United States Missed Spring

Discover travel destinations of travelers writing a travel journal on FindPenguins.
Travelers at this place
  • Day 4

    Tag 4 : back on the Trail again

    May 3 in the United States ⋅ ☀️ 14 °C

    😴 In meinem Doppelstockbett habe ich relativ gut geschlafen, bis ca 6 Uhr.  Ich schleiche mich raus und vertreibe mir vor dem Hostel ein bisschen die Zeit, denn Frühstück soll es erst 7.30 Uhr geben. Nach und nach stehen noch mehr Leute auf und ich koche mir in Erwartung des Frühstücks schon mal einen Tee. Ein Mann vom Stuff stellt die Kaffeemaschine an, legt eine Tüte Toastbrot, rohe Eier und Marmelade hin, dann verschwindet er. Das heißt dann wohl, das wir unser Frühstück total selber zubereiten müssen 🤔.
    Ich esse also Toastbrot mit Marmelade und brate mir später noch 2 Spiegeleier 🍳 
    🥞 Anna (die Engländerin) kennt sich scheinbar besser aus und rührt sich mit Eiern und ein paar anderen Zutaten einen Pancake-Teig an.
    An meinem Tisch lerne ich noch ein junges Paar kennen. Sie, eine Östeicherin & er, ein unechter Italiener (aus Südtirol). Sie wollen es ganz langsam angehen lassen und haben sich dafür 7 Monate Auszeit genommen.

    🛻 Überpünktlich kurz vor 9 Uhr fahren unsere Trailangel in 2 Pickups vor. Ich steige zusammen mit dem Paar aus Österreich & noch einer jungen Frau in das Auto einer älteren Dame. Auf der Mittelkonsole sitzt ein kleiner Hund 🐕 , ihr „Copilot“.👨‍✈️
    🐻 Unterwegs erzählt sie uns noch ein paar Dinge über die Gegend. Der Ort „Big Bear“ wurde nach einem großen Bären (Grizzli) benannt. Dieser wurde aber ausgerottet.
    Irgendwann später, hatte man wieder Bären ausgewildert. Diesmal aber Schwarzbären.

    🏁 Als sie uns am Trailhead (Kreuzung mit der Bundesstraße 18) rauslässt, geben wir ihr jeder 5$ „Donation“ (Spende)
    🏃 Nach einem gemeinsamen Selfie verabschiede ich mich von dem Pärchen aus Österreich. Ich gehe nun also wieder alleine ☹️.

    ⛰️Es geht durch eine wundervolle Landschaft mit guter Fernsicht. Ich freue mich, dass ich es nochmal geschafft habe, auf den Trail zurück zu kehren.
    Irgendwann sehe ich mich nach einem passenden Zeltplatz um. Da keine Wasserstelle in der Nähe ist, beschließe ich noch ein bisschen weiter zugehen, als ursprünglich geplant.
    Am Ende baue ich nach ca. 31 km mein Zelt am „Litte Bear Spring Camp“ auf.
    Nach dem Essen lege ich mich erschöpft in mein Zelt & schlafe schnell ein 😴 

    Miles on PCT: 285,6-266,1=19,5
    Read more

  • Day 2

    Tag 2 : einkaufen und organisieren

    May 1 in the United States ⋅ ☁️ 12 °C

    6.30 Uhr erwache ich aus einer unruhigen Nacht.
    🍳 Das Frühstück im Hotel ist typisch amerikanisch.
    Es erwarten mich Rührei, Würstchen, Pancakes mit Ahornsirup, dazu noch Toastbrot und sehr süßer Kuchen. Zu trinken gibt es Kaffee und Saft aus dem Automaten.
    Ich lerne, mit dem Waffelbackautomaten umzugehen und schlage mir mit all dem süßen Zeug den Bauch voll. Denn 1. ist mein Abendbrot ausgefallen und 2. muss es ja auch eine ganze Weile anhalten 😉
    Unangenehm aufgefallen ist mir, das sämtliches Geschirr und Besteck aus hauchdünner Plaste besteht. Es ist schier unmöglich, die tiefgefrorene Butter auf das Brötchen zu spachteln. Wehe dem, wenn China keine Billigplaste mehr liefert. Dann bekommt die USA bestimmt ein Problem.

