Turkey
Antakya

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Travelers at this place
    • Day 15

      Antakya Part I - nach dem Erdbeben

      August 3 in Turkey ⋅ ☀️ 28 °C

      Es war sehr bedrückend das zu sehen. Es gibt Bereiche oder Häuser denen ist nichts passiert, wahrscheinlich auch aufgrund der Bauweise. Straßen mit Häusern einfach weg.

      Es gibt Häuser in denen ich in den leeren Geschäften massive Risse gesehen habe, in welchen dann aber oben die Menschen weiter in ihren Wohnungen leben. Andersherum genauso - total kaputte Häuser in denen niemand mehr wohnt, aber die Geschäfte unten laufen weiter.

      Ein paar Bilder mit Camps in denen man die Massen an Menschen untergebracht hat, davon gab es unzählige.

      Wir waren dankbar bei uns in Deutschland solche Bedenken erstmal weniger haben zu müssen 😢
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    • Day 79

      Tag 79: Ein langer Tag in Iskenderun

      August 20 in Turkey ⋅ ☀️ 33 °C

      Heute gefahren: 0km (nahezu)
      Bisher gefahren gesamt: 4.391km
      Heute Höhenmeter im Anstieg: 0hm
      Höhenmeter im Anstieg bisher: 41.086hm
      Platte Reifen: 4
      Pausentage gesamt: 21
      Fahrtage gesamt: 58

      Wir wachen gegen 6 Uhr im Bus auf und holpern über die Straßen eines riesigen Industriegebiets mit Seezugang vor Iskenderun. Was wir erkennen können: Stahlproduktion und -Verarbeitung, Metallverarbeitung, diverse Bauplatten, Raffinerien… alles mögliche, was dreckig ist und eine schöne Smogwolke erzeugt. Ah, wie ich gerade lese, endet hier eine riesige Ölpipeline aus dem Nordirak.
      Weil die Region vor 1938 zu Syrien gehörte, war der Hafen eigentlich der syrischen Stadt Aleppo zugehörig.
      Und wir sehen erste zerstörte Häuser… Die Stadt gehörte zu der Region, die letztes Jahr am 06.02.2023 stark zerstört wurde.

      Wir kommen am Busbahnhof an und uns erschlägt die Hitze und Luftfeuchtigkeit bereits um 6:30 Uhr. Puh mal sehen, wie wir es hier aushalten zu fahren. Erstmal durch das kleine Gewerbegebiet in die Stadt und wir suchen ein Café, um ein Hotel zu buchen und die Klimaanlage zu genießen. Auf dem Weg dahin beobachten wir, wie 3 Hunde einen Rollerfahrer angreifen und er stürzt. Fängt ja toll an.
      Wir finden ein Café und machen es uns für die nächsten 3h gemütlich, laufen zu unserem ausgesuchten Hotel und fragen direkt an der Rezeption nach dem Preis - günstiger als im Internet und das beste: wir können schon um 10 Uhr einchecken! Fahrräder können wir in den Keller stellen. Perfekt. Wir freuen uns und beziehen unser Zimmer. Kurz Wäsche auswaschen, Dusche genießen und ab für ein Schläfchen ins Bett.
      Vincent schlummert schon, ihm geht’s immer noch nicht besser (erkennt man daran, dass er keinen Appetit und Hunger hat).

      Nachmittags gehen wir noch in die Stadt.
      Wir streifen etwas durch die Läden und kaufen uns ein halbes Kilo leckeres Hummus und frisch gebackenes Brot dazu - lecker.
      Die Stadt ist lebendig, recht modern - das erkennen wir daran, dass sich Weiblein und Männlein vermischen und nicht nur Männer im Straßenbild zu sehen sind.
      Zudem sind recht wenige Frauen mit Kopftuch unterwegs und wenn doch, dann schick gekleidet. Allerdings leben in dieser Region auch mehr Alawiten (nicht zu verwechseln mit den Aleviten). Es handelt sich um eine religiöse Strömung, die nur in dieser Region und Syrien beheimatet ist (früher gehörte die Region zu Syrien). Und laut Aussage eines türkischen Schwabens (war seine eigene Definition) leben sie ihren Glauben „entspannter“ aus, deshalb gibt es auch viel weniger Moscheen und in der ganzen Region haben wir keinen Muezzin-Ruf gehört.
      https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/islam-lexi…

