Inspirierende Geschichten und hilfreiche Tipps von einer 1200km langen Bikepacking-Reise durch Deutschland. Folge den Spuren entlang des grünen Bandes und entdecke mit mir unbekannte Orte, aufregende Herausforderungen und die Freude am Radfahren. Read more
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  • Day 4

    Etappe 3: Neukenroth nach Eisfeld

    June 17, 2023 in Germany ⋅ ⛅ 23 °C

    Distanz: 59,9km
    Höhenmeter: 546hm
    Heute ging es von Neukenroth nach Eisfeld, was bislang die schönste Etappe war. Tolle Landschaft, gute Radwege und nette Menschen.
    Zwischendurch hörte ich ein Geräusch hinter mir und dann war Peter (83) mit seinem E-Bike hinter mir. Er hat mich dann bestimmt 10km meiner Wegstrecke begleitet und hat erzählt, dass er 300m entfernt von der Grenze gewohnt hat. Er erzählte auch, wie sie sich mit den entfernten Verwandten 1953 noch auf den Feldern am Stacheldrahtzaun treffen und reden konnten. Aber dann später mit dem Mauerbau war das nicht mehr möglich. Nach dem Mauerfall wurden die Grenzanlagen entfernt und dabei konnte man gut die Detonationen der Minenräumung hören.

    Danach ging es weiter durch wundervolle Landschaften mit dem Thüringer Wald auf der rechten Seite. In einem Dorf quälte ich mich einen steilen Berg hoch, nur um danach wieder herunterzufahren und auf den normalen Radweg zu kommen. Bei der späteren Überprüfung habe ich festgestellt, dass entweder die heruntergeladen GPS Tracks fehlerhaft sind oder das Komoot die Routen angepasst hat.
    Umso mehr ich die Software bikerouter (https://www.bikerouter.de) verwende, nervt mich Komoot mit den pseudo-optimal angepassten Routen. Die Bikerouter-Profile und die Einstellungen sind viel flexibler und ich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht.

    Heute ist der erste Tag, an dem ich das Gefühl habe einen Einstieg in die Reise und auf dem Weg zu sein gefunden zu haben. Aktuell sitze ich entspannt vor dem Schloss in Eisfeld und genieße den Moment.
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  • Day 5

    Etappe 4: Eisfeld nach Bad Königshofen

    June 18, 2023 in Germany ⋅ ☀️ 28 °C

    Distanz: 64,7km
    Höhenmeter: 478hm

    Meist ging es über geteerte Wege was sehr angenehm zu fahren war. Bei der Tour habe ich kaum Menschen gesehen, die haben wohl alle den Sonntagmorgen anderweitig genossen.
    Vom Wetter war es sehr heiß, von daher habe ich mich sehr gefreut, als ich an der Quelle der Franken Saale vorbeigekommen bin und das frische Quellwasser trinken konnte.

    Heute Morgen hatte ich beim Frühstück ein interessantes Gespräch mit anderen Hotelgästen geführt.
    Der eine erzählte, dass er in den 70ern mit seiner Handballmannschaft aus Minden in Mecklenburg-Vorpommern als einer der ersten Vereine zu Gast war. Damals traf er auch Verwandte, die total überrascht und verärgert waren als sie gesehen hatten, was für Früchte den Gästen angeboten wurden, die damals fast unerreichbar für normale Bürger war.
    Bei einem anderen Besuch war die westdeutsche Delegation mit einem Mercedes angereist. Nachdem einer der ostdeutschen Handballspieler auf dem Parkplatz eine Runde gedreht hat, waren für ihn keine internationalen Reisen mehr möglich.

    Der andere Hotelgast erzählte, wie er einmal bei einem seiner Besuche in Sachsen von einem Bekannten gefragt wurde, seine Kochbücher nach Westdeutschland zu bringen. Als er dann bei seiner Ausreise aus der DDR von den dem Grenzsoldaten kontrolliert wurde, wurde ihn die Ausfuhr von DDR Kulturgütern verboten und er musste sie wieder an den Eigentümer per Post zurücksenden.

