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- Gün 12
- 2 Ocak 2025 Perşembe 14:54
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- Yükseklik: 11 m
İngiltereHMS Victory50°48’5” N 1°6’34” W
Admiral Nelson und die Victory

Also, da stehen wir nun, der Krankenwagen fuhr gerade von dannen, und wir – frisch von der Mary Rose – können nun endlich die legendäre HMS Victory betreten. „Das wird ein Abenteuer“, sagt Harald, „vor allem, wenn wir hier gleich unter Deck gehen und uns bücken müssen wie zwei verirrte Zwerge.“ Tatsächlich hören wir schon von weitem das Hämmern, Werkeln und Klopfen, denn die Victory wird immer noch restauriert, und man kann förmlich spüren, wie das Schiff von innen her atmet – oder vielleicht ist es auch nur der Wind, der durch die Ritzen zieht.
Wir betreten die Gangway und treten aufs Deck, das noch heute genauso aussieht wie vor mehr als 200 Jahren. Und tatsächlich – mitten auf dem Deck, dort, wo Admiral Nelson gefallen ist, prangte eine messingfarbene Plakette. „Aha“, denke ich, „hier also wurde der gute Nelson von einem französischen Scharfschützen erwischt.“. Wir stehen also dort und fühlen uns plötzlich ein kleines Stückchen wichtiger, als wir uns vorstellen, wie der berühmte Admiral bei Trafalgar seine letzten Befehle gab.
„Wenn man so steht“, sage ich, „kann man sich richtig gut vorstellen, wie der Nelson hier seine Fahne gehisst hat und von hier aus seine ganzen Kriegsstrategien geplant hat. Hoffentlich hat er sich nicht den Kopf an der Decke gestoßen, so wie ich gerade.“ Ich ducke mich nämlich ein wenig, denn auf dem Deck, in der Kaptänskabine von der Victory ist es – gelinde gesagt – ziemlich eng. Und unter Deck wird es noch enger, weil man wirklich überall auf seinen Kopf achten muss.
Die Decken sind teilweise so niedrig, dass selbst Harald in seinem besten James-Bond-Aktions-Style ein paar Mal seinen Kopf an den Balken klopft – und das bei einem Mann, der sonst gut und gerne 1,85 Meter misst. Anscheinend muss hier jeder Seemann an Bord der Victory die Knie einziehen und die Stirn immer schön in Richtung der Decke halten. Und man sollte meinen, dass die Royal Navy ihren Seemännern ein bisschen mehr Kopffreiheit zugestanden hätte. Stattdessen hieß es, den Kopf zu ducken und sich bei jeder Bewegung anzupassen, als wären die Männer und Frauen des Schiffs von Natur aus viel kleiner – oder einfach nur unglaublich gelenkig.
Wir schleichen also durch die Gänge und stellen uns vor, wie das Leben auf einem so riesigen Schiff im 18. Jahrhundert gewesen sein muss. Alles an Bord wurde so originalgetreu wie möglich rekonstruiert, vom Holzgeruch der alten Kanonen bis zu den Schiffskammern, die eher an dunkle, winzige Höhlen erinnern als an komfortable Kabinen. Aber hey, was hat man nicht alles für die Krone gemacht, oder? Die Victory war in ihrer Zeit ein echtes Prachtstück, kein Zweifel. Auf den unteren Decks fühlt man sich plötzlich wie ein Stück von Nelsons Geschichte – und zwar so direkt, dass man sich fast einen Pferdeschwanz und eine Admiralsuniform wünscht, um richtig in die Rolle zu schlüpfen. Aber zurück zur Realität: Die Victory war eine schwimmende Festung. Sie war mit 104 Kanonen bewaffnet, und jeder einzelne Seemann hatte zu tun. „Das war noch Arbeit!“, flüstert Harald, „Und für den Fall, dass man die Kanonen auch mal richtig benutzen musste, war es keine Gelegenheit, nach einem bequemen Stuhl zu suchen.“
Ein Blick in die Kapitänskajüte (wo Nelson selbst wahrscheinlich noch mit einem stolzen Blick und einer Pfeife über seine grandiosen Strategien brütete) läßt uns die Zeiten von damals fast spüren. Doch anstatt das Feeling des hohen Kommandos zu genießen, stoßen wir ständig unseren Kopf an den unteren Balken und versuchen, zwischen den Kanonen und Lagertruhen den Weg zu finden. In den engen Gängen stellt sich schnell heraus: Wer auf der Victory leben wollte, hatte entweder eine hohe Toleranz für Kleinräume oder war einfach sehr gut im Ducken. Aber das war wohl auch die Militärdisziplin der damaligen Zeit.
Aber zurück zu Nelson. Auf der Victory ging es nicht nur um Kanonen und Decks, sondern vor allem auch um den Mann, der sie zu einem Symbol für britische Seeherrschaft machte. Nelson, der Kapitän der Victory, war eine der größten Persönlichkeiten der britischen Marinegeschichte. Wie viele andere bewunderten ihn für seine strategische Brillanz, seine Fähigkeit, bei Schlachten das Unmögliche zu erreichen, und seine unerschütterliche Entschlossenheit. Seine Taktiken in der Schlacht von Trafalgar veränderten nicht nur den Verlauf der Napoleonischen Kriege, sondern sicherten auch für Großbritannien die absolute Dominanz auf den Weltmeeren. Der berühmte Satz, den er auf dem Sterbebett sprach, „Kiss me, Hardy“, ist heute fast genauso legendär wie der Sieg, den er errang.
„Er hat es sich ja nicht gerade einfach gemacht“, sagt Harald, als wir weiter auf Deck stehen und uns die Kanonen anschauen. „104 Kanonen auf einem Schiff. Das war ja mehr als ein Kampf mit der Natur!“
Trotz der Enge und des lauten Werkelns rundherum fühlen wir uns irgendwie mit den Seemännern und Offizieren verbunden, die dieses Schiff durch die Wellen steuerten – bereit, der Victory bei jedem Sturm und jeder Schlacht die Ehre zu bewahren. Und auch wenn wir zwischendurch immer wieder unsere Köpfe an den niedrigen Decken stießen, war es ein echtes Gefühl, ein Stück Geschichte hautnah zu erleben, von Nelsons unerschütterlichem Mut bis hin zu den praktischen Realitäten des Lebens an Bord – auch wenn das Ganze in einer „kleinen“ und etwas weniger komfortablen Version der Royal Navy stattfand.Okumaya devam et