Sweden Björkliden

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Travelers at this place
  • Day 120

    Langsam aber sicher…❄️🌨️❄️

    December 12, 2024 in Sweden ⋅ ☁️ -8 °C

    Donnerstag, 9 Uhr, -3 Grad,
    Immer noch dicht bewölkt und Schneegestöber…

    Also…gestern hab ich noch gelesen, dass es ja doch zu warm ist über dem Polarkreis!
    Und zwar im allgemeinen bis zu 7 Grad…es soll milder sein als in der Schweiz!
    Ja, und das finde ich dann doch nicht so normal, wie es mir das hiesige Personal wollte weismachen!🤓

    Die Strecke auf der E8, rund 70 Kilometer bis nach Nordkjosbotn zieht sich heute irgendwie in die Länge!
    Vielleicht liegt es daran, dass wir gegen ein Schneegestöber ankämpfen oder weil es dunkel bleibt…keine Ahnung…🥹
    Endlich in Nordkjosbotn zweigen wir auf die E6, via Bardufoss wo wir unbedingt noch schnell beim Wohnmobil-Händler „Lians“ reinschauen, bevor es nach Setermoen und dann nach Narvik weitergeht.

    Bis nach Narvik führt uns die Europastrasse 6 über einige Pässe, vorbei an Tiefgefrorenen Seen und immer wieder durch kleine total eingeschneite Ortschaften, die zur Zeit weihnachtlich beleuchtet sind.
    Ja…da geben sich sehr viele Menschen richtig Mühe ihr Haus, ihre Terrasse, Balkone und Gärten mehr oder weniger aufwendig mit Lichterketten zu schmücken. Einige sehen durch die tief verschneite Landschaft aus wie buntbemalte Lebkuchenhäuser mit dickem und süssem Zuckerguss überzogen…🥰
    Bei Moen dürfen wir ein seltenes Phänomen beobachten; rote Polarnacht. Sehr faszinierend 🤩
    Plötzlich…auf der Passfahrt runter an den Fjord nach Bjerkvik werden wir ausgebremst und stehen am Ende einer Kollone.
    Ein Strassenarbeiter informiert uns, dass es einen Unfall gegeben hat und Polizei und Notfallfahrzeuge unterwegs sind. Es soll nur noch etwa 10 Minuten dauern.
    Tatsächlich nach 10 Minuten setzt sich die ganze Kolonne wieder in Bewegung.
    Wie wir an der Unfallstelle vorbei kommen, sehen wir nichts mehr, es ist alles ab-und aufgeräumt!
    Aber…wir haben nicht lange freie Fahrt…zwischen Bjerkvik und Narvik steht bereits der nächste Stau. Da müssen wir eine ganze Stunde ausharren. Vor der Brücke, wo die Strasse ziemlich lang und steil runter führt, hat ein Lastwagen die Fahrbahn blockiert. Scheinbar war er quer über die ganze Strasse gerutscht. Ein schwerer Abschleppwagen hat ihn dann auf eine Strassenseite geschoben, damit wenigstens eine Fahrbahn frei ist.

    Jaaa…und dann endlich kommt die 1'566 Meter lange Hålogaland Brücke.
    Bevor man auf die Brücke fährt wird einem von einer Tafel die Windgeschwindigkeit mitgeteilt: heute sinds 13m/s ...13 Meter in der Sekunde!

    Wir fahren einmal durch die ganze Stadt und suchen den Stellplatz unterhalb des Hotels „Scandic Narvik" auf.
    Sollte eigentlich offen sein!
    Oh nein… ist er offen? Oder nicht? Wir kommen gar nicht auf den Platz…es liegt mindestens Knietief Schnee.
    Wir fahren noch verschiedene Parkplätze an…alle sind für uns zu klein…zu kurz…zu…ach…ich bin müde 😵‍💫🥱
    Es gibt nicht anderes als wieder zur Stadt raus und da nach etwas geeignetem suchen.
    Irgendwann sind wir auf der Strecke Richtung Schweden/Kiruna-Abisko
    Und da fahren wir ein weiteres Mal an einen mega Stau.
    Ganze zwei Stunden müssen wir uns gedulden bis es wieder weitergeht. Was hier das Problem war? Das wissen die Götter!😏
    Nun…es hat ständig Schneegestöber und die Strasse ist momentan wegen der hohen Schneewalme und der Schneeverwehungen einiges schmaler als in der schneefreien Zeit.
    Ist vielleicht anderen Verkehrsteilnehmer zum Verhängnis geworden?!🧐
    Irgendwann überqueren wir die Grenze von Norwegen nach Schweden und suchen immer noch, schon fast verzweifelt, eine kleine Übernachtungsecke.
    Dann…endlich…kurz vor 21 Uhr scheint uns das Glück hold zu sein. Es gibt einen Parkplatz in Björkliden, etwas abseits der Hauptstrasse und sogar gepflügt.

