Western Sahara
Western Sahara

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Travelers at this place
    • Day 81

      Grenze nach Mauretanien

      November 8 in Western Sahara ⋅ ☁️ 35 °C

      Der Tag beginnt früh in Daklha, aber der Grenzübertritt nach Mauritanien erfordert einige Vorbereitungen. Wir verstauen unseren Alkohol sicher im Fahrzeug, da er in Mauritanien nicht erlaubt ist, und verstecken unser Bargeld in Geheimfächern. Dadurch starten wir erst gegen Mittag und haben noch eine gute Strecke vor uns bis zur Grenze. Bald wird uns klar, dass wir es nicht mehr rechtzeitig bis zur Grenze schaffen, also machen wir einen Abstecher zu einem Fischerdorf für eine Pause. Im Dorf angekommen, überrascht uns das Militär: Die Soldaten sind überall präsent und raten uns weiterzufahren, da es hier für uns nicht sicher sei. Wir setzen unsere Reise Richtung Süden fort und finden schließlich einen Stellplatz über eine Overlander App. Der Ort ist zwar voller Müll, doch beim Näherkommen eröffnet sich ein ruhiger, schöner Platz direkt am Wasser. Das kleine Fischerörtchen wirkt verlassen und verfallen. Aber auch hier ist das Militär präsent. Wie wir feststellen ist an der kompletten Küste Westsaharas alle 500 m ein Militärposten mit je 2 Soldaten stationiert. Sie fragen nach Ausweisen, lassen uns aber dort verweilen. Am Nachmittag gesellt sich ein niederländisches Rentnerehepaar zu uns, das den Winter in Afrika verbringt. Wir unterhalten uns nett und spielen noch ein wenig Fußball mit Marie bevor wir die letzten 100 km bis zur Grenze antreten. An einer Tankstelle an der Grenze tanken wir auf und füllen unseren Wassertank. Die Nacht verbringen wir dort, um am Morgen direkt an der Grenze zu sein.

      Am nächsten Morgen sind wir um halb acht wach, machen Kaffee, Tee und Milch, und reihen uns in die Warteschlange ein. Die Grenze öffnet um neun Uhr. Zunächst stehen wir in der Autospur, doch bald müssen wir in die LKW-Spur wechseln, da unser Fahrzeug durch einen großen Scanner muss. Hätten wir das vorher gewusst m, wären wir ganz vorne in der Reihe, aber nun stehen einige LKW’s vor uns. Es dauert eine gute Std. bis wir dran sind. Nach dem Scannen und einigen weiteren Kontrollen können wir Marokko verlassen. Marie bekommt noch zwei Händevoll Süßigkeiten von den Beamten als Abschiedsgeschenk.

      Auf der mauretanischen Seite müssen wir 7 Stationen abklappern. Die erste dauerte am längsten, da der zuständige Beamte seine Brille zu Hause vergessen hatte und sich von seinem Kollegen die ausgeliehen hatte. Natürlich passte die Sehstärke nicht. Ergebnis: 30 min um unsere Namen und Passnummer mit 3 Rechtschreibfehlern aufzuschreiben. Aber die Beamten sind freundlich und scherzen auch ein wenig mit Marie. Bei der 2. Station stellen wir fest, dass es wohl seine Brille war, die der andere Kollege sich ausgeliehen hatte. Also mussten wir warten, bis er seine Brille zurückbekommen hatte. Es war ein Runniggag auf dem Hof. Wir haben es amüsant gesehen und mitgelacht.
      Anschließend wurden wir gefragt, ob wir Alkohol, Drogen oder Waffen dabei haben - was wir verneinten. Ein Hund wurde dann durch unseren Sprinter geführt. Er schlug nicht an. Der Beamte fragte uns noch nach Medikamenten, da er so Kopfschmerzen hätte. Wir verneinten wiederum. In Station 4 hatten die sogenannten „Fixer“ (Männer, die gegen Geld Leuten über die Grenze bei den Behördengängen helfen) Vorrang, da sie die Beamten schmierten (bezahlen). Wir mussten einige Zeit warten.
      Im Nachgang wurden wir wieder nach Drogen, Alkohol, Waffen gefragt und der Beamte sagte, dass wir Maries Fahrrad anmelden müssten. Das haben wir gekonnt überhört und uns auf dumm gestellt. Er ließ uns passieren. Anschließend müssen wir zur Migrationsstelle, um unsere Visa zu beantragen. Die Visagebühr beträgt 55 Euro pro Person, und zuvor zahlen wir 10 Euro für das sogenannte “Passavant”. Danach geht es zurück ins Polizeigebäude, wo die Visa abgestempelt und für die Unterlagen kopiert werden. Anschließend dürfen wir fahren. Als wir losfahren, wurde noch geschrieben. Das ist wohl der korrupte und überteuerte Versicherungsmakler für die Autoversicherung. Wir ignorieren das und geben Gas.

