Trinidad and Tobago Trinidad and Tobago

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Travelers at this place
  • Day 15

    Der allerletzte Tag

    March 25 in Trinidad and Tobago ⋅ 🌬 27 °C

    Ein allerletztes Mal haben wir „unsere“ Liegen bezogen, „unsere“ Hunde gefüttert, waren frühstücken und sind mit Kaffee zurück unter „unserem“ Baum.

    Wie immer ist der Morgen die schönste Zeit. Die Sonne scheint von hinten übers Hotel aufs Meer, die Palmen werfen lange Schatten und der Wind geht relativ sacht.

    Die Koffer sind weitestgehend gepackt und wir eingecheckt.

    Wir hatten noch einmal einen wunderbaren, lustigen Abend mit 2 englischen Paaren und haben bestens geschlafen zur Melodie der Wellen und der brummenden Klimaanlage.

    Ich befürchte, ich wiederhole mich, aber es war toll!!

    Jetzt geht es an die Koffer, dann zum Flughafen und ab nach Barbados und von dort Richtung Heimat. Gute Nacht bis zur nächsten Reise.

    War schön mit euch und. Danke fürs Lesen😘😘
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  • Day 8

    Fakten, Fakten, Empfinden

    March 18 in Trinidad and Tobago ⋅ ☁️ 28 °C

    In Sorge, heute ein weiteres „Nix getan- Kapitel“ schreiben zu müssen, gibt es stattdessen mal ein paar Fakten und Eindrücke von Tobago:

    Trinidad (die Hauptinsel) und Tobago liegen ganz unten in der Karibik. Südlich von Grenada und vor der Küste Venezuelas. Die Insel ist 300km2 groß und beherbergt etwas unter 40.000 Einwohner. Man könnte sie also alle zusammentrommeln und hätte die durchschnittliche Zuschauerzahl in einem deutschen Fußballstadion am Samstag Abend.

    Bis 1962 war hier alles englisch, jetzt sind sie eigenständig aber unter dem Protektorat des Königs (also Charles(❤️)). Geblieben aus der englischen Zeit sind ( abgesehen von den Tpuristen aus England) die Ortsnamen, die englisch sind und die es alle auch in England gibt. Außerdem fahren sie links und essen Bohnen zum Frühstück.

    Die Einwohner sind schwarz mit einem Ursprung in Afrika oder leicht indisch angehaucht, zu 90% Christen der lustigsten Art (also mit diversen Untergruppen, Ausrichtungen und Praktiken) und wie bereits erwähnt, sunday school ist nicht, was wir glauben.

    Alle, die etwas verkaufen wollen, sind freundlich. Der Rest ehrlicherweise besteht aus Muffzoppen. Die Frauen noch schlimmer als die Männer. Dafür scheint jede Speckrolle ein Zeichen von Wohlergehen zu sein und so gelte ich hier als eine zwar bedauernswert bleiche und leider offensichtlich ärmliche aber dafür zarte Elfe. ( ich bleibe!!!)

    Um die Insel sind Strände (natürlich, es ist eine Insel😵‍💫) und innen Berge nebst einem seit 17hundertsowieso geschützten Regenwald. Der ist so gefährlich wie ein Spaziergang im Zoo, es gibt nichts giftiges, dafür aber bezaubernde kleine Äffchen und jede Menge Vögel. Vom winzigen Kolibri bis zum Ara. Näheres später. Also am Freitag nach der Tour.

    Alles hier ist bunt und alles ist laut. (selbst die Farben)
    Bei den Häusern, die wir bisher gesehen haben, bekäme unser Bauamt einen Schlaganfall, die Elektrizität ist waghalsig und dem Gesundheitsamt bliebe das Wort „Kühlkette“ im Hals stecken vor Schreck, wenn es einen Markt sehen würde. Bananen werden in Stauden verkauft und nach dem Biss in ein Stück Melone sollte man schleunigst die Dusche aufsuchen. Oder den restlichen Tag still vor sich hin kleben.

    Allerdings klebt man eh die halbe Zeit, denn es ist warm. Sehr warm! Und schwül (und jetzt ist die trockene Saison! 🥵). Nachts trocknen die Handtücher auf der Balkonbrüstung nicht, man muss sie vor die Klimaanlage hängen. Dann sind sie zwar steif gefroren, aber immerhin trocken. Dafür weht aber ein permanenter Wind, was sie Sache mit der Hitze angenehm macht.

    Es gibt hier unzählige Strände und alle sind öffentlich. Auch die der Hotels. Man unterscheidet zwischen Strand am Atlantik und Strand an der Karibik ( je nach Inselseite) und in den Unterkategorien mit Riff davor oder ohne. Der berühmteste Strand ist Pidgeon Point ( siehe Bild gestern mit dem Steg.)

