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- Apr 12, 2025, 10:00 AM
- ☁️ 15 °C
- Altitude: 8 m
ItalyLicata37°6’43” N 13°59’17” E
13 Barock bis zum Umfallen

Heute nehmen wir uns die zweite Hälfte unser Südküsten-Schnelldurchfahrt-Tour vor. Bevor wir unseren Agritourismo (ehemaliger Bauernhof) zum Übernachten mit leckerem Dinner im Südosten der Insel erreichen, stehen noch zwei superspannende Barockorte auf dem Visitenprogramm.
Auf der Tour dorthin verstecken sich Weinstöcke, Obstbäume und Gemüse unter massenhaft riesigen weißen Plastikplanen und Gewächshäusern. Dadurch sollen die daunter bzw. darin befindlichen Pflanzen vor der gnadenlosen Sommersonne, dem Wind und dem eher seltenen Regen geschützt werden. Die ganze Landschaft ist kilometerweit voll davon. Darunter gibts Tausende von kleinen Weinreben, die unter anderem zum süssen Marsala heranwachsen.
Dann ist es soweit:
Ragusa Ibla, die Insel auf der Insel. 2002 wurde der Ort zum UNESCO-Menschheitserbe ausgerufen. Dank seines Reichtums an künstlerischen und archäologischen Zeugnissen ist es eine der bedeutendsten Kunststädte Italiens, Erbin einer mehrtausendjährigen Tradition. Die Protagonisten des Wiederaufbaus nach dem verheerenden Erdbeben von 1693 waren so bekannte Namen wie Sinatra und der berühmte Rosario Gagliardi. Er leistete mit Hilfe einer Reihe von hiesigen Bildhauern und Maurermeistern einen außerordentlichen Beitrag zur Entstehung eines einzigartigen Phänomens: Des Barock im Val di Noto, der sich mit dem hiesigen Stein schmückt, mit Säulen und Kapitellen, Statuen und architektonischen Kompositionen, und der im Dom San Giorgio wohl seinen höchsten Ausdruck findet.
Durch das Erdbeben im Jahr 1693 wurde die Stadt fast vollständig zerstört. Der Wiederaufbau im 18. Jh. unterteilte sie dann in zwei große Stadtteile: Ragusa superiore auf dem Hochplateau und Ragusa Ibla, wiederaufgebaut auf den Ruinen der antiken Stadt und angelegt in Befolgung des einstigen Stadtplans aus dem Mittelalter. Ibla liegt auf einem etwa 450 m hohen Hügel, und seine Altstadt hat mehr als 50 Kirchen und zahlreiche Palazzi im Barockstil.
Die schmalen, auf- und abwärts führenden Gassen bilden ein Labyrinth aus mit Stein gepflasterten Durchgängen und verleihen diesem Winkel Siziliens einen fantastischen Reiz außerhalb der Zeit. In der Tat konzentriert sich in Iblas Gässchen, Brücken und Straßen der ganze Zauber Siziliens, seine Seele, die heute anderswo kaum mehr zu finden ist. Vielleicht aus diesem Grunde wurde Ragusa von berühmten Literaten als „Insel auf der Insel“ oder „das andere Sizilien“ gepriesen.
Noto ist noch ein echter Insidertipp, ein relativ ruhiger, idyllischer Ort mit vielen sehenswerten Gebäude im Barockstil. Bevor die Kleinstadt in das Weltkulturerbe der Menschheit im Jahr 2012 avancierte, war Noto weitestgehend unbekannt. Seitdem entdecken zunehmend die Größen aus Kunst und Unterhaltung den schmucken Ort. Es wurden schon Giorgio Armani und Julia Roberts in Noto gesehen.
Bereits die Zufahrt ist ein Erlebnis, durch schattige Alleen von Zitrusbäumen, Olivenhainen und Mandelbäumen erreicht man den an einem sanften Hang gelegenen Ort. Nachdem ein Erdbeben 1693 Noto dem Erdboden gleichgemacht hatte, wurde die Stadt im wunderschönen Barockstil wiederaufgebaut. Ein paar Ruinen auf dem Alveria Hügel erinnern noch an den Ort vor dem Erdbeben.
Es ist sehr angenehm, durch die gemütlichen Straßen mit den honigfarbenen Fassaden von Kirchen, Klöstern und noblen Palästen der Adligen zu spazieren. Der Blick wird automatisch nach oben gelenkt zu den Dekorationen und Statuen, den bauchigen Balkonen mit den schmiedeeisernen Gittern und den majestätischen Fassaden.
Egal ob man von der Ebene der Kirche des hl. Franziskus und der von schlichter Eleganz geprägten Kirche Santa Chiara oder aus dem Gebiet von San Salvatore und der Kirche von San Domenico kommt, aus allen Richtungen erreicht man den zentralen Dom von Noto, die Kathedrale San Nicolò auf der Anhöhe über eine monumentale Freitreppe. Zusammen mit dem gegenüber liegenden Palazzo Ducezio und den seitlichen hufeisenförmigen Baumdächern ergibt sich eine majestätische Harmonie.
Die Hauptstraße ist der Corso Vittorio Emanuele. Durch das königliche Stadttor Porta Reale Noto betritt man den barocken Stadtkern. Der schmückende Barockstil passt zu einzigartigen Gourmetdelikatessen. Genannt seien an dieser Stelle die Pizzuta-Mandel, Marzipan und Orangen, die zu süßen Köstlichkeiten verwandelt werden, mal zart, mal gewürzt. Und dann die typischen sizilianischen Cannoli und Cassatine - alles aus Mandeln der umliegenden Mandelhaine. Ebenfalls ein echter Gaumengenuss ist Mustazzola, ein Teig mit Honig und gefüllt mit Feigen und Mandeln oder Safrantorte mit Bitterorangengeschmack. Oh mein Gott!
Das war echt schön in Ragusa Ibla und Noto.Read more
Traveler
Absolutely beautiful! This reminds me of the painting 'Whistler's Mother' 🖼
Traveler
Süße! 💚
Traveler
Such a cute little house. Is that a hot tub behind you Andrea?