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- Jaa
- Päivä 258
- 1.5.2025 klo 15.45
- ☀️ 28 °C
- Korkeus: 55 m
SaksaSiegburg50°47’35” N 7°13’41” E
13: NSS - Auf den Natursteig Sieg

Was macht man, wenn man den Brücken-Freitag frei bekommt? Man geht wandern - endlich auch mal wieder mit Zelt!
Und weil ich für Sonntag schon verabredet bin, plane ich so, dass ich es am Samstag zurück zum Auto schaffe.
Ich mache mich also am Donnerstag morgen auf den Weg, stelle das Auto in Herchen am Bahnhof ab und steige in die Bahn nach Troisdorf. Dort reichen die 6min zum Umsteigen ganz entspannt und ich sitze im Zug weiter nach Beuel - doch der steht. Vorfahrt eines anderen Zuges. Die 10min Umsteigezeit in die Straßenbahn in Beuel schmelzen dahin. Und sind um.
Naja, ich hab noch nicht gefrühstückt, also nutze ich die "gewonnenen" 30min bis zur nächsten Straßenbahn, um in Beuel einen Bäcker zu finden. Das Franzbrötchen schmeckt lecker, allerdings hätte ich durch das Herumirren zum Bäcker die 1,5km quasi schon wieder drauf, die mir die Straßenbahn nach Küdinghoven erspart hat. So ist es halt...
Gegen 10:30 mache ich mich an den Aufstieg zum Foveaux-Häuschen und wappne mich für die kommenden Tage. Es ist zu warm - und das wird auch so bleiben... Und so mache ich am Foveaux-Häuschen direkt mal Pause! Um gleich mal etwas Ballast abzuwerfen, lasse ich den Friedens-Stein, den ich an Ostern an der ehemaligen innerdeutschen Grenze mitgenommen habe, hier liegen.
Den folgenden Verbindungsweg finde ich gar nicht mal so übel. Die Kilometer fliegen nur so an mir vorbei, und gleichzeitig kommt es mir duch den späten Start so vor, als müsste ich für die Uhrzeit eigentlich schon viel weiter sein.
An einer Hütte kurz vor Niederpleis gedenke ich, meine Mittagspause einzulegen. Leider hat Gerda etwas dagegen.
Gerda begegnet mir an einem Wegkreuz und spricht mich auf meinen (mittel)großen Rucksack an. Sie hilft regelmäßig als Herbergsmutter in einer Pilgerherberge bei Ulm aus, hat in ihrem Leben schon tausende Kilometer Camino unter den Füßen gehabt und läuft heute, mit 78, nur noch kürzere Strecken mit Tagesrucksack. Wenn nicht erst kurz nach Mittag wäre, hätte sie mich doch glatt in St. Augustin zum Übernachten eingeladen. So eine nette Begegnung, da verschiebe ich meine Pause gerne 20 Minuten nach hinten.
Trotzdem bin ich froh, als ich an der Hütte meinen Rucksack für eine Weile loswerde.
Nach einer ausgiebigen Pause wandere ich weiter und fülle am Friedhof Niederpleis mein Wasser wieder auf.
Dann stehe ich an der Sieg und fühle mich auf dem Natursteig angekommen, obwohl es nochmal eine gute halbe Stunde dauert, bis ich das Wegzeichen zum ersten Mal sehe, dem ich die nächsten Tage folgen werde.
Hier, ohne Wald, ist es mir direkt wieder zu warm. Ich spanne meinen Regenschirm auf und tüftele an der handlosen Schirmhalterung. Funktioniert, aber ich habe das Gefühl, dass ich die Schulter hochziehe, um den Schirm am Kippen zu hindern. Mal sehen, wie lange das gutgeht...
Als mich der Schirm ausreichend nervt, setze ich mich kurzerhand im Schatten einer riesigen Weide auf eine Bank und mache die nächste ausgiebige Pause.
Der Blick auf die Karte sagt, dass mich um Kaldauen herum Wald und somit Schatten erwartet, also packe ich den Schirm wieder ein.
Und dort, im Wald um Kaldauen, gefällt mir der Natursteig Sieg richtig gut. Genau so habe ich mir das vorgestellt!
