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Travelers at this place
  • Day 131

    Nigeria

    April 8 in Nigeria ⋅ ☁️ 32 °C

    Norberts Visum ist am Abend des nächsten Tags da und wir können Benin verlassen. In Kerpu stempeln wir das Carnet von Benin und bei Ilara Grenzübertritt mach Nigeria. Nigeria empfängt uns erst mal mit einem unfreundlichen Immigration Officer. Dann stellt sich heraus, dass dieser Grenzübergang kein Carnet bearbeiten darf - auf zur Zollbehörde in der nächsten Stadt.
    Auf dem Weg dorthin lernen wir eine nigerianische Spezialität kennen: alle paar hundert Meter eine Strassensperre mit Kontrolle.
    Extrem nervig
    In Imteka sind die Beanten sehr kooperativ und finden eine Lösung für unser Carnet.
    Endlich können wir weiterfahren und machen Strecke Rochtung Osten.
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  • Day 168

    Abenteuerliche Piste

    February 3 in Nigeria ⋅ ☀️ 29 °C

    Wir kämpfen uns über die 200 Kilometer lange Piste von Nigeria nach Kamerun. Das ist der einzige sichere Grenzübergang für Overlander. Kein Asphalt, nur Feldwege, steinige Passagen, Gräben und marode Brücken. Mehrmals müssen wir durchs Wasser fahren, was unseren Sprinter und uns fordert. Mit 20 km/h kommen wir voran, drei Fahrzeuge hintereinander. An schwierigen Stellen steigen wir aus, suchen die beste Route, platzieren Steine oder graben, um weiterzukommen.

    Dann passiert es: Unser Differential setzt auf. Die Spurrillen sind zu tief, der Hang macht es noch schwerer. Nichts geht mehr. Mit Wagenheber, Sandblechen und Holz unterfüttern wir Stück für Stück. Nach mühsamer Arbeit sind wir endlich frei. Doch wir stellen fest, das Differential tropft. Zum Glück können wir noch bis zu unserem Schlafplatz weiterfahren. Dort legt sich Jens direkt unter das Auto. Wir lassen das Öl ab (uns fehlt 100-200ml) bauen die Abdeckung aus und dichten sie mit Dichtmasse und einer improvisierten Karton-Dichtung neu ab. Marvin, ein anderer Reisender, hat die benötigte Dichtmasse dabei – ein Glücksfall. Jens entdeckt außerdem eine gebrochene Blattfeder, vermutlich durch die Schlaglöcher. Sie muss bald ersetzt werden, aber wir können weiterfahren.

    Trotz aller Strapazen genießen wir die Strecke. Die Landschaft zwischen Nigeria und Kamerun ist atemberaubend: grüne Berge, weite Täler, wunderschöne Natur und herumlaufende Affen. Die Menschen sind freundlich, doch nur ein Junge versucht, das Auto mit einem Stein zu bewerfen. Jens steigt aus und weist das Kind zurecht. Es läuft davon. In den Dörfern begegnen uns immer wieder bettelnde Kinder – wohl eine Folge davon, dass Reisende hier oft Geschenke verteilen.

    Unser nächster Stellplatz ist traumhaft, direkt am Fluss. Wir sehen Eisvögel, baden im eiskalten Bach, waschen Wäsche und lassen den Tag am Lagerfeuer mit Stockbrot ausklingen. Ein Moment der Ruhe, bevor wir am nächsten Tag weiter Richtung Grenze fahren.

    Der Grenzübertritt auf nigerianischer Seite läuft langsam, aber problemlos. Die Beamten tragen alles per Hand in Bücher ein. Nach einigen Kilometern erreichen wir die Immigration von Kamerun, doch unser Visum wird nicht gestempelt. Auch nicht auf Nachfrage. Sie wollen nur Ausweiskopien von uns. Diese werden in die Hauptstadt geschickt. Wir machen zur Sicherheit noch ein Foto mit dem Immigrationsbeamten. Unser Carnet de Passage können wir in der nächsten Stadt Banyo abstempeln. Doch das Wichtigste: Wir sind in Kamerun!
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  • Day 157

