Tunisia Cité Ezzitouna

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Travelers at this place
  • Day 102

    Was für ein Tag!!🙈

    February 16 in Tunisia ⋅ ☀️ 13 °C

    Nach einer ruhigen, aber viel zu kurzen Nacht – der Wecker klingelte erbarmungslos um 5:30 Uhr – machten wir uns um 6:30 Uhr auf zum Hafen La Goulette. Müde, aber motiviert: Sizilien ruft!

    Chaos am Schalter – willkommen in der Hafen-Action
    Der Plan war eigentlich genial (dachten wir zumindest): Ingo und ich erledigen das Ticket-Update am GNV-Schalter, während Andrea im Wohnmobil bleibt und die Stellung hält. Doch kaum standen wir am Schalter, war der Plan auch schon Geschichte.

    Ein riesiger Andrang – klar, wer will nicht nach Palermo? Nach 15 Minuten rief ich Andrea an, nur um festzustellen, dass sie inmitten ihres eigenen Actionfilms steckte: “Hier versuchen ständig 5 bis 7 Leute unter das Auto, den Anhänger und in Ingos Wohnmobil zu kommen!” – Willkommen am Hafen von Tunis, wo man nicht nur auf die Fähre, sondern offenbar auch auf Mitfahrer vorbereitet sein muss.

    Plan B: Ingo zurück zum Camper, Michael bleibt Held der Warteschlange. Nach 40 Minuten: „Ingo, zurück zum Schalter!“ – Déjà-vu vom Feinsten. Andrea spielte währenddessen Security und scheuchte ungebetene Mitfahrer weg. Wir hätten ihr eigentlich ein Warnwesten-Outfit und eine Trillerpfeife besorgen sollen.

    Hafen-Hürdenlauf mit Sicherheitskontrollen
    Endlich: Tickets in der Hand, los in den Hafen. Dachten wir, jetzt wird’s entspannter – falsch gedacht. Die „Flüchtlingsabwehr“ ging munter weiter, bis wir die erste Polizeikontrolle erreichten. Ab dort wurde es ruhiger.

    Aber der Spaß war noch lange nicht vorbei:

    1. Kontrolle: Polizei (alles easy, freundlich)

    2. Kontrolle: Zoll (ebenfalls nett)

    3. Kontrolle: Bundespolizei (Daumen hoch)

    4. Kontrolle: Noch mal Polizei (sicher ist sicher)

    5. Kontrolle: GNV-Mitarbeiter (letzter Boss im Spiel)

    Und alle haben immer im Auto fast alle Schränke und Fächer und auch den Anhänger auf blinde Passagiere kontrolliert.

    Level geschafft: Fähre erreicht!
    Wir waren so froh, endlich auf der Fähre zu sein, dass wir fast applaudiert hätten. Mit 20 Minuten Verspätung hieß es endlich: Leinen los Richtung Palermo!

    Willkommen in Palermo – mit Gemüse-Drama
    Um 21:30 Uhr (mit einer Stunde Verspätung) erreichten wir Palermo. Die Einreise? Ein Witz im Vergleich zum tunesischen Hafen-Chaos:

    1. Station: Passkontrolle – 2 Minuten.

    2. Station: Zöllner-Check. Er öffnet den Kühlschrank, zieht 2 Tomaten und eine Gurke hervor und erklärt streng: „Nicht erlaubt!“ - 3 Minuten.

    Wirklich? Tomaten und eine Gurke? Wir hatten Glück, dass er nicht das untere Fach inspiziert hat – dort lagen unsere tunesischen Vorräte für eine halbe Weltreise.

    Ankunft in Sferracavallo – endlich durchatmen
    Nach nicht einmal 30 Minuten verließen wir den Hafen und fuhren zum Camping degli Ulivi in Sferracavallo. Zum Glück hatten wir von der Fähre aus zwei Plätze reserviert und konnten noch bis 23 Uhr einchecken.

