El Mirador

Nach gutem Schlaf rufen wir uns am Morgen voller Vorfreude ein Taxi, dass uns zum Bahnhof fährt. Richtig gelesen, Bahnhof.
Der Maya Train ist fertig! Mexiko hat hier massiv in die Infrastruktur investiert und über die gesamte Yukatan Halbinsel ein neues Schienennetz installiert, dass viele touristisch wichtige Ziele in einem Ringsystem miteinander verbindet. Palenque ist der südlichste Bahnhof des Systems und offensichtlich für grosse Menschenmassen gebaut. Die Zufahrtstrasse ist sowas wie eine dreispurige Autobahn und das Bahnhofsgebäude gleicht einem kleinen internationalen Flughafen. Er sieht nicht nur so aus, er funktioniert auch so. Inklusive Sicherheitskontrolle mit Gepäck Scanner. Warum ist uns nicht klar 😄 Vieles scheint noch nicht ganz fertig, so könnte man auch einfach an der Sicherheitskontrolle vorbeigehen. Absperrungen die einem den Weg zeigen gibt es noch nicht. Das ist den Mexikanern aber egal. Alle sind aus dem Häuschen und viele Locals gönnen sich hier ihre erste Zugfahrt. Junge Familien, Einzelmasken, sowie betagte Päärchen steigen mit uns in den Zug und bestaunen mit gleichermaßen glänzenden Äuglein alles ganz genau. Alles wird angeschaut, angefasst und ausprobiert. Und so wird das Tischchen, welches an Yves’s Rückenlehne montiert ist, bestimmt 30 mal hoch und runter geklappt. Es ist ein riesen Happening. Einige haben sich Basecaps, Shirts und andere Erinnerungen an dieses bemerkenswerte Ereignis im Merchandising Shop gekauft. Es reden auch alle miteinander. Alle wollen wissen, wie es bei den Nachbarn aussieht, wo die herkommen, was die machen und natürlich, ob sie schon mal Zug gefahren sind! Wir geniessen die Freude und freuen uns mit 😃
Nach einer kurzen Busfahrt im vollgestopften Bus, vorbei an Einkaufszentren am Meer entlang (diesmal der Golf von Mexiko), kommen wir im Zentrum von Campeche an und schleifen unser Gepäck durch das kleine Städchen zu unserem Airbnb. Heieiei haben wir denn auch mal Glück mit den Unterkünften? Dass es ein einfacheres Zimmer ist stört nicht, das haben wir erwartet. Aber die Wände sind klatschnass glänzend. „ja das sind halt Natürsteinwände“, heisst es auf unsere Beschwerde. Wir beziehen ein anderes Zimmer, das ist besser. Der Rest der Unterkunft ist wunderbar. Hübsch eingerichtet und sogar einen kleinen Pool gibt es, den wir aber nicht nutzen.
In Campeche gibt es nicht allzuviel zu sehen. Wir schlendern in der hübschen, farbigen Altstadt herum und geniessen die Meeresbrise. Überall hat es Piratenstatuen, welche an die gesetzlosen Seefahrer erinnern, die hier wohl immer wieder her kamen und die Campeche doch zu etwas Besonderen machen. Die Altstadt ist nämlich eine von nur zwei Ortschaften in Zentralamerika, welche eine noch erhaltene Ringmauer und mit Kanonen bestückte Wachtürme haben, mit denen sie sich gegen ungewollte Besucher schützten.

Wir joggen, schlendern, shoppen, fahren mit dem Touribüsein und geniessen am heissen Nachmittag die Klimaanlage des Einkaufszentrums. Ein total unaufgeregter Aufenthalt. Auch schön 🙂Read more