    Tag 157, 93 Km/20190 Km

    February 2 in Nigeria ⋅ ⛅ 30 °C

    Die Nacht ist eiskalt, zum ersten Mal seit Reisebeginn fällt das Thermometer unter Null. Heizung, Decken, warme Kleidung, alles wird gebraucht. Am nächsten Morgen soll es nun also losgehen, die schwierigste Piste zwischen Düsseldorf und Kapstadt wartet. Die Straße war früher eine Schmugglerroute, mittlerweile gibt es einen kleinen Grenzposten ungefähr auf der Hälfte der Strecke. Insgesamt warten ungefähr 120 Kilometer schwieriges Terrain auf uns. Tatsächlich sind die ersten 10 Kilometer nicht besonders herausfordernd, danach ändert sich der Zustand der Piste. Es wird schwierig, es ist jedoch nicht die anspruchsvollste Straße der bisherigen Reise. Es gab schwierigere Straßen in Mauretanien und auch in Sierra Leone. Auch wenn wir nur sehr langsam vorankommen, ist die Straße traumhaft zu fahren, vielleicht eine der schönsten bislang. Tiefe Täler, hohe Berge, immer wieder Viehherden am Straßenrand. Über viele Stunden sehen wir kein Dorf, keinen Checkpoint, fast keine Menschen. Die Piste ist staubig und innerhalb kürzester Zeit ist alles im Auto versaut, der Staub kriecht in jede noch so kleine Ritze.
    Wir erreichen am Nachmittag so ziemlich die einzige Stadt auf der Strecke, Mayo Ndaga, rund 500 Wellblechhütten durchzogen von der staubigen Straße. Ich frage beim Militär, ob wir vor dem Camp übernachten können, doch gut findet der Chef diese Idee nicht. Wir sollen lieber bei der Polizei fragen, sagt er. Die Polizeistation sieht alles andere als einladend aus, viel Trubel auf den Straßen und steil am Berg gebaut. Also fahren wir am späten Nachmittag noch ein Stück weiter und finden keine 5 Kilometer hinter der Stadt einen wunderschönen Stellplatz mit Blick ins Tal. Der Stellplatz ist leider direkt von der Straße einsehbar, aber es ist nach wie vor fast niemand unterwegs, also bleiben wir die Nacht hier. Eine warme Nacht wird es sicherlich auch heute nicht, schon kurz vor Sonnenuntergang fällt das Thermometer wieder auf knappe 10 Grad. Die Außendusche mit kaltem Wasser zu nutzen ist am Abend eine alternativlose Herausforderung, der Staub muss vom Körper runter.
    So ist dies voraussichtlich die letzte Nacht in Nigeria. Nigeria empfinde ich, vor allem westlich des Nigers, als hartes, dreckiges und gesetzloses Land. Je weiter es für mich in den Osten ging, umso schöner, sicherer und freundlicher wurde es. Es ist schon ein bisschen schade, morgen weiter nach Kamerun zu fahren und nach Guinea bin ich mir zum zweiten Mal auf der Reise sicher: irgendwann, werde ich noch einmal herkommen.
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  • Day 156