    Fazit: Ein Tag voller Adrenalin, Tomaten-Drama und Hafen-Abenteuern. Aber hey – wir sind in Italien! Sizilien, wir sind bereit.
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  • Day 101

    La Marsa, dort wo die Reise begann

    February 15 in Tunisia ⋅ 🌬 16 °C

    Nach ein paar schönen Tagen in Bizerte machen wir uns gemütlich auf den Rückweg Richtung Tunis. Eigentlich war der Plan, heute Morgen wieder nach La Marsa an den Strand zu fahren, um dort unseren letzten Tag in Tunesien entspannt ausklingen zu lassen – Sonne, Meerblick und ein Abschieds-Cappuccino inklusive. Am Abend sollte es dann zum Hafen gehen.

    Aber wie das mit Plänen so ist… Gestern kam eine Nachricht von GNV: "Überfahrt nach Palermo verschoben – wegen schlechter Wetterbedingungen erst am Sonntag." Ganz ehrlich? Uns ist das sogar ganz recht! So können wir morgen am Tag bei Helligkeit zum Hafen fahren. Da soll es nämlich recht turbulent zugehen.

    Von einigen Wohnmobilisten, die wir unterwegs kennengelernt haben, hörten wir Geschichten, die nach Abenteuer klingen, aber auf die wir gerne verzichten würden: Viele Flüchtlinge sollen versuchen, sich in oder unter Fahrzeuge zu schmuggeln, um nach Europa zu gelangen. Da möchte man ungern beim morgendlichen Fahrzeugcheck plötzlich jemanden mitnehmen, der nicht auf der Passagierliste steht!

    Dank der Verschiebung hatten wir nun aber die Gelegenheit, uns La Marsa – dort, wo unsere Reise begann – noch einmal in aller Ruhe anzusehen. Ein bisschen nostalgisch, so am Ende dieser wunderbaren Zeit in Tunesien. Der Nachmittag wurde nochmal richtig genossen: bestes Wetter, entspannter Blick aufs Meer und ein letzter Spaziergang am Strand.

    Jetzt hoffen wir einfach auf eine ruhige letzte Nacht in Tunesien und eine ebenso ruhige Überfahrt. Palermo, wir kommen – hoffentlich ohne blinde Passagiere!
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  • Day 25

    Sidi Bou Said – Das blaue Dorf

    December 1, 2024 in Tunisia ⋅ ⛅ 17 °C

    Nach einer kurzen, aber ruhigen Nacht machten wir uns am späten Vormittag mit dem Rad auf den Weg ins nahegelegene Sidi Bou Said, ein charmantes Künstlerdorf oberhalb des Golfs von Tunis. Unser erster Halt war der beeindruckende Ennejma Ezzahra Palace.

    Der Palast, erbaut in den 1920er Jahren, war einst die Residenz des französischen Barons Rodolphe d’Erlanger, eines Orientalisten, Musikethnologen und Malers. Das Bauwerk kombiniert auf beeindruckende Weise maurische und andalusische Architekturstile. Die Innenräume des Palastes sind ein wahres Kunstwerk: kunstvolle Stuckarbeiten, fein verzierte Holzdecken und detailreiche Mosaike ziehen jeden Besucher in ihren Bann. Besonders faszinierend ist die Sammlung traditioneller Musikinstrumente, die der Baron im Rahmen seiner Forschung zur arabischen Musik zusammentrug. Der Palast ist heute ein nationales Denkmal und bietet nicht nur einen Einblick in die Architektur, sondern auch in die kulturelle Vielfalt der Region.
    Nach dem Besuch des Palastes schlenderten wir durch die malerischen Gassen von Sidi Bou Said. Die weiß getünchten Häuser mit ihren leuchtend blauen Fensterläden und Türen sind ein wahrer Blickfang. Die Gassen sind gesäumt von Bougainvillea-Pflanzen, kleinen Boutiquen und Cafés, die dem Ort seinen besonderen Charme verleihen.

    Ein Highlight war unser Besuch im berühmten Café des Délices, das auf einer Anhöhe mit spektakulärem Blick auf das tiefblaue Meer und den darunterliegenden Hafen thront. Bei einer Tasse Cappuccino und Kuchen genossen wir die entspannte Atmosphäre und das mediterrane Flair.
    Nach unserem Ausflug ging es zurück nach Marsa, wo wir am Nachmittag noch einige Besorgungen erledigten. Da in Tunesien sonntags fast alle Geschäfte geöffnet haben, konnten wir im Orange-Shop eine SIM-Karte für Andreas Handy kaufen und direkt einrichten lassen – 75 Gigabyte für 60 Tage kosten umgerechnet gerade einmal 18 €.

