inneren auf den ersten Blick, dass die Kathedrale aus einem mehrfach umgebauten griechischen Tempel entstanden ist, welcher der Göttin Athene geweiht war.

    Die Insel ist ausserdem für ihren üppigen, farbenfrohen Markt (leider nur mittwochs) mit seinen lokalen Produkten berühmt, auf dem es nicht nur fangfrischen Frisch und Meeresfrüchte direkt vom Boot, sondern auch exotische Gewürze, leckeren Käse und alle möglichen sizilianischen Leckereien gibt. 

    Die Süssigkeiten aus Marzipan, Schokolade und Cremes, die wir in jedem zweiten Laden in der Auslage sehen, übertreffen echt alles zuvor Erlebte! Wir müssen uns streng zurückhalten, nicht dort shoppen zu gehen. Kleine und große, romantische und versteckte Restaurants, Osterias und Bars gibts hier natürlich auch in Hülle und Fülle.

    Als wir gegen Mittag Syrakus in Richtung Südostspitze Siziliens verlassen, strömen Scharen von Besuchern auf die Insel. Unfassbar! Unser Parkplatz ist bis auf den letzten Platz gefüllt plus x Reisebusse. Wir sind froh, so früh heute hier gewesen zu sein.

    Marzamemi, ein malerisches Fischerdorf (so steht es im Web) an der südöstlichen Küste Siziliens, „zeichnet sich durch seine reiche Geschichte und sein charmantes mediterranes Flair aus. Das Dorf ist ein beliebtes Reiseziel für Besucher, die nach authentischer sizilianischer Schönheit suchen.“

    Die Geschichte von Marzamemi reicht bis in die phönizische Zeit zurück, als die Gegend ein bedeutender Handelshafen für die Phönizier war. Später wurde es von den Römern erobert und entwickelte sich zu einem wichtigen Zentrum für die Fischerei und die Verarbeitung von Thunfisch. Der Name Marzamemi leitet sich vermutlich vom arabischen Wort "Marsa al-hamam" ab, was "Hafen der Tauben" bedeutet, was auf die arabische Herrschaft während des Mittelalters hinweist.

    „Heute sind die historischen Überreste der Tonnara von Marzamemi ein faszinierendes Zeugnis der Vergangenheit des Dorfes. Die alten Gebäude der Tonnara wurden liebevoll restauriert. Das charmante Ambiente und die malerische Kulisse ziehen Besucher aus der ganzen Welt an. Das Zentrum von Marzamemi besteht aus engen Gassen, die von traditionellen Gebäuden gesäumt sind. Der Hauptplatz, die "Piazza Regina Margherita", ist ein beliebter Treffpunkt für Einheimische und Besucher gleichermaßen. Hier kann man in einem der Cafés sitzen, das bunte Treiben beobachten und das süße Dolce Vita genießen. Die Strände von Marzamemi sind ein weiterer Höhepunkt des Dorfes. Feiner Sand, kristallklares Wasser und idyllische Buchten laden zum Entspannen und Sonnenbaden ein. Einige der Strände sind von der typisch mediterranen Macchia umgeben und bieten einen reizvollen Kontrast zum türkisfarbenen Meer.“

    So steht es vielerorts beschrieben ….

    Ja, wir waren hier in der Erwartung, ein solch idyllisches Fischerdorf zu entdecken. Der Parkplatz wird von zwei schwarzen Jungs bewacht und kassieren 5 €. Ob das legitim ist, wissen wir nicht. An so manchem Parkplatz wird abgezockt.

    Die Gebäude der alten Tonnara waren abgesperrt. Keine Anzeichen von liebevoller Restaurierung. Verrostete Stahlgerüste halten die Dächer gerade so zusammen. Die wunderschönen alten Häuser beherbergen ein Restaurant nach dem anderen, nichts zu sehen von den alten Häusern wegen lauter Stühlen, Tischen und Sonnenschirmen.

    Wir sind echt herumgelaufen, doch von den alten Gassen haben wir nichts gesehen. Und zu guter letzt, die schönen Strände. Sie sind voller Müll und mit abgestorbenen Algen bedeckt. Vielleicht wird zur Hochsaison alles besser. Auch wenn hier alles nach Hochsaison aussieht.