      Nach Stunden des Wartens – seit 8 Uhr morgens waren wir in der Schlange, der eigentliche Grenzübergang begann um 9 Uhr – dürfen wir schließlich gegen 14:30 Uhr weiterfahren. Die lange Prozedur ist endlich geschafft, und die Straßen Mauritaniens liegen vor uns. Mit einem erleichterten Atemzug geht die Reise nun endlich richtig los!
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    • Day 11

      Food-Print

      November 18 in Western Sahara ⋅ ☁️ 23 °C

      Da wir alternative Verpflegungsmöglichkeiten heute verpasst hatten, gab es Mittag schon mal Probeessen für die Wüstentage. Gaskocher an einer Tankstelle raus und los ging’s mit Instantnudeln und Co. Abends dann in den Imbiss Sindibad und als Nachtisch gab es für Mutige Schnecken vom Marktstand.Read more

    • Day 11

      Vorbei an den Kanaren

      November 18 in Western Sahara ⋅ ☁️ 21 °C

      Inzwischen sind wir südlicher als die Kanaren. Heutiges Ziel war Dakhla, auf einer Halbinsel im Atlantik. Der Weg führte (noch) auf einer gut ausgebauten Straße immer nah am Ozean entlang, spannende Abstecher Richtung Strand inklusive. Abends ging es dann noch auf einen kleinen Markt. Alles sehr schön.Read more

    • Day 12

      Kurz vor dem Wüstensand

      November 19 in Western Sahara ⋅ ⛅ 24 °C

      Nach Frühstück und Mittag in Dakhla ging es weiter Richtung Mauretanien. Landschaft war eher trist, Straßen wurden schlechter (aber noch okay) und unsere Übernachtung wird sehr einfach. Außerdem waren kleine Reparaturen erforderlich. Beim Golf ging die Heckklappe nicht mehr auf, beim Transit hing ein Kabel für die Bremsverschleißanzeige lose rum. Alles nicht schlimm. Andere Teams haben da noch mehr in „Fachwerkstätten“ erledigen lassen. Kleines Highlight des Tages war das Überqueren des nördlichen Wendekreises.Read more

    • Day 100

      Laâyoune

      November 30 in Western Sahara ⋅ ☁️ 22 °C

      Heute fuhr ich noch die paar km nach Tarfaya. Hier war Antoine de Saint Exupéry, der Autor des Kleinen Prinz, für einige Monate als Pilot für die Flugpost zwischen Rabat und Dakar eingesetzt. Daher gibt es in der Stadt ein Museum über ihn, das aber am Samstag nur auf Anfrage öffnet. Da ich Niemanden erreichte, blieb mir nur die Vorräte aufzufüllen und Richtung Laâyoune weiterzufahren.
      Nur auf der Karte konnte ich sehen, dass ich dabei die Grenze zur völkerrechtlich umstrittenen, aber von Marokko kontrollierten Westsahara überquerte. Insgesamt war die Fahrt aber eine ganz schöne Qual, denn ich hatte andauernden Gegenwind und war meist nur mit knapp 15 km/h unterwegs. Entsprechend erschöpft stoppte ich nach 50 km für die Mittagspause. Ich kochte gleich das Abendessen mit und machte eine Stunde Mittagsschlaf, denn am Abend und in der Nacht sollte der Wind aufhören. Als ich gerade wieder losfahren wollte, hielt ein Auto und der Fahrer bot mir Wasser an. Da ich noch reichlich hatte, lehnte ich dankend ab und er gab mir zwei Dosen Sardinen.
      Gegen 17 Uhr ließ der Wind tatsächlich nach und kurz nach Sonnenuntergang erreichte ich Laâyoune. Vor dem Einfahren war eine der in der Westsahara üblichen Passkontrollen obligatorisch. Doch der Polizist war sehr freundlich und unterhielt sich noch kurz mit mir.
      In der Stadt selbst vergisst man volkommen, dass man in der Wüste ist: Grünen Bereich Promenaden mit Gras und Palmen, Springbrunnen, Supermärkten und Häusern soweit das Auge reicht. Dazu zahlreiche spielende Kinder und viel Verkehr.
      Nach diesem seltsamen Ausflug ging es zurück in die Wüste. Unter Verbrauch einer Kekspackung, zwei handvoll Datteln und einem Brot mit Marmelade fuhr ich noch bis 23:30 Uhr, ging 200 m von der Straße weg und baute meine Liege auf. Die erhofften 200 km hatte ich zwar nicht geschafft, aber immerhin 175.
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    • Day 101

