Seemannsgarn & Ankerbier 2025

Heute war vieles anders – und das fing schon beim Frühstück an: Lars war schon als erster wach und fing an den Tisch zu decken! Wir haben gemütlich gefrühstückt - ein gelungener Start in den letzten vollen Tag.

Die Nacht hatte es in sich: Das Boot schaukelte mehr als sonst, und die Taue sangen ein quietschendes Lied bei jeder Windböe. Wer da nicht aufwachte, hat definitiv Seebeine entwickelt.

Gestärkt und mit kalter Nase legten wir ab Richtung Leeuwarden. Die Strecke dorthin war gespickt mit Brücken – manche so hoch, dass wir unwillkürlich den Kopf in den Nacken legten und ehrfürchtig schauten. Das Wetter? Grau. Kalt. Nass. Und windig. Heute war Mützenpflicht auf der Sylvia, besonders für alle, die beim Festmachen oder Fenderauslegen draußen sein mussten.

Leeuwarden (auch eine der 11 friesischen Städte) selbst wirkte schon wie eine Großstadt im Vergleich zu unseren bisherigen Stopps – moderner, dichter bebaut, Industrie, aber dennoch mit einem gewissen Charme. Besonders auffällig bei unserer Vorbeifahrt : ein schiefer Turm aus dem 16. Jahrhundert, der nie als Kirche fertiggestellt wurde. Noch immer steht er schief und trotzig in der Stadt – quasi der Turm von Pisa in friesischer Ausführung.

Wir sind dann noch aus der Stadt wieder raus gefahren und folgten dem Kanal noch ein paar Seemeilen. Nach einer kleinen Wende im Kanal – quasi die finale Pirouette unseres Bootsabenteuers – ging es wieder Richtung Leeuwarden, wo wir einen letzten Stopp einlegten. Tim brauchte noch Zutaten, also machten sich er und Lars auf die letzte Einkaufsmission. 

Mats hat zwischenzeitlich Pfannenkuchen und die restlichen Äpfel dazu gemacht. Eine Herausforderung ohne elektrischen Mixer, aber das ist für Mats natürlich kein Problem. 

Die Rückfahrt nach Terherne verlief über die Schnellstrecke im Hauptfahrwasser. Weniger gemütlich, aber dafür effektiv – schließlich wollten wir heute Abend auch das grobste schon ausladen. Trotzdem wurde jede Kurve, jede Windmühle und jede Brücke mit leiser Wehmut passiert – das letzte Mal eben. Sogar der Scheibenwischer durfte heute seinen großen Auftritt feiern, denn es regnete auf dem Weg zurück immer mal wieder. 

Zurück in Terherne feierten wir unsere Rückkehr mit einem kühlen Bier und räumten das Boot, soweit möglich, schon aus. Tim zauberte dann noch Nudeln mit einer Käsesauce - wenig überraschend war auch das super lecker. 

Morgen heißt es dann: Abschied nehmen. Und ganz ehrlich – das fühlt sich noch ziemlich unwirklich an.Læs mere