    Noch ganz schnell kleines Abendessen kochen und dann ab in die Heia.
    Heute sind mein Schatz und ich total kaputt…!
    Er vom voll konzentrierten Fahren…Ich vom nichts tun 🫣😅
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  • Day 120

    Unser Ziel Narvik

    December 12, 2024 in Sweden ⋅ ☁️ -7 °C

    Denkste es kommt immer anders als gedacht
    Nun die Fahrt wäre ja wirklich wunderschön mit Schneebedeckten Strassen mit Schneefall und Lichtblicken mit etwas Blauen Himmel 🌌 farbigen Wolken einfach nur schön
    Es gab aber auch nicht erfreuliches drei mal Stau mit insgesamt über drei stunden stand Zeit 😉🤗 aber Leiber Stau Alls selber betroffen sein und so ist die Wartezeit auch nicht schlimm 🤗🤣
    Nun aus Narvik wurde auch nichts Platz nicht anfahrbar zu viel Schnee und so landen wir auf einem Parkplatz 🅿️ in Börkliden nach 311 km in Achtung ⚠️ 9.34 Stunden 😉🤗 Unfallfrei und Gesund was will man mehr 🚍😏
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  • Day 220

    7. September

    September 7, 2024 in Sweden ⋅ ⛅ 10 °C

    Dass Ruhetage mich immer so in den Ruhemodus bringen. Als der Wecker um sechs klingelt, drücke ich ihn erst nur weg, gehe dann zum Duschen und lege mich danach glatt wieder hin. Beim nächsten Mal stelle ich ihn auf halb acht, ich kann jetzt noch nicht aufstehen, es schläft sich heute aber auch zu gut. Naja, irgendwann muss es ja sein. Heute früh den Rucksack mit all dem neuen Futter zu packen dauert natürlich etwas, es ist die längste Distanz, die ich bisher futtermäßig vorbereitet habe auf dieser Reise. Nebenbei trocknet mein Zelt vom Regen, der kurz in den frühen Morgenstunden hier drüber gezogen ist. Jetzt ist es windig, die Sonne ist da und lugt immer mal wieder zwischen den Wolken durch. Zum Frühstücken gehe ich in den großen Gemeinschaftsraum, den ich gestern auch schon für das Abendbrot genutzt habe. Nachdem ich gegen zehn gerade aufbrechen will, läuft mir zum wiederholten Male Christoph hier über den Weg. Er wartet auf seinen Zug nach Kiruna, von wo er dann irgendwie heimfliegen will. Ein kleines Schwätzchen ist natürlich noch mal drin und dann geht es für mich um halb elf los. Es kommen ab heute eine ganze Reihe Hütten entlang des Weges, so dass ich mir heute als Ziel die Pålnostugan ausgeguckt habe. Sie liegt am äußersten westlichen Ende des Torneträsk, gerade noch auf schwedischer Seite. Gute 2 km danach gibt es eine weitere Hütte, sie ist dann schon in Norwegen, je nachdem, wie ich drauf bin, werde ich die oder die nutzen. Es wird sich also im Großen und Ganzen den Tag über um diesen Riesensee herumziehen. Beginnend mit einem Vogelschutzgebiet, dass sich entlang der Uferzone erstreckt, habe ich auch gleich mal wieder Begegnung mit ein paar Moorschneehühnern. Die E10 und die Bahnstrecke verlaufen ganz in der Nähe, ich kreuze beide im Laufe des Vormittags und habe meine große Freude an den Erzzügen, die hier dem Gleis durch die Berge und diversen Tunnels folgen. Es sind Unmengen von Eisenerz, die aus den Minen von Kiruna mit diesen Zügen rund um die Uhr nach Narvik an den Hafen gebracht werden. Ich bin erstaunt, dass sie trotz der Tatsache, Güterzüge zu sein, so unheimlich leise rollen. Kein Gerappel und Gedröhn, wie ich es sonst von solchen Zügen kenne. Es ist ein recht leicht zu laufender Weg, mir begegnet der eine oder andere Tagesausflüger. Hin und wieder zieht es sich etwas höher am Berg entlang, dann ist der Blick über den See grandios. Um kurz nach zwölf komme ich an den Nuoljatunnel, ein altes Verteidigungssystem aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Obwohl Schweden als neutrales Land