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  • Day 114

    Astana

    June 11, 2018 in Kazakhstan ⋅ 🌙 17 °C

    Astana war eine der Städte, von denen wir schon vor Beginn der Reise durch die Bilder bei Google geflasht waren und die wir unbedingt sehen wollten. Nach 24h Flugreise, davon 12h Verspätung (wir hoffen auf 30% Rückerstattung des Preises) und Zwischenstopps in Aktau und Almaty sind wir dann auch angekommen. Der erste Eindruck war auch wirklich sehr beachtlich. Eine wahnsinnige Weite in der Stadt, unzählige riesige Bauten, viel buntes Licht und Videowände. Im Hostel haben wir Andy und Annette aus Australien kennengelernt, die gerade eine 36-stündige Busfahrt (!) aus der Westmongolei hinter sich hatten und auf ihrem Weg nach London sind. Mit den beiden haben wir drei Tage die Stadt, das Expo 2017 Gelände und das Nachtleben Astana, inklusive Karaokebar, erkundet. Und bei genauerem Hinsehen und etwas Hintergrundwissen fällt auf, dass die Stadt einfach künstlich ist und keinerlei Charme hat. Man fragt sich, wo die ganzen Menschen sein sollen, die in dieser riesigen Stadt Platz finden könnten und auch wo die alle arbeiten sollen. Es ist nicht direkt verarmt und man sieht sich keine Bettler, aber die leerstehenden Wohnblocks und die oft leeren Straßen machen einem trotzdem ein unwohles Gefühl. Der aktuelle Präsident hat vor etwa 20 Jahren einfach gesagt, dass nicht mehr Almaty die Hauptstadt Kasachstans ist, sondern seine Geburtsstadt Astana. Und ab dann Geld reingepumpt. Das bringt viele große Gebäude, aber eben keinen Flair. Almaty soll dagegen wirklich sehr schön sein. Nächstes Mal dann.
    Leider waren wir eigenverschuldet in Astana gefangen. Eine Blitzidee hat uns noch in Baku WM Tickets kaufen lassen. Diese hätten uns ein easy Visum für Russland, sowie das Spiel Ägypten - Uruguay in Jekaterinburg ermöglicht. Der Zug war schon gebucht, die Unterkunft in Jekaterinburg auch, nur die Tickets kamen und kamen nicht an. Und an dem Morgen, an dem klar war, dass wir es nicht schaffen, war die Ernüchterung groß. Aber viel schlimmer, wie sollten wir ohne Russland Visum in die Mongolei kommen. In Astana ein Visum zu bekommen, ist zwar nicht unmöglich, daaaauert aber. Und diese Stadt hatten wir ja nach Tag 2 schon über. Also haben wir kurzerhand nochmal zwei WM Tickets gekauft. Und wer hätte das gedacht, mit der Bestellnummer, die uns der Verkäufer zugemailt hat, haben wir innerhalb von 5 Minuten das Visum per Mail erhalten. Halleluja! Also Beine in die Hand genommen und weg aus Astana. Der Nachmittagszug brachte uns nach 5h nach Kurort-Borovoe, einem kleinen Naherholungsgebiet mit Bergen und Seen. Ganz hübsch, aber nichts besonderes. Hier haben wir auch das erste WM Spiel gesehen und zum ersten Mal kasachischen Essen gegessen (Pferd).
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