    Mit Riff bedeutet Türkises glasklares Wasser, keine Wellen, feister Vogelsand und Wassertiefe bis zu 120cm. Wenn’s gut läuft. Manche Stellen sind nur60cm tief. Und natürlich ein Riff davor. Das ist schön, aber langweilig.

    Die Alternative ist ohne Riff (logisch😵‍💫), dafür aber mit Wellen, blauem Wasser, etwas braunerem und groberem Sand und beschwimmbar, weil tiefer. Zumindest irgendwann. Wir bevorzugen letzteres, ein Meer ohne Wellen ist für mich ein Schwimmteich, und wie es das Glück wollte, ist unser Hotelstrand auch ein solcher.
    Und wer jetzt aufgepasst hat weiß, aha, ohne Riff!

    Die Strände sind leer und Dank der starken Wellen ist es ganz lustig im Wasser, denn sie Rollen an den Strand, brechen, formieren sich neu und kommen als Welle wieder zurück. Das hab ich ehrlicherweise so noch nie erlebt. Man muss also einmal hinter den Bruch, dann ist es ein wunderbares hoch und runter Geschaukel und alles ist prima.

    Der Himmel ist weit und fast immer ziehen ein paar hübsche Wölkchen vorbei. Is halt ne Insel!

    Das Hotel. Das Hotel ist freundlich ausgedrückt, karibisch. Es ist wunderschön angelegt, aber etwas in die Jahre gekommen, hat man ein Problem wird gelächelt und genickt, aber nichts passiert, das Essen ist ok, das Ambiente auf der Speiseterrasse hat die allerbesten Voraussetzungen und lässt sie ungenutzt links liegen. Alles was kürmelig hinter den Kulissen und laaangsaaam. Aber die Lage ist bestechend und es ist das Hotel mit dem mit Abstand schönsten Strand hier. Also.. Augen zu und durch!

    Was allerdings auch -abgesehen von Strand und Pool- wirklich toll hier ist, ist das Publikum. Die anderen Gäste, ich glaube, ich erwähnte es bereits, sind bis auf auf eine Familie alles Engländer der eher früheren Jahrgänge. Und alles keine Malta-Pauschal-Touris sondern die, die die Welt bereisen. Und so ist die Atmosphäre freundlich, höflich, fröhlich, entspannt, sich grüßend und hat manch nettes Gespräch abends auf der Terrasse für uns bereit.

    Morgen allerdings wird es lustig, dann ist Engländerwechsel. Und dann kann man sie nebeneinander aufreihen wie ein Absperrband. Rot (die in der zweiten Woche), weiß, (die neuen), wieder rot und so weiter. Denn das mit der Sonne und der britischen Haut haben sie immer noch nicht gelernt. Amazing!

    Und apropos Haut. Klaus sieht schon wieder aus, als wäre er ein seltsam blonder Grieche und auch bei mir hebt sich langsam die weiße Unterhose vom Bauch ab. Und mit wachsender Bräune, wächst unser Erholungsgrad.

    Wir bewegen uns im Bereich der 30ger Pulsfrequenz, selbst der Gang zum Mittagessen ( wir bevorzugen die Strandbar) wird langsam lästig. Vom abends anziehen ganz zu schweigen. So lungern wir also am liebsten auf unseren Liegen unter dem Baum, der übrigens ein Mangobaum ist. ( remember? Underneath the Mango teer my honey an ne watched out für the Moon) und ich schreibe extra heute, da ich nicht sicher bin, ob meine Finger noch lange beweglich genug zum Tippen sind. In anderen Worten, Ziel erreicht!

    Und so fehlt zum Glück nur noch die blöde Schildkröte. Wir haben alle die Informationen (siehe letztes Bild), wie wir uns verhalten sollen. Bislang allerdings ähnelt diese Information eher den „in case of emergency“ Schildern, die man zwar zur Kenntnis nimmt, man sich aber sicher ist, daß die Situation nie eintritt. Aber… wir hoffen weiter… und trösten uns mit den wundervollen Pelikanen.

    P. S. The Mango Tree… James Bond dr No
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  • Day 5

    Kurz mal nebenbei…

    March 15 in Trinidad and Tobago ⋅ ⛅ 28 °C

    Also wenn das so weiter geht mit uns, dann liegen wir uns entweder wund oder rosten uns in ein paar Jahren von der Liege los. Denn -wenn ich mal ehrlich bin- wir machen immer noch… Nix. Wenn das so weiter geht, küren wir diesen Urlaub als den Faulsten unseres Lebens.

    Es war absolut perfektes Wetter, ab und an ein paar fluffig Wölkchen, gemäßigtes Meer in Badewannentemperatur, ein schöner Wind, der den Schweißfluß milderte und regelmäßige Mahlzeiten, die uns alle 2 1/2 Stunden von der Liege locken.