    Morgen früh steht noch etwas Büroarbeit an, bevor wir unsere Reise fortsetzen. Tunesien hat uns bereits mit seiner Vielfalt und Gastfreundschaft beeindruckt, und wir freuen uns auf die kommenden Erlebnisse.
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  • Day 24

    Überfahrt und Einreise nach Tunesien

    November 30, 2024 in Tunisia ⋅ ⛅ 14 °C

    Die Überfahrt nach Tunis war stellenweise sehr stürmisch, und wir waren froh, als wir fast pünktlich um 23:30 Uhr im Hafen von Tunis einliefen. Etwa 25 Minuten später konnten wir die Fähre verlassen. Allerdings mussten wir uns zunächst mit dem Lademeister wegen unseres Anhängerschadens abstimmen, weshalb wir zu den letzten gehörten, die zum Zoll gelangten.

    Einreise und Zoll
    Am Zoll gab es dann einige Probleme. Wir wurden aufgrund unserer Größe aus der Reihe gefischt und ohne Röntgenkontrolle in eine Sackgasse am Zollbereich geparkt. Nach einer Stunde ging es nur durch die Zahlung eines "Trinkgelds" in Höhe von 30 € weiter – ein ärgerlicher Start. Nach einer weiteren halben Stunde waren wir endlich durch alle Zoll- und Polizeikontrollen durch.

    Stellplatz-Suche
    Unsere nächste Mission war es, einen Stellplatz für die Nacht zu finden, um wenigstens ein bisschen Schlaf zu bekommen. Beim ersten Stellplatz wurden wir direkt nach der Ankunft von der Touristenpolizei rausgeklopft. Die Papiere wurden geprüft und fotografierte, und anschließend wurde uns eine gute Nacht gewünscht. Nur 15 Minuten später klopfte eine andere Polizei an und verjagte uns. Der zweite Stellplatz war abgesperrt, doch am dritten Platz, in Marsa, konnten wir uns endlich hinlegen. Der Platz liegt direkt am Strand, und wir stehen hier frei – eine nette und ruhige Umgebung nach dem turbulenten Beginn in Tunesien.

    Wichtige Infos zur Einreise mit dem Wohnmobil nach Tunesien

    1. Hotelbuchung
    Für die Einreise wird eine bestätigte Hotelbuchung benötigt.

    Wir haben etwa eine Woche vorher ein Hotel in Hammamet über Booking.com gebucht (stornierbare Option).

    Anschließend baten wir das Hotel, uns die Buchung schriftlich mit Stempel zu bestätigen, da wir mit unserem eigenen Fahrzeug anreisen.

    Nachdem wir die Bestätigung erhalten hatten, stornierten wir die Buchung wieder. Das ist zwar nicht optimal, aber ohne Bestätigung ist die Einreise schwierig.

    Wichtig: Die Fähre kann man für die gesamte geplante Aufenthaltsdauer buchen.

    2. Erste Station am Zoll

    Hier müsst ihr den Reisepass und die Hotelbestätigung vorlegen.

    Bei der Frage nach eurem Ziel nennt ihr das gebuchte Hotel und erklärt, wie lange ihr in Tunesien bleiben möchtet.

    Wir haben zusätzlich als Ziel den Campingplatz Cinderella in Douz angegeben. Hier erhaltet ihr euren Einreisestempel.

    3. Zweite Station: Zoll und Röntgenkontrolle

    Ihr müsst mit dem Fahrzeug durch die Röntgenkontrolle fahren.

    4. Dritte Station: Fahrzeug-Einreiseformular

    Besorgt euch das Formular für die Einreise eures Fahrzeugs.

    Oft helfen inoffizielle Helfer gegen ein kleines Entgelt (ca. 10-20 €). Ihr benötigt den Reisepass und den Fahrzeugschein.

    Euer Helfer sorgt dafür, dass ein Zöllner das Formular abstempelt.

    5. Vierte Station: Passkontrolle und Stempel

    In Kabine 1 oder 2 zeigt ihr eure Papiere. Der Beamte stempelt euren Pass und trägt das Kennzeichen des Fahrzeugs ein.

