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- Apr 8, 2025
- ☀️ 38 °C
- Altitude: 504 m
GuineaFodea10°4’56” N 12°48’42” W
Toulaba-Wasserfall & Kindia

In einer Whatsapp-Gruppe stießen wir auf Rory, einem Backpacker aus England, der zufällig heute den gleichen Plan wie wir hatte. Wir gabelten ihn in der Stadt Kindia auf und nahmen dort eine holprige Lehmpiste in Richtung Wasserfall. Als wir Köttl die Weiterfahrt wegen schlechter Straßenbedingungen nicht mehr zutrauten, parkten wir den Wagen unter einem Baum am Straßenrand. Ein Einheimischer kam zufällig vorbei und sah uns beim Parken. Da er auch in Richtung Wasserfall wollte, wartete er auf uns und zeigte uns den Weg - ein Glücksfall für uns, da der Weg deutlich kürzer war, als der Wanderweg, den wir genommen hätten. Nach knapp einer Stunde kamen wir am Wasserfall an, der zwar kaum noch Wasser trug, dafür jedoch einen schönen Blick ins Tal bot.
Zurück in Kindia beschlossen wir noch zusammen in ein Restaurant zu fahren. Wir bogen in eine Straße ein und plötzlich sprangen Polizisten aus allen Ecken auf die Straße und schickten uns mit bösen Blicken und wildem Gefuchtel aus der Straße raus. Sie verlangten Führerschein und Fahrzeugpapiere und sagten uns, dass wir falsch in eine Einbahnstraße eingebogen seien. Wir ließen uns das Verbotsschild zeigen. Auch beim besten Willen war dies nicht als Einbahnstraßenschild zu erkennen - eindeutig eine Falle direkt vor der Polizeistation um Kasse zu machen. Für uns eine klare Sache, dass wir im Recht waren, die Papiere würden wir ohne zu bezahlen aber nicht so schnell zurück bekommen. Wir könnten entweder ein offizielles Ticket für 500.000 GNF (ca. 55€) bekommen, oder das unter der Hand für 300.000 GNF (ca. 33€) regeln. Wir bestanden auf ein Ticket und wurden zur offiziellen Bußgeldstelle gebracht. Als die Beamten zeigen konnten, dass sie ernst machen, drängten sie uns nochmal dazu, den inoffiziellen Weg zu gehen. Wir schlugen ein Gegenangebot vor und einigten uns auf 150.000 GNF (ca. 16€). Wir mussten zurück zum Auto, Geld holen. Dabei sprach uns ein Ladenbesitzer auf die Situation an: "Zahlt das nicht, die sind hier korrupt, sprecht mit dem Chef". Wir gingen zum Polizisten mit unseren Dokumenten und beschlossen nur 100.000 GNF zu geben. Der Polizist, der unser Gespräch mit dem Ladenbesitzer verfolgte, ging zu ihm und es entbrannte ein heftiger Streit. Nach Beschwichtigung eines anderen Polizisten, zahlten wir die 100.000 GNF (ca. 11 €) und die Situation war geklärt. Die restlichen 50.000 GNF gaben wir danach dem couragierten Ladenbesitzer.
Offiziell ist Guinea eine Militärdiktatur, die erst 2021 eine andere Militärdiktatur geputscht hat. Gerade die Polizei ist hier noch etwas präsenter als in anderen Ländern. Zu Touristen geben sich die meisten Beamten aber eher freundlich.
Nach dem Essen im Restaurant verabschiedeten wir Rory und machten auf dem trubeligen Markt von Kindia Besorgungen.
Bei einem kurzen Stopp auf unserem Weg zum Schlafplatz merkten wir, dass bei Köttl etwas Kühlflüssigkeit auslief. Auch unser rechter Vorderreifen verlor minimal Luft. Es sah so aus, als müssten wir den schlechten Straßenverhältnissen in diesem Land allmählich Tribut zollen. Zu allem Überfluss kam dann noch ein größerer Schock dazu. Beim Einbiegen von einem Nebenarm auf die Hauptstraße war der Höhenunterschied zu groß. Der Auslasser am Abwassertank brach durch zu starken Kontakt mit der Straße. Mit einem nun in zweifacher Hinsicht inkontinenten Köttl erreichten wir betrübt unseren Schlafplatz.Read more

Koettl wird sich freuen auf europäischen Boden zu fahren [Lu]