

Aug 26, 2021, 8:00am · ☀️ 22 °C Altitude: 541 m
MexicoNuevo LeónMonterreyPaseo Santa Lucía25°39’53” N 100°18’28” W
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Monterrey - Geheimtipp mit 4 Millionen?

OK, wie kann man Monterrey als Geheimtipp bezeichnen, wenn die Motropolregion über vier Millionen Einwohner hat? Und wie kamen wir darauf ausgerechnet nach Monterrey zu fliegen? Ganz einfach, jedes Mal wenn wir irgendwo einen Fernseher haben, besteht Christophs erste Handlung darin den Fernseher einzuschalten und sich auf Bandamax (dem mexikanischen Abklatsch von MTV) mexikanische Volksmusik reinzuziehen. Dem Lied "Monterrey" von Guaynaa haben wir es also zu verdanken, dass wir diese wirklich unglaubliche Megametropole im Norden Mexikos besuchten.
Monterrey gefällt uns von der ersten Sekunde an, so werden wir schon auf der Fahrt vom Flughafen von einem unbeschreiblich schönen Sonnenuntergang begrüßt. Unsere Unterkunft liegt mitten in der Altstadt und bei der Suche nach Restaurants werden wir schnell fündig. Gut gesättigt stolpern wir am ersten Abend auf dem Heimweg in das Restaurant "La Chunga", angelockt von Livemusik und einer Menge feiernder Menschen. Als die Besitzerin des Restaurants erfährt, dass wir Deutsche sind läuft sie ziemlich aufgeregt zu einem Tisch und ein paar Sekunden später werden wir ihrer Tochter Rebecca und deren ebenfalls deutschen Freund Tom vorgestellt. Im Restaurant befand sich quasie die ganze Familie, samt Tanten, Onkels, Cousinen und Cousins, mit uns mitten drin und so hatten wir einen super Start in Monterrey. Zugegeben aus unserem letzten Scheidebierchen wurden fünf und das Joggen am nächsten Morgen war eine ziemliche Qual, aber es hat sich definitiv gelohnt!
Auch am nächsten Tag wächst unsere Begeisterung für die Metropole. Die Altstadt mit ihren wunderschönen kleinen bunten Restaurants und Cafés ist einfach wunderschön und getoppt wird das ganze immer wieder vom traumhaften Bergpanorama. Durch die Stadt zieht sich der Macroplaza ein super schöner Park der über einen künstlich angelegten Flusslauf mit dem Parque Fundidora verbunden ist. Alles ist super modern, sauber und dabei total entspannt, was vermutlich aber daran liegt das hier die Covid Semaforo (=Ampel) rot ist und eigentlich dazu geraten wird zu Hause zu bleiben. Leider war deshalb auch der Parque Fundidora geschlossen, der ganz oben auf unserer Liste stand. Denn bei diesem Park handelt es sich um ein altes Industriegelände, was in ein Naherholungsgebiet verwandelt wurde, wobei beispielsweise ein alter Hochofen und andere Anlagen zur Stahlerzeugung erhalten blieben - Ein MUST-SEE für zwei Maschinenbauer wie uns!
Na ja am nächsten Tag sollten wir mehr Glück haben. Denn wir packten die Wanderstiefel aus und wagten den 1300Meter Aufstieg zum Cerro de la Silla. Mit dem Taxi fuhren wir also am Morgen zum Startpunkt der Wanderung und stießen etwa eine Minute nach dem wir das Taxi verlassen hatten auf eine freundliche Polizistin, neben der ein riesen Banner hing auf dem stand, dass die Wanderstrecke gesperrt sei - Waaaas? Hatten wir uns nicht grade ein teures Taxi genommen, um hier hin zu kommen? Anscheinend sah man uns unsere Enttäuschung und Trauer so sehr an, dass die gute Dame sich ein Herz fasste und uns nochmal darauf hinwies, dass es zwar verboten sei, wir aber dennoch einfach durchgehen könnten, sofern wir möchten. Unser Tag war gerettet! Begleitet von zahlreichen Echsen, Heuschrecken, Eichhörnchen und wunderschönen Riesenschmetterlingen schleppten wir uns also den Berg hoch, denn es ging drei Stunden am Stück steil bergauf! Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich jemals in meinem Leben so sehr geölt habe, wie auf dieser Tour 🥵... Aber wir wurden fürs Schwitzen nicht nur mit grandiosen Ausblicken auf die Stadt belohnt, sondern am Gipfel begrüßte uns auch noch ein unheimlich niedlicher Nasenbär - "Alleine du wärst die Anstrengung wert gewesen, Amigo" ❤️!
Unser persönliches Highlight war jedoch nicht der Gipfel, sondern vielmehr eine verlassene Seilbahnstation, die sich auf halber Strecke befand. Auf dem Dach der Station hatte man einen super Ausblick über die ganze Stadt, also verweilen wir hier auf dem Rückweg einen Moment und genossen diese unglaubliche Athmosphäre! Wir fühlten uns unglaublich frei und glücklich, denn genau das ist der Grund, wieso wir reisen. Wir reisen um Orte zu entdecken und Momente zu erleben, die wir uns vorher nicht hätten erträumen können... Cerro de la Silla war so ein Ort!
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Wie ergreifend. so eine andere Welt. Ich würde das nie sehen, wenn ihr mich nicht teilhaben lassen würdet. Danke. Alles Gute aus der Heimat❤
Ich freue mich immer über eure interessanten Reiseberichte. Einfach super. Auf noch viele schöne Berichte...