    Sehr schade. Und wo die ganzen Fischer geblieben sind, keine Ahnung.
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  • Day 13

    14 Eine kulinarische Reise

    April 12 in Italy ⋅ ☁️ 18 °C

    Gewidmet Rosemarie und Annie

    Sizilien wurde lange Zeit von den Arabern beherrscht, wodurch leckere Zutaten in das sizilianische Essen eingebracht wurden – wie zum Beispiel Couscous. In der sizilianischen Küche findet man auch griechische, spanische und französische Einflüsse.

    Streetfood ist auf Sizilien ein echter Lifestyle. Snacks gibts sogar in Restaurants.

    Siziliens Klima ist besonders günstig für den Obst- und Gemüseanbau – alles ist super saftig und intensiv! Ein Glas frisch gepresster Orangensaft ist auf Sizilien deshalb quasi Pflicht.

    Auch wenn es regionalen Unterschiede gibt, findest du einige Gerichte immer wieder. Die sind einfach durch und durch sizilianisch.

    Pasta
    Pasta con le Sarde ist der sizilianische Pasta-Teller schlechthin. Dabei handelt es sich um Bandnudeln, dessen Kochwasser mit wildem Fenchel aromatisiert wird.

    Zu den Nudeln (also Spaghetti oder Bucatini) kommen dann Kapern, frische Sardinen, Rosinen, Sardellen, Pinienkerne und geriebene Mandeln.

    Lumache (Pasta in Schneckenform) mit einer Soße aus rohen Tomaten, Olivenöl, Knoblauch und Basilikum. Manchmal ist auch geriebener Schafskäse dabei.

    Pasta alla Norma besteht aus Makkaroni-Pasta, Tomatensoße, frittierten Auberginen, gesalzenem Ricotta-Käse und frischem Basilikum.

    Involtini di Pesce Spada
    Das sind kleine, panierte Schwertfisch-Rouladen am Spieß, die entweder frittiert oder gebacken werden. Innen gibt es eine Füllung aus Tomaten, grünen Oliven, Kapern und Basilikum.

    Sarde Beccafico
    Wie Involtini, nur mit Sardinen.

    Streetfood auf Sizilien
    Streetfood gab es auf Sizilien schon zu Zeiten der Römer und ist nicht einfach nur Essen für zwischendurch, sondern ein echter Lifestyle. Es ist auf Sizilien so verwurzelt, dass typische Streetfood-Snacks auch in den schicksten Restaurants auf der Speisekarte zu finden ist.

    Sizilianisches Streetfood ist deftig, duftet meterweit und ist super populär. Du solltest es dir auf keinen Fall entgehen lassen! Folgende Snacks gehören zu den Leckereien, die man an jedem Streetfood Stand auf Sizilien findest:

    Panelle sind frittierte, vegane Fladen aus Kichererbsenmehl, die auf Sizilien in einem Brötchen gegessen werden.

    Arancini
    Das Street Food Nr. 1 in ganz Sizilien sind Arancini. Das sind handgroße, frittierte Reisbälle, mit verschiedenen Füllungen, zum Beispiel mit Schinken und Mozzarella oder Hackfleisch und Erbsen.

    Crocché
    Wenn du es etwas einfacher magst, aber auf die Streetfood-Erfahrung nicht verzichten willst, gibt es auch ganz normale Kartoffelkroketten, auf sizilianisch Crocché oder Cazzilli.

    Pani ca meusa
    Pani ca meusa ist sizilianisches Dialekt für “Pane con la milza“, was so viel wie “Milzbrötchen“ heißt. Ja, eher etwas für Hartgesottene, aber eine echte Köstlichkeit und in Sizilien sehr beliebt. Dabei bekommt man ein Sesambrötchen mit gebratener Rindermilz, einen Spritzer Zitrone und wahlweise geschmolzenem Schafskäse oder Ricotta.

    Polpo bollito
    Polpo bollito ist gekochter Tintenfisch, der in kleine Stücke geschnitten und mit einem Spritzer Zitrone und Petersilie serviert wird.