      Wir gehen früh ins Bett, um den Schlaf nachzuholen und am nächsten Tag weiter zu radeln.
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    • Day 80

      Tag 80: Südamerika

      August 21 in Turkey ⋅ ☀️ 31 °C

      Heute gefahren: 60km
      Bisher gefahren gesamt: 4.451km
      Heute Höhenmeter im Anstieg: 682hm
      Höhenmeter im Anstieg bisher: 41.768hm
      Platte Reifen: 4
      Pausentage gesamt: 21
      Fahrtage gesamt: 59

      Ach, so Hotelbetten sind schon bequem und dann noch ein so leckeres türkisches Frühstück im obersten Stockwerk mit Aussicht. Es gibt sehr viele verschiedene Mezze (Vorspeisen wie Oliven, bestimmt 20 verschiedene Aufstriche etc.)

      Gut gestärkt geht es auf die Räder und ab in die Schwüle. Nach 2min läuft uns das Wasser über die Haut - es ist wie Fahrradfahren in einer Sauna mit Aufguss.

      Erst geht es noch durch Iskenderun und hier sehen wir nun auch mehr das Ausmaß des Erdbebens. Viele, zerstörte, leerstehende Häuser und gleichzeitig Neubauten, die anscheinend noch nicht bezugsfertig sind.
      Weiter geht es in den Urlaubs- und Küstenort Arsuz und dann durch kleine Dörfchen über die Berge. An Steigung wird heute nicht gespart - mit teilweise mehr als 15% und das bei gefühlten 50 Grad. Einmal mussten wir absteigen, so steil war es.
      Die Leute in den Dörfern sind auch mehr als irritiert gewesen. Ich glaube hierhin hat sich noch keiner mit Rad verirrt.
      Nach den Dörfern beginnt Natur und eine sagenhaft schöne Strecke mit neuestem Asphalt (2022 neu gemacht), herrliche Ausblicke und alle 15min ein Auto. Besser kann es kaum sein. Die Landschaft sieht ein bisschen aus wie in Südamerika - wolkenverhangene, bewachsene Berge, rote Erde und Schwüle inklusive. Die Straße zieht sich über 15km, die wir sehr genießen.
      Wir benötigen noch Wasser und machen im einzigen Dorf Kale Stopp, finden einen Brunnen mit Trinkwasser und kaufen ein paar Tomaten. Auch hier hat das Erdbeben gewütet, einige Menschen leben in Containern und Zelten - mehr als 1,5 Jahre nach dem Beben.

      Dann geht es auf die Küstenstraße mit FAHRRADWEG (sogar mit Absperrungen getrennt, dass ihn die Autofahrer nicht mit nutzen).
      Ich weiß nicht, wer diesen benutzt, denn zum einen fährt auch auf dieser Straße niemand und schon gar kein Fahrrad, zum anderen liegen viele Scherben herum, von aus dem Autofenster geworfenen Flaschen.

      Wir finden einen herrlich, ruhigen Zeltplatz mit Meerblick und genießen noch den Sonnenuntergang.
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    • Day 81

      Tag 81: Erdbeben & Zerstörung

      August 22 in Turkey ⋅ ☀️ 30 °C

      Heute gefahren: 52km
      Bisher gefahren gesamt: 4.503km
      Heute Höhenmeter im Anstieg: 644hm
      Höhenmeter im Anstieg bisher: 42.412
      Platte Reifen: 4
      Pausentage gesamt: 21
      Fahrtage gesamt: 60

      Es war nachts weiterhin so warm und schwül, dass wir sogar ohne Inlet geschlafen haben und der Tag beginnt mit Gegenwind. Den haben wir ja gar nicht vermisst.
      Der Küstenweg ist schön aber mit dem Wind auch anstrengend. Den Radweg lassen wir rechts liegen, es kostet zuviel Energie die Scherben von den Steinen zu unterscheiden und auszuweichen.
      Links der Straße sind nur Stein- und Berghänge und dementsprechend liegen viele Steine auf der Straße, teilweise scheinen ganze Felsbrocken herabgestürzt zu sein - zumindest sehen die Krater in der Straße so aus.
      Links zwischen den Felsen tauchen plötzlich riesige Schuttflächen auf - Überbleibsel von eingestürzten Häusern. Menschen laufen mit Säcken umher und sammeln verwertbares ein.
      Auch kommen uns sehr viele LKWs mit noch mehr Schutt entgegen.