    6. Fünfte Station: Computerdaten und Ausdruck

    In Kabine 3 oder 4 werden die Fahrzeugdaten in den Computer eingegeben, und ihr erhaltet einen Ausdruck.

    Achtung: Prüft unbedingt das Ausreisedatum (idealerweise 3 Monate). Wenn es nicht passt, direkt ändern lassen!

    7. Sechste Station: Endkontrolle

    Die Zöllner überprüfen eure Papiere und fragen nach eurem Ziel.

    8. Siebte Station: Abschlusskontrolle

    Ein Beamter kontrolliert etwa 30 Meter hinter der letzten Station nochmals euren Pass.

    Tipp: Der Ausdruck mit den Fahrzeugdaten wird bei der Ausreise und bei Polizeikontrollen benötigt – gut aufbewahren!

    Nach diesem langwierigen Prozess könnt ihr endlich losfahren und euer Abenteuer in Tunesien beginnen.
    Was für ein Tag🤪
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  • Day 17

    Versuchter Einbruch

    May 25, 2024 in Tunisia ⋅ ☀️ 26 °C

    Wie fange ich an...
    Der Tag der Abreise stand an. Ich habe auf Google Maps das Check-in Büro der Fährgesellschaft gesucht, um zu wissen, wohin ich fahren muss. Dort las ich in den Bewertungen, dass sich komische Gestalten dort herumtreiben sollen und es zu Schlägereien kommen soll. Werden halt Bettler oder sowas sein, dachte ich mir und bin hingefahren. Auf den letzten Metern vor dem Büro empfingen mich schon diese komischen Gestalten. Klopften an die Scheibe und taten so als wollten sie mir beim Check-in helfen. Ich sagte hunderte mal "Nein brauch ich nicht". Aber sie ließen nicht ab. Also ging ich zum Schalter und ignorierte sie einfach.
    Als ich wieder raus kam, war das Edelstahl-Gitter, das ich als Fliegengitter an den Schiebescheiben habe, aufgeschlitzt.
    Da muss jemand mit einem Messer oder ähnlichem versucht haben, an den Verschluss der Scheiben zu kommen. Denn von Hand bekommt man das Gitter nicht kaputt.
    Ich bin dann erstmal weiter zur nächsten Station: Das Hafentor. Leider war es noch verschlossen und ein paar Fahrzeuge standen schon davor. Schon ging es los. Erst kamen ältere Bettler und fragten penetrant nach Essen, Geld und Zigaretten. Dann kamen allmählich Jugendliche dazu, die auch erst nur Gespräche suchten, dann Geld wollten. Irgendwann hat sich ein richtiger Mob gebildet aus etwa 10 Jugendlichen, die anfiegen an den Autos zu hantieren. Keinen Respekt vor Eigentum und keine Angst. Es wurde alles was irgendwie beweglich aussah versucht zu entfernen oder unbemerkt ins Auto zu kommen. Zum einen wollten sie sich darin verstecken und zum anderen Sachen daraus klauen.
    Sie krochen unter die Autos und kletterten oben drauf. Wohlgemerkt, während die Fahrer im Fahrzeug saßen!
    Als ich bei mir bemerkte, dass einer oben drauf kletterte, ließ ich den Motor aufheulen und sie sprangen wieder herunter.
    Ein anderes Auto wurde so bedrängt und ins Auto gefasst, dass der Fahrer panisch gas gegeben hat und einige Meter nach vorn gefahren ist. Die Jugendlichen hiengen am Auto und fuhren mit.
    Irgendwann kam ein deutscher Tunesier zu mir, der auch wartete. Er sagte, er kann arabisch und versteht was die Jugendlichen besprechen. Er tat so, als sei er deutscher und könne sie nicht verstehen. Mir erzählte er dann, dass die Jugendlichen ein zerlegtes Flugzeug auf einem Anhänger entdeckt hätten und versuchen wollten, sich darin zu verstecken. Ein anderer sagte, dass er über die Dachluken in das große Wohnmobil will. "Der hat aber einen Hund" "Na und!? Den Hund bring ich um". Zwei der Jungs hatten auch einen Gesichtsausdruck, als stünden sie unter Drogen.
    Mir wurde die ganze Sache zu heiß und ich bin über eine Absperrung gefahren und erst drei Stunden später wieder gekommen, als das Tor offen war und man direkt zum Zoll fahren konnte.
    Beim verzollen habe ich den Deutsch-Tunesier wieder getroffen und er erzählte mir, dass der Zoll gerade einen der Jugendlichen aus dem Flugzeug gezogen hätte und mit Kabelbindern als Handschellen abgeführt hat.
    Die Kontrollen vor der Fähre dauerten extrem lang. Etwa 6 verschiedene Beamte durchsuchen immer und immer wieder das Auto. Durchleuchteten mit Taschenlampen den Unterboden usw. Die letzte Durchsuchung war dann direkt noch auf der Rampe des Schiffs. Ich fuhr als vorletztes Fahrzeug ins Schiff.
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  • Day 5