    Wir haben unseren Lieblingsplatz gefunden unter einem großen Baum am Strand und sind faul. Schließlich ist ja aber auch Wochenende. Und apropos…. Unser Hotel ist seit gestern belagert von Menschen aus Trinidad, die übers Wochenende hier sind, was sie heitere, britische Altenheimatmosphäre leicht ins Wanken gebracht hat. Plötzlich wird abends auf der Terrasse getanzt, gefeiert und Kinder(!!!) planschen im Pool. Dazu gibt es eine farbenfrohe Schau aus langen, bunten, glitzernden Abendkleidern, die die Phalanx aus beige und Blümchen durchbrechen.

    Nix mehr mit Gin&Tonic und Bingo, jetzt gibt es Paradise Punch (oder so ähnlich) und Raggae!

    Aber, man arrangiert sich still, die Familien belagern den Pool (bei 1,20m sehr kinderfreundlich), die Erwachsenen den Strand. Denn, wie mir ein sehr nettes karibikstämmiges Pärchen aus England (ohne Kinder also Strandfraktion) erklärte, Strand wäre uninteressant, den hätten sie ja immer. ein Pool aber ist was Besonderes. Verkehrte Welt!

    Und so ist es jetzt am Pool irre laut, die Anlage der Poolbar konkurriert mit der des örtlichen Kokosnussschalenbastlers am Strand vor dem Pool und der der Hotellobby (wo die völlig verbrannten Engländer in korrektem Schuhwerk lesen) und muss dann auch noch lauter sein, als die Menschen, es lebe der Starkstrom!

    Es ist überhaupt laut hier. Jedes Auto fährt mit brüllelauter Musik, jeder trägt laute Musik mit sich rum und es gibt extra Partyboote, die die besten Strände und Buchten abfahren (Gott-sei-Dank nicht unseren) mit -man ahnt es schon- lauter Musik. Furchtbar! Umso schöner ist es an unserem schweigenden Strand, wo das einzige Geräusch die Wellen sind und die wunderbaren Vögel in den Bäumen.

    Und so geht mit einem wieder einmal traumhaften Sonnenuntergang auch dieser Tag zu Ende, und ich befürchte, der morgige wird ähnlich😉. Aber…. Montag machen wir eine Bootstour um Teile der Insel, Mittwoch fahren wir zum Pidgeon Point (Bilderbuchstrand) und haben am Freitag eine Tour über die Insel gebucht. Spätestens dann wird es wieder interessant.

    Und… es gibt hoffentlich endlich ein Bild mit Schildkröte. Angeblich werden wir am Montag Rochen, Delfine und eben Schildkröten sehen. ( also die ohne Taue) Die Hoffnung stirbt zu letzt! gute Nacht!
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  • Day 487

