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- Apr 10, 2025, 8:29 AM
- ⛅ 28 °C
- Altitude: 6 m
Sri LankaPasikudah7°56’35” N 81°33’25” E
Alles inklusive abschalten

Eat, Sleep, Beach. Repeat. Wenn wir uns ein Shirt drucken lassen würden, das die zweite Urlaubshälfte beschreibt, wäre das der Aufdruck. Das wird der Woche zwar nicht ganz gerecht, aber verglichen zur Rundtour um Kandy, leben wir jetzt das volle All inklusive Leben.
Aufstehen zwischen 8 Uhr und 10 Uhr. Frühstücken, wenn man es rechtzeitig schafft und dann an den Strand. Das Hotel ist nicht ausgebucht und wir können immer unter den gleichen Palmen chillen. Musik hören, Buch lesen, Abschalten, so gut es eben geht. Die Vormittage sind fast immer gleich und das tut gut. Keine Entscheidungen, keine Verpflichtungen. Wir genießen es und erreichen am Dienstag den Zustand der völligen Lethargie. Positive Lethargie natürlich. Wir sitzen am Mittagstisch und haben, ohne es auszusprechen, alle die selben Gedanken. Was machen wir heute Nachmittag? Müssen wir überhaupt was machen? Ich will mich gar nicht entscheiden "Nimm das Leben in die Hand" war gestern. Heute soll das Leben gefälligst uns in die Hand nehmen! Wenigstens bis Freitag. Ab Samstag müssen wir den Kopf wieder einschalten. Da geht es heim und wir wollen ja das Flugzeug nicht verpassen. Und irgendwie spült uns das Leben dann doch wieder an den Strand. Wir zocken ein bisschen Fussball und Volleyball, Schlafen ein und sind einfach nur da. Tischtennis im klimatisierten Raum steht noch zur Verfügung und Brettspiele. Abends. Bzw. Nachts hält uns der Fussball im TV wach.
Natürlich soll das kein Dauerzustand sein und so treffen wir eben doch wichtige Entscheidungen.
1. Entscheidung: Strandspaziergang zur nächsten Schnorchelgelegenheit. (Mittwoch)
Leichte Schleierwolken erleichtern uns den 30 minütigen Gewaltmarsch am Strand. Wir passieren zwei Hotels, die so etwas ähnliches wie voll sind. Schauen Fischern beim Fischen zu und werden am Schnorchelspot enttäuscht. Das Wasser ist viel zu aufgewühlt, wir sehen: Nichts! Wir haken das ab und machen uns aus, dass wir lügen, wenn jemand nach der Unterwasserwelt fragt. Haie haben wir gesehen, Wale, und Nemo hat uns auch nach dem Weg gefragt. Auf dem Rückweg nutzen wir den schöneren Strand der Nachbarhotels und kühlen uns ab.
Apropos Strand. Der vor unserem Hotel ist ganz ok, aber die links neben uns sind besser. Unserer liegt hinter einem Riff, zu dem man hinlaufen kann, ohne, dass der Bauch nass wird. Ganz nett, aber die Strömung spült Korallenbruch zu uns und so ist der gesamte Strand eine einzige Fakirmatte. Jeder Gang ins Wasser wird von leisem Fluchen begleitet. Jammern, auf hohem Niveau.
2. Entscheidung Souvenirs kaufen (Dienstag).
Wir wollen zu einem Markt. Einkaufszentren gibt hier ohnehin nicht, also verrät uns die Rezeption auch eine Stadt, die sogar noch Sehenswürdigkeiten hat. 30 km entfernt. 2,5 Stunden Fahrtweg (einfach), 80 Euro. Wir lehnen höflich ab und bekommen noch einen Tipp. 10 Minuten Fahrtweg mit dem TukTuk, 10 Euro und wir haben eine kleine Stadt mit einer Marktstraße. Das klingt nach uns und schon sitzen wir im Taxi nach Paris.... nach Kalkudha. Viele kleine Läden, wenig Brauchbares, aber Hauptsache Fußballtrikots. Zum Glück ist unser TukTuk-Fahrer auf Zack und fährt uns auf dem Rückweg an einen Souvenirshop, an dem wir glücklich werden. Vor lauter Glück vergessen wir die Fußballtrikots in dem Laden, rollen also nochmal los, finden die Trikots und haben dann auch genug Aufregung für heute.
3. Entscheidung: Karten oder Billard (jeden Abend)
Eigentlich kostet die Stunde Billard 3 Euro. Da das Hotel aber leer ist und wir sympatisch, können wir jeden Abend umsonst zocken. Wir nutzen das ausgiebig, auch wenn wir schon nach 10 Minuten schwitzen, als würden wir deinen Halbmarathon unter 2 Stunden laufen wollen.
Überhaupt ist das Wetter hier so eine Sache. Es ist warm, immer. Sonne scheint, fast immer. Und jeden Abend zieht ein Gewitter vom Land auf uns zu, ohne sich aber über uns auszuschütten. Das sieht unglaublich toll aus, vor allem wenn die Blitze den gesamten Himmel um dich herum erhellen. Und dann sind da noch die Sonnenuntergange, Wenn die Wolken es zulassen färbt sich der Himmel orange bis rot und wird zum Fotomotiv für alle, die sich nochmal von der Bar erheben können. Dass Highlight war eine Gewitterwolke vor einem Sonnenuntergang.
Und während wir hier formulieren und aufs Mittag warten, schafft es doch ein Monsun-Ausläufer über unsere Hotelanlage, regnet sich leer und zieht weiter. Eine willkommene Abkühlung, die allerdings schnell für schwüle Luft sorgt, sobald die Sonne rauskommt. Wir wissen übrigens bis heute nicht, wie hier wann welcher Monsun über die Insel zieht. West-Monsun im Herbst/Winter, Ost-Monsun im Rest des Jahres. Oder andersrum? Oder doch die von Sammy erklärte Monsunzeit von Mai bis August? Wir haben jedenfalls Glück mit dem Wetter, vermuten aber, dass jetzt die richtige Urlaubszeit losgeht. Die bisher eher stiefmütterlich behandelten Hotels um uns herum werden so langsam herausgeputzt und sehen langsam einladend aus.
Heute (Donnerstag) ist eine Hochzeit im Hotel angekündigt. Mal sehen, ob wir uns dazu gesellen können. Das Hotel ist grundsätzlich eine Location für (Hochzeits-) Fotoshootigs. Jeden Tag lassen sich hier Pärchen ablichten, meist in traditionellen Gewändern. Scheinbar ist die Anlage hier auch ein Durchgangshotel. Immer wieder neue Gesichter, die man teilweise nur einen Tag sieht. Und wir sind auch die einzigen All-inklusive-Bändchen-Träger. Und so leben wie hier noch etwas mehr als einen Tag. Sind da, machen evtl. noch eine Bootstour. Vielleicht auch nicht. Wen juckts? Mal sehen, was das Leben bis Samstag Vormittag noch mit uns vorhat.Read more
Toll geschrieben und gut zu lesen! Sehr informativ [Harald Lau]
Traveler Wirklich toll geschrieben! Danke fürs Teilen!
Traveler Vielen Dank für den kleinen Ausflug nach Sri Lanka, es war mir eine Freude mitlesen zu dürfen!