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- Jan 5, 2025
- ☀️ 36 °C
- Altitude: 131 m
- GhanaVolta RegionAfadzato SouthTafi Atome6°54’14” N 0°23’1” E
Tag 129, 231 Km/17363 Km
January 5 in Ghana ⋅ ☀️ 36 °C
Am Morgen geht es final raus aus Accra, es ist zu Glück Sonntag und alle Straßen sind frei. Die Straße nach Norden ist zum ersten Mal okay, nur wenige Schlaglöcher und größtenteils Asphaltiert. Plötzlich sitzen - direkt an der Straße - Paviane. Wilde Paviane in Zentralafrika zu sehen, ist nicht einfach, umso mehr überrascht bin ich, das kleine Grüppchen hier direkt neben der Straße zu entdecken. Es geht über mir bereits bekannte Straßen weiter nach Norden bis zum Tafi-Atome Affenreservat. Nach Registrierung am Parkeingang geht es zu Fuß weiter, vorher gibt es noch die Möglichkeit einen Sack Bananen im Dorf zu kaufen, die Bananen dürfen dann an die Affen verfüttert werden. Falls sich dann eines der Tiere endlich mal bis ran an die Banane traut, schlingt es meistens die halbe Banane direkt und ohne zu kauen in Einem runter, damit die anderen ja nichts mehr abbekommen. Und das, obwohl das Äffchen gerade mal doppelt so groß ist wie die hineingeschlungene Banane. Im Handgemenge mit den Affen und der Banane schafft es ein besonders Gieriger, mir mit seinen Krallen die Hand aufzukratzen. Ein Hoch auf die Tollwutimpfung.
An vielen Checkpoints vorbei geht es weiter, alle Checkpoints sind heute entspannt, niemand fragt nach Geld oder Papieren. "Where are you from, where do you go, what is your football team? Ok, you can go." Dann der letzte Checkpoint des Tages, schon kurz vorm Tagesziel. Es wird diesmal offen nach einem 'Neujahrsgeschenk' gefragt - man muss die Feiertage wohl so nehmen, wie sie kommen. 2 Minuten Small-Talk und ein angegebenes Feuerzeug später kommt ein zweiter Herr dazu. Dieser möchte jetzt, dass ich 30 Meter weiter rechts ranfahre und parke. Kein gutes Zeichen, er führt irgendwas im Schilde was seine Kollegen nicht sehen sollen. Um seinen Standpunkt zu verbessern, bringt er sein Gewehr gleich mit, welches vorher an den Stuhl im Schatten gelehnt stand. Zuerst die Papiere - alles ist korrekt. Dann soll ich ihm den Einfuhrschein vom Fahrzeug zeigen, aber den hält er mit dem Carnet de Passage schon in der Hand. 'Der andere' Schein soll es sein, aber den gibt es nicht. Dann plötzlich die Frage: "What can you give me?" Nichts, ganz einfach. Dann noch etwas deutlicher: "I want money". Deutlicher zurück: "Ich habe kein Geld. In 10 Kilometern ist die Grenze nach Togo, ich hab schon alles ausgegeben und hole erst in Togo wieder neues Geld." "You don't have money?" Schau mich mal an, sehe ich aus wie jemand der Geld hat? Dann kommt er auf einmal auf die Idee sehen zu wollen, was so alles im Auto ist (bestimmt um die Ladungssicherung zu checken, sicherlich nicht um zu sehen, was er davon gebrauchen könnte). Lächeln, freundlich bleiben, Ghettofaust zum Abschied und dann zum Stellplatz am Wli-Wasserfall direkt an der Grenze.
Am Abend erfahre ich, dass zur Einreise nach Togo das Visum seit dem 1.1. nun viermal und nicht nur zweimal wie bisher ausgedruckt werden muss. Zynisch könnte man sagen, dass das Papier vielleicht auch in den Schulen gebraucht werden könnte, aber so ist die Regel nunmal. Am Abend kopiere ich also mein Visum noch zweimal auf dem mitgebrachten Drucker meiner Reisebegleitung.
Ghana werde ich morgen nach fast 4 Wochen in Richtung Togo verlassen und auch wenn Sicherheit, touristische Infrastruktur und Versorgung sehr gut waren, hat mich Ghana nicht so richtig abgeholt. Die Polizei ist korrupt, die Straßenqualität die bislang schlechteste aller durchfahrenen Länder Westafrikas und auch wenn Ghana der vermeintlich beste Ort für Weihnachten und Silvester war, hat mich keiner der besichtigten Orte so richtig begeistert. Es wird also Zeit für neue und spannendere Regionen Afrikas.Read more