    📞 eine eSIM für mein Telefon zu organisieren ist eine Herausforderung
    Zu Hause hatte ich mir schon bei FreeNet eine ESim für 7 Tage gekauft (5€).
    Nun will ich mir eine richtige amerikanische PrePaid Nummer besorgen. Doch es ist schwerer als gedacht. Ich vertrödele über eine Stunde mit den Versuchen. Die T-Mobile App möchte sich unbedingt aktualisieren, was aber nicht funktioniert, denn ich komme nicht in den amerikanischen App Store. Bei Verizon kann der Dienst gerade nicht geladen werden, usw.
    Am Ende gelingt es mir aber mit einer T-Mobile eSIM App.😮‍💨

    🛒 Einkaufen
    Auf der Suche nach einem passenden Super Markt entscheide ich mich für den Walmart.
    Alle Märkte sind schlecht zu Fuß zu erreichen und den Walmart kenne ich schon ein bisschen. Trotzdem dauert mein Einkauf dort ewig. Denn wenn ich das gesuchte gefunden habe, kann ich mich mit der Menge nicht entscheiden. Einkaufen war noch nie mein Ding 😥
    Leider bekomme ich kein Propangas und will es im nahegelegenen „Camping World“ versuchen.
    🍔 Auf dem Weg dahin kehre ich bei „Wendys“ ein. Ich hole mir eine „Combo“ aus Burger, Pommes und Cola.
    🚗 Auch bei Camping World haben sie nur die Riesenkartuschen mit Propangas.
    Also fahre ich mit Uber wieder zurück zum Hotel.
    ✍️ Den Rest des Tages verbringe ich mit schreiben (FindPenguins, Facebook ), Routenplanung und Packen.
    Read more

  • Day 5

    Unterwegs nach Yucca Valley

    July 14, 2024 in the United States ⋅ ☀️ 25 °C

    Das erste Bild beschreibt ganz gut, wie unsere heutige Fahrt aussah. Wir sind bei 38°C und Sonnenschein gestartet, haben dann auf knapp 3000 Metern Höhe ein heftiges Unwetter mit Hagel und nur noch 10°C erlebt und sind nun wieder bei 33°C in Yucca Valley angekommen. ☀️🌧️☀️Read more

  • Day 32

    Tag 29: Meile 276.7 bis Meile 294.1

    May 5, 2024 in the United States ⋅ ☀️ 2 °C

    Die Nacht war furchtbar. Es hat gestürmt und geregnet und ich hab kaum ein Auge zugemacht, weil der Wind so laut durch die Bäume pfiff. Wir bleiben bis um 8 im Zelt, aßen unsere Overnightoats und hofften, dass zumindest der Regen aufhört.
    Gegen 9.30 starteten wir auf den Trail. Die Sonne zeigte sich zum Glück schnell und der Trail führte traumhaft durch den Wald. Er war heute nicht steil und die wenigen übrigen Schneeflecken meisterten wir ohne mit der Wimper zu zucken. Außerdem trafen wir die beiden Italiener Fabio und Edoardo wieder, die eigentlich weit vor uns waren, aber dann durch das Virus ausgebremst wurden.
    In der Mittagspause suchten wir heute die Sonne, weil es wirklich nicht warm war. Außerdem trockneten wir unsere Zelte, die wir heute Morgen nass zusammenpacken mussten. Leider zogen dann dunkle Wolken auf, sodass wir vorsichtshalber aufgebrochen sind.
    Weitere 6.8 Meilen hatten wir noch vor uns und es war schon fast 15 Uhr. Zum Glück ist das Terrain heute nicht so anspruchsvoll, sodass es schneller ging als in den Tagen in den Bergen. Gegen 18 Uhr waren wir fast am geplanten Zeltplatz, doch ein Fluss musste vorher noch überquert werden. Als wir mit nassen Schuhen aber sicher auf der anderen Seite angekommen waren, kam eine Nachricht von Fabio an. Er riet uns noch 2 Meilen weiter zu gehen, denn der Fluss war noch drei weitere Male zu durchqueren. Wenn wir es heute noch hinter uns bringen, konnten wir morgen mit trockenen Füßen starten. Also los.. noch zwei Meilen mehr.
    Gegen 19.20 Uhr waren wir dann endlich am Zeltplatz. Die Sonne war schon weg, sodass wir unsere Füße nicht mehr aufwärmen konnten.
    In einem Rekordtempo stellte ich mein Zelt auf und kroch in meinen Schlafsack. Gegessen wurde heute wieder im Zelt, denn es ist einfach zu kalt. Und außerdem versucht man nach 20 Uhr keinen Lärm mehr zu machen, denn das ist die Mitternacht der Wanderer und alle liegen schon im Zelt ⛺️
    Read more