    Tag 156, 270 Km/20097

    February 1 in Nigeria ⋅ ☀️ 29 °C

    Es geht weiter in Richtung Kamerun. Wir starten zeitig, da die Strecke nach und nach immer schlechter werden soll. Wir fahren durch die Stadt Bali, hier gibt es an einer Tankstelle tatsächlich noch einmal Diesel, also fülle ich den ersten leeren Ersatzkanister noch einmal voll. Wir kaufen auch noch einmal neues Trinkwasser, wer weiß, wie lange wir für die Straße nach Kamerun benötigen. Das Stück hinter Bali ist wunderschön, die ersten Berge tauchen auf, trockene Steppe mit einzelnen Lehmhäusern und Rinderherden, ein Traum von Afrika. Die Straße ist hier ein recht langes Stück erstklassig, also kommen wir trotz vieler Fotostopps gut voran und erreichen unser Tagesziel bereits am Mittag, wir entscheiden uns also weiter zu fahren. Die Einwohner in der Bergregion sind unglaublich freundlich, immer wieder schreit man uns 'Safe Journey' zu. Ich empfinde Nigeria als das freundlichste Land der bisherigen Reise.
    An einem der vielen Checkpoints, wir werden ausnahmsweise einmal angehalten und nicht durchgewunken, öffne ich die Seitenscheibe. Plötzlich knallt es und im ersten Moment denke ich, die Scheibe sei geplatzt. Ist sie zum Glück nicht, nur schließen kann ich sie nun auch nicht mehr. Na endlich ist wieder mal was am Auto kaputt, wurde nach 48 Stunden ja auch Zeit! Mit offenem Fenster weiterfahren ist eigentlich keine Option, alleine schon um den Staub größtenteils draußen zu lassen. Also baue ich kurz hinter dem Checkpoint die Seitenverkleidung der Tür ab. Der Endanschlag vom Fensterheber ist abgebrochen, zum Glück bekomme ich die Scheibe wieder in die Schiene hineingefummelt. Ich bin gespannt, wie oft das wohl noch passieren wird, bis ich lerne, die Scheibe nicht mehr ganz herunterzufahren.
    Am Nachmittag erreichen wir die Passstraße rauf in die Berge, die Straße wird jetzt deutlich schlechter. Schließlich suchen wir hier einen Übernachtungsplatz, fragen in einem der kleinen Dörfer auf dem Weg die Dorfältesten, doch so richtig sicher ist man sich nicht, ob man uns im Dorf übernachten lassen möchte. Als ich die Horde Kinder sehe, die sich innerhalb kürzester Zeit ums Auto ansammelt, bin ich auch nicht mehr sicher, ob ich hier bleiben möchte.
    Der Middle Belt und damit die unsichere Region von Nigeria liegt seit gestern hinter uns, somit wäre Wildcampen wieder eine Option. Der Dorfchef erklärt uns hingegen, dass es ein kurzes Stück weiter eine Naturschutzorganisation gibt, wo wir die Nacht stehen können. Die Strecke dorthin ist nur 2 Kilometer lang, wir brauchen jedoch 45 Minuten für das kurze Stück, derart schlecht ist der Straßenzustand.
    Schließlich erreichen wir das Hauptquartier der Naturschutzorganisation und tatsächlich ist der Stellplatz unfassbar schön. Mitten im dichten Wald, kühl (wir sind fast auf 2000 Meter Höhe), frei von Moskitos und dazu kostenlos. Am späten Abend bekommen wir ungefragt Essen von einer der Damen, die für die Angestellten der Organisation kocht, vorbeigebracht. Vollkommen unerwartet haben wir den für mich schönsten Stellplatz in ganz Nigeria gefunden.
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  • Day 155