    Sizilianische Desserts und Süßspeisen

    Als würde das nicht schon alles ausreichen, ist Sizilien in Italien die Region, wo es die besten Desserts gibt. In sizilianischen Bars türmen sich Berge von cremegefüllten Croissants, Marzipantörtchen und Cannoli.

    Ganz geschweige von den Konditoreien: Allein schon um die Kunstwerke aus Marzipan, Obst und Schokolade zu bewundern, lohnt es sich mal hineinzugehen.

    Neben wirklich gigantisch cremigen und top schmeckenden Gelato (Eis) gibts noch viele Kalorienbomben. Die Zutaten, die bei der Herstellung verwendet werden, sind einfach super frisch und geschmacksintensiv.

    Cassata
    Die berühmteste sizilianische Torte ist die Cassata, die es aber auch in kleinen Minitörtchen in vielen Bars gibt. Man erkennt sie sofort, denn sie besteht aus leuchtend grünem Mandelteig, geschmückt mit kandiertem Obst und Ricotta-Füllung.

    Cannolo
    Ein weiteres Dessert, was in keiner Bar und keinem Restaurant auf Sizilien fehlt, sind die Cannoli. Das sind knusprige Teigrollen mit Ricottacreme-Füllung, Schokostreuseln und kandierten Kirschen oder Orangenschalen.

    Frutta di Martorana
    Bei diesen kleinen Marzipanfrüchten isst das Auge mit. In Konditoreien kann man im Schaufenster oft Berge von kleinen Äpfeln, Pfirsiche, Bananen oder andere Obstsorten finden, die aber nicht echt sind, sondern eben aus buntem Marzipan. Sie sehen den echten aber wirklich zum Verwechseln ähnlich.

    Getränke

    Klar hat Sizilien auch einige gute Weine, vor allem Rotweine. Besonders berühmt sind aber die sizilianischen Likörweine, also die Weine, die zwischen 15 und 22 Prozent Alkoholgehalt besitzen.

    Marsala: Der Marsala ist ein international bekannter Likörwein und kommt aus der Region um die Stadt Marsala, an der Westküste. Der Marsala ist dunkel und dickflüssig und wird wegen seines hohen Alkoholgehalts in kleinen Likörgläsern nach dem Essen serviert.

    Limoncello
    Sehr beliebt auf Sizilien ist außerdem der Zitronenlikör Limoncello. Ihn findest du wahrscheinlich auf jeder Speisekarte. Oft wird der Limoncello nach dem Essen serviert. Ganze Zitronen sind im Limoncello übrigens nicht drin. Für den Likör wird ausschließlich der gelbe Teil der Zitronenschale verwendet.

    Nicht zu vergessen, die frisch gepressten Obstsäfte und Smoothies aller Art.

    Das war ein kleiner Rundumschlag. Natürlich gibt’s noch viel mehr. Wir lassen es jetzt dabei, sonst nimmt man noch beim Lesen zu.
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  • Day 24

    Noto und Ortigia

    April 30 in Italy ⋅ ☀️ 23 °C

    Wir verlassen Donnalucata und fahren Richtung Siracusa. Auf dem Weg dorthin machen wir einen Stop in Noto. Die Straßen der Stadt werden am 3. Wochenende im Mai mit Blumen geschmückt und es gibt ein großes Fest. Dazu sind wir zwar zu früh dran, aber durch die Fussgängerzone schlendern können wir auch jetzt schon.
    Immer wieder sind es die Kirchen / Duomo, welche die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Letztlich ähneln sich die Städte irgendwie.
    So bleibt es bei dem kurzen Besuch und wir fahren weiter nach Siracusa. Der Stellplatz hier ist nicht schön, aber praktisch uns sicher.
    Nach einem Vesper fahren wir mit dem Fahrrad in die Stadt. Unser Ziel ist die Halbinsel Ortigia. Das 1. Bild hier ist der Brunnen mit Palmen rechts und links.
    Vieles hier ist noch wirklich alt. Die Straßen mit Kopfsteinplaster und riesige Gebäude geben das Alter vor.
    Ein Lokal hat leckere Speisen im Angebot und zeigt das mit zwei Beispieltellern.
    An der Spitze der Halbinsel ist eine Festung und eine steinige Badebucht.
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  • Day 267

    Sicile

    April 7 in Italy ⋅ ☁️ 14 °C

    Au XIe siècle, vivait à Palerme une jeune fille sicilienne d’une beauté extraordinaire, qui aimait à prendre soin de ses plantes sur le balcon de sa maison.