    Trapani (Sizilien) / Italien

    November 23, 2023 in Tunisia ⋅ ☁️ 16 °C

    Unser heutiges Ziel, Trapani auf Sizilien erreichten wir um 7:00 Uhr. Nachdem die „First Lady“ 213 Seemeilen zurückgelegt hat, machte sie am Cruise Terminal an der Garibaldi Pier fest.
    Trapani liegt auf einer Landzunge an der Nordwestküste Siziliens zwischen dem tyrrhenischem Meer und dem Mittelmeer. Aufgrund dieser Lage nennt sich die Stadt auch Città tra due mari (Stadt zwischen zwei Meeren). Die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz mit ihren rund 56.000 Einwohnern liegt gleich am etwa 700 m hohen Monte Érice, der das Stadtbild prägt. Der eigentliche Name der Stadt leitet sich vom griechischen Wort Drepanon (Mondsichel) ab, welches das sichelförmige Rif nahe der Stadt beschreibt. Zuvor hatten hier - etwa ab dem 9. Jahrhundert v. Chr. - die Karthager einen Handelshafen betrieben, der zu einem militärischen Hafen ausgebaut wurde, nachdem die Konflikte mit dem benachbarten Rom in den Punischen Kriegen endeten. Nach der Niederlage Karthagos wurde der Ort Teil des römischen Reiches. Weitere Eroberer und Herrscher in der Geschichte Trapanis waren Araber, Normannen, Byzantinier, Spanier und letztlich Italiener.

    Nach einem ausgiebigen Frühstück begaben wir uns auf eigene Faust in die kleine, aber typisch italienische Stadt. Dank der überschaubaren Größe unseres Schiffes lag die MS Amadea nur ca. 150 Meter von der Stadt entfernt. Herrliches Wetter bei angenehmen 18 Grad bescherten uns einen entspannten Stadtspaziergang, bei dem es vieles zu erkunden gab.
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  • Day 5

    La Goulette (Tunis) / Tunesien

    November 23, 2023 in Tunisia ⋅ 🌧 14 °C

    Die Distanz von Cagliari bis La Goulette betrug 140 Seemeilen. Gegen 7:30 Uhr erreichte die MS Amadea den Hafen in La Goulette und machte am Commercial Port Cruise Terminal 1, etwa 1 km vom Stadtzentrum entfernt, fest.
    La Goulette ist der wichtigste Handelshafen Tunesiens und gilt als Außenhafen der tunesischen Hauptstadt Tunis. Der Ort liegt auf einer Sandbank zwischen dem Tunis-See und dem Golf von Tunis. Die Lagune wurde im Laufe der Geschichte unbeschiffbar, da sie mehr und mehr verschlammte. Der Hafen von La Goulette gewann zunehmend an besonderer Bedeutung und wurde immer weiter ausgebaut. Um die Stadt besser mit Tunis zu verbinden, bauten die Franzosen während der Kolonialzeit einen etwa 10 km langen Straßen- und Bahndamm durch die Lagune. La Goulette wurde 1881 an der Stelle einer osmanischen Festung von den französischen Besatzern Tunesiens gegründet. Der ursprünglich ausschließlich von Türken und Mauren bewohnte Ort wurde mit der Ankunft von Einwanderern aus Malta und Sizilien bis 1956, als Tunesien abhängig wurde, überwiegend von Europäern bewohnt. Diese vielfältigen europäischen Einflüsse haben das Stadtbild und das Lebensgefühl der kleinen Stadt geprägt. Sie war im 19. Jahrhundert im Sommer ein beliebter Urlaubsort mit einem Gebiet, das als „La Petite Sicile“ bekannt war und in dem eine große jüdische, italienische und maltesische Gemeinde lebte.