nicht direkt beteiligt war, hat man sich vorbereitet, die Erzbahn vor einer eventuellen Invasion der Deutschen von norwegischer Seite her zu schützen. Ich mache heute unheimlich viele kurze Pausen, setze mich hin und genieße einfach diese herbstliche Ruhe, das Wetter, das Leben, das gelingt mir nicht an jedem Tag so sehr wie heute. Am Nachmittag, nachdem ich den Ort Björkliden passiert habe, entfernt sich der Nordkalottleden von den hohen Bergen und zieht sich in niedriger Landschaft durch mehr und mehr steinigen Untergrund. Ich entferne mich von der Bahnlinie, wo aus einiger Entfernung wunderbar anzusehen ist, wie der Zug recht weit oben am Berg entlang fährt und kreuze noch einmal die E10. Hier ist eine kleine Parkbucht, an der gerade auch zwei Autos stehen und besonders kurios: Genau an der Stelle, wo der Wanderweg zu beiden Seiten an die Straße kommt, liegt dort ein Abtreter. Vermutlich von einem Wohnmobilisten vergessen wirkt er jetzt so, als sollte sich jeder, der die Straße überquert, erst mal die Füße abtreten. Es sind nur noch 5 km bis zur Hütte, aber es geht ständig über kleine Bergrücken steil auf und steil ab durch holprig steiniges Gelände, so dass es einfach dauert und mich etwas Schweiß kostet. Der eine oder andere Bach oder Fluss möchte überquert werden, hierfür sind allerdings recht komfortabel Brücken ausgelegt. Aus dem Wald heraus begegnet mir eine Jägerin, sie hat die zweiläufige geschultert und natürlich ihren Jagdhund dabei und als wäre es für mich noch einmal eine Bestätigung, dass seit Anfang September die Elchjagd eröffnet ist, fliegt einige Zeit später ein Hubschrauber über mir entlang, der einen geschossenen Elch transportiert. Ein sehr eindrückliches Bild, wenn ich daran denke, dass ich auch schon geschossene Elche festgeschnallt auf dem Dach eines Volvo in voller Fahrt gesehen habe. Eins der Highlights des heutigen Tages, das mich den ganzen Tag begleitet, ist das Lapporten. Immer wieder kann ich es aus der Entfernung sehen, manchmal zum Teil wolkenverschleiert, es ist für mich das Abschiedszeichen aus Schwedisch Lappland. Am Abend, als ich die Hütte gegen halb acht erreiche, ist es über den See hinweg wunderbar zu sehen. Ich finde hier in der Hütte eine Tüte zurückgelasse Faden-Nudeln, die ich in meiner Essensportion gleich mit verwerte und bin heute relativ früh gegen neun im Bett. Hoffentlich gehen die Augen morgen früh etwas besser auf.Read more

  • Day 219

    6. September - Ruhetag

    September 6, 2024 in Sweden ⋅ ☀️ 13 °C

    Dieser Tag wird ein Ruhetag, das war gestern schon klar, auch wenn erst Freitag ist. Das Paket übernehmen, meine Sachen durchwaschen, noch ein paar Besorgungen im Supermarkt, ein paar Karten schreiben, die Mutter mal anfunken, die Bude feucht durchwischen (Es bleibt ja unter uns: Habe gestern Abend ein Bier auf der Tanzfläche umgekippt.) und ganz voran vor allem diesen wunderschönen, sonnigen Herbsttag genießen. Dabei hilft mir Anne, eine sehr sympathische Deutsche, die unweit meines Tempels auch auf dem Zeltplatz übernachtet hat. Sie beendet gerade ihre Packraft-Tour und will übermorgen von Narvik aus heimfliegen. Wir sitzen zusammen in der Sonne, rauchen zusammen ein paar Friedenspfeifen und erzählen uns Geschichten aus dem Fjäll. Höchst interessant und hier und da klingt ein wenig Wehmut durch. Ansonsten bereite ich meine nächsten Tage vor, ich habe fast 200 km vor mir bis zum Dreiländereck und etwas danach kommt in Finnland dann der nächste Supermarkt. Da ist mir Christianes Paket sehr gelegen plus ein paar Sachen aus dem Supermarkt, die ich persönlich noch so gefunden habe. Also dann…Read more

