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- Nov 8, 2024
- ☁️ 35 °C
- Altitude: 13 m
- Western SaharaOued Ed-Dahab-Lagouira21°21’52” N 16°57’38” W
Grenze nach Mauretanien
November 8 in Western Sahara ⋅ ☁️ 35 °C
Der Tag beginnt früh in Daklha, aber der Grenzübertritt nach Mauritanien erfordert einige Vorbereitungen. Wir verstauen unseren Alkohol sicher im Fahrzeug, da er in Mauritanien nicht erlaubt ist, und verstecken unser Bargeld in Geheimfächern. Dadurch starten wir erst gegen Mittag und haben noch eine gute Strecke vor uns bis zur Grenze. Bald wird uns klar, dass wir es nicht mehr rechtzeitig bis zur Grenze schaffen, also machen wir einen Abstecher zu einem Fischerdorf für eine Pause. Im Dorf angekommen, überrascht uns das Militär: Die Soldaten sind überall präsent und raten uns weiterzufahren, da es hier für uns nicht sicher sei. Wir setzen unsere Reise Richtung Süden fort und finden schließlich einen Stellplatz über eine Overlander App. Der Ort ist zwar voller Müll, doch beim Näherkommen eröffnet sich ein ruhiger, schöner Platz direkt am Wasser. Das kleine Fischerörtchen wirkt verlassen und verfallen. Aber auch hier ist das Militär präsent. Wie wir feststellen ist an der kompletten Küste Westsaharas alle 500 m ein Militärposten mit je 2 Soldaten stationiert. Sie fragen nach Ausweisen, lassen uns aber dort verweilen. Am Nachmittag gesellt sich ein niederländisches Rentnerehepaar zu uns, das den Winter in Afrika verbringt. Wir unterhalten uns nett und spielen noch ein wenig Fußball mit Marie bevor wir die letzten 100 km bis zur Grenze antreten. An einer Tankstelle an der Grenze tanken wir auf und füllen unseren Wassertank. Die Nacht verbringen wir dort, um am Morgen direkt an der Grenze zu sein.
Am nächsten Morgen sind wir um halb acht wach, machen Kaffee, Tee und Milch, und reihen uns in die Warteschlange ein. Die Grenze öffnet um neun Uhr. Zunächst stehen wir in der Autospur, doch bald müssen wir in die LKW-Spur wechseln, da unser Fahrzeug durch einen großen Scanner muss. Hätten wir das vorher gewusst m, wären wir ganz vorne in der Reihe, aber nun stehen einige LKW’s vor uns. Es dauert eine gute Std. bis wir dran sind. Nach dem Scannen und einigen weiteren Kontrollen können wir Marokko verlassen. Marie bekommt noch zwei Händevoll Süßigkeiten von den Beamten als Abschiedsgeschenk.
Auf der mauretanischen Seite müssen wir 7 Stationen abklappern. Die erste dauerte am längsten, da der zuständige Beamte seine Brille zu Hause vergessen hatte und sich von seinem Kollegen die ausgeliehen hatte. Natürlich passte die Sehstärke nicht. Ergebnis: 30 min um unsere Namen und Passnummer mit 3 Rechtschreibfehlern aufzuschreiben. Aber die Beamten sind freundlich und scherzen auch ein wenig mit Marie. Bei der 2. Station stellen wir fest, dass es wohl seine Brille war, die der andere Kollege sich ausgeliehen hatte. Also mussten wir warten, bis er seine Brille zurückbekommen hatte. Es war ein Runniggag auf dem Hof. Wir haben es amüsant gesehen und mitgelacht.
Anschließend wurden wir gefragt, ob wir Alkohol, Drogen oder Waffen dabei haben - was wir verneinten. Ein Hund wurde dann durch unseren Sprinter geführt. Er schlug nicht an. Der Beamte fragte uns noch nach Medikamenten, da er so Kopfschmerzen hätte. Wir verneinten wiederum. In Station 4 hatten die sogenannten „Fixer“ (Männer, die gegen Geld Leuten über die Grenze bei den Behördengängen helfen) Vorrang, da sie die Beamten schmierten (bezahlen). Wir mussten einige Zeit warten.
Im Nachgang wurden wir wieder nach Drogen, Alkohol, Waffen gefragt und der Beamte sagte, dass wir Maries Fahrrad anmelden müssten. Das haben wir gekonnt überhört und uns auf dumm gestellt. Er ließ uns passieren. Anschließend müssen wir zur Migrationsstelle, um unsere Visa zu beantragen. Die Visagebühr beträgt 55 Euro pro Person, und zuvor zahlen wir 10 Euro für das sogenannte “Passavant”. Danach geht es zurück ins Polizeigebäude, wo die Visa abgestempelt und für die Unterlagen kopiert werden. Anschließend dürfen wir fahren. Als wir losfahren, wurde noch geschrieben. Das ist wohl der korrupte und überteuerte Versicherungsmakler für die Autoversicherung. Wir ignorieren das und geben Gas.
Nach Stunden des Wartens – seit 8 Uhr morgens waren wir in der Schlange, der eigentliche Grenzübergang begann um 9 Uhr – dürfen wir schließlich gegen 14:30 Uhr weiterfahren. Die lange Prozedur ist endlich geschafft, und die Straßen Mauritaniens liegen vor uns. Mit einem erleichterten Atemzug geht die Reise nun endlich richtig los!Read more
Traveler Mein Gott, welche Prozedur. Aber als Schmuggler seid ihr offenbar bestens geeignet.
Traveler Ja, das kann man wohl sagen
Traveler 🤪💲naja wo soll man in der Wüste Geld verdienen wenn nicht an der Grenze 😂😂