    Und nun zu unserem Tagesprogramm. Wir hatten uns für die Besichtigung von Karthago und Sidi Bou Said entschieden.
    Leider war uns der Wettergott nicht gut gesonnen. Starkregen, Gewitter und Temperaturen von 12 Grad luden nicht gerade zu einem ausgedehnten Ausflug ein. Gut ausgestattet mit Regencapes und Schirm ging‘s trotzdem los - getreu dem Motto - schlechtes Wetter gibt es nicht, nur die falsche Kleidung.
    Unser heutiger ganztägiger Ausflug führte uns zu den architektonischen Stätten nach Karthago. Nach einer kleinen Pause ging es dann weiter zu unserem zweiten Ziel, nach Sidi Bou Said. Von Sidi Bou Said waren wir eher enttäuscht. Einerseits prägen verwinkelte, enge und malerische Gassen die in weiß und blau gestalteten Fassaden, andererseits verursacht der hohe Touristenstrom den Eindruck von Massentourismus. Uns hat das eher nicht zugesagt sodaß wir froh waren, Sidi Bou Said den Rücken zu kehren.
    Trotz diesem Eindruck erklärte uns unser Reiseführer, daß Tunesien erheblich unter dem starken Rückgang des Tourismus leidet. Das lassen wir mal unkommentiert so stehen.
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  • Day 80

    Unvergessliches Tunis

    December 8, 2019 in Tunisia ⋅ ⛅ 17 °C

    Vor drei Tagen rolle ich abends in die Medina von Tunis ein, um dort die Nacht zu verbringen. Da es keine Hostels in Tunesien gibt, suche ich eine günstige Absteige auf, die mir ein anderer Motorradreisender zuvor als "basic but cheap" schmackhaft gemacht hat. Beim Betreten des Hotels fallen mir schon die beiden arabischen Gorillas mit Schlagknüppeln und die stark überschminkte Rezeptionistin auf. Als ich dann die Schlafkammer betrete, bestärkt sich mein erster Eindruck und bei direkter Nachfrage an der Rezeption wird mir schelmisch grinsend bestätigt, dass es sich bei dem Etablissement um ein Bordell handelt. "Basic but cheap" denke ich mir, hole meinen Schlafsack raus und klemme noch einen Stuhl unter die Türklinke, bevor ich einschlafe.

    Nachdem ich am nächsten Tag durch die Souks geschlendert bin und mich dem Konsum zahlreicher tunesischer Tees hingegeben habe, packe ich meine Habseligkeiten zusammen und ziehe aus dem Bordell aus. Weniger die nächtlichen Geräusche der Matratzensportler, als die unzähligen Moskitos haben mich durchgehend traktiert. Raus aus dem tumultigen Zentrum von Tunis versuchen mich dann gleich zwei Airbnb-Hosts mit dem "Tunisian way" übers Ohr zu hauen, was zwar nicht funktioniert, letztendlich aber dazu führt, dass ich spätabends immer noch keine Bleibe habe. Nachdem ich meinem Ärger in einem Telefonat mit Said, einem der Übeltäter, Luft gemacht habe, muss ich feststellen, dass keine bezahlbaren Alternativen verfügbar sind. Ich sehe mich schon wieder in den Puff einchecken, als ich von einem tunesischen Mädel, das mit seinen Freunden im Café nebenan saß, angesprochen werde. Es wird herumtelefoniert und organisiert und schließlich werde ich zu einem jungen Ehepaar gebracht, das mit der italienischen Oma in einer Wohnung lebt. Dort bekomme ich Abendessen bereitet, ein Bett ins Wohnzimmer gestellt und werde mit Allem versorgt, was man sich wünscht. Am nächsten Morgen frühstücken wir gemeinsam und ich werde gebeten, noch eine Nacht zu bleiben. Als ich dankend annehme, gibt die Oma beim Mittagessen keine Ruhe, bis ich kurz vor dem Platzen stehe und schließlich werde ich dann am Abend von einem der Mädels aus dem Café abgeholt und zu ihrer Familie chauffiert. Ihre Mutter hätte von mir erfahren und darauf bestanden, mich zum Essen einzuladen. Es gibt köstliche tunesische Spezialitäten, anschließend Obst, Gebäck, Kaffee und natürlich stark gesüßten Schwarztee mit frischer Minze. Als ich mich bedanke und verabschiede, ist es schon nach Mitternacht bevor ich zurückgefahren werde. Heute früh wird mir dann noch eine riesige Tüte mit allerlei Speisen in die Hand gedrückt, damit ich auf der Fähre nicht darben müsse. Gerade als ich das Motorrad starte, kommt plötzlich eine alte Frau aus dem Haus gestürmt. Die Nachbarin, wie sich herausstellt, hat von meinem Besuch gehört und klemmt mir eine ganze Tüte tunesischer Pralinen an die Hecktasche.