    Nach meiner Ankunft in Bad Königshofen habe ich erstmal die Wäsche gewaschen, geduscht und einen Mittagsschlaf gemacht.
    Danach habe ich noch den Ort erkundet und freue mich gleich aufs Abendessen.
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  • Day 6

    Etappe 5: Bad Königshofen nach Fladungen

    June 19, 2023 in Germany ⋅ ⛅ 26 °C

    Distanz: 57,1km
    Höhenmeter: 770m

    Es war wieder eine tolle Strecke, aber ab heute war das Wetter deutlich schwüler. Es war zuerst relativ kühl, aber dann mit den ersten Höhenmetern ging gleich das schwitzen los. Heute waren auch die Oberschenkel müde und ausgepowert, aber ich bin dann doch gut durch gekommen.

    Beim Durchstreifen der Landschaft freue ich mich besonders über abgenähte Wiesen und darüber kreisende Greifvögel wie Bussarde oder Milane. Das erinnert mich immer an meine Jugend, als ich auf den Wiesen unterwegs zum Modellsegelflug war.

    Unterwegs habe ich gemerkt, wie mich die ehemaligen Grenzanlagen immer weniger interessieren. Gewissermaßen ähneln sich diese und somit sind diese Gedenkstätten und der Bohlenweg mit seiner Lochplatte immer wieder eine Erinnerung auf dem richtigen Weg zur Ostsee zu sein.

    Gerade hier im ländlichen Raum ist immer noch krass zu sehen, wie groß der Unterschied nach 34 Jahren der Wiedervereinigung im Lebensstandard ist.
    Mit einem Blick kann man bei der Ortsdurchfahrt sagen, ob es Bayern oder Thüringen ist. In Städten wie Weimar, Erfurt oder Jena gibt es keinerlei Unterschiede zu Bamberg, Würzburg oder Murnau.

    In Fladungen ging es erst mal ins Wirtshaus, um eine vegetarische Bolognese zu essen - die richtig gut geschmeckt hat! Danach ging es zu Norma und mein Proviant aufzustocken.
    Da ich bereits früh losgefahren bin (im Nachbarzimmer hatte jemand den Fernseher um 5:40 Uhr lautstark eingeschaltet), habe ich dann auch noch das "Fränkisches Freilandmuseum Fladungen" besichtigt. Das war alles nett hergerichtet.
    Fladungen ist echt ein schöner Ort, der mit viel Liebe zum Detail hergerichtet wurde.

    Gleich nebenan ist noch das Freibad, vielleicht gehe ich gleich noch eine Runde schwimmen.
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  • Day 7

    Etappe 6: Fladungen nach Heringen Werra

    June 20, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 28 °C

    Distanz: 69,3km
    Höhenmeter: 722m

    Heute Morgen um 5 hatte es kräftig geregnet und gewittert und für meine Abfahrt nach dem Frühstück sollte es erst mal trocken bleiben. Beim Packen des Rads war es schon total schwül.

    Heute hatte ich zwei intensive Steigungen auf der Strecke, zum Glück kam der steilere zuerst. Die ersten Höhenmeter konnte ich noch gut fahren, aber gegen später musste ich eine lange Weile schieben. Oben angekommen war ich komplett durchgeschwitzt, aber danach gab es eine tolle Abfahrt, bei der ich mich wieder etwas abkühlen konnte.

    Die Landschaft war nach diesem Berg wie ausgewechselt und war nun geprägt von kleinen Radwegen in Tälern auf ehemaligen Bahnstrecken.
    Nachdem ich inzwischen Bayern verlassen hatte, habe ich mit Hessen das 5. „Land“ erreicht (Tschechien, Sachsen, Thüringen). Die Strecke war traumhaft, ging an der Ulster und an der Werra entlang.

