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  • Day 3

    Touris über Touris und wir dazwischen

    August 16, 2019 in Croatia ⋅ ⛅ 26 °C

    Die erste Nacht auf dem Campingplatz war entspannt und relativ ruhig. Oder wir waren einfach nur so müde, dass wir nichts mehr mitbekommen haben. Nachdem ich gestern schon Panik hatte als um 19:00 Uhr vor den Damenduschen eine 10 Meter lange Schlange die Treppe hinunter stand, kann ich mich heute vom Gegenteil überzeugen. Das Waschhaus ist okay, natürlich sind die Spuren der tausenden Camper nicht zu übersehen, aber alles noch erträglich. Stefan dreht nach dem wach werden die tägliche Morgenrunde mit Nala und erkundet die andere Seite des Campingplatzes. Der Campingplatz hat einige kleine Buden am Wegesrand gegenüber, sodass Stefan dort auf Brötchen hofft. Aber auch hier stehen wieder Menschen ohne Ende. Ca. 40 Personen vor ihm. Nach einer kurzen Ehrenrunde ist der Großteil der Leute verschwunden und Stefan kann für uns doch noch ein Brot ergattern. Da es mittlerweile 10:15 ist, entscheiden wir uns vor dem Frühstück noch ins Meer zu gehen. Unten am Wasser gibt es eine hübsch angelegte Badezone. Hier gehen Treppen ins Wasser, da die Felsen sehr schroff sind und man sich verletzen könnte. Terassen aus großen Steinen locken zig Brutzelkönige in die Sonne, aber ein Glück sind wir früh genug und es hält sich hier mit den Massen noch in Grenzen. Nala machen wir an einer Parkbank im Schatten fest, die am Rand des promenadenähnlichen Weges liegt. Einige Gäste begutachten das süße Hündchen entzückt, doch Nala hat immer nur uns im Blick. Nach dem Bad schnell zurück zum Auto, entscheiden wir uns ohne Frühstück abzureisen, denn wir müssen um 12:00 Uhr vom Platz sein und es ist mittlerweile 11:10 Uhr. Um 11:20 Uhr verlassen wir den Platz und checken aus, doch auch hier warten auf mich wieder Menschenmassen. Eine Schlange von 27 Personen steht vor mir am Check-Out. In der Zwischenzeit teilen sich Nala und Stefan im Auto die Pizzareste von gestern Abend.

    Auf geht es in die nächste Stadt. In Novigrad drehen wir zwei, drei Runden bis wir endlich einen Parkplatz finden, denn wir müssen einkaufen. Vor dem großen Laden KONZUM ist leider kein bisschen Schatten, also entscheiden wir uns, Nala in den einigermaßen klimatisierten Eingang vom Laden zu setzen. Sie wartet geduldig bis wir fertig mit dem Einkauf sind.