    Tag 155, 282 Km/19827 Km

    January 31 in Nigeria ⋅ ⛅ 37 °C

    Die Nacht endet für mich um 5 Uhr, es ist noch mindestens eine Stunde stockdunkel. Wir müssen uns langsam sputen, die Regenzeit rückt näher und auf keinen Fall wollen wir Regen auf der Straße in den Bergen haben. Außerdem muss meine Reisebegleitung Nigeria spätestens in 4 Tagen verlassen. Ich starte Heiner mit dem ersten Sonnenstrahl, er springt an, ich höre aber Luft durch die Dieselpumpe gluckern. So lange er anspringt, werde ich das Geräusch ignorieren, Ersatzteile hätte ich dafür vermutlich sowieso nicht dabei und sollte er noch einmal Startprobleme haben, weiß ich immerhin wo ich suchen muss.
    Es geht raus aus dem Nationalpark und irgendwann am Vormittag durch die Stadt Katsina Ala. Wir tanken die Autos randvoll, hier gibt es den letzten guten Diesel für die nächsten 1000 Kilometer. Neben den beiden Reservekanister habe ich zusätzlich noch einen 10 Liter Wasserkanister gekauft, auch dieser ist jetzt voll. Während wir tanken bildet sich eine Menschentraube von rund 50 Personen um uns, alle gucken neugierig was wir hier tun. Es gibt keinen Supermarkt mehr aber immerhin kleine Straßenstände an denen ich Obst, Wasser und Bier finde. Schließlich geht es weiter nach Takum. Die Straße zwischen Katsina Ala und Takum war bis vor einigen Jahren nur mit Polizeieskorte zu befahren, da es hier zu Entführungen gekommen ist, jetzt ist alles friedlich und wir dürfen alleine weiter. Alle Checkpoints sind super freundlich, wir werden fast immer durchgewunken. Kein einziges Mal werden wir nach Geld gefragt. Die Beamten reißen häufig beide Arme in die Luft um uns zu winken. Auf diesem Stück werden die Häuser nach und nach deutlich einfacher, die Dörfer bestehen aus mehreren Rundhütten aus Lehm, gedeckt mit Stroh. Aufgrund der vielen Schlaglöcher zieht sich die Strecke länger als gedacht, das Tagesziel werden wir nicht mehr vor Einbruch der Dunkelheit erreichen, also suchen wir uns ein Hotel kurz hinter Takum, wo wir im Auto übernachten können. Es gibt auch ein Restaurant im Hof des Hotels und nach den vielen Stunden im Auto geht es dort zuerst hin. Die Köchin liegt auf einer Matratze und schläft, wird dann aber geweckt um etwas zu Essen zu kochen. Ich Frage nun also, was es gibt. "Endormi", ihre knappe Antwort. "Was ist das?" "Na Endormi halt. Mit Eiern." "Ja, aber was ist das? Huhn oder Gemüse oder was sonst?" Ihre Antwort: "Food".
    Gut, dann also zweimal Endormi mit Eiern. Sie kommt sogar noch einmal zurück und fragt, ob sie das Endormi mit den Eiern mischen soll. Ich weiß ja nicht, was es ist, also besser nicht. Endormi und Eier bitte separat.
    Nach einer guten Stunde gibt es........Vorhang auf: Nudeln mit Ei, beides miteinander vermischt. Leider gibt es im Hotel und auch im Restaurant keinen Strom, also gibt es nur warmes Bier - immerhin.
    Leider wird sich in den nächsten Tagen im Tagesablauf vermutlich nicht viel ändern. Wir fahren solange weiter an der Grenze zwischen Nigeria und Kamerun entlang bis wir das Bürgerkriegsgebiet in Kamerun umfahren haben. Um nicht zu weit in den Norden und damit in Richtung Boko Haram zu fahren, planen wir den ersten möglichen Grenzübergang bei Banyo zu nehmen und hier Nigeria zu verlassen. Auch wenn die Grenze seit vier Tagen immer sehr nahe war, wird es noch mindestens zwei, vermutlich eher drei Tage dauern, bis wir tatsächlich in Kamerun einreisen.
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  • Day 154

