Eigentlich für unseren letzten Tag in Lima hatten wir keine konkreten Pläne, da war das in der Nähe liegende Museum Larco ein interessantes Ziel.
Von allen von mir besuchten Ländern Südamerikas fand ich Peru am interessantesten. Nicht nur die wunderschöne Natur sonder die Geschichte der Inkas, solche Orte wie Machu Picchu oder Nazca waren unglaublich faszinierend.
Das Museum Larco beherbergt die Sammlungen von Rafael Larco Hoyle, der aus einer der reichen Familien Trujillos stammt. In den 20er Jahren machte er wichtige archäologische Entdeckungen und hat als erster eine chronologische Reihenfolge der Völker im antiken Peru aufgestellt. Diese ist heute noch aktuell und jüngste Entdeckungen bestätigen seine Theorien.
Dieses wirklich interessante Museum zeigt deutlich, dass die Geschichte Perus sich nicht nur auf die Inkas Periode reduzieren lässt. Die Inka-Zeit ist am besten bekannt, da es sich um die dominante Kultur handelte, als die Spanier 1532 in Peru landeten. Die Spanier haben dann darüber geschrieben und dokumentiert, was sie gesehen haben. Aber die Geschichte Perus ist viel älter und komplexer mit faszinierenden und gut organisierten Zivilisationen.
Ganze Säle sind den Opfer-Zeremonien gewidmet. Man kann alles über rituelle Kämpfe zwischen herausragenden Kriegern erfahren. Beide Krieger waren aufwendig mit Schmuckstücken, Ohrringen, Armbändern angezogen. Gleichzeitig hatten sie Lanzen, Keulen und Speere, um sich zu bekämpfen.
Ziel eines solchen Zweikampfes war nicht, den Gegner zu töten, aber ihn gefangen zu nehmen, um ihn dann den Göttern zu opfern. Es reichte somit aus, ihm seinen Helm abzunehmen oder ihm am Hals fest zu halten, um den Kampf zu beenden. Es handelte sich um „rituelle“ Kämpfe. Der Verlierer wurde dann entkleidet, man verband ihm die Hände auf dem Rücken und führte ihn (zusammen mit anderen „Verlierern“) vor die Priester, die eine solche Opferzeremonie leiteten und die sie dann für die Opferung vorbereiteten. Mindestens einem der Opfer wurde mit dem Opfermesser oder „Tumi“ (das die Form einer Mondsichel hatte) die Kehle durchgeschnitten. Sein Blut wurde in heiligen Gefässen aufgefangen und den Göttern geopfert, um sie zu beschwichtigen. Die Zeiten bei den Mochika waren hart !
Eine weitere Besonderheit des Museums Larco ist, dass man dort auch die Reserve-Räume besichtigen kann, wo alle nicht ausgestellten Keramik-Stücke bei korrekter Temperatur aufbewahrt werden, und das macht ungefähr 45 000 Tongefässe aus ! In der Reserver sind sie nach Themen geordnet. Einfach beeindruckend – und gleichzeitig sehr originell. Wo kann man schon die Reserve-Räume anschauen, in grossen Museen wie z.B. dem Louvre in Paris oder dem Art Institut in Chicago. Wow, nun ja, hier im Museum Larco kann man das.
Es gibt sogar eine Erotik Abteilung derer Exponate die Fruchtbarkeit der Erde sympathisieren. Da kann man bei der Bewunderung der Exponate an andere Gedanken kommen😉.
Innerhalb des Museumsbereichs gibt es auch ein hübsches Restaurant mit Sitzgelegenheit auf der Terrasse und Blick in den wunderschönen Garten.
Es ist wirklich ein magischer Ort, an dem es sich lohnt, etwas zu verweilen.Leer más