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  • Day 19

    Argostoli - Stadt der Schildkröten

    November 3, 2022 in Greece ⋅ ⛅ 20 °C

    Guten Morgen Welt… Die Nacht an der Küste war ruhig und wir haben dementsprechend gut geschlafen. Heute können wir nicht so lange rumbummeln, da wir gegen 9:30 Uhr schon am Hafen sein wollen. Dort finden sich nämlich angeblich um 10 Uhr die Unechten Karettschildkröten ein. Scheinbar können sie die Uhr lesen, dass sie genau wissen wann es 10 Uhr ist. Wir trinken also fix Kaffee und Orangensaft, springen kurz ins Meer und starten. Auf dem Weg zum Hafen legen wir noch ein paar Zwischenstopps ein. Der erste ist am St. Theodor Leuchtturm, der leider mal wieder extrem vermüllt ist, so dass wir erstmal 10 Minuten Müll sammeln und in den dafür vorgesehenen Mülleimer bringen. Denn „Ja dort gibt es sogar einen“. - Umso weniger verstehen wir, wieso man ihn dann nicht benutzt. Aber diese Frage werden wir wohl nie beantwortet bekommen. Noch schlimmer sieht es beim nächsten Stopp, einer alten Wassermühle aus. Dort ist alles verwaist und verwüstet. Früher war dies eine von zwei Mühlen, die das geologische Naturphänomen Kefalonias - das landeinwärts fließende Meerwasser - jahrzehntelang nutzte. Hier fließt das Meerwasser mit soviel Kraft in unterirdische Höhlen, dass es dann 14 Tage später auf der anderen Seite der Insel in Sami wieder austritt. Zwischenzeitlich war es auch im unterirdischen See von Melissani, über den ich ja bereits berichtet habe. Die zweite Mühle ist sehr gut erhalten und informativ beschildert, allerdings waren wir dort zu schnell vorbei gefahren. Aber wie gesagt, wir haben ja noch einen wichtigen Termin mit den Carettas. Wir fahren also nach Argostoli und parken in einem schattigen Wäldchen, oberhalb einen kleinen Hafens am westlichen Ende der Stadt. Wir laufen die Promenade entlang und holen uns in einer traditionellen Bäckerei ein kleines Frühstück to go. Hier backen Mutter und Tochter noch nach alten Familienrezepten und das merkt man. So gestärkt schlendern wir weiter und gelangen zu den 5 oder 6 kleinen Fischerbooten, die hier ihren tagesfrischen Fang anbieten. Wenn man sieht, wie mühselig jeder Fisch aus dem Netz gepult wird, weiß man dass Fisch aus Wildfang definitiv viel zu billig ist. Die Fische, die zu klein sind, werden einfach über Bord geworfen, wo bereits eine wilde Horde Möwen auf ihr Frühstück wartet. Wild kreischend schnappen sie sich alles, was im Wasser landet. Doch plötzlich tauchen da noch mehr hungrige Kreaturen auf. Zwei Karettschildkröten tauchen elegant auf und holen sich ebenfalls einige Happen und sind ebenso schnell wieder in der Tiefe versunken, um eine Weile später direkt an der Kaimauer wieder aufzutauchen, um sich in ihrer vollen Schönheit zu präsentieren. Sie sind so bezaubernd. Und vorallem wirklich groß. Wir tippen auf 1m, was laut meiner Recherche eine normale Größe ist, denn sie können bis 1,40m groß werden. Wir bewundern die Tiere noch eine ganze Weile, bevor wir durch die Fußgängerzone zurück zum Camper laufen.Read more