    Tobago - ein Juwel der südlichen Karibik

    October 25, 2024 in Trinidad and Tobago ⋅ 🌬 30 °C

    Endlich ging es raus aus Chaguaramas ! Weg von der feuchten Hitze, den täglichen Regengüssen, dem schmutzigbraunen Wasser und den Partybooten mit der irre-lauten Rumms-Musik bis in den frühen Morgen.
    Zunächst fuhren wir mit Motorkraft an Trinidad entlang und hofften, an der engsten Stelle in Richtung unserem Ziel abbiegen und ein wenig seitlicheren Wind zum Segeln nutzen zu können. Daraus wurde aber nichts, um gegen Wind und Strömung anzukommen, waren lange Strecken sogar beide Motoren erforderlich.
    Der Anker fiel abends in der Store Bay ganz im Südwesten Tobagos, und wir schliefen unter der gelben Flagge.
    Tags drauf war genug Wind da, aber wieder mal von vorn. Aber wir schlugen dem Motor ein Schnippchen und kreuzten auf und ab bis zur Pirate‘s Bay vor dem Dorf Charlotteville.
    Hier ließen wir es uns sage und schreibe 3-einhalb Wochen gut gehen. Täglich in das blaugrüne Wasser der Bucht zu springen war allein schon ein Genuss.
    Der Ort selbst ist sehr sehr beschaulich. Wir kamen am Karnevals-Wochenende an (Tobago feiert zweimal Fasching), aber nur am Sonntag Abend drang etwas Live-Musik zu uns herüber. Keiner von den Segler-Besatzungen war dort zu sehen, nur Einheimische.
    Das Büro zum Einklarieren liegt rückwärts im Health Center. Man muss sich telefonisch anmelden, da es als Nebenstelle nicht durchgehend besetzt ist. Die Dame war überaus freundlich und gab sogar Ratschläge für Besichtigungen.
    Flagstaff Hill war darunter, ein hübscher und gepflegter Aussichtspunkt und ehemaliger Militärstützpunkt. Wir zweigten kurz dorthin mit dem Leihwagen ab. Aber auch ein Fußweg führt vom Strand aus hoch.
    Charlotteville ist völlig untouristisch, außer den paar Seglern kommt kaum Jemand hin, die Straßen sind auf der ganzen Insel eng und kurven- und schlaglochreich. Und nicht Jeder ist zudem Linksverkehr gewohnt. Und, was gibt es im Ort schon zu besichtigen? Einen kleinen Supermarkt, einen guten Gemüsestand, 2 Zapfsäulen, Fischerboote am Strand und zum Trocknen aufgehängte Netze… Uns gefiel es gerade deswegen. Auf der niedrigen Mauer zum Strand und den verwitterten Steinbänken sitzen stets Menschen, deren Blicke einem freundlich und interessiert folgen, und die immer „have a good day“ o.ä. wünschen. Ich fragte mich anfangs „was machen die da? Auf was warten die?“. Am vorletzten Tag saß ich dann aber auch wie selbstverständlich auf diesem Mäuerchen und wartete…. 😜. Auf Uwe, der zum ATM war und noch Benzin in den letzten Reservekanister füllen ließ….es ist sehr preisgünstig hier.
    Mit dem Leihwagen, den man über 2 Kontaktleute (Charles oder Orlando) an den Dinghisteg bestellen kann (Autoverleih offiziell gibt’s nur in der Hauptstadt Scarborough), erkundeten wir bald die Insel.
    Wir fuhren über Speyside nach Delaford und Roxborough, malerisch-bunte einfache Ortschaften mit kleinen Läden und Essensausgaben. Danach erkundeten wir den ältesten als solchen deklarierten Nationalpark der Welt (1776), d.h. wir fuhren quer über die Insel durch den Wald bis zur Englishman Bay. Hier war ich vor 19 Jahren schon mal gewesen und hatte das Strandrestaurant in guter Erinnerung. Es gab es auch noch, war aber leider abends nicht offen. Wir wanderten auch zu den Argyle Wasserfällen und badeten im unteren Bassin. Leider erreichte uns bald ein längerer Regenguss, so dass wir komplett durchnässt zum Auto zurückkamen. Ab diesem Tag hatten wir wieder Wechselkleidung dabei…. Weitere Besichtigungen an diesem Tag waren somit ausgeschlossen. Uwe steuerte den Wagen in Unterwäsche auf einem Handtuch sitzend nach Hause.
    Auch den bekannten Gilpin-Trail (einfach 5 km) durch den Urwald wollten wir am 2. motorisierten Tag unbedingt machen. Und diesmal hatten wir die Regencapes (noch von den Niagarafällen) dabei. Der Weg ist recht matschig, eng und zum Ende immer weniger markiert. Die wunderschöne Natur belohnt aber, man windet sich um armdicke Bambusstämme, lauscht lauten Vogelstimmen und klettert wiederholt an Mini-Wasserfällen vorbei. Auf einem kürzeren, dem blue Copper Trail, trafen wir Vogelforscher, die ein Lager am Waldrand aufgeschlagen hatten und winzige Flattermänner in feinen Netzen einfingen, um sie zu zählen und zu markieren.
    Leider kamen wir nur zu einem einzigen Tauchgang auf Tobago, nämlich an Buuby Island. Die Hartkorallen leiden stark unter der Korallenbleiche. Die Fischwelt war nicht sehr zahlreich, aber die Weichkorallen sahen gesund aus. Auch meine INSTA360 Kamera samt UW-Gehäuse bestand erfolgreich ihren ersten Test.
    Am vorletzten Tag ließen wir uns mit 2 befreundeten Segler-Ehepaaren mit einem gemieteten Kleinbus bis zur Hauptstadt fahren. Der Guide fuhr ganz in den Süden und zeigte uns stolz den Neubau des International Airport, der nächstes Jahr eröffnet werden soll. Ein riesiges Gebäude mit Glasfassaden. Ob sich die Insel da einen Gefallen tut?
    Zum Kaffeetrinken kehrten wir ins Coco-Reef Hotel im Südwesten ein, wo ich vor 19 Jahren schon zum Familienurlaub gewohnt hatte. Hier wird man im Café auch als Nicht-Hotelgast willkommen geheißen. Schön sass man da mit Blick auf den palmenbeschatteten Hotelstrand. Nach einem Besuch Uwes im Barbershop des Onkel unseres freundlichen Tagesfahrers und etwas Lebensmittelshoppen ließen wir uns müde zu unserer Piratenbucht zurückschaukeln.
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  • Day 472