  • Day 218

    5. September

    September 5, 2024 in Sweden ⋅ ⛅ 8 °C

    Na das geht ja schon gut los am Morgen. Die Nacht hier zwischen den Bäumen war total ruhig ohne Wind, dafür ist natürlich die Kondensation relativ hoch. Ich habe keine Vorstellung, was mich beim Öffnen des Zeltes draußen jetzt erwartet und Tadaaa, es könnte nicht schöner sein, als ein strahlend blauer Himmel, die Sonne, die im Nordosten hinter den Bergen hervorsteigt und dazu wieder dieser wunder-wunderschöne Herbst. Da macht das Aufstehen Spaß und es ist so gut für mich zu erleben, das genau dieser Herbst, der anfangs so respekteinflößend daher kam, jetzt umso intensiver und schöner ist. Es wirken viele Sachen anders, intensiver, ohne dass ich es immer genau definieren kann. Zum Beispiel, als mein Kaffeewasser heute morgen kocht und der Wasserdampf aus der Kanne pfeift, sieht das völlig anders aus, als es im Sommer gewirkt hat. Natürlich weiß ich, das es objektiv betrachtet genau das selbe ist, aber es wirkt anders. Während ich frühstücke, ziehen vom Süden her Wolken durch, es wechselt ja hier sehr schnell, und die wirken durch ihre graue Farbe auch erst mal bedrohlich. Aber es ist nur der Sonnenstand, der sie aktuell noch nicht so hell erleuchtet und damit sind sie am Ende nur eine besonders kontrastreiche Erscheinung am Morgen. Das Durchtrocknen des Zeltes, das Packen meiner Sachen, all das wirkt so spielerisch einfach, weil meine Stimmung so unendlich gut ist. Gegen halb neun breche ich dann auf, werde heute am Abend Abisko erreichen, der Ort in Schweden mit dem wenigsten Niederschlag, auch als „Blaues Loch von Abisko“ bezeichnet. Kein Wunder also, dass es mich gerade mit dem Wetter so gut trifft. Es wird sich den halben Tag entlang des Kamajåkka durch Birkenwald bis zum Abiskojaure ziehen, durch den ich niemals zuvor so gern gelaufen bin. Das kräftige Gelb, diese ganzen Kontraste am Boden, der leichte Wind dazu und natürlich der Sonnenschein lassen mich ziemlich schweben. Als nächstes Zwischenziel steht in gut 10 km die Fjällstuga am See auf dem Plan, für mich auch besonders, weil ich hier vor zwei Jahren schon einmal gewesen bin.
    Eine reichliche Portion Heidelbeeren entlang des Weges lasse ich mir natürlich nicht entgehen, solange sie noch verfügbar sind. Um halb zwölf betrete ich den Abisko Nationalpark, es ist von hier eine gute halbe Stunde, bis ich die Hütten erreiche. Aufgrund äußerst überschwänglicher, glücklicher, total zufriedener Stimmung und auch der Tatsache, dass ich schon um zwölf hier angekommen bin und knapp die Hälfte des Tagesdistanz hinter mir habe, genehmige ich mir im kleinen Shop eine Dose Fleischsuppe zum halben Preis, ein kleines Bier und eine kleine Dose Ananasringe. Ein Kaisermahl hier draußen unter diesen Umständen. Anschließend mache ich für eine halbe Stunde die Augen auf der Bank zu und als ich mich circa um zwei gerade wieder aufraffe, läuft Christoph gerade hier entlang und wir unterhalten uns noch ein halbes Stündchen. Er ist über den Kungsleden hierhergekommen und wird morgen erst weiterziehen. Ich breche wohlgemut gegen halb drei auf, habe jetzt noch 13 km vor mir, die sich aber dank autobahnartiger Strecke recht gut laufen. Die Planken sind hier fast durchgehend dreifach ausgeführt, die Steine sind geradezu rundgelatscht und der Weg festgetreten. Es sind einfach die Mengen, die von Abisko aus typischerweise starten, um so wie ich auch in 2022 den Kungsleden Richtung Süden zu laufen. Der Wind hat am Nachmittag deutlich aufgefrischt, ich habe ihn im Rücken, die Sonne mit dazu und ich weiß nicht, wie oft ich es heute schon gedacht habe und jetzt auch sicher geschrieben habe, es ist vom ganzen Gefühl her einer der schönsten Tage auf dem Weg. Die ersten drei Kilometer sind noch am Abiskojaure entlang, ab dann ist es bis zum Ende der Fluss Abiskojokk. Die Landschaft ist flach, mal von den Bergen etwas weiter entfernt seitlich abgesehen. Und das Wetter lässt mich einfach hier durchfliegen. So erreiche ich um sechs Abisko und sehe den Torneträsk. Dieser riesengroße See, der sechstgrößte Schwedens, hat mich schon vor zwei Jahren im Zug die Nase an der Scheibe plattdrücken lassen.
    Und es ist wieder zivil hier, die nördlichste Bahnstrecke in Europa rüber zur norwegischen Küste nach Narvik, die Fernstraße E10 und natürlich die ganzen Unterkünfte hier, die sich fast alle um Polarlichter, Tourismus und Wissenschaft drehen. Ich buche mir den Zeltplatz, die Waschmaschine für morgen früh und wackle am Abend noch die zwei Kilometer nach Abisko Östra zum Supermarkt, um für den Abend und morgen etwas dazuhaben. Es gibt wohl eine kleine Küche im Duschhaus, also kaufe ich ein Fertiggericht für den Backofen. Den gibt’s natürlich am Ende nicht und werfe ich das alles in den Topf und rühre so lange, bis es halbwegs heiß und angebrannt ist. Dann geht’s nach einer Dusche in die Falle. Gegen elf leuchten mir die Nordlichter durch‘s offene Dachfenster und dann kann ich selig einschlafen.
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  • Day 217

