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  • Day 63

    2. Tag Santiago de Chile (Museum&Party)

    April 1, 2023 in Chile ⋅ ⛅ 29 °C

    Heute ließen wir den Morgen entspannt angehen und hatten für das Frühstück ein schönes Café im Stadtteil Providencia rausgesucht. Das ist schon ein etwas schickeres Viertel, was man direkt auch an den Gästen im Café sah. Es war auch gar nicht so einfach gewesen, überhaupt ein Café zu finden, in dem es Frühstück - ähnlich wie wir es kennen - gibt. Anschließend hatten wir noch etwas Zeit bis wir mit der Metro zum Bahnhof fahren mussten. 15 Uhr sollte von da aus unser Zug nach Buín gehen, wo wir ein nahe gelegenes Weingut besuchen wollten. Wir hatten für 16 Uhr eine Führung gebucht. Also liefen wir noch etwas umher und suchten für eine kurze Toilettenpause eine Eisdiele raus. Die Angestellten machten jedoch keine Anstalten uns zunächst zu bedienen und dann warteten wir auch eine halbe Ewigkeit bis jemand an der Kasse sich für uns verantwortlich fühlte. Wir mussten uns also am Ende doch etwas sputen, um die U-Bahn zu bekommen, die dann auch noch Verspätung hatte. Es war 14:55 Uhr als wir am Bahnhof ankamen, in der Schlange am Schalter anstanden und erfuhren, dass unsere Chipkarte nicht für die Fernzüge gilt, wir also eine neue bräuchten und der nächste Zug nach Buín 16 Uhr fährt, dabei war es erst 14:58 Uhr. Wir gaben also unseren Platz in der Schlange auf, um dann zu sehen, dass unser Zug doch noch da stand und wir ihn locker geschafft hätten... 🙄

    Naja wir änderten also kurzerhand unsere Pläne und besuchten das nicht weit vom Bahnhof entfernte Museo de la Memoria y los Derechos Humanos. Es ist dem Gedenken an die Opfer der Militärdiktatur unter Augusto Pinochet gewidmet. Mit Hilfe einer App konnten wir die Ausstellung auch auf Englisch anschauen, welche sehr gut aufbereitet, beeindruckend und zugleich bedrückend war. Die Sammlung enthält Fotos, Briefe von Gefangenen, Zeitungsartikel, Ton- und Filmaufnahmen mit Zeugnissen von Überlebenden und persönliche Erinnerungsstücke. Das Museum gibt einen Einblick in die Geschichte des Militärputsches am 11. September 1973, der Unterdrückung der Bevölkerung durch die Militärregierung, des resultierenden Widerstandes innerhalb des Landes sowie die internationale Solidaritätsbewegung bis hin zur Volksabstimmung 1988, die für Chile die Rückkehr zur Demokratie bedeutete. Wir schafften es leider nicht, uns die komplette Ausstellung anzuschauen, da das Museum bereits 18 Uhr schloss.

    Ich hatte in der Zwischenzeit versucht, für morgen eine Tour auf Englisch im Weingut zu organisieren. Leider waren nur noch Plätze bei der Tour auf Spanisch frei. Josi müsste also mal wieder meine Dolmetscherin spielen. 😉
    Wir schlenderten noch durch den gegenüberliegenden Park Quinta Normal bevor wir zum Abendessen in ein peruanisches Restaurant nicht weit von unserem Hostel entfernt fuhren. Als Aperitif gönnten wir uns einen Pisco Sour und probierten Oktopus als Vorspeise. Zum Hauptgang bestellten wir zwei verschiedene Fischgerichte und eine Flasche Weißwein. Nach dem ganzen Essen war ich so sehr gesättigt und müde, dass ich im Hostel erstmal einen längeren Power Nap machen musste, bevor wir uns für den heutigen Partyabend fertig machten.

    Über eine Freundin, die ich 2008 in Australien kennengelernt und die später ein paar Jahre in Santiago de Chile lebte, hatte ich den Kontakt eines ihrer Freunde bekommen, der als DJ die Partyszene der Stadt gut kannte. Wir hatten uns also mit ihm für 23:30 Uhr verabredet und trafen uns in einer Bar im nahegelegenen Bellavista. Bis 0:30 Uhr bekamen wir durch unsere Plätze auf der Gästeliste freien Eintritt in den Club. Also blieb vorher noch Zeit für ein Getränk. Alejandro brachte noch einen Freund mit und wir unterhielten uns in einem Mix aus Spanisch und Englisch. Zu unserem Vorteil wurde 0 Uhr auch noch die Zeit um 1 Stunde zurück gestellt. Am Ende mussten wir uns doch noch etwas sputen, um Punkt 0:30 Uhr im Club zu sein. Wir beide waren überrascht von dem guten Electro, der uns auf dem Mainfloor erwartete, sodass wir bis zum Ende 5 Uhr blieben. 😁
    Es würde eine kurze Nacht werden, denn 12 Uhr hatten wir die Tour auf dem Weingut gebucht, also mussten wir diesmal 11 Uhr den Zug vom Bahnhof aus erwischen und gegen 9:30 Uhr aufstehen.
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