    Selbstverständlich nimmt keiner dieser Leute auch nur einen Dinar von mir an und es fällt mir nicht leicht, mich in die Großzügigkeit und die grenzenlose Gastfreundschaft der Tunesier fallen zu lassen. Wer in Europa würde schon einen wildfremden Ausländer von der Straße zwei Tage in seiner Wohnung aufnehmen, ihn bekochen, umsorgen und mit der Familie an einen Tisch setzen?

    Mit diesem unvergesslichen Erlebnis im Gepäck mache ich mich heute auf den Rückweg nach Italien. Nachdem die Fähre gleich abgelegt hat, werde ich in 27 Stunden in Genua anlanden.
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  • Day 2

    Sidi Bou Said - Café des Délices

    April 23 in Tunisia ⋅ ☀️ 19 °C

    Café des Délices, originally named Café Sidi Chaabane, is a well-known café in the charming, blue-and-white village of Sidi Bou Said, Tunisia. Perched at the top of the village, it boasts remarkable panoramic views of the Gulf of Tunis.
    Established in the 1960s, the café gained significant popularity after it was featured in the 1999 music video for Patrick Bruel's song "Au Café des Délices." This led to its renaming, although it still retains its original name as well. The blue parasols that shade its terraces match the distinctive doors and shutters of Sidi Bou Said, adding to its picturesque appeal.
    While the view is undeniably a major draw, some reviews suggest that the prices can be high and the service inconsistent. There have also been reports of issues with pricing and service quality in the past. However, many visitors still consider it a must-visit for the stunning scenery and the chance to soak in the atmosphere of Sidi Bou Said.
    In summary, Café des Délices offers:
    * Breathtaking views of the Gulf of Tunis.
    * A prime location in the beautiful village of Sidi Bou Said.
    * A connection to popular culture through Patrick Bruel's song.
    However, potential visitors might want to be aware of some reviews mentioning high prices and variable service.
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  • Day 2

    Sidi Bou Said - The doors

    April 23 in Tunisia ⋅ ☀️ 19 °C

    Ah, Tunisian doors! They're so much more than just entryways; they really tell a story about the country's history and artistry. You'll notice such a wonderful variety as you wander through the medinas and even in more modern areas.
    In the older parts of cities like Tunis, Sousse, and Kairouan, you often see these grand, heavy wooden doors, sometimes studded with large nails. These aren't just for security; they're a real statement of the family's status and history. Often, you'll find intricate carvings, geometric patterns, or even inscriptions from the Quran adorning them. Each region can have its own distinct style, which is fascinating to observe.
    Then you have the vibrant painted doors, especially in places like Sidi Bou Said. The bright blues are iconic, contrasting beautifully with the white walls. But you'll also see other colors used, each with its own significance, sometimes reflecting the beliefs or even the profession of the inhabitants.
    It's also interesting to note the different types of knockers you might encounter. Often, there are two – one for men and one for women, each with a distinct sound so the person inside knows who is at the door.
    Even in more contemporary Tunisian architecture, you'll often see nods to these traditional designs, perhaps in the use of materials or decorative elements. It's a lovely way that Tunisians have kept their heritage alive while embracing the modern world.
    Have you noticed any particular doors that caught your eye while you've been here in Carthage? I'd love to hear about them!
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