    4. September

    September 4, 2024 in Sweden ⋅ ☁️ 15 °C

    Dieser Morgen startet wieder bei Null. Also bei der angenehmen Null. Der Wind hat nachgelassen, die Sonne scheint, am blauen Himmel ziehen schnell weiße Wolken vorbei. Die Regenjacke und die völlig durchweichte Wanderhose hatte ich auf der regengeschützten Seite an die Hütte gehängt. D.h. alles Nass von gestern ist dahin und ich kann nach dem Frühstück trocken einpacken. Von hier aus ist es jetzt ein guter Kilometer Buschi-Buschi zu laufen, bis ich wieder zurück auf dem Weg bin. Die Sonne blinzelt immer mal zwischen den Wolken durch, es ist angenehmer Wind dazu und es wandert sich sehr angenehm durch diese unendlich weite flache Ebene auf gut 700 Metern Höhe. Hinter mir sehe ich fast rundherum in den Bergen eine ganze Menge unterschiedlich großer Gletscher, tiefer in der Ebene eine Reihe von Rentieren, die sich möglicherweise jetzt langsam sammeln. Von Zeit zu Zeit ist mal ein Rinnsal oder Bach zu überqueren und ich liege ständig in den Beeren. Die sind aber auch reif und fett hier überall. So erreiche ich gegen elf die Cunojávrihytta, die eigentlich gestern Abend das Ziel sein sollte. Während der Pause kann ich in einiger Entfernung einen Adler beobachten, wie er seine Kreise zieht. Von hier aus geht es im selben flachen Land weiter nach Unna Allakas gute sechseinhalb Kilometer entfernt. Eine halbe Stunde bevor ich diese schwedische Fjällstuga erreiche, überquere ich am Riksrøys 263 die Grenze, um jetzt wieder für die letzten zwei bis drei Tage auf schwedischer Seite zu laufen. Dann ist dieses schöne Land im Norden zu Ende und ich werde es danach ein letztes Mal am Treriksröset küssen. Das Gelände wird etwas hügeliger, Begegnungen habe ich nur ganz vereinzelte und es läuft sich bei diesem meist bewölkten Wetter wunderbar. Ich mache die große Pause von um halb zwei bis um drei, komme dabei mit dem Hüttenwart Mikael ins Gespräch. Er ist jetzt seit gut fünf Wochen hier, hat jeden Tag den Blick auf die Berge und Gletscher in Norwegen und er zeichnet gern Landschaften. Da das Gespräch sehr angenehm ist und wir auf einer Wellenlänge, schenkt er mir am Ende ein selbstgemaltes Bild der Berge, dass er vor einigen Tagen fotografiert hat mit einem ganz besonderen farblichen Stich. Diese rosé bis lila Farbe ist tatsächlich so gewesen und nicht eine Erfindung seiner Wasserfarben. Vielen, vielen Dank für diese besondere Erinnerung.
