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  • Day 123

    Colombo

    February 8, 2018 in Sri Lanka ⋅ ⛅ 27 °C

    Die Hauptstadt von Sri Lanka ist mein erster Stopp in diesem Land. Hier verbringe ich zwei Tage. Dank eines verspäteten Fluges und einem Taxifahrer, der Nachtblind zu sein schien (fuhr die komplette Strecke zum Hostel 30 trotz leeren Straßen), komme ich nach Mitternacht im Hostel an. Ich kann erst nicht glauben, dass ich am richtigen Ort bin. Man läuft in eine Art Innenhof auf das Treppenhaus eines heruntergekommenen Wohnhauses zu. Dort schlafen Obdachlose im Erdgeschoss. Nichts in dem Haus deutet auf die Existenz eines Hostels hin. Zum ersten Mal seit Monaten fühle ich mich nicht sicher. Im zweiten Stock sehe ich diverse Schuhe vor einer Tür und neben der Klingel ein Mini-Schild mit dem Namen des Hostels. Nach Klingeln, Anrufen und Klopfen, macht mir eine Frau auf. Obwohl ich per E-Mail mit jemandem vom Hostel besprochen hatte, dass ich spät ankomme, scheint sie nicht zu wissen wer ich bin und wie lange ich bleibe. Ich frage ob sie Wasser hätte und sie versichert mir, dass ich das Leitungswasser trinken könne. Durstig trinke ich ein Glas Kranwasser, habe aber meine Zweifel an der Trinkbarkeit (Google bestätigt, dass man das Kranwasser hier nicht trinken sollte). Die Frau bezieht mir noch eben ein Bett und ich gehe verwirrt ins Bett.

    Am nächsten Morgen mache ich mich zu Fuß zur Erkundung der Stadt auf. Im Reiseführer steht schon, dass die Stadt keine wirklichen Sehenswürdigkeiten zu bieten hat und auch sonst kann ich der Stadt eher wenig abgewinnen. Obwohl ich 32 Grad inzwischen gewöhnt sein sollte, ist die Hitze hier nicht gut zu ertragen. Auch im Schatten hat man das Gefühl, es wird einem ein Föhn ins Gesicht gehalten.

    Am zweiten Tag - den ich mir im Nachhinein lieber gespart hätte - nehme ich einen Bus zum 8 km entfernten Strand. Dieser ist nicht besonders schön, hat aber ein paar nette Cafés mit Liegestühlen, in denen man ganz gut ein paar Stunden mit Buch vertrödeln kann. Ständig wird einem etwas angeboten, wie zB „Do you want a foot massage? No? Want some weed?“. Schon am Flughafen wird man darauf hingewiesen, dass auf Drogenbesitz die Todesstrafe steht. Ansonsten war die Busfahrt schon eine Attraktion an sich. Man sieht die verschiedensten Menschen. Am Anfang musste ich stehen. Das Geld (umgerechnet 20 Cent pro Fahrt) wird während der Fahrt von einem Chauffeur eingesammelt. Er schlängelt sich auch bei überfülltem Bus noch bis in die hinterste Ecke. Neben ein paar offiziellen Bushaltestellen, stellt man sich hier einfach an die Straße, wo man eingesammelt werden will. Anscheinend gibt es keinen anderen Grund sich an die Straße zu stellen. Ansonsten kann ich mir nicht erklären wie es funktioniert. Beim Rückweg vom Strand, frage ich die nächste Ansammlung von Menschen ob hier Bus 101 hält und tatsächlich; 2 Minuten später sitze ich im Bus Richtung Bahnhof.

    Ansonsten finde ich es spannend, dass hier alles anders und neu ist. Die Menschen sehen anders aus als in Südostasien, das Essen ist anders, neue Gerüche, andere Mückenstiche,...Sogar die Backpacker hier sehen anders aus. Ein neues Abenteuer!
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