    Tag 154, 0 Km/19545 Km

    January 30 in Nigeria ⋅ ☀️ 34 °C

    Früh am Morgen soll es weiter gehen, es stehen noch mindestens drei lange Fahrtage an, bis wir die Grenze nach Kamerun erreichen. Ich sitze im Auto, starte Heiner, lege den Rückwärtsgang ein und fahre rund einen Meter, als plötzlich der Motor ausgeht. Im ersten Moment denke ich: 'okay, abgewürgt'. Doch so ist es leider nicht, der Motor startet nicht mehr. Mehrere Stunden suchen wir den Fehler, von Kurbelwellensensor über Steuergerät, Einspritzung bis hin zu Sicherungen und Relais wird alles im Ausschlussverfahren geprüft. Ich rufe mehrfach in Deutschland bei einem mir gut bekannten Defendermechaniker an, bekomme noch weitere Hinweise aber nach 4 Stunden bin ich eigentlich da, wo ich am frühen Morgen auch schon war: das Auto läuft nicht mehr.
    Die Lage ist nun also so, dass ich mitten im Regenwald von Nigeria stehe, zwar gut und sicher, aber es hier keine Unterstützung von Außen geben wird. Der Campbetreiber nimmt mir die Illusion, das Fahrzeug irgendwie in eine der nächsten Städte abzuschleppen und selbst wenn ich den Fehler hier finden sollte heißt das noch nicht, dass ein mögliches Ersatzteil verfügbar ist. Gegebenenfalls in Lagos, rund 20 Autostunden entfernt, aber da hab ich nichtmal einen Dieselfilter bekommen. Der einzige Mechaniker weit und breit arbeitet im Camp, hat aber leider so gut wie keine Ahnung von Autos. Sein Rat: warten bis es wärmer wird, dann springt er schon an. Schön wäre es aber die Realität ist eine andere.
    Irgendwann stelle ich mir die Frage, wie lange tut es die Batterie, wie viele Startversuche habe ich noch bis hier Ende ist.
    Während ich alles tausche, was in irgendeiner Form zum Fehlerbild passt, pinkelt einer der Affen die gerade in den Bäumen rund ums Camp herumturnen von einem der Äste auf die Windschutzscheibe. Hätte jetzt noch gefehlt, dass er 20 Zentimeter weiter vorne in den zu diesem Zeitpunkt offenen Zylinderkopf pinkelt. Vielleicht bringt es ja Glück, wer weiß. Ich wechsle den Kabelbaum der Einspritzung, tausche den Dieselfilter und die Pumpe, alle Relais und lese mit dem Diagnosegerät alle Sensoren aus die ich auslesen kann. Es gibt eine Möglichkeit, den Druck im Kraftstoffsystem zu erhöhen, auch das mache ich schließlich und nach dem gefühlt einhundersten Startversuch spüre ich plötzlich, wie der Motor mit erhöhtem Druck im Dieselkreislauf anspringen will. Er schafft es nur irgendwie nicht. Ich öffne den Rücklauf der Dieselleitung und rechne damit, dass mir Diesel entgegenkommt, tut es aber nicht. Es ist Luft im Dieselkreislauf, warum auch immer. Ich presse also die Luft heraus, versuche erneut zu starten und nach insgesamt 7 Stunden Schwerstarbeit am und unter dem Auto springt der Saunickel auf einmal mit viel georgel und weißem Rauch an. Mir fällt ein Stein vom Herzen, auch wenn er beim nächsten Startversuch wieder nicht anspringt. Irgendwie kam oder kommt Luft ins System. Es gibt ein Rückschlagventil in der Dieselleitung, welches kaputt sein könnte, auch ein Riss in irgendeinem der Dieselschläuche könnte es sein. Natürlich kann auch schlechter Kraftstoff dafür gesorgt haben, dass der Filter zu ist. Ich warte ein paar Stunden, baue dabei alles wieder in den Ursprungszustand zurück, starte Heiner erneut. Die Diva spring an, als wäre nichts geschehen. So soll es dann morgen im zweiten Anlauf endlich weitergehen, wohl wissend, dass technische Probleme auf der schwierigen Offroadpiste durch die Berge von Nigeria und Kamerun in den nächsten Tagen nicht unbedingt besser wären als hier.
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  • Day 153

    Tag 153, 0 Km/19545 Km

    January 29 in Nigeria ⋅ ☀️ 34 °C

    Tag 2 im Nationalpark Afi Mountains, ich werde früh am Morgen von den Drills geweckt, die keine 5 Meter neben dem Auto in den Bäumen herumspringen. Was ein schöner Anblick die Primaten aus nächster Nähe zu sehen. Die Schimpansen sind eingezäunt und werden am Morgen und am Abend gefüttert und auch wenn es anders ist, als die Tiere in freier Wildbahn zu sehen ist es toll, deren Verhalten zu beobachten. Nachdem alle Affen satt sind widme ich mich mal wieder dem Auto. Die Undichtigkeit an der Achse sieht zum Glück schlimmer aus als sie ist und die Dichtung vom Achsdifferential sollte bis Südafrika halten.
    Ganz in der Nähe vom Camp gibt es einen ehemaligen Baumwipfelpfad, der mittlerweile leider eingestürzt ist. In einem der nahegelegenen Flüsse gibt es anschließend die Möglichkeit mitten im dichten Regenwald zu baden. Leider hört man die laufenden Kettensägen, die den Nationalpark stetig weniger werden lassen, Tag und Nacht. Sollte sich daran nicht bald etwas ändern, wird der Nationalpark bald nicht mehr existieren.
    Dennoch ist das Camp im Nationalpark genau das Richtige nach den letzten Fahrtagen um sich zumindest für einen Tag zu erholen.
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  • Day 160