    Weiter geht es in Richtung Süden. Wir haben uns entschieden ans Kap Kamenjak zu fahren, der südlichen Spitze der Halbinsel Istrien, auf der wir uns seit gestern befinden. Auf dem Kap gibt es ingesamt 11 Nationalparks, die wir im gesamten Urlaub nicht schaffen würden zu erkunden. Wir fahren in die kleine Stadt Premantura herein und schon hier sehen wir diverse Fahrzeuge. An der kleinen Holzhütte, in der man Tickets kaufen kann, wird uns gesagt, dass wir diese direkt am Eingang kaufen sollen, gesagt - getan. Wir fahren an die Schranke, vor uns sind ein Glück nur vier Autos, schnell ist es geschafft und wir sind auf der Schotterpiste unterwegs. Grauer Staub wirbelt durch die Luft und alle Pflanzen am Wegesrand sind vom Staub weiß gefärbt. Es gibt viele Möglichkeiten abzubiegen und überall stehen Holzschilder zum auszeichnen von Bar‘s und Sehenswürdigkeiten. Wir entscheiden uns für einen weg und fahren bis ans Ende, ein Glück fährt gerade einer weg, dessen Parkplatz wir einnehmen. Kurz den Bikini und die Badehose angezogen starten wir mit dem Rucksack auf dem Rücken und Richtung Wasser. Wir sind an einer Bucht, in der einige Boote liegen und wieder sehen wir zig Menschen im Wasser baden. Überall unter den Pinien im Wald liegen Menschen im Schatten. Sie essen, trinken und unterhalten sich. Die Stimmung ist gut, für uns allerdings viel zu voll. Wir gehen ein Stück durch den Wald und stolpern über einige ausgewaschene Steine einen kleinen Weg entlang. Hinter dem Gebüsch kommt wieder das wundervolle Meer zum Vorschein. Schroffe Felsen ragen ins Wasser. Auf den Felsen sonnen sich ein paar Nackte, das interessiert uns aber nicht, denn hier ist es ruhig. Wir klettern die Felsen runter und ziehen unsere Klamotten aus. Blöd, dass Stefans Badeschuhe im Auto liegen und ich gar nicht erst welche dabei habe, hier geht nämlich nichts ohne diese. Also müssen Stefans Badelatschen und meine Birkenstock herhalten. Nala lassen wir einfach laufen. Wir genießen ein Bad im Meer und sind fasziniert von dem warmen Wasser und den Fischen, die unter uns in Schwärmen schwimmen. Einige Leute schnorcheln um uns herum, es gibt wohl viel zu sehen. Aber auch hier sind wir am ersten Tag ziemlich unorganisiert. Wir haben die Sachen im Auto vergessen. Macht nichts, morgen ist auch noch ein Tag! Wir nehmen noch ein weiteres Bad und laufen zurück zum Auto. Mittlerweile ist es ca 16:00 Uhr und wir haben (außer Stefan und Nala die Pizzareste) noch nicht gefrühstückt. Im Auto gibt es eine Banane für uns drei und das Weißbrot wird nicht geschnitten sondern direkt im Stück abgebissen. Stefan ist müde und möchte nun nur noch zum nächsten Campingplatz. Doch der Reiz ist groß noch einmal einen anderen Weg zu fahren und zu gucken was es dort gibt. Hunderte Fahrzeuge kommen uns nun schon entgegen, alle auf dem Weg zurück in ihre Unterkunft. Wir fahren eine Abbiegung in Richtung Safari-Bar. Hört sich interessant an, mal schauen. Der Parkplatz ist wieder gerammelt voll, wir haben wieder Glück und parken direkt vorne an. Hier stehen Dixi‘s mit Stroh „verschönert“ und ein Aussichtsturm. Sieht schon witzig aus hier. Wir laufen etwas den Hang hinab und biegen in einen kleinen Busch ab. Jetzt erklärt sich uns auch der Name "Safari-Bar", der wirklich passen gewählt ist. Mitten im Schilf sind viele schmale Gänge und kleine „Räume“ in denen Tische und Bänke stehen, es gibt Tischtennisplatten und andere Spielmöglichkeiten und überall riecht es lecker nach essen. So eine tolle Bar haben wir noch nicht gesehen. Wir entscheiden uns, dass wir beim nächsten mal genau hier hin fahren am Kap und gar nicht erst wo anders. Am Wasser sind wieder hunderte Menschen, die baden und die letzten Sonnenstrahlen genießen. Jemand hat einen großen Lautsprecher dabei und spielt damit Musik ab. Uns reicht der kleine Einblick und wir machen uns auf den Weg zum Campingplatz, der etwa 17 Kilometer entfernt liegt. Angekommen am Campingplatz kommen wir in eine äußerst moderne Rezeption. Uns wird der Platzplan gegeben und wir dürfen uns einen schönen Platz aussuchen. Schnell ist dieser gefunden und wir parken den Bus unter den großen Bäumen. Hier haben wir uns nun bis Sonntag eingebucht und schauen mal ob es uns morgen hier hält. Kurze Dusche und ab ins Bett heißt es für Stefan. Er ist kaputt vom Tag. Ich sitze noch ein wenig in der offenen Tür und genieße die tolle Luft. Stefan liegt bei offener Tür und Heckklappe im Bett und schläft. Wie schön! Genau das ist es doch, was Camping ausmacht. Ich denke wir haben alles richtig gemacht diese Reise zu machen.
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