    In der Nähe dieser Hütten habe ich seit einigen Tagen mal wieder Bäume und es ist erstaunlich, wie sehr sich die Ansicht in den paar Tagen seit den letzten Birken zu hier geändert und ins herbstliche gedreht hat. Inzwischen geht es von gelb auch in einen orange-braunen Ton. Von hier aus zieht es sich kontinuierlich leicht abwärts immer mehr in diesen Birkenwald hinein. Anfangs treffe ich einige Kilometer lang auf komplett toten Birkenwald, das Ganze ändert sich dann aber in den normalen bekannten lebendigen. Es läuft sich am späteren Nachmittag merkwürdig dunkel, hat sich zwar tatsächlich auch zugezogen, aber trotzdem fühlt es sich irgendwie an, als wenn die Nacht hereinbrechen will. Die Wolken haben heute am Nachmittag wieder unheimlich tolle Konstellationen von blauem Himmel bis hin zu tiefdunkel mit den merkwürdigsten Formen. Trotz alledem hält es sich den gesamten Tag trocken. Um kurz vor sechs zieht es sich runter an den See Gámajávri und genau an seinem Auslauf ist ziemlich dicht daneben ein wunderbarer Platz, an dem ich mein Zelt aufstellen kann. Ich habe in den letzten 2 Stunden immer häufiger Pause gemacht und warte nur auf diese Stelle für den Feierabend. Da mir recht warm ist, reiße ich mir fast alle Kleider vom Leib, während ich das Zelt aufstelle und alle durchgeschwitzten Sachen zum Trocknen hänge. Im Laufe des Abends während ich koche reißt der Himmel zumindest teilweise immer noch mal auf und zeigt sich selbst um acht an einigen Stellen herrlich blau. Für mich besonders interessant ist die Bergkette, die sich auf der anderen Flussseite entlangzieht. Hinter ihr verläuft der Kungsleden, auf den ich morgen treffe. Dort bin ich vor zwei Jahren Richtung Süden unterwegs gewesen und habe mich in dieses wunderschöne Lappland verliebt.
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  • Day 38

    Abisko Nationalpark

    August 3, 2024 in Sweden ⋅ ⛅ 15 °C

    Als einer der 30 bis heute eingerichteten Nationalparks in Schweden wurde der 77 km² große Park im Frühsommer 1909 unter Schutz gestellt, abgesichert durch Schwedens erstes Nationalparkgesetz vom 25. Juni 1909; er zählt damit zu den neun ersten auf dem europäischen Kontinent. Die höchsten Berge im Nationalpark sind der Slåttatjåhka mit 1191 m und der Nuolja mit 1169 Metern. Deutschland zum Vergleich hat 16 Nationalparks wobei Schweden ungefähr 1.3x so groß ist wie Deutschland.

    Der Nationalpark besteht aus einem Tal, das von Bergketten im Süden und Westen und dem Torneträsk-See im Norden umrahmt wird. Dieser See ist der siebtgrößte See Schwedens und der größte im Gebirge gelegene dieses Landes. Der Fluss Abiskojåkka, der durch den ganzen Park verläuft, fließt kurz vor seiner Mündung durch eine Schlucht von etwa 20 m Tiefe. Ihre steilen Felswände vermitteln einen Einblick in die geologische Geschichte der Gegend.

    Tiere hat es die üblichen Verdächtigen....

    Unten einige Eindrücke 😜
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  • Day 21

    Finished!!!

