Satellite
  • Day 39

    Sie beobachten uns...

    January 15, 2020 in New Zealand ⋅ ⛅ 19 °C

    Die Hosen waren vom Kajak-Fahren noch gar nicht wieder trocken, da ging es gleich weiter zur nächsten Attraktion: Dem Unterwasser-Observatorium.

    Im Milford Sound regnet es ziemlich viel. Damit fließt schneller Wasser von den Bergen in den Fjord, als es sich mit dem Salzwasser mischen kann. Entsprechend bildet sich über dem Salzwasser eine Süßwasserschicht. Da das Regenwasser auch Material vom Berg abschwemmt, ist es recht dunkel und so bildet die dunkle Süßwasserschicht einen Sonnenschutz, was dafür sorgt, dass es hier in wenigen Metern Wassertiefe bereits so dunkel ist, wie im normalen Meer erst in der Tiefsee. Somit kann man entsprechend bereits in geringer Wassertiefe die Tiefseewelt entdecken.

    Aus diesem Grund wurde dort das schwimmende Unterwasser-Observatorium gebaut. Aus Umweltschutzgründen durfte das Konstrukt nicht vor Ort fest gebaut oder verankert werden. Es wurde per Schiff über die Tasmanische See hierher transportiert und dann nur minimal am Ufer befestigt, dass es nicht wegschwimmt. Die Wellen sorgen aber trotzdem noch dafür, dass die gesamte Plattform ein wenig schaukelt.

    Eine Treppe führt dort in einen Raum 10 Meter unter der Wasseroberfläche, der rundum von Fenstern umgeben ist. Im ersten Moment wirkt dies wie ein normales Aquarium, der Unterschied ist nur, dass sich die Meereslebewesen draußen im Freien befinden und wir Menschen die Eingesperrten sind.

    Während die Fische und Korallen uns von draußen beobachteten, erklärte uns eine Führerin, wer uns da eigentlich beobachtet und die entsprechenden Besonderheiten. Das war schon echt spannend und man hat sich immer gefreut, wenn wieder ein großer Fisch vor dem Fenster entlang schwamm, da das im Gegensatz zu einem Aquarium hier natürlich nicht garantiert ist.

    Auch weit unter der Wasseroberfläche hatten wir sogar noch Glück mit unserem guten Wetter. Da es der dritte Tag in Folge war, an dem es nicht geregnet hat, konnte sich das Süßwasser bereits etwas mehr mit dem Salzwasser vermischen, wodurch die Verdunklung nicht so stark war und wir damit mehr sehen konnten. Zumindest so die Aussage der Führerin, denn da wir es selbst nie bei "schlechtem" Wetter gesehen haben, fehlt uns die Vorstellung, wie dunkel das Wasser sonst gewesen wäre.

    In jedem Fall waren wir froh den Besuch des Observatoriums mit gebucht zu haben. Das nächste vorbeifahrende Schiff nahm uns dann wieder mit in Richtung Hafen.
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