    Ein Boot gehört nicht an Land

    October 10, 2024 in Trinidad and Tobago ⋅ ☁️ 31 °C

    Unser Flug von Miami startete ganz pünktlich, wir hatten gute Plätze mit ordentlich Beinfreiheit, und wir bekamen sogar ein Essen serviert, was für ein Flugzeugessen auch noch ganz gut schmeckte. In Port of Spain angekommen riefen wir unser Shuttle von der Peake Marina, welches uns kostenlos zur Verfügung gestellt wurde. Wir nannten dem Fahrer unser Ziel, er stutzte kurz und meinte dann okay. Wir hatten uns diesmal gegen das West Palm Hotel hinter der Peake‘s Marina entschieden und wollten im Hotel der Corel Cove Marina für 10 Tage übernachten. Dieses hatte ganz gute Bewertungen und war um einiges günstiger gewesen. Angekommen im Hotel standen wir erst einmal vor verschlossener Tür. Vereinbart war, dass wir bis 20:00 Uhr hier erscheinen sollten, es war aber gerade mal kurz nach sieben. Doris lief dann erst mal los, um irgendwelche Infos einzuholen. Nach ewiger Zeit kam sie zurück. Sie hatte mit einem Wachmann gesprochen, der auch zwei Couverts mit Schlüsseln hatte, aber unser Name stand nicht darauf. Nach mehreren Absprachen und längerem Warten - man war wieder in der Karibik - kam dann die Erleichterung, man schloss uns ein Zimmer auf, in dem wir übernachten konnten. Die Frau vom Office hatte unsere Ankunft schlichtweg vergessen. Soweit erst einmal gut abgegangen. Das Zimmer an sich war aber dann ein Witz. Winziges Waschbecken ohne Ablage, für mich ein no Go. Als Bettdecke nur eine Wolldecke ohne Bezug. Stühle, die selbst für Kinder zu klein sind, und kein Tisch. Für uns war gleich klar, hier bleiben wir nicht. Doris setzte nach einer schlaflosen Nacht gleich am nächsten Morgen alle Hebel in Bewegung, und wir fragten bei Peake nach, ob sie noch ein Zimmer für uns hätten. Sie hatten 🙂. Die Lage ungleich schöner, direkt am Wasser mit einer Terrasse davor. Die Zimmer neu eingerichtet, nicht riesig, aber zweckmäßig, mit Kühlschrank, Wasserkocher und sogar Toaster. Der Preis, naja, nicht ganz billig. Die Lage und die Nähe zum Boot ließen die Entscheidung jedoch leicht fallen. Zurück in das andere Hotel und die Sachen holen. Die Dame, die uns letzte Nacht versetzt hatte, hatte ein Einsehen und ließ uns ohne weiteres ziehen, obwohl wir für 10 Tage gebucht hatten, sicherlich auch durch ihr schlechtes Gewissen.