  • Day 31

    Tag 28: Meile 266.1 bis Meile 276.6

    May 4, 2024 in the United States ⋅ ☀️ 7 °C

    Nach dem Frühstück und einem Zwischenstopp bei der Post, holte uns Trail Angel und Physiotherapeutin Dr. Jess ab, um uns zum Trailhead zu fahren. Sie ist wirklich ein wahrer Engel. Erst rückte sie Judiths Fuß wieder in die rechte Bahn und dann erklärte sie sich bereit, meine Schneeausrüstung bei sich aufzubewahren und mir zuzuschicken, wenn ich sie wieder brauche.
    Mit einem etwa ein Kilo leichterem Rucksack (also ohne Essen und Wasser gerechnet) ging es wieder Trail. Es ist schön zurück sein und sich keine Gedanken über kommende Gefahrstellen machen zu müssen, denn die kommen erstmal nicht mehr.
    Unsere geplanten 10 Meilen hatten wir gegen 17 Uhr geschafft. Dann bauten wir unsere Zelte so nebeneiner auf, dass wir im Zelt kochen und essen und uns trotzdem unterhalten konnten. Es war kalt und windig und für die Nacht war auch nicht wirklich gutes Wetter angesagt. Es war aber schön, wieder im Schlafsack zu liegen und einfach meinen kleinen Rückzugsort zu haben.
    Read more

  • Day 29

    Tag 26: Meile 209.5 bis Meile 266.1

    May 2, 2024 in the United States ⋅ 🌙 7 °C

    Heute haben wir viele Meilen hinter uns gebracht.. im Auto!
    Der Abschnitt zwischen der Interstate 10 und Big Bear Lake ist dieses Jahr eine besondere Herausforderung. Der Trail wurde letztes Jahr durch einen Tropensturm zerstört.
    Normalerweise verläuft er im Flussbett des Mission Creek, doch dieses ist völlig ausgespült. Es ist machbar, den Weg zu gehen, jedoch haben uns alle geraten, den Abschnitt zu überspringen, da es pure Energie- und Zeitverschwendung ist. Einige haben sich auch schon verlaufen, da man die ganze Zeit mit dem GPS navigieren muss.
    Nachdem wir schon so viel Zeit für San Jacinto gebraucht haben, haben wir uns also entschlossen, mit dem Auto nach Big Bear Lake zu fahren.

    Dort angekommen waren wir doppelt glücklich, den Abschnitt übersprungen zu haben, denn alle die das Wasser aus dem Mission Creek getrunken haben, haben sich mit dem Norovirus angesteckt und liegen nun flach. Es kommt immer mal vor, dass sich Noroviren im Wasser befinden, aber eigentlich wird dann davor gewarnt.
    Unsere Filter können keine Viren aus dem Wasser filtern, sodass man zusätzlich ein chemisches Aufbereitungsmittel bräuchte.
    Read more

  • Day 89–90

    Spargel in der Wüste

    April 30, 2024 in the United States ⋅ ☁️ 16 °C

    Wir starten mit Kaffee und den Resten vom Vortag in den Dienstag. Hanna verspeist genüsslich die Reste vom Bergkäse-Salat und ich opfere mich und esse die Reste der riesigen Zimtschnecke. Wir beobachten dabei, wie der von Freddie auf den Tisch geworfene Schatten langsam, aber sicher kürzer wird und nach Überschreiten einer „Grenze“ auf dem Tisch, werden wir dann auch aktiver.
    Hanna übernimmt die gemütliche Morgenrunde mit Bella und ich kümmere mich um den Haushalt. Während ich spüle, die Beutel in den Mülleimern gegen neue ersetze, Tisch sowie Stühle verstaue, die Lüftungsgitter in den Fenstern der Fahrerkabine entferne, von den Keilen rollen und noch gefühlt ein Dutzend anderer Dinge erledige (die bestimmt eh niemanden interessieren), stelle ich zufrieden fest, wie gut und klug unser Ausbau doch ist.
    Wir haben in den letzte drei Monaten Ideen ohne Ende gesammelt, was man an bei einem neuen Camper anders machen könnte. Aber da schwingt natürlich in der Hauptsache die Lust am Bauen sowie Basteln und zum anderen auch das Wissen über das Alter von Freddie mit. Alles in allem gibt es aber nichts, was uns die Tage in Freddie unbequem oder umständlich macht.