    Un jour, elle attira l’attention d’un jeune Maure passant dans la rue. Épris de la jeune fille, il lui déclara son amour. Elle lui rendit son amour, mais découvrit rapidement qu’il avait déjà une famille en Afrique du Nord.

    Rongée par la jalousie et la colère, elle décida de lui couper la tête pendant son sommeil pour le garder près d’elle pour toujours. La tête coupée fut utilisée comme pot pour ses plantes, pensant ainsi que la beauté de ses fleurs serait alimentée par l’amour perdu et la trahison du Maure....

    Cette légende nous permet aujourd'hui d'admirer dans toute la Sicile, de très belles céramiques représentant ce couple au destin tragique !
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  • Day 120

    Beerdigungskult in Pozzallo

    March 6 in Italy ⋅ ⛅ 15 °C

    Von Syrakus aus machten wir uns auf den Weg zum Lido Otello, wenige Kilometer vor Pozzallo. Dort fanden wir einen wunderschönen Platz direkt am Sandstrand – die perfekte Kulisse für ein paar entspannte Tage. Morgens konnte ich kilometerweit am Ufer entlanglaufen, das leise Rauschen der Wellen begleitete mich, während der feine Sand unter meinen Füßen nachgab. Abends tauchte die untergehende Sonne das Meer in ein Farbenmeer aus Gold, Orange und Rot – ein Naturschauspiel, das immer wieder aufs Neue beeindruckt.

    Doch am Donnerstag zog, wie angekündigt, das schlechte Wetter auf. Regen war für die nächsten Tage vorhergesagt, und so entschieden wir uns, langsam in Richtung Palermo weiterzuziehen. Bevor wir Pozzallo verließen, machten wir jedoch noch einen Halt an einem Ort, der in starkem Kontrast zu den unbeschwerten Tagen am Strand stand: dem Friedhof von Pozzallo.

    Schon die lange Baumallee am Eingang ließ erahnen, dass dieser Friedhof mehr war als nur ein einfacher Begräbnisort. Hinter dem großen Tor, über dem ein mächtiges Kreuz thront, erstreckt sich ein Labyrinth aus geraden Wegen und verwinkelten Nischen. Hier stehen prächtige Familiengruften, kleine Paläste aus Marmor, teils wie Burgen gebaut, teils modern mit großen Glasfronten – ein Ausdruck tiefer Verehrung und der Bedeutung, die viele Familien ihren Ahnen beimessen.

    Doch zwischen diesen imposanten Bauwerken verlaufen auch lange Reihen schlichter Urnenwände. In kleinen, identischen Betonplatten eingelassen, ruhen hier jene, die sich kein Familiengrab leisten konnten. Und doch sind auch diese Gräber liebevoll gepflegt, frische Blumen schmücken viele der Nischen – ein Zeichen, dass hier jemand vermisst wird.

    Dann aber bleiben wir an einer Reihe von Platten stehen, vor denen die Blumentöpfe leer sind. Keine Kerze, kein Gedenkstein, keine Plastikblume. Denn niemand kennt die Namen der Menschen, die hier begraben liegen. Es sind jene, die auf der Überfahrt von Nordafrika nach Sizilien ihr Leben verloren, von den Wellen an Land gespült und hier anonym bestattet wurden.

    Pozzallo, eine kleine Stadt ohne große Sehenswürdigkeiten, wurde einst weltbekannt, weil hier täglich Hunderte von Migranten ankamen. Neben Lampedusa war es einer der Orte, an denen überfüllte und oft kaum seetaugliche Boote strandeten. So viele Menschen starben auf dem Weg in die vermeintliche Freiheit, dass die Behörden gezwungen waren, den Kühlanhänger eines Lastwagens als provisorisches Leichenhaus zu nutzen. Journalisten aus aller Welt kamen, schrieben große Reportagen – doch das Meer spülte weiterhin Körper an den Strand.