    Die nächsten Tage wollten wir uns dann unserem Boot widmen. Es folgten aber gleich ein paar sehr unangenehme Überraschungen. Ich hatte unter unserem Salontisch viele Dosen Bier deponiert. Darunter 24 Dosen Radler. Diese waren komplett ausgelaufen und die Flüssigkeit hatte sich den Weg Richtung Teppich gesucht. Dieser hatte diese Flüssigkeit wahrscheinlich mit Begeisterung aufgesaugt. Die Brühe war mit der Zeit verdunstet, zurück blieb eine dunkelbraune Verfärbung des kleinen Wollteppiches, die all meinen Bemühungen diese zu beseitigen, trotzte. Unsere Recherchen ergaben, dass solche Dosen v.a. mit Kohlensäure ab etwa 60 Grad Celsius platzen können 😳.
    Des Weiteren hatte ich alle Türen zu unseren Speisekammern abgelebt. Das Klebeband hatte aber der Hitze nicht ganz stand gehalten, was einige Krabbeltiere als willkommene Einladung aufgefasst hatten. Viel wurde schon von Rüsselkäfern erzählt, jetzt wissen wir auch wie diese aussehen. Doris hat sich gleich in die Schlacht begeben und einige kontaminierte Lebensmittel in den Müll befördert. Andere Lebensmittel kamen in eine Quarantänebox. Bei der Hitze an Bord alles keine leichte Aufgabe.
    Das Schlimmste aber war… unser Gefrierschrank. Wir hatten unsere restlichen teuren und geliebten Tiefkühllebensmittel nicht so ohne weiteres wegschmeißen wollen, also beließen wir sie trotz aller gegenteiligen Ratschläge im Froster. Leider muss ich wohl aber aus Versehen dessen Sicherung ausgeschalten haben. Als ich den Schrank dann öffnete kam mir eine üble Duftwolke entgegen, unbeschreiblich. Doris versuchte den Schrank auszuräumen, vergeblich. Sie würgte immer heftiger und wurde plötzlich ganz rot im Gesicht. Also musste ich ran. Schade um unsere schönen Filets, schade um den schönen Bergkäse, keine Käse-Spätzle mehr, auf die wir uns schon gefreut hatten. Alles in schrecklichem Gestank aufgegangen. Der Geruch war so intensiv, dass er bis heute ein wenig in den Gummis der Einfrierboxen und in den Fächern des Eisschrankes steckt, trotz vieler Reinigungszyklen.
    Als die ersten Schrecken verflogen waren, sollte es nun an erfreulichere Arbeiten gehen. Es ging aber nicht. Die unerträgliche Hitze gepaart mit hoher Luftfeuchtigkeit ließ uns förmlich auslaufen. Ich war zu keinem vernünftigen Denken geschweige denn Arbeiten in der Lage. Nach drei Tagen hatte man sich erst langsam wieder an das Klima gewöhnt. Unsere Handwerker waren informiert worden, dass es langsam Zeit wurde, die Arbeiten an unserem Boot fertigzustellen. Genannt seien hier unser Putzmeister „Mr. Clean“, der unserem Boot zu neuem herrlichem Glanz verhalf. Chris bescherte unserem Rigg ein neues stehendes Gut (das sind die ganzen Drahtseile, die unseren Mast halten). Falko hatte schon eine neue Wasserpumpe in den Generator eingebaut, da die alte das Kühlwasser nur noch ungenügend angesaugt hatte.
    Erst ziemlich zum Ende kam noch einmal ein wunder Punkt auf die Tagesordnung: Unsere Ruderquadranten waren schon sehr abgearbeitet. Diese sind deutlich zu schwach dimensioniert und haben uns schon sehr oft Probleme bereitet. Eigentlich wollte ich noch vor unserer Abreise in die USA hier etwas in die Wege geleitet haben, aber …. Es gibt immer eine Ausrede. Jedenfalls baute ich 6 Tage vor Ende unseres Wertfaufenthaltes so ein Teil aus, und wir gingen zu einer empfohlenen Werkstatt. Diese war geschlossen. Eine weitere hätte das Material gehabt, wollte oder konnte uns aber auch nicht weiterhelfen. Auf einen weiteren Tipp hin landeten wir bei Wazied und seiner Werkstatt. Ein toller Typ, sehr freundlich und handwerklich begabt, so hatte ich den Eindruck. Ich schilderte ihm mit Hilfe von Doris Übersetzung mein Problem. Er hatte auch eine Lösung, wie er die Quadranten verstärken wollte. Das wirkliche Problem war die Zeit. Es war Mittwoch Nachmittag, und am Dienstag morgen sollte unsere Vitila ins Wasser. Wir verständigten uns auf eine Besichtigung der Ruderanlage auf unserem Boot am Donnerstag. Freitag wollte Wazied das Teil herstellen und Anschweißen lassen. Am Montag sollte dann der Einbau erfolgen. Ja geht doch 👍. Denkste, als wir am Montag unseren Leihwagen abholten, fuhren wir gleich nochmal bei Wazied vorbei um zu schauen, ob alles klar geht. Das Tor zu seiner Werkstatt um kurz vor neun war aber noch geschlossen, mir schwante nichts Gutes. Auch nach neun war noch Keiner da … Doris musste wieder ran, aber es ging Keiner ans Telefon. Eine kurze Textnachricht klärte etwas auf „Family emergency“. Was jetzt? Krantermin canceln? Einen neuen bekommen wir vielleicht erst in zwei oder drei Wochen. Ohne Ruder können wir aber nicht ins Wasser. Wir benachrichtigten Yvanna vom Peake Office („die Frau für alles“) über unser Problem. Sie schrieb, sie werde versuchen was möglich ist, der Krantermin konnte auch auf „nach Lunch“ aber auf keine genaue Zeit verschoben werden. Am späten Abend ging eine weitere Info über WhatsApp ein, dass Wazied am Dienstag Morgen seine Werkstatt wieder öffnen, die Quadranten fertigstellen und danach auch gleich einbauen wolle.
    Am Dienstag um zwölf war jedoch von Wazied noch keine Spur zu sehen. Uns lief die Zeit davon! Doris bekam unseren Mechaniker über den Zaun zu sehen, in 20 min sei er da. Aber er kam wieder nicht. Nach einer weiteren Stunde, es war schon nach zwei, lief ich etwas ungehalten und gestresst zu ihm rüber. Er sass im Auto und wollte gerade zu uns kommen. Beim Einbau half ich Wazied, alles war fertig als wir schon ein Motorgeräusch hörten. Kam jetzt unser Travellift, um uns aus der Parklücke zu hieven?. Ich schaute noch mal schnell runter und kontrollierte, ob die Ruderblätter in der Flucht stehen. Doch was war das? Die Blätter standen nicht in der Flucht sondern um ca. 30° versetzt. Wazied hatte gleich eine Ahnung und vergrub sich erneut in einen Motorraum. Die Runderquadranten sind nach einer Seite abgewinkelt. Wir hatten sie auf beiden Seiten gleich herum eingebaut, sie müssen aber entgegengesetzt montiert werden. Der Quadrant sass aber jetzt so fest - wir hatten ihn zusätzlich mit Schraubensicherung befestigt - dass Wazied Mühe hatte, in wieder zu lösen. Nach einer Viertelstunde war auch diese Arbeit dann doch erledigt. Das Motorengeräusch vorhin war zum Glück noch nicht vom Lift gekommen 🙈.
    Erst gegen vier kam dieser dann zu uns gerollt, hob uns hoch und brachte uns sicher ins Wasser. Jetzt kamen die bangen Minuten, ist alles dicht am Schiff, springen die Motoren an? Alles klappte auf Anhieb. Na geht doch. Ausparken aus der Box funktionierte auch gut und schon ging es der untergehenden Sonne entgegen auf der Suchen nach einem Ankerplatz.
    Der war auch schnell gefunden und …, aber die Ankerwinsch gab leider keinen Mucks von sich. Ich überprüfte alles was man so schnell prüfen kann, ist der Motor an, ist die Fernbedienung in Ordnung, liegt Strom an? Alles war okay, aber es tat sich weiterhin nichts. Da die Sonne inzwischen am Untergehen war, mußten wir eine Entscheidung treffen. Wir fuhren wieder zurück und hielten Ausschau nach einer freien Boje, aber es waren alle besetzt, was nun?
    Ich beschloß, wieder an unsere Ankerstelle zurückzumotoren und bereitete Plan B vor. Am Ankerplatz holte ich den Ersatzanker hervor, befestigte daran unsere Ankerbleileine und wir ließen diese über die Elektrowinsch der Segel hinab, fast die kompletten 50 m gingen ins Wasser. Der Anker wollte zunächst nicht halten, der Ankergrund in der berüchtigten Chaguaramas Bucht ist nicht gerade vom Feinsten….Ich ließ auch noch die letzten Meter rein. Endlich ging der ersehnte Ruck durchs Boot, Anker fest! Hier in dieser Drecksbrühe nach dem Anker zu Tauchen würde null Sinn machen und wäre möglicherweise sogar gefährlich. Inzwischen brach die Nacht herein.
    Was lernen wir daraus? Beim Segeln sollte man immer einen Plan B haben. Bald sanken wir müde ins Bett, der Tag hatte nochmal viel Aufregung mit sich gebracht. Wir waren glücklich, überhaupt wieder im Wasser zu sein, dankbar dass zu guter Letzt noch alles geklappt hatte, und dankbar in den 4 Wochen Werftzeit so tolle hilfsbereite Menschen kennengelernt zu haben.