      Boujdour

      December 1 in Western Sahara ⋅ 🌙 21 °C

      Gestern Nacht, als ich gerade in meinen Schlafsack wollte, hielt ein Auto auf der Straße. Zwei Männer mit Taschenlampen stiegen aus, hoben einen Beutel auf und schauten sich in der Gegend um. Schließlich kamen sie in meine Richtung - es handelte sich um zwei Polizisten, die nach einer Passkontrolle fragten, warum ich einen Beutel mit Essen an den Straßenrand gelegt hätte. Erst wollten sie mir nicht glauben, dass ich es nicht war. Doch als sie sahen, dass ich nur mit den Fahrrad da war, sahen sie es ein und wünschten eine gute Nacht.
      Heute Morgen ging es dann bei fast windstillem Wetter mit angenehmen 23 km/h Richtung Boujdour. Die Landschaft war den ganzen Tag über gleich: Ewig weite Geröllwüste. Nach einigen km kam ich an einer Familie vorbei, die neben der Straße auf Picknickdecken lag. Sie luden mich zu einem Tee ein und ich erfuhr, dass sie auf dem Weg nach Laâyoune waren, doch das Auto eine Panne hatte und sie auf den Abschleppdienst warteten. Nach einiger Unterhaltung verabschiedete ich mich wieder, und sie ließen es sich nicht nehmen, mir Kohle, Tee und Zucker mitzugeben, damit ich unterwegs Tee kochen kann.
      Zur Mittagspause wechselte ich wieder meine Kette und reinigte den gesamten Antrieb vom Sand. Dabei hielten gleich zwei Autos mit Europäern, die selbst auf Reise waren und fragten, ob ich Hilfe bräuchte. Die einen gaben mir dann sogar noch eine kalte Limo aus ihrem Kühlschrank.
      Am Abend erreichte ich dann die große Stadt Boujdour und deckte mich ordentlich mit Früchten und Wurst ein, denn das bekam ich in den kleinen Orten auf der Route sonst nicht. Total überladen ging es dann weiter in Richtung des 350 km entfernten Dakhla. Heute schaffte ich es dann, die 200 km - Marke zu brechen! 🥳
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    • Day 102

      Oued Karaa

      December 2 in Western Sahara ⋅ 🌙 20 °C

      Als ich heute aus dem Zelt stieg, erschreckte ich mich kurz. Ich wurde nämlich von zwei nahen Hunden beobachtet - doch ich hatte meinen Stock schnell griffbereit und sie hielten angemessenen Abstand. Während der Fahrt war ich dann noch zwei weitere Male froh den Stock zu haben, weil ich von bellenden Hunden verfolgt wurde.
      Ansonsten gab's heute nicht viel Spektakuläres: 90 km lang änderte sich die Landschaft kein bisschen, es gab drei Tankstellen und nur ein kleines Kaff auf dem Weg. Um die Langeweile während der Fahrt zu vertreiben, hatte ich im Laufe des Tages Alles durch: Lesen, Film schauen, Hörbuch und Musik hören, die Route für Westafrika planen, sowie Essen.
      Übrigens hatte ich den größten Teil des Tages Gegenwind und konnte nur mit ca. 15 km/h fahren. Daher machte ich wieder eine längere Mittagspause mit Mittagsschlaf, denn erst ab 17:30 Uhr setzte endlich leichter Rückenwind ein. Mein Körper hat sich langsam an das Nachtfahren gewöhnt und ich radelte bis Mitternacht.
      Nun freue ich mich, morgen den Surferort Dakhla zu erreichen.
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    • Day 103