Die Temperatuen lassen sich hier ganz gut ertragen und ich komme wieder schnell voran.
Pünktlich um 18 Uhr erreiche ich die Villa Waldesruh in Seligenthal, und nachdem das Gasthaus voller Leben ist, kehre ich hier ein. Einen wirklichen Verpflegungsplan für meine Wanderung habe ich nämlich nicht... Eine Packung Wraps, ein bisschen Knäckebrot, eine angefangene Packung Hummus (gabs mit Wrap zum Mittag) und ein bisschen Gemüse ist alles, was ich dabei habe - in Deutschland wird man ja wohl irgendwo was zu Essen finden (und bei nur 3 Tagen weg von daheim verhungert man auch nicht gleich, wenn man nichts findet).
Mein Burger schmeckt hervorragend, aber das Highlight ist der Beilagensalat. Mit Salat kann man mich immer begeistern!
Ich fülle mein Wasser nochmal auf und ziehe dann gut gestärkt weiter. Ungefähr 25km bin ich heute bisher gegangen und überlege, in der Hütte am Spielplatz aufzuhören.
Den Gedanken verwerfe ich allerdings direkt wieder - dort findet gerade eine Party statt, dutzende Menschen feiern ausgelassen, Väter grillen, Kinder kreischen, Fußbälle fliegen durch die Luft - nein danke...
Die nächste Hütte kommt erst in knapp 15km. So weit will ich nicht mehr, und schaffe es auch gar nicht vor der Dunkelheit, aber irgendwo werde ich schon ein Plätzchen finden.
Beim erstbesten Platz an einer Bank zögere ich. Eigentlich direkt auf einer Kreuzung. Und etwas schief, und überhaupt eher klein.
Ich gehe weiter.
Die nächste Bank hat noch weniger Platz, also lasse ich auch diese rechts liegen.
Auf der nächsten großen Kreuzung steht mittig ein recht frisch gepflanzter Baum, drum herum ist eine Blumenwiese frisch eingesät. Die eine Ecke könnte fast groß genug für mein Zelt sein - aber auch hier: Mitten auf der Kreuzung, schief, klein, die armen Blümchen.
Dann geht es nochmal runter ins Tal. Dort am Bach könnte ich mich mitten auf einen Seitenpfad legen. Aber ich merke, wie der Bach Kälte und Feuchtigkeit bringt und entscheide mich dagegen.
Ein schmaler Pfad führt wieder bergauf, dann geht er in einen geschotterten Weg über. Hier gibt es am Seitenstreifen ein paar Flecken, die groß genug sein könnten - aber sie sind schief und schotterig und sie gefallen mir nicht.
Inzwischen ist es 20 Uhr und so langsam mache ich mir Gedanken um die Dämmerung...
Ich überquere eine Straße - und nur 100m weiter finde ich DEN Zeltplatz. Naja, bis auf die Straße, aber die ist jetzt nunmal da.
Neben dem Waldrand hat jemand freundlicher Weise 5m Gras stehen lassen, dann kommt ein ebenso breiter bearbeiteter Streifen (vielleicht kommt ein neuer Weg hin?), dann ein riesiger Misthaufen (man riecht ihn aber nicht) und schließlich geht es mit Wiese weiter.
Als ich auf dem schmalen Stück außer Weidelgras, Hahnenfuß und Ampfer nicht viel finde, steht mein Entschluss fest und ich baue auf. Auf Orchideen hätte ich mich lieber nicht gebettet.
Ich schicke meinen Standort an meine Eltern, erledige die Katzenwäsche (nach der ich mich nur unwesentlich besser fühle), lese noch ein bisschen und mache mich dann auf ins Land der Träume.
Ca 29km
Ca. 650 Höhenmeter Aufstieg und 550 Höhenmeter AbstiegLue lisää
MatkaajaWow, 29km zum Einstieg sind echt super! Und wie schön, dass deine Schlafplatzsuche so erfolgreich war!
MatkaajaHat etwas gedauert, aber dann war sie erfolgreich, ja :D
Matkaaja
Schön 🥰