    Am Niger Fluss

    January 26 in Nigeria ⋅ ⛅ 35 °C

    Wir fahren weiter Richtung Osten durch Nigeria – und es ist eine Herausforderung. Die Straßen sind in einem miserablen Zustand, voller Schlaglöcher und teils fast unbefahrbar. Das Fahren ist anstrengend, mit unzähligen Stopps. Immer wieder müssen wir aussteigen, unsere Pässe vorzeigen und in der brütenden Hitze von 35 Grad zur Migration laufen. Das kostet Zeit und Nerven, aber wir haben keine Wahl.

    Am Abend erreichen wir Onitsha am Niger-Fluss und suchen einen Platz zum Übernachten. Normalerweise kann man auf den Parkplätzen der Hotels schlafen, doch hier ist es nicht so einfach. Schließlich finden wir einen Hotelparkplatz mit guten Bewertungen. Doch der Schein trügt. Es ist schäbig, wie eine Baustelle. Nebenan beobachten uns Arbeiter über die Mauer hinweg, während wir mit Marie spielen und uns unterhalten.

    Dann beginnt um 21 Uhr eine Disco – mit schrecklich scheppernder Musik aus schlechten Lautsprechern. Der Lärm hält bis fast 2 Uhr morgens an. Unsere Nacht ist kurz, denn wir wollen früh weiter, um das Afi Mountain Reserve zu erreichen. Doch die schlechten Straßen verzögern uns. Nach Stunden der Rumpelpiste müssen wir ein Hotelzimmer an der Hauptstraße nehmen, da es keine andere Option gibt.

    Das Zimmer sieht auf den ersten Blick okay aus, doch beim Näheren hinsehen entdecken wir Baumängel: Der Wasserhahn dreht sich mit, die Dusche läuft daneben, und es riecht unangenehm aus der Toilette – typisch Afrika-Style. Direkt unter uns dröhnt der Generator, und die Klimaanlage funktioniert nicht. Der Ventilator ist zwar an, aber so laut, dass wir nicht wissen, was schlimmer ist – er oder der Generator draußen. Wir überlegen sogar, ins Auto zu flüchten, da es dort kühler ist. Eine heiße, anstrengende Nacht.
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  • Day 160–162

    Okomu Nationalpark

    January 25 in Nigeria ⋅ ☀️ 35 °C

    Lagos streifen wir nur im Norden, doch das reicht, um einen Eindruck von dieser riesigen, chaotischen Stadt zu bekommen. Wir müssen ein Stück hineinfahren – und das ist eine echte Herausforderung. Die Straßen sind in schlechtem Zustand, voller Schlaglöcher und noch voller mit Autos, Tuk-Tuks, Bussen und Motorrädern, die sich wild durch den Verkehr drängeln. Märkte reichen bis auf die Fahrbahn, sodass oft nur eine Spur frei bleibt. Wir kämpfen uns langsam vorwärts und sind froh, als wir endlich weiter Richtung Osten und Nordosten fahren.

    Unser erster Stopp ist ein Hotelparkplatz, der uns empfohlen wurde. Das Personal ist sehr freundlich, und wir essen dort zu Abend. Doch das Essen ist … gewöhnungsbedürftig. Es gibt genau eine Option: Reis mit Hühnchen. Der Reis ist in Ordnung, aber das Hühnchen? Kaum essbar. Die Haut fühlt sich an wie Gummi, das Fleisch ist so zäh, dass wir es kaum kauen können. So etwas haben wir noch nie erlebt. Die Nacht wird nicht viel besser, denn der Generator läuft durchgehend und brummt unaufhörlich. Und dann das nächste Missverständnis: Um 6 Uhr morgens werden wir geweckt – es gibt Frühstück. Wir wollten eigentlich nicht aufstehen, aber Regina rafft sich irgendwann auf, doch da ist schon keiner mehr da. Später erfahren wir, dass Alex, David und Frank die Frühstückszeit auf 8 Uhr verschoben haben. Dort gibt es dann eine Tasse Tee und ein scharfes Sandwich. Wir sind froh, dass wir nicht mitgegangen sind und frühstücken lieber selbst auf dem Parkplatz.

