Punta Francisca

Unser Fahrer steht eine halbe Stunde zu früh vor dem Cafe Cosmos. Er muss warten bis wir unsere morgentlichen Köstlichkeiten verspiesen haben und nochmal aufs Töpfen gegangen sind. Es geht im luxuriösen Toyota Landcruiser per privat Transport weiter (zack… schon wieder etwas ärmer). Gegen Ende der Fahrt nach Chiquila, wo wir per Fähre nach Holbox übersetzen, werden die Strassen zusehends schlechter und der Fahrer muss immer wieder abrupt abbremsen, um die tiefen, mit lehmfarbigem Wasser gefüllten Schlaglöcher zu umfahren, welche ansonsten unsere teuren Stossdämpfer durch die Decke jagen würden. Als wir am Pier ankommen sehen wir, dass Holbox, wie erwatret, kein Geheimtipp mehr ist. Auch sind wir uns bewusst, dass Holbox immer mehr mit Hochwasser zu kämpfen hat und Teile der Insel schwer erreichbar sind. Dass unser Hotel mit am stärksten betroffen ist, hat uns natürlich keiner gesagt und so fahren wir, auf der Insel angekommen, mit dem Off-road Buggy durch knietiefe Pfützen zu unserem Hotel. Wir nehmens mit Humor. „El Nido“ soll für eine knappe Woche unsere Wohlfühloase sein. Das Zimmer ist schön, das Hotel ruhig und für Mexiko sehr gepflegt. Es ist allerdings auch sehr teuer und so müssen wir leider für fehlenden Wein, geringes Essensangebot und den Fakt, dass beim inkludierten Frühstück Eierspeisen zusätzlich berechnet werden, einen Stern abziehen.

An Tag zwei suchen wir uns einen Weg zum Zentrum. Das ist jedoch gar nicht so einfach! Obwohl dank mehr oder weniger viereckiger Grundstücke die Navigation relativ einfach fällt, ist praktisch jede Strasse zwischen zwei Kreuzungen überflutet und wenn, dann meist nicht zu Fuss passierbar. Barfuss schon garnicht, denn im braunen Wasser ist nicht auszumachen wohin man tritt. Es bleibt uns also nichts anderes übrig als uns einen Weg zu suchen und uns zu merken, an der wievieleten Kreuzung wir in welche Richtung abbiegen müssen um ans Ziel zu gelangen. Schnell wird klar, der Strand ist der einzig sinnvolle Weg. Hier muss zwar teilweise auch durchs Wasser gewatet werden, aber wenigstens sehen wir wo wir hintreten und sind uns sicher, dass es nur Wasser ist.

Juhuu, Pelikane! Das sieht schon mehr nach Karibik aus 😃 Wir geniessen es, ein paar Tage nicht viel zu machen und lassen uns treiben, geniessen die Strandluft und laufen viel Strand auf, Strand ab. Wir schaffen teils 20’000 Sandschritte entlang der Hotels und Restaurants. Einen Tag liegen wir im Beachclub und lesen, lassen uns verwöhnen und genehmigen uns ein paar Drinks.

Unsere eSIM funktionieren hier leider nicht und so brauchen wir für alles WIFI. Gottseidank ist hier praktisch jedes Lokal damit ausgestattet. Mit dem Internet ist man hier weiter als mit dem Geld. Nur Bares ist Wahres. Fast niemand akzeptiert Karte und es gibt weniger als eine handvoll Geldautomaten. Wir haben Glück sind bei den, dem hiesigen Preisniveau zu verdankenden, häufigen Gängen zum Bankomaten, immer genügend Scheine vorrätig 😅

Unser Neujahrsabend verläuft ruhig. Wir haben uns zwar nach was Speziellem umgesehen, aber sind nicht bereit die horrenden Preise für ein Silvestermenu zu bezahlen, dass wir zum Teil nicht mögen. Wir trinken was an einer Strandbar, gehen Tacos essen (wir glaubens kaum. Es sind die besten und günstigsten Tacos die wir bis jetzt hatten), hören Musik und tanzen einwenig im Sand. Weil sich hier die Sonne aber um 18:00 zügig hinterm Horizont verkriecht, sind wir um 22:00 immer schon hundemüde. Silvester macht da keine Ausnahme und so machen wir uns vor Mitternacht wieder auf den Weg, am Strand entlang Richtung Bett. Ein schönes, aber kaum sichtbares Highlight war dann noch, als wir durch unsere Bewegung im Wasser einwenig Plankton aufscheuchten der kurz blau aufleuchtete 😍Baca lagi