    Der zweite Berg führte mich auf die Anlage der Gedenkstätte Point Alpha:
    „In direkter Nachbarschaft Geisas erfüllte der Beobachtungsstützpunkt „Point Alpha“ bis zum Fall des Eisernen Vorhangs eine wichtige Beobachtungsaufgabe im Verteidigungskonzept der NATO. Auf der anderen Seite der Grenze standen zwar Wach- und Führungstürme der DDR-Grenztruppen, außer diesen Einheiten waren aber keine Truppen des Warschauer Paktes direkt an der Grenze stationiert.“
    Quelle: Wikipedia

    Unterwegs gab es wieder verschiedene Greifvögel zu beobachten. Gegen Ende musste ich meine Trinkflaschen noch auffüllen lassen, es war und ist immer noch total schweißtreibend.

    Am Nachmittag habe ich wieder meine Vorräte aufgefüllt und noch verschiedene Streckenoptionen geprüft. Morgen werde ich von der offiziellen Route abweichen, um mein Rad mit neuen Mänteln versorgen zu lassen. Wie es dich herausgestellt hat, ist es gar nicht so einfach überhaupt Tubeless-Gravelmäntel aufzufinden.

    Jetzt gehe ich gleich noch in den Biergarten und lasse den Abend ausklingen und hoffe das sich die Temperaturen etwas abkühlen.
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  • Day 8

    Etappe 7: Heringen (Werra) nach Eschwege

    June 21, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 26 °C

    Distanz: 46,2km
    Höhenmeter: 472m

    Heute habe ich eine Alternativroute gewählt, da ich noch einen Quickstop in einer Fahrradwerkstatt machen wollte. Hintergrund ist, das mir vor ein paar Tagen aufgefallen ist, dass der hintere Mantel schon ganz schön abgefahren ist.

    Somit beschäftigte ich mich etwas länger mit der Suche nach einer Fahrradwerkstatt, die für mein Fahrrad passende Tubelessmäntel anbietet. Ich hatte tatsächlich nur diesen einen Laden gefunden, der entsprechende Mäntel im Angebot hatte.
    Tubeless bedeutet, dass ich ohne Schlauch fahre und der Mantel dicht an der Felge abschließen muss. Im Mantel befindet sich noch eine Dichtmilch, die kleinere Löcher „selbstständig“ verkleben kann.
    Vielen Dank nochmal an „Felix Reimuth Fahrrad- u.Reifenhandel“ für die Unterstützung! Nun habe ich gleich zwei neue Mäntel und kann die Weiterfahrt beruhigter fortsetzen. Mein Schwiegervater hatte letztes Jahr großes Pech als unterwegs sein Mantel kaputtging. Das wollte ich unbedingt vermeiden.

    Die Tour an sich hatte schöne Elemente und teilweise musste ich an viel befahrenen Straßen fahren, was mir einfach keinen Spaß macht.
    Heute bin ich alle Berge (auch die rot markierten Bereiche) gut hochgekommen, vielleicht hat sich ja schon die Fitness etwas verbessert.

    Bislang habe ich seit letzten Mittwoch 423km und 4700hm mit dem Rad zurückgelegt.

    Nach dem Manteltausch ging es ganz entspannt nach Eschwege. Hier in Eschwege war ich bereits 2010 mit meiner Frau auf dem Open Flair Festival. Die Stadt hatte ich in guter Erinnerung und freue mich jetzt hier zu sein.