    July 26, 2024 in Sweden ⋅ ☀️ 18 °C

    Vorerst ein letztes Mal aus dem Zelt krauchen, ein letztes Mal in die klammen Klamotten steigen, ein letztes Mal Porridge vom Brenner genießen, dann ist Schluss! Kungsleden 2024, schön war’s!
    Knapp 450 Kilometer beeindruckende Natur,
    11669 Höhenmeter unvergessliche Landschaftsbilder, Weitläufigkeit und gefühlte Freiheit…

    Heute auf den letzten Kilometern, zieht das Wetter nochmals alle Register. Regen, Wind, Sonne, Wolken für alles ist gesorgt!
    Die Strecke, heute ziemlich ausgetreten und von Tageswanderern geprägt, macht die Nähe zu Abisko, dem nördlichen Ausgangspunkt des Kungsleden, mehr und mehr offensichtlich.
    Kurz vor zwölf ist es soweit, ich durchschreite den einzigartigen Trailhead in Abisko und beende nach zwanzig Tagen, inclusive einem Zeroday das Abenteuer nördlicher Kungsleden.
    Zig Gedanken schießen mir durch den Kopf, was, wann, wie, wo, wer! Zeit zum Reflektieren und Sortieren wird auf später verschoben. Jetzt heißt es Ankommen!
    Zwei weitere Tage verbringe ich im Fjällcentrum von Abisko, bevor es dann für anderthalb Tage nach Stockholm und im Anschluss nach Hause geht…

    P.S.: Resümee folgt, versprochen!
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  • Day 15

    Onze Kungsleden

    July 26, 2024 in Sweden ⋅ ☀️ 17 °C

    En toch is het bijzonder om een stukje Kungsleden (Koningspad) te lopen. In totaal bestaat het pad uit 440 kilometer die je loopt in ongeveer 23 dagen (met bepakking, eten, water enz). Her en der is er een hut. Dus je overnacht ook in je eigen tentje. Nadat we het boek vorig jaar hadden gelezen was Frank wel geïnspireerd om dit "eens" te doen. Marian "misschien". Zij is na vandaag genezen van het idee. Het is prachtig maar er zijn ook veel ontberingen te overwinnen. Dus deze kilometers pakken ze ons niet meer af, mogelijk blijft het hier ook bij!Read more

  • Day 20

    Netzlos in Abiskojaure…

    July 25, 2024 in Sweden ⋅ ☁️ 15 °C

    Irgendwo im Nirgendwo habe ich gestern mein Nachtlager aufgeschlagen, links von mir, in etwa fünfzig Metern Entfernung, steht das Zelt von ‚Mr. + Mrs. Orange‘.
    Nach leichtem morgendlichen Regenschauer packe ich zusammen, wobei ein kurzer Blick bestätigt das die ‚Oranges‘ selbiges tun.
    Schnell pfeife ich mir den obligatorischen Kaffee rein, während die Beiden bereits ihrer Wege ziehen.
    Nur langsam komme ich in Fahrt, dann fliegen die Kilometer dahin. In der Ferne beobachte ich Rentiere, die abseits des Trails grasen.
    Schließlich nähere ich mich, auf gewohnt steinigen Pfaden, schrittweise der Alesjaure-Stugan, dort laufe ich über eine stählerne Hängebrücke und erreiche mein windumtostes Zwischenziel. Besonders freut mich das der kleine Shop der Stugan geöffnet hat, Schocki & Co. stehen demnach auf dem Speiseplan.
    Überraschung gibt es allerdings beim Bezahlvorgang, da meine Visacard zum ersten Mal nicht vom Kartenlesegerät akzeptiert wird! What’s that?! Glücklicherweise funktioniert meine
    EC-Card, blöd ist’s trotzdem, da Bargeld in Schweden so gut wie aus dem Verkehr gezogen ist, eine im Übrigen sehr angenehme Entwicklung!

    Nach kurzer Pause geht’s weiter. Rechts von einem lang gestreckten See begleitet, laufe ich über Plankenstege und durch Heidekraut. Nochmals genieße ich die absolute Ruhe, welche nur vom säuseln des Windes und Naturgeräuschen unterbrochen wird.
    Einige Zeit später sehe ich Markus mitsamt Tütenfutter auf einem Felsen hocken und Pause machen.
    Irgendwann setzen wir unseren Weg gemeinsam fort und erreichen unser heutiges Tagesziel die Abiskojaure- Fjällstation.
    Unter anderem hoffen wir hier auf Netzempfang, welcher seit Saltoluokta wie vom Erdboden verschluckt scheint. Wir mieten einen Campspot und lassen den Abend bei Bier und Dosenravioli ein weiteres Mal ‚Netzlos‘ ausklingen.

    P.S.: Visacard works again!

    Trail 25Km + 190Hm^
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