    Das nächste Ziel, der Joshua Tree National Park, ist etwas über zwei Stunden entfernt und wir fahren die meiste Zeit mitten durch die Mojave Wüste, natürlich auf einer asphaltierten Straße. Während wir noch in den Genuss kamen, die letzten Nächte auf knapp 800 Höhenmetern zu leben, geht es während der Fahrt erstmal komplett nach unten und wir befinden uns wieder auf Meereshöhe – von Wasser aber weit und breit keine Spur. Dafür sind es dann knapp 32 °C um uns herum und wir kommen beide gehörig in Schwitzen. Da muss dann zwischenzeitlich auch schonmal die Sprühflasche für Bella für uns herhalten. Kurz vor dem Nationalpark ist dann auch wieder „richtige“ Zivilisation in Sicht und ich überrasche Hanna mit einem Stopp an einem Starbucks. Die beiden Frappes habe ich schon vorher bestellt, so dass Hanna nur kurz reinhüpfen muss, um den kalten Genuss abzuholen.

    Wir sind beide sehr froh, dass uns die Topologie des Parks in höhere Gefilde führt und wir immer wieder mit frischer, kalter Luft verwöhnt werden. So schaffen wir es dann auch, die Aussicht auf die berühmten „Joshua Trees“ (zu Deutsch Josua-Palmlilie) zu genießen. Welcher der beiden Namen schöner klingt, mag jeder für sich entscheiden, die Ansicht eines kompletten Waldes aus diesen Bäumen ist dann – mal wieder – atemraubend. Die Bäume werden in der Regel bis zu 150 Jahre alt, wobei es hier im Park auch einzelne Exemplare gibt, die bis zu 900 Jahre alt sein sollen. Hanna hat sich den Artikel über die Bäume bei Wikipedia aufgerufen und erzählt mit der Leidenschaft einer ausgewachsenen Dendrologin, dass diese Bäume zur Familie der Spargelgewächse gehören.

    Nach etwa zwei Stunden haben wir dann den „touristischen“ Teil des Parks abgefahren und entscheiden uns, den Park über den südlichen Ausgang zu verlassen. Die Fahrt ist dann relativ gemütlich und wir können zwischendurch noch den Blick auf ein großes Kakteenfeld werfen.
    Vom Ende des Parks geht es dann direkt auf die Interstate in Richtung der Stadt der Engel. Etwas über drei Stunden Fahrt sind es dorthin noch und wir entscheiden uns, davon noch maximal eine Stunde zu fahren. Immerhin ist es mittlerweile auch schon 18 Uhr und wir wollen nicht in kompletter Dunkelheit ankommen. Die nächste Stunde entlang der Interstate ist dann für uns alle drei auch sehr herausfordernd. Es geht kontinuierlich in Richtung der Sonne durch das Coachella Tal (hier hat übrigens auch vor Kurzem eines der größten Festivals der Welt stattgefunden) und wie es nun mal mit Tälern auch so ist, bergab. Bei knapp 36 °C haben Hanna und ich dann auch unsere Belastungsgrenze gefunden und sind froh, dass wir unseren Stellplatz für die Nacht in den Bergen von San Bernadino vermuten.

    Ein kurzer geplanter Tankstopp sorgt dann erstmal für Fragezeichen in unseren Köpfen. An der Tankstelle gibt es nur Diesel mit einem Bio-Anteil von 20% (B20). Wir fahren also zu einer anderen Tankstelle und hoffen dort auf den anderen, bisher getankten Diesel. Dort gibt es dann aber noch eine ganz andere Art, R99. Anders als B20-Diesel besteht der R99-Diesel aus fast ausschließlichem Biodiesel, mit nur sehr geringen Anteilen fossilen Dieselkraftstoffs. Den Standard-Diesel gibt wohl an keiner der Tankstellen in Kalifornien laut meiner kurzen Suchen im Internet. Wir begrüßen beide den Ansatz, dass durch den Herstellungsprozess der Effekt auf die Umwelt reduziert wird, möchten aber nach Möglichkeit darauf verzichten, uns noch einen Motorschaden einzufangen. Welche der beiden Sorten das geringere Übel für unserem alten Sprinter ist, wird uns auch erstmal nicht klar und wir tanken mutig den B20-Diesel.