    Nach dieser eindrucksvollen und bedrückenden Besichtigung machten wir uns nachdenklich auf den Weg nach Palermo.

    Solche Orte zu besuchen ist uns wichtig. Sie erinnern uns daran, wie gut es uns geht – und wie viele Menschen für die Hoffnung auf ein besseres Leben alles riskieren. Manche von ihnen zahlen dafür den höchsten Preis.
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  • Day 118

    Von der Notaufnahme nach Syrakus

    March 4 in Italy ⋅ ☀️ 12 °C

    Gestern Vormittag startete unser Tag mit einem Ausflug in die Notaufnahme des San Marco Hospitals in Catania. Der Wunderdoktor mit seiner „Ich-gucke-dir-in-die-Augen-und-weiss-alles“-Diagnose hatte leider nicht geholfen, also musste jetzt ein richtiger Arzt ran. Dank eines freundlichen Polizisten, der uns durch den falschen Eingang lotste, kam Andrea direkt dran – ein kleines Wunder in italienischen Wartezimmern. Trotzdem dauerte es vier Stunden, bis alle Untersuchungen abgeschlossen waren und sie mit einem neuen Rezept entlassen wurde.

    Zurück am Wohnmobil wurden wir dann wieder an die italienische Zeitrechnung erinnert: Alle Apotheken waren bis mindestens 16:30 Uhr geschlossen. Siesta muss sein! Also nutzten wir die Wartezeit sinnvoll und fuhren schon mal nach Syrakus. Am Hafen der Altstadt fanden wir einen schönen Parkplatz mit Aussicht – sehr praktisch, wenn man die Stadt direkt vor der Tür hat. Am frühen Abend machten wir dann noch einen kleinen Raubzug durch die nächste geöffnete Apotheke, um Andrea endlich mit den richtigen Medikamenten zu versorgen.

    Heute Morgen zog es mich früh aus dem Wohnmobil – die Gassen von Syrakus warteten darauf, erkundet zu werden! Mein erster Stopp war der Markt, wo die Händler noch verschlafen ihre Stände aufbauten. Ein paar Meter weiter stand ich plötzlich vor der Fountain of Diana – ein beeindruckender Brunnen mit einer Statue der römischen Jagdgöttin, die majestätisch über ein kleines Wasserspektakel herrscht.

    Von dort schlenderte ich weiter zur Kathedrale von Syrakus (Cattedrale metropolitana della Natività di Maria Santissima). Ein atemberaubendes Bauwerk, das eine wilde Mischung aus Antike, Barock und allem, was dazwischen lag, vereint. Das Beste: Die Kathedrale wurde auf den Überresten eines alten griechischen Tempels errichtet – man kann also buchstäblich durch die Geschichte spazieren.

    Nach der Besichtigung führte mein Weg durch verwinkelte Gassen bis zum südlichsten Zipfel der Altstadt. Hier thront die Mitoraj Sculpture, eine riesige, zerbrochene Bronzemaske des polnischen Bildhauers Igor Mitoraj. Sie sieht aus wie das Gesicht einer überdimensionalen antiken Statue, die einen schlechten Tag hatte – sehr beeindruckend und irgendwie ein Symbol für die Vergänglichkeit der Dinge.

    Direkt daneben steht das Castello Maniace, eine mächtige Festung aus dem 13. Jahrhundert, die einst das Eingangstor zur Stadt bewachte. Ich habe mir das Ganze von außen angeschaut – riesige Mauern, massiver Stein, jede Menge Geschichte. In Gedanken sah ich Ritter, die sich hier einst gegen Eindringlinge verteidigten… oder vielleicht auch einfach nur den Ausblick aufs Meer genossen.

    Zurück am Wohnmobil beschlossen wir, dass es jetzt Zeit für etwas Entspannung war. Also auf zum nächsten schönen Sandstrand – genug Stadt, Kultur und Apotheken für einen Tag!
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  • Day 1

    Biancavilla Catania Syrakus

    January 18 in Italy ⋅ 🌙 13 °C

    Nach über 60 Jahren erreicht Papa wieder mal Syrakus.

    Nachdem wir bei gutem Wetter in Catania gelandet sind geht's auf nach Biancavilla um unseren dort bei lieben Freunden geparkten FJ Cruiser wieder einzusammeln.
    Der Ätna zeigt sich ab und zu schneebedeckt hinter Wolken...