    Alles in allem ist das Peak-Trockendock von der Organisation her, den Zimmern, dem Service und den Handwerkern sehr zu empfehlen. Allerdings sind alle Werften in Chaguaramas von der Hauptstadt und den Einkaufsmöglichkeiten in Port of Spain über 1/2 Stunde entfernt, so dass man oft auf Bus- und Shuttleverbindungen angewiesen ist. Und, Chaguaramas hat eine eigene Immigration- und Zollbehörde, wo man Ein- und Ausklarieren und - in möglichst demütiger geduldiger Haltung - und auch zum Abholen von zugesandten Päckchen antreten muss. Doch diese Erlebnisse würden einen ganzen weiteren Footprint füllen 😱.
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  • Day 68

    D Truth

    May 25, 2024 in Trinidad and Tobago ⋅ ☁️ 30 °C

    25/5

    Alkohol ist richtig doof. Genauso wie wenns windet und man zuvor alles schön gewischt hat. Hatte heute urplötzlich ein Bier in der Hand und wollte es mit den Dudes trinken. War alles oke aber ein schönes Lebensgefühl geht anders. Klar, ich war lange Weg vom Flaschenöffner und mein Kopfkörper musste die Rauschwirkung erst mal einordnen und reagiert dann verunsichert und geschwächt. Ich möchte es sein lassen mit dem Bier, für die Demonstration des Alkohols bin ich dem Fläschchen dankbar. Ich sehe mich auf keinen Fall als Versager. Das wäre das Dümmste was ich tun könnte.

    Die Vögel sind ohne Drogen bunt genug. Handeln unter Alkoholeinfluss entspricht folglich nicht unseren wahren Werten. Es ist kein echter Mut, Freude oder Trauer. Alkoholmoleküle schieben einen Riegel zum Gefühlszentrum. Es gibt andere Substanzen die einen Mehrwert bieten um seine Gefühle zu erkunden.

    Natürlich gehts auch ganz ohne. Trotzdem, Menschen sind verschieden, und im gesunden Mass darf sich jeder selbst einstellen.