    Von der Tankstelle aus geht es dann eine Stunde in Richtung des auserkorenen Stellplatzes, dieser liegt aber direkt am Highway und ist richtig vermüllt. Da wir beide das nicht wirklich einladend finden, fahren wir weiter, und zwar bergauf. Freddie ist mittlerweile in eine richtig kühle Brise getaucht und wir genießen die kalte und frische Luft sehr. Es dauert noch fast eine halbe Stunde, bis wir dann in vollkommener Dunkelheit auf gut 2000 Höhenmetern am Stellplatz im Wald ankommen. Wir können das grün um uns herum natürlich nur erahnen, sind aber beide vom Fleck weg verliebt in den Geruch von Wald.

    Hungrig wie wir sind, nutzen wir für ein schnelles Abendessen den Sandwich-Maker für den Gasgrill und verarbeiten beide mampfend die Eindrücke des Tages. Vom Warmen über die Hitze in die Kälte, von der Tiefe bis in die Berge. Kein anderes Land, dass wir bislang bereist haben, kriegt diese Kontraste auf so wenig Kilometern unter.
    Read more

  • Day 80

    Der Unfall

    April 14, 2024 in the United States ⋅ 🌙 4 °C

    Tag 23
    Wegen des immer noch starken Windes, frühstücke ich wieder im Zelt und packe danach alles ein.
    Ein Paar Meter weiter hat unbemerkt eine Hikergruppe gezeltet. Diese geht eine halbe Stunde vor mir los.

    Der Weg verläuft neben oder im Flussbett und oft müssen kleine Nebenarme des Flusses überquert werden. Ich mache den Fehler und will immer wieder auf den Trail gelangen, wie er im Navi angezeigt wird. Doch der ist weitestgehend durch den Tropensturm „Hilary“, letztes Jahr, weggespült worden. Wenn ich den Trail dennoch erreiche, ist die Freude nur von kurzer Dauer. Denn einige Meter weiter fehlt wieder ein Stück und man muss wieder zum Flussbett absteigen.
    Also ändere ich meine Taktik, und orientiere mich nur grob am Trail.

    Ich mache öfters Fotos. Das Ganze erinnert mich etwas an die „Narrows“ im Zion Nationalpark. Auch ein schmales Flussbett in den USA. Das habe ich vor langer Zeit mit meinem Sohn und einer befreundeten Familie erkundet.

    Die Überquerung der Nebenarme gelingt mir meistens gut auch ohne nass zu werden. Ich platziere beide Stöcke etwa in die Mitte und schwinge mich dann ans andere Ufer.
    Doch einmal geht es total schief. Ein Stock bleibt stecken und beim Versuch ihn herauszuziehen, fällt er ins Wasser und treibt weg. Ich bekomme Panik und laufe ohne Rücksicht auf Verluste hinterher. Irgendwann erwische ich ihn doch, habe mir aber bei dieser Aktion nasse Schuhe und Strümpfe geholt.

    Mein Rucksack ist immer noch (zu) schwer.
    Bei einer Pause mache ich ein paar Rückenübungen. Da überholt mich unerwartet eine junge Hikergruppe. Spontan beschließe ich, ihnen zu folgen.
    Ich hoffe dann besser voranzukommen, da ich dann nicht immer nach dem richtigen Weg schauen muss.
    Sie laufen ziemlich zügig. Beim Versuch dranzubleiben, geschieht das große Unglück. Ich rutsche auf dem Stein- Sandgemisch aus, ein paar Steine rutschen weg. Dann ist es passiert. Ich verdrehe mir den linken Fuß.
    Mir wird sofort klar: dass ist keine Lappalie! Ich werde vorerst nicht weiterlaufen können😢