    Nun bekommt der FJ erstmal neue Schuhe verpasst damit das Zwischenziel Schweiz auch sicher erreicht werden kann.

    Nach Schläfchen geht's dann nach Syrakus die Stadt von 2000 vor Christus.

    Wir beziehen unsere erste sizilianische Unterkunft...spannend...
    Auf dem Balkon erwartet uns ein Gruß von oben☝️
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  • Day 66

    Avola

    January 5 in Italy ⋅ ☀️ 15 °C

    Heute machen wir einen kleinen Mopedausflug nach Avola Marina und Avola City, es ist ziemlich viel los auf den Straßen und Plätzen - Sonntag 🌞😎.
    Avola Marina wird dominiert von den Resten einer alten Thunfischfabrik und von einigen netten Gastronomien.
    Das antike Avola, durch Erdbeben und Tsunami 1693 völlig zerstört, existiert in Fragmenten ca. 8 km außerhalb.
    Ab 1695 wurde Avola als Barockstadt in Form eines Sechsecks wieder aufgebaut, heute gut 30.000 Einwohner.
    Auch hier gibt es sehr beeindruckende Palazzos, Kirchen und sonstige Gebäude. Leider fehlt scheinbar das Geld, um alles standesgemäß zu unterhalten.
    Bekannt für diesen Ort ist der tiefdunkle Rotwein aus der traditionellen Traube Nero d'Avola (Schwarzer von Avola), auch Calabrese genannt, die bekannteste und beliebteste Weinsorte Siziliens.
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  • Day 75–77

    Noto Barockstadt

    October 31, 2024 in Italy ⋅ ☀️ 20 °C

    Es ist so schwer sich für Bilder zu entscheiden 🤣. Auch Noto hat seinen eigenen, wunderbaren Charme. Die gold wirkenden Fassaden der uralten, riesigen Gebäude..... woooow 🙏🥹. Im Zuge des jährlichen Blumenfestes (Mai) werden ganze Straßen bepflanzt und Treppen der Altstadt mit Kunstwerken beklebt 😍 . Glücklicherweise konnten wir noch einige Kunstwerke sehen❣️ Und diese Kirchen...🙏🫶. Es wird langsam dunkel... jetzt aber schnell zurück zum Camper! Es ist schließlich Halloween-Abend und wir haben noch ein Gruselvideo zu drehen 🫣. Wenn die besten Freunde einem Aufgaben stellen.... Herausforderung angenommen! 3½ Stunden, 3 durchgeschwitzte Shirts und 22 Lachflashs weiter, war unser Video im Kasten 🎬📽.... Aufgabe erledigt ✔️! Wer das ganze Video sehen möchte, kann uns gerne anschreiben 🤣. Happy Halloween gehabt zu haben 👻.Read more

  • Day 75

    Lido di Noto ⛱️

    October 31, 2024 in Italy ⋅ ☀️ 23 °C

    Wir wollten vor unserem nächsten Stellplatz den Nachmittag am Meer verbringen.... 🌊 Der Strand am 'Lido di Noto' ist schön breit und lädt zum Strandspazieren ein 🥰. Sogar die Strandbude war belebt und lockte mit leckeren Snacks 🍔. Ich (Claudi) war etwas unentspannt, weil zwei düstere Gestalten an der Brüstung vom Parkplatz standen und uns merkwürdig musterten... Manchmal hat man einfach ein Bauchgefühl 😶‍🌫️. Die Videos habe ich eigentlich hauptsächlich gemacht, um den beiden zu demonstrieren, "ich hab euch im Kasten"! Hab immer wieder in deren Richtung gefilmt 🤣. Auf meinen Wunsch hin sind wir wieder zum Camper zurück, der oberhalb vom Strand stand. Ich wollte unser rolling Home nicht aus den Augen lassen. Irgendwann füllte sich der Parkplatz und die beiden verdünnisierten sich. Eine schnelle Burger-Länge später gings dann zum Stellplatz unterhalb von Noto. Wir hatten schließlich noch eine Halloween-Aufgabe zu erledigen👻Read more

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