    Mir fällt gerade ein, dass ich schon länger nicht im Ozean war. Lets go

    See you soon F&F

    Domeni
    ground with water, fire surounded by air

    https://www.youtube.com/watch?v=R4id7iOkom8
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  • Day 54

    Focus

    May 11, 2024 in Trinidad and Tobago ⋅ ☁️ 29 °C

    11/5

    Hey Polarlighters* Whas up oder in TT English: „Sup“. Ich dachte das soll Shut up*** heissen. So gingen mir zwei drei Dinge durch die Lappen. Anyhow Anyway. Huuch das reimen von letztens war also anspruchsvoll, ja ja auch toll und easy style momoll.

    Lieber Nico G_Hausen alles gute zum Bday. Allerbester Papa, alles Gute zum Geburtstag. Ich mag euch Stiere unglaublich gern. Ihr motiviert mich klar zu bleiben und ein guter Beobachter zu sein. Ihr seid sensibel und möchtet nicht gestört werden. Es liegt euch am Herzen, dass es euren Liebsten gut geht. Ich halte wieder besser die Spur und bin optimistisch für die gemeinsame Zukunft. Freue mich sehr nach hause zu kommen, hab hier fast alles bekommen und gelernt, dass ich ein begehrter Mann und verantwortungsvoll bin. Natürlich wird es sobald wie möglich wieder eine Reise geben. Der Pinguin freut sich noch mehr zurück zur Herde zu gelangen, als weiter in Unterhosen auf einer karibischen Insel herum zu rudern.

    Das Abreisedatum steht, somit kann ich mich nochmals hier richtig reinhängen, Schlusspurt im Hier und Jetzt. Eine Weiterreise ist natürlich möglich, aber zeit- und kostenintensiv. Von Zürich fliegt man für dasselbe Geld, und während ähnlicher Dauer. Das Sommerprogramm in der Helvetia ist Weltklasse, und ihr seht einfach so entzückend heiss aus in der Bademode.

    Gerne würde ich morgen schon für ein Kurzbesuch nachhause kommen. Muttertag, einmal mehr bin ich nicht da. Aber Mama, du bekommst einen aufmerksamen Chico zurück und wir schaukeln dann deinen Geburtstag im Juli.

    Liebe Mütter, eine Kraft wie Eure ist aussergewöhnlich. Euer Handeln und Wille ist stets optimiert und hält den Kahn auf Kurs. Danke Mamas. An unsere Mama, du bist echt cool und magic smart. i am proud and happy

    Die Elemente hier sind anders. Aber Familie und Freunde sind auch hier das höchste Gut.

    Liebe Grüsse
    Domeni Paris John Stockerino
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  • Day 173

    Neuigkeiten aus Tobago

    February 26, 2024 in Trinidad and Tobago ⋅ ☀️ 28 °C

    Ich habe am Wochenende Healing with Horses verlassen, und wohne auch nicht mehr im Park. Am Donnerstag werde ich in ein kleines Apartment ziehen, doch solange bin ich in einem Hostel in Buccoo.
    Ich bin als Volunteer jetzt bei einer special needs Schule ganz in der Nähe von Buccoo.
    Heute war mein erster Tag, wo ich an der Schule war. Alle waren sehr freundlich und offen zu mir, ich habe mein eigenes kleines Klassenzimmer gekommen und 2 special needs Kinder für dich ich zu ständig bin.
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  • Day 73

    Auto fahren im Tobago Style

    November 18, 2023 in Trinidad and Tobago ⋅ 🌬 30 °C

    Am Abend sind wir alle gemeinsam zum Abendessen gefahren.
    Da wir nicht alle zusammen ins Auto gepasst haben, sind wir (die Teens aus Deutschland) im Tobago style mit gefahren.
    Das heißt, wir saßen alle hinten auf der Ladefläche.
    Da das von der Polizei Geduldet wird aber es doch nicht ganz erlaubt ist, sollten wir uns alle sehr klein machen.
    Also lagen wir da hinten wie die Sardinen in der Dose 🙈😂.
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  • Day 68

    Tag 69 in Tobago

    November 13, 2023 in Trinidad and Tobago ⋅ ☁️ 28 °C

    Annika lebt auch oben im Park im Baumhaus. Ich bin jetzt nach oben gezogen. Ich kann von meinem Zimmer aus auf das Meer schauen (in moment sind die Bäume nur so hoch gewachsen und es sind so viele blättert dran. Ich glaube in der Trockenzeit kann man richtig schön aufs Meer schauen.

    Damit ihr euch noch ein besseres Bild vom Park und meiner Unterkunft machen könnt, habe ich euch auch mal ein paar Bilder von der Küche und vom Bad mit eingepackt.
    Das Bad hat ganz viele Mosaike die Dusche ist auch voll mit Mosaiken.
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