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- Apr 27, 2025, 11:03âŻAM
- âïž 12 °C
- Altitude: 269 m
RomaniaMarmaroschsiget47°55â35â N 23°53â28â E
Sighetu â GefĂ€ngnis des Kommunismus

In Sighetu MarmaÈiei, an der ukrainischen Grenze, erinnert das Memorialul Victimelor Comunismului Èi al RezistenÈei (Gedenkstätte der Opfer des Kommunismus und des Widerstands) an eine der dunkelsten Phasen Rumäniens. Untergebracht im ehemaligen politischen Gefängnis von Sighet, bewahrt die Gedenkstätte das Andenken an jene, die in Zeiten der Diktatur zum Schweigen gebracht wurden.
Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs war Rumänien ein unabhängiges Königreich, geprägt von westlicher Orientierung. Nach 1945 geriet das Land unter sowjetischen Einfluss. 1947 wurde König Michael zur Abdankung gezwungen, und Rumänien verwandelte sich in eine kommunistische Volksrepublik. Es folgten Jahre radikaler Umgestaltung: Enteignungen, Kollektivierung der Landwirtschaft, Zerschlagung der Kirchen und die systematische Verfolgung Andersdenkender. Groß angelegte Verhaftungswellen richteten sich vor allem gegen die politische, geistige und religiöse Elite. In Gefängnissen wie Sighet verschwanden Hunderte führende Persönlichkeiten, oft ohne Anklage, Prozess oder Nachricht an ihre Familien. Isolation und das bewusste Auslöschen von Erinnerung wurden zu Herrschaftsmitteln.
Mit der Zeit änderte sich die Form der Unterdrückung. Der Geheimdienst Securitate durchzog das Land mit einem Netz von Spitzeln; Misstrauen durchdrang die Gesellschaft. Unter Nicolae CeauÈescu, der 1965 die Macht übernahm, entwickelte sich Rumänien zu einem der härtesten und repressivsten Regime Osteuropas. Öffentliche Kritik war praktisch unmöglich, private Gespräche konnten existenzielle Folgen haben. Zensur prägte Zeitungen, Bücher und Kunst. Versorgungskrisen, politische Isolation und ein allgegenwärtiger Personenkult bestimmten das Leben vieler Menschen bis zum Sturz des Regimes im Dezember 1989. In einem der drastischsten Umbrüche Osteuropas wurden Nicolae CeauÈescu und seine Frau noch am Weihnachtstag nach einem kurzen Prozess hingerichtet – ein weltweit beachtetes Ende für eine jahrzehntelange Diktatur. Insgesamt waren während der kommunistischen Herrschaft schätzungsweise 500.000 Rumänen als politische Gefangene interniert worden.
Das Memorial in Sighet bringt diese Vergangenheit auf stille Weise zurück ins Bewusstsein. Das ehemalige Gefängnis ist überschaubar, doch die schmalen Gänge und kahlen Zellen vermitteln eindrücklich die einstige Kälte und Isolation. Informationsräume und thematische Ausstellungen führen durch die Stationen kommunistischer Repression. Als ausländische Besucher half uns eine ausführliche deutschsprachige Broschüre, die vielen Räume und Zusammenhänge einzuordnen.
Dass wir den Umweg nach Sighetu MarmaÈiei auf uns genommen haben, war eine bewusste Entscheidung – und eine, die sich gelohnt hat. Der Besuch war für uns der erste direkte Kontakt mit der rumänischen Geschichte und ein wichtiger Moment, um ein besseres Verständnis für die Erfahrungen eines Landes zu gewinnen, das über Jahrzehnte hinweg von Angst und Unterdrückung geprägt war.Read more
Traveler
Ja, grauenvoll
Traveler Cool đ