- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Feb 20, 2025, 11:00 AM
- ⛅ 18 °C
- Altitude: 2,725 m
RwandaCratère Ingo1°31’26” S 29°24’26” E
Der größte Silverback Ruandas

Vom Briefing Center aus fahren wir über anderthalb Stunden, immer weiter Richtung Westen, bis wir schließlich direkt an der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo stehen. Vor uns ragen die majestätischen Virunga-Vulkane auf, ein beeindruckendes Panorama und die Heimat der letzten Berggorillas dieser Welt.
Wir haben uns bewusst für eine der entlegensten Gorilla-Gruppen entschieden – eine Familie mit über elf Mitgliedern, darunter der größte Silberrücken des gesamten Nationalparks. Ein wahres Urgestein seiner Art, ein beeindruckendes Tier, das mit seiner Ruhe und Gelassenheit über den Clan wacht.
Begleitet von Jerome und seinem Team aus Rangern starten wir unsere Wanderung. Der Weg ist anspruchsvoll – dichtes Gestrüpp, Wurzeln, feuchte Erde. Tiefer Matsch. Nach anderthalb Stunden Marsch durch das Dickicht treffen wir auf die Gorilla-Tracker, die die Familie rund um die Uhr beobachten. Sie wissen genau, wo sich die Affen aufhalten und führen uns vorsichtig zu ihnen.
Jetzt heißt es: Masken aufsetzen. Der Schutz der Tiere steht an erster Stelle – Gorillas sind uns genetisch so nah, dass sie sich mit menschlichen Krankheiten anstecken könnten. Doch auch wir schützen uns so vor Zoonosen, Krankheiten, die von den Affen auf uns übertragen werden könnten.
Und dann sehen wir sie – die große Gorilla-Familie liegt entspannt im Bambuswald. Ein faszinierendes Bild: Junge Gorillas spielen miteinander, die älteren Geschwister passen auf sie auf. Die Erwachsenen sind damit beschäftigt, an Gräsern und Bambus zu knabbern. Die Tracker erklären uns, dass fermentierter Bambus eine berauschende Wirkung auf die Affen haben kann – wer zu viel davon isst, wirkt betrunken.
Die Gorillas zeigen keine Angst vor uns, sie sind neugierig. Einige kommen uns sehr nahe, zupfen an unseren Taschen. Es ist eine Herausforderung, den vorgeschriebenen Abstand zu halten, aber wir versuchen, den respektvollen Umgang zu wahren.
Dann tritt er auf: Der Silberrücken. Ein massiges Tier, ruhig, erhaben, der unangefochtene Herrscher dieser Familie. Er beobachtet alles, nimmt seine Rolle als Beschützer ernst – und doch strahlt er eine unglaubliche Gelassenheit und Souveränität aus.
Plötzlich öffnet sich der Bambuswald. Seine Lieblingsgefährtin erscheint mit einem ihrer Jungen. Sie nähert sich ihm, umarmt ihn sanft – eine intime, fast menschliche Geste. Sie scheint ihm zu signalisieren, dass es Zeit ist, das Nest für die nächste Nacht aufzusuchen. Doch er hat keine Eile. Stattdessen lässt er sich einfach zur Seite fallen. Kuschelzeit! Die Familie verbringt noch einige Minuten miteinander, pflegt das Fell, genießt die Nähe.
Unsere 60 Minuten mit den Gorillas vergehen wie im Flug. Die Tiere sind es gewohnt, nur für diese begrenzte Zeit am Morgen Besuch zu erhalten – danach dürfen sie wieder ungestört ihr Leben führen. Für uns jedoch bleibt dieser Moment unvergesslich.
Wir treten den Rückweg an – beeindruckt, tief bewegt und voller Respekt vor diesen wunderbaren Geschöpfen. Gorilla-Tracking im Volcanoes-Nationalpark – eine Begegnung, die für immer in unseren Herzen bleibt.Read more
Traveler
Bin total geflasht. Was für schöne Tiere. Sie sehen sehr friedlich aus 😊
NikkiUndMichi
Eine der schönsten Erfahrungen überhaupt. Wirklich.