    Nach dem chaotischen Morgen geht es weiter zum Okomu Nationalpark, ein Tipp von anderen Reisenden. Die Anreise ist etwas umständlich, da wir das Headquarter nicht auf Anhieb finden. Ein Teil von uns fährt zurück zur Anmeldung, während der Rest wartet. Schließlich bekommen wir einen Stellplatz – mitten im Regenwald. Die verfallenen Lodges und der kaputte Spielplatz wirken zwar etwas trostlos, aber die Natur macht alles wett. Wir werden rundum die Uhr von bewaffneten Männern bewacht.

    Überall springen Affen durch die Baumkronen, exotische Vögel sitzen über uns, und nachts ist es herrlich still – kein Generator weit und breit. Stattdessen hören wir nur die Geräusche des Waldes. Wir sind fasziniert von der Natur und den Tiergeräuschen. Eine Regenwaldorganisation namens ANI (Africa Nature Investors) schützt das Gebiet und patrouilliert sogar mit Waffen gegen Wilderer.

    Wir nehmen an zwei geführten Touren teil, bei denen wir Affen beobachten und tief in die grüne, ruhige Welt des Regenwaldes eintauchen. Nach zwei erholsamen Tagen mitten in der Natur geht es schließlich weiter – bereit für das nächste Abenteuer in Nigeria.
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  • Day 148

    Tag 148, 0 Km/18631 Km

    January 24 in Nigeria ⋅ ☁️ 30 °C

    Es geht den dritten Tag in Zentrum von Lagos. Im Süden gibt es mit Lekki den angeblich besten und sichersten Teil der Stadt. Lekki unterscheidet sich vom Rest der Stadt darin, dass hier Villen hinter hohen Mauern stehen, manche davon luxuriös, andere heruntergekommen. Zwischen den Villen das übliche Bild aus Armut und Kleinkriminalität gepaart mit Müll und Gestank. Alles außerhalb vom Auto oder den schwer gesicherten Privatgeländen wie auch meinem Hotel fühlt sich einfach maximal unsicher an, auch wenn bis zum Tagesende nichts passieren wird. In Lekki gibt es die größte Kunstgalerie Afrikas und auch wenn Kunst eigentlich nicht unbedingt mein Ding ist, ist die Galerie unglaublich.
    Nicht weit weg von der Galerie liegt der Stadtstrand von Lagos, also laufen wir die kurze Strecke von rund 15 Minuten. Immer wieder werden wir mit 'Master' oder 'Boss' von den auf den Straßen herumlungernden Leuten angesprochen, einzelne springen auf und laufen ungefragt bis zum Strand mit uns. Auch wenn der Strand bewacht ist, fühlt es sich weiterhin nicht gut an, hier umherzulaufen. Schließlich kostet der Eintritt zum Strand 10 Dollar, für einen Stuhl im Restaurant möchte man noch einmal zusätzlich 20 Dollar. Essen und Getränke nicht inbegriffen. 30 Dollar ist ungefähr der Monatslohn eines Angestellten in Nigeria, also fahren wir ohne den vermutlich nicht einmal sehenswerten Strand gesehen zu haben zurück zum Hotel.
    Morgen geht es raus aus Lagos, drei volle Tage im Stadtzentrum sind wirklich genug, die Lebensqualität ist in der ganzen Stadt einfach super schlecht.
    Die nächsten Tage werden nun anders im Tagesablauf, die Zeit drängt ein wenig und ich muss mich auf den Weg in Richtung Kamerun machen. So heißt es ab morgen: Auto fahren und Strecke machen.
    Ab heute reise ich wieder in Begleitung.
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