    Werde gleich noch etwas die Stadt erkunden, vielleicht den ein oder anderen Geocache mitnehmen. Gestern in Heringen hatte ich noch 3 Geocaches auf einem Spaziergang loggen können.
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  • Day 9

    Etappe 8: Eschwege nach Heiligenstadt

    June 22, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 21 °C

    Distanz: 69,5km
    Höhenmeter: 785hm

    Gestern Abend war ich noch im Restaurant Abendessen und das Positive am Alleinreisen ist, dass es einfach ist, immer wieder mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen.
    Ich sprach mit einem netten Rentner Ehepaar aus Frankfurt, die sich einen Wohnwagen in Eschwege für ein paar Tage gemietet haben. Sie berichten von vielen Campingurlauben und tollen Campingplätzen aus meiner Heimatregion Lüneburger Heide. Somit war das ein kurzweiliger Abend, danke für das tolle Gespräch!

    Heute Morgen ging es vorbei an den vielen Fischteichen, die es bei Eschwege gibt. Mein Weg führte mich immer entlang der Werra. Viele andere Radreisende waren unterwegs, allerdings habe ich bislang noch niemand in meinem Alter getroffen. Das Durchschnittsalter ist zwischen 55 und 70.

    Nach 1/3 der Tour hatte ich einen kurzen Umweg eingeplant und die sogenannten Agentenschleuse (https://maps.app.goo.gl/q1P7k66CabBqAKQH6) zu besichtigen. Leider stellte es sich heraus, dass der Forstweg keine Verbindung zu dem nächst höher gelegenen hatte, die ich mit dem Rad und dem Gepäck zurücklegen konnte. Somit konnte ich mir dieses Rohr, über das die Stasi damals Agenten in den Westen geschleust hat, bedauerlicherweise nicht anschauen.

    Danach ging es weiter entlang der Werra bis zu einer Weggabelung, an der links der Werra Radweg und rechts der EuroVelo 13 sich teilte. Es hatte Spaß gemacht im Werratal Rad zu fahren, allerdings haben mich die Landschaften danach mehr begeistert, da dort die Wege meist unberührt und ruhiger zu fahren sind. Der Werratal Radweg kam mir schon wie eine Radschnellstraße vor.

    Anschließend gab es noch einige Höhenmeter zu absolvieren. Diese waren teilweise hart erkämpft, da in der vollen Sonne einfach der Schweiß lief.

    Nach Burgwalde stand eine riesige Bank, die zum 700-jährigen Jubiläum der Stadt errichtet wurde. Dort konnte ich im Schatten sitzen und es wehte ein laues Lüftchen. Dort habe ich dann einfach die Aussicht und den Moment genossen.

    Nach der Ankunft wurde wieder Wäsche gewaschen, geduscht und eingekauft. Jetzt höre ich das Donnern und will gleich noch was essen gehen.

    Während der Fahrt esse ich größtenteils 1-2 Bananen und 100-200gr Studentenfutter. Das versorgt mich gut und ich hatte bislang noch keinen Hungerast.
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  • Day 10

    Etappe 9: Heiligenstadt nach Bad Sachsa

    June 23, 2023 in Germany ⋅ 🌧 14 °C

    Distanz: 63,5km
    Höhenmeter: 1084

    Gestern Abend wollte ich eigentlich noch ins Restaurant gehen, dadurch dass dann die Gewitterfront immer näher kam, hatte ich mir nur kurz eine Pizza beim Imbiss um die Ecke geholt. Mit den ersten Regentropfen kam ich dann in der Unterkunft an. Aufgrund der allgegenwärtigen Unwetterwarnungen habe ich diese Woche in Pensionen übernachtet. Ich hatte einfach keine Lust auf Gewitter im Zelt.
    Nachdem gestern Abend bei Kassel und bei Blankenburg im Harz starke Unwetter gewütet haben, war ich unsicher, wie die heutige Etappe werden würde.