      Dakhla

      December 3 in Western Sahara ⋅ 🌬 23 °C

      Heute wachte ich durch das Geschrei der Möwen auf und als ich das Zelt öffnete, flog ein ganzer Schwarm um mich herum - ein toller Anblick.
      Danach ging es nach Dakhla, das auf einer Halbinsel liegt und ich daher einen Umweg von insgesamt 88 km in Kauf nehmen musste, um die Stadt zu besuchen. Hinwärts war das kein Problem, denn ich hatte Rückenwind und war mit teils 30 km/h schnell dort. Nur wusste ich, dass genau dieser Rückenwind rückwärts Gegenwind werden würde.
      In Dakhla wollte ich ursprünglich ein Hamam besuchen, denn da ich seit Zagora keine richtige Dusche mehr genommen hatte, war es dringend Zeit. Doch auf dem Weg kam ich an einer thermischen Quelle vorbei. Dort konnte ich mich mit 40 °C warmen, sulfidreichem Wasser, das wie aus einem Feuerwehrschlauch geschossen kam, abduschen lassen. Für meine etwas verkrampften Muskeln war das wie eine Massage und ich fühlte mich danach wie neu geboren.
      In der Stadt angekommen machte ich auf einer Parkbank Pause und begann Spaghetti zu kochen. Da kam Mokhtar vorbei, er interessierte sich sehr für meinen Kocher und wir kamen ins Gespräch. Schließlich lud er mich in sein Haus mit Garten ein, um dort fertig zu kochen. Er gab mir einige Gewürze und bot mir dann sogar noch an, die Nacht bei ihm und seiner Familie zu bleiben. Das Angebot nahm ich gerne an. Daher fuhr ich nur noch ins Zentrum von Dakhla, um vor Mauretanien viel Proviant zu besorgen, kehrte zu Mokhtar zurück und wir verbrachten einen schönen Abend mit viel Unterhaltung...
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    • Day 104

      Imlili

      December 4 in Western Sahara ⋅ ☁️ 25 °C

      Nach einem Frühstück bei Mokhtar breche ich heute wieder aus Dakhla auf. Wie erwartet, muss ich gegen starken Gegenwind ankämpfen, um von der Halbinsel zu kommen.
      Doch sobald es wieder nach Süden geht, werden die Windbedingungen besser und ich habe eine Mischung aus Seiten- und Rückenwind. Ca. 20 km hinter der Kreuzung nach Dakhla kommt eine Baustelle: Auf einigen km wird die gesamte Straße neu asphaltiert und der Verkehr auf halbwegs befestigten Umleitungen links und recht vorbei geführt. Doch so richtig klar ist nicht, wo man fahren soll, und die Einen Fahren links, die Anderen rechts, wo es eben passt. Ich nutze teils das Stück auf der Baustelle, das die Planierraupe vor 5 Minuten geebnet hat.
      Einen Moment hatte ich schon Angst, es würde ab jetzt bis nach Mauretanien auf asphaltloser Strecke weitergehen, doch zum Glück taucht dann eine etwas ältere, aber asphaltierte Straße auf. Kurz nach Sonnenuntergang erreiche ich Imlili, die Polizei hält mich zur üblichen Passkontrolle an und verbietet mir dann aber, im Dunkeln weiter zu fahren. Ich solle die Nacht auf der Tankstelle verbringen und am nächsten Morgen weiterfahren. Erst missfällt es mir etwas, die Fahrt schon zu beenden. Doch so kann ich mich auf der Tankstelle mit dem LKW-Fahrer Daoud unterhalten, der mir unter anderem Videos zeigt, wie er in Mali in seinem Truck beschossen wird. Da ist es für mich als langsamen Radfahrer wohl wirklich eine gute Idee, Mali zu meiden!
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    • Day 14

      Last maroccan market for now

      November 7, 2019 in Western Sahara ⋅ ⛅ 19 °C

      Der Duft, der uns bereits etliche Schritte vor dem Gewürzstand begrüßt - betörend!!! 😏😌🥰🤤 Geröstete Erdnüsse für die Fahrt morgen nach Mauretanien, Gemüse für unsere Kochsession unterwegs und unfassbar leckere Kichererbsen mit frischem Knoblauch und Gewürzen die jede Synapse zum klingen bringen! 😍😍😍 We looove maroccan streetfood!!! Ein fantastischer letzter Abend hier!!! Merci bien! ❤Read more

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    Western Sahara

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