    Also schnalle ich den Rucksack ab, ziehe mir den Schuh aus, humple zum Fluss halte meinen Fuß ins Wasser, um ihn zu kühlen. Nach kurzen Überlegungen beschließe ich oberhalb vom Flussbett mein Zelt aufzubauen, in der Hoffnung, dass die Zerrung am nächsten Morgen abgeklungen ist. Zuvor fülle ich aber noch meine Wasserflaschen, damit ich nicht nochmal ans Wasser muss. Der Weg zu meinem geplanten Zeltplatz ist quälend laaang. Gestützt auf meine Stöcke, humple ich Meter um Meter nach oben, ziehe meinen schweren Rucksack hinter mir her. Auf allen vieren krieche ich den Absatz zum Zeltplatz hinauf. Bei jeder falschen Bewegung tut der Fuß wahnsinnig weh. Ich beschließe mich erst einmal auszuruhen. Bei einer Tortilla mit Erdnussbutter, überlege ich was ich tun kann. Tausende Gedanken schiessen mir durch den Kopf (Emergency Call, Hubschrauber, Ende der Reise😢?)

    Dann gilt es erstmal den Fuß zu stabilisieren, damit er beim Zeltaufbau nicht so belastet wird. Aber wie? Ich trenn von meiner alten Hose ein Bein ab, schneide es spiralförmig nach unten und erhalte eine lange Binde. Diese wickle ich mir dann um mein Fußgelenk. Trotzdem schmerzt der Fuß beim Zeltaufbau. Meine Gedanken kreisen & kreisen. Mobilfunk habe ich nicht, kann also nur per Satellit den Notruf absetzen. 🤔

    Ich lege mich draußen auf die Matte, um eventuell vorbeilaufende Hiker, um Hilfe zu bitten. Aber es kommt keiner vorbei.

    Der abendliche „Toilettengang“ ist mühsam und schmerzhaft. Langsam wird mir klar, ein weiterlaufen in den nächsten Tagen ist unmöglich. Ich bereite mich mental schon mal auf den Satelliten Notruf vor. Aber nun werde ich mal versuchen zu schlafen.

    Von mi 226,1 bis mi 230,6
    Höhe 1321 m
    4:17
    6,38 Mi
    Read more

  • Day 10

    Big Bear City

    July 3, 2023 in the United States ⋅ ☀️ 27 °C

    Gestern Nachmittag sind wir am Observatorium in Big Bear Lake angekommen. Der Direktor Wen Da Cao hat uns sehr herzlich empfangen, einmal überall rumgeführt, und dann für uns gegrillt. Wir haben nett und lang mit ihm geredet. Er ist seit einem Jahr Mitglied des Science Advisory Committees vom KIS un Freiburg und wollte natürlich auch gleich wissen, ob sich Hardi entschieden hat...

    Wen Da pendelt seit 2009 zwischen der Uni in New Jersey und dem Observatorium hier. Ursprünglich kommt er aus Beijing.
    Hardi hat gleich seinen Vortrag, und ich nutze meinen ersten echten Urlaubstag für einen Spaziergang um den See. Es ist wie ein großer See in den Alpen, jede Menge Skitourismus (im Winter). Jetzt ist es zu heiß zum Wandern, eigentlich. Der Starbucks, wo ich einen Kaffee trinken wollte, hat nur für drive-through Kunden geöffnet, weil sie seit heute morgen um 4 uhr keine Pause hatten. So sitzen die Leute wie ich hier im Schatten und erholen sich ohne Kaffee.
    Read more

  • Day 24

    Big Bear Lake at last, and a warm bed

    June 1, 2023 in the United States ⋅ ☀️ 10 °C

    Most hikers went all the way to Big Bear, I decided to spend the night on a hill overlooking the lake 10km before town. The late afternoon sun shone down on me as I cooked my "Pad Thai" camping meal and I felt at peace with myself and the world in the middle of this incredible nature.
    The next morning I started walking at 05:30 to make it to Big Bear by 09:30 when several hikers planned to meet for breakfast. I made it!
    A joyous round followed with bacon and eggs and blue berry pan cakes interspaced with as much coffee as we could drink while everyone chatted about their lives and trail.
    Life is great!
    The post office followed to pick up my new, slightly larger shoes. Maybe my blisters will now stop.
    Then something terrible happened, I discovered the "North pole fudge and ice cream company". I entered and was hardly able to exit again, but I made it, with a monstrous ice cream and about 2 kg of jelly bears.
    Read more

Join us:

FindPenguins for iOSFindPenguins for Android