    Der Wetterbericht sprach mal von mehr, mal von weniger Regen und kurzfristig auch mal "zwei Regentropfen".
    Heute Morgen war ich unruhig und nervös, weil ich wusste, dass es auch ohne schlechtes Wetter die Etappe mit den meisten Höhenmetern werden würde.
    Nachdem ich mir dann das Frühstück "reingewürgt" hatte, ging es in kompletter Regenausrüstung auf die Strecke.
    Die Strecke war gut zu fahren, nur teilweise war der Weg von Bäumen versperrt. Es hat dann zu 80% viel geregnet (mit “zwei Regentropfen” ) und teilweise gab es kleinere Windstöße.
    Zwischen Fuhrbach und Brochthausen hatte gestern der Wind eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Viele Bäume waren beschädigt.
    Für mich war es heute nur krass nass. Wenn es kritisch geworden wäre, hätte ich mich klar zum Abbruch der Etappe entschieden. Mit kritisch meine ich Situationen, bei denen in nächster Umgebung Bäume umfallen.

    Trotzdem war es mental immer wieder eine Herausforderung weiterzufahren. Unterstellen war keine Option aufgrund des anhaltenden Dauerregens. Geschäfte oder Bäckereien gab es auch keine und irgendwann wurde es mir kalt. Von daher war meine Strategie einfach weitermachen.
    Mein Motto war: Jeder Tritt / Schritt bringt Dich zum Ziel.

    Dann sah ich endlich das Ostschild von Bad Sachsa und war happy und glücklich, diese Etappe gemeistert zu haben.
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  • Day 10

    Ausrüstung

    June 23, 2023 in Germany ⋅ 🌙 15 °C

    Was für eine Ausrüstung braucht man eigentlich für so eine Bikepacking Reise?

    Gerade als Anfänger kann man da schnell überfordert sein. So erging es mir auch und ich möchte mit diesem Beitrag zwei Menschen für ihren Support danken.

    CycloVosser (https://www.komoot.de/user/344829953076) hatte praktische Tipps bzgl. Taschen, Enduro Radfahrhose, Minidosen (Größe 5gr und 10gr) aus der Apotheke (für Deocreme) und Nadelflaschen (bspw für Alkohol um Teile zu reinigen).

    Bikepacking Freunde (https://bikepacking-freun.de/) bieten viele spannende Artikel und Videos zum Thema Bikepacking. Besonders geholfen hat mir dort das Video von Chris (https://youtu.be/zdyUgBGuUgA) in dem er vorstellt, was er alles bei der Grenzsteintrophy dabei hatte.
    Ein anderes richtig gut gemachtes Video ist das, in dem Chris erklärt, wie man ein Fahrrad auf tubeless umstellt.

    Vielen Dank CycloVosser und Chris!
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  • Day 11

    Etappe 10: Bad Sachsa nach Ilsenburg

    June 24, 2023 in Germany ⋅ ☀️ 23 °C

    Distanz: 62,4km
    Höhenmeter: 933m

    Heute Morgen kam ein Kollege aus Weimar (@radlex) mit seinem Fahrrad nach Bad Sachsa, um mich an diesem Wochenende auf den Touren zu begleiten.

    Ich kam zu spät am Bahnhof an, weil ich noch spontan ein Schlauch in das Hinterrad eingezogen habe. Es war einfach nicht, mit der Dichtmilch nicht dicht zu bekommen.

    Danach ging es durch Ellrich (nördlichste Stadt Thüringens) und dann grob Richtung Braunlage den Harz hinauf. Es war anstrengend, aber machbar. Oben angekommen gab es erst mal im Grenz-Imbiss eine kleine Stärkung.

    Danach ging es auf dem Bohlenweg zum Grenzmuseum Sorge (https://www.grenzmuseum-sorge.de/). Das ist ein Besuch wert und dokumentiert Deutsch Deutsche Geschichte!

    Zwischendurch sahen wir noch die Harzer Schmalspurbahn, mit der sind wir mit der Familie um Ostern auf den Brocken gefahren.

    Auf den Karten sieht es so aus, als wenn die ganze Tour durch Wald gehen würde. In der Realität verlief nur die Straße hinauf auf den Harz nach Hohegeiss im Wald, die anderen Bereiche waren einfach dieses Brachland wo keine Bäume mehr stehen und bislang keine nachgewachsen sind.

    Dann kam plötzlich die norddeutsche Ebene ins Blickfeld und das war einfach ein Gänsehautmoment.
    Die Abfahrt vom Harz hinunter nach Ilsenburg habe ich einfach nur genossen und bin einfach nur dankbar es bereits so weit geschafft zu haben!
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  • Day 12

    Etappe 11: Ilsenburg nach Wolfsburg

    June 25, 2023 in Germany ⋅ ⛅ 28 °C

    Distanz: 103km
    Höhenmeter: 426m

    Heute ging es, die zweite Etappe, mit meinem Kollegen auf die Strecke. Wir hatten uns eine Alternativroute geplant, die uns über Hötensleben nach Helmstedt führte. Von dort ging es dann wieder für ihn zurück nach Hause. Die Zeit zu zweit auf dem Track hat mega viel Spaß gemacht und wir hatten super Gespräche und eine tolle gemeinsame Zeit.
    Ich fuhr noch weiter nach Wolfsburg, um einen Familienbesuch zu machen.

    Der Weg führte uns zu Beginn lange an der Ilse entlang und dies war ein traumhafter Weg. Wir kamen gut voran, der Weg lag meist im Schatten und wir kamen immer wieder durch interessante Orte.

    Später allerdings wurden die Wege immer schlechter und irgendwann meinte ich nur, ich kann diese Schotterpisten nicht mehr sehen. Aber irgendwann wurden die Stoßgebete erhört und die Wege wurden besser zu befahren. Plötzlich sahen wir ungewöhnliche Tiere auf dem Weg. Zuerst dachten wir, dass es Katzen wären. Als wir näher kamen, erkannten wir, dass es sich um eine Waschbärenfamilie handelte.

    Hötensleben ist ein besonderes Denkmal der innerdeutschen Geschichte.
    Hier trafen wir einen Opa mit seinem Enkelkind und er erzählte wie er als Kind auf westdeutscher Seite in Schöningen aufwuchs. Er erzählte, wie er immer nah der Grenze stand und über die Grenzanlagen geschaut hat. Er meinte auch das ca. 1-2 mal im Jahr Schüsse zu hören waren, wo Fluchtversuche vereitelt wurden.

    Zum Abschluss „gönnten“ wir uns noch eine Passage auf dem Bohlenweg (https://de.wikipedia.org/wiki/Innerdeutsche_Grenze). Dieser ist zusammengesetzt aus vielen Lochplatten und es ist einfach kein Spaß auf dem Weg zu fahren. Dies mag vielleicht mit Mountainbikes mit 10cm breiten Reifen erträglich sein, aber definitiv nicht länger mit einem Gravelbike.

    Nachdem mein Kollege spontan noch sein Zug in Helmstedt bekommen hatte, ging es für mich auf Wassersuche. Meine Trinkflaschen waren leergetrunken und ohne ausreichend Wasservorräte waren bei dieser Hitze die restlichen 40km nicht möglich.
    Da es keine Getränkeautomaten oder Geschäfte am Bahnhof gab, hielt ich Ausschau nach Menschen, die mir vielleicht helfen könnten.
    Plötzlich kam ich an einem Haus vorbei, das mich ansprach. So klingelte ich kurzerhand und der nette Herr war sofort Feuer und Flamme und erzählte von allen seinen Radreisen wie bspw. seiner schönsten Tour von Prag nach Helmstedt.
    Am Ende füllte er mir nach dem netten Gespräch noch die Flaschen auf.

    Die Weiterfahrt nach Wolfsburg war unspektakulär. Ich hatte mir eine Route gewählt, die schön asphaltiert war, sodass ich gut vorankam.
    Nach meiner Ankunft konnte ich endlich meine ganze Wäsche mal wieder in einer Maschine waschen und ging dann noch lecker Pizza essen.
    Jetzt wird erstmal gechillt!
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