      Mit Gegenwind gehts es bis nach Samandåg, einen Küstenort, wo wir das letzte Mal baden und uns vom Mittelmeer verabschieden.
      Und die ersten Containerdörfer beginnen. Hunderte von Containern nebeneinander - ein Container für eine Familie mit Kindern mit bis zu 6 Personen auf 14qm! Geteilte Waschmöglichkeiten und das seit 1,5 Jahren!

      Es geht Richtung Antakya ins Landesinnere und es wird noch viel schlimmer: Es geht gut bergauf und bergab mit recht viel Verkehr. Vor allem vielen LKWs mit Beton, Kies oder anderen Baumaterialien.
      Mehr und mehr zeigt sich auch warum:
      Zweispurige Fahrstreifen sind abgestürzt und wir fahren einspurig auf der Gegenfahrbahn.
      Zunehmend auch Schuttflächen und eingestürzte, beschädigte und unbewohnte Häuser. Und hohe, neue und unbewohnte Neubauten. Ganze Stadtviertel, die hier gebaut werden.
      Kurz vor Antakya machen wir bei einem Döner-Imbiss Pause. Hier scheint alles normal, als wir dann bergab nach Antakya fahren, ist gar nichts mehr normal. Es staubt überall und sieht aus wie im Kriegsgebiet und definitiv nicht so als wäre das Erdbeben 1,5 Jahre her sondern eher letzte Woche gewesen.
      Wir haben uns in eines der wenig verfügbaren Hotels eingebucht. Der Weg dahin eine Herausforderung, denn nur große Straßen sind befahrbar, kleinere Straßen gibt es nicht mehr und sind weiterhin voll mit Schutt belagert. Wir sind sehr bedrückt und können uns kaum vorstellen, wie man hier leben kann.
      Für die Menschen scheint es normal zu sein, über Schuttberge, Absperrungen und sich an Stützvorrichtungen, die Häuser stützen, vorbeizudrängen. Das Leben geht weiter. Was sollen sie auch tun?!
      Ca. 13 Mio. Menschen sind vom Erdbeben betroffen gewesen, mehr als 60.000 sind gestorben. Hunderttausende sind weggezogen oder leben in Containerunterkünften (Schätzungen zufolge 500.000). Allein die Region Hatay mit der Hauptstadt Antakya hatte 2,2 Mio. Einwohner. Aktuell leben vermutlich nur noch rund 800.000 Menschen in der Region.
      Abends werden wir zufällig auf der Straße angesprochen, ein Mann, der als Deutschlehrer gearbeitet hat, lädt uns zu sich ein.
      Wir finden uns auf einer Dachterrasse gegenüber unseres Hotels wieder. Uns wird Tee und frisch gebackener Guglhupf serviert - ein Stückchen Heimat! (Wir freuen uns schon wieder auf deutschen Kuchen - Käsekuchen von Mama und Streuselkuchen von Oma! 😘)
      Sie erzählen, dass ihre Wohnung zwar nicht ganz zerstört aber noch nicht bewohnbar ist. Sie renovieren noch immer, bis dahin leben sie bei der Schwiegermutter im Haus.
      Es klopft und weitere Familie kommt hinzu , auch ein junger Mann, der in den Niederlanden arbeitet und auf Familienbesuch ist. Er sagt, alle 6-8 Monate komme er, uns seit den letzten 8 Monaten hat sich nichts verändert. Die Situation ist schwierig aber die älteren sind hier verwurzelt und wollen nicht weg. Sein Ziel ist 5 Jahre in den Niederlanden zu leben, um dann einen niederländischen Pass zu bekommen. Eine Perspektive sieht er für sich in der Türkei nicht.
      Einen guten Blick auf die Lage bietet auch die Doku: https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZDovL2Rhc…

      Besonders in der Region Hatay gibt es keine Industrie - die Menschen schlagen sich mit kleinen Jobs durch oder leben von der Hand in den Mund. Der pensionierte Deutschlehrer zum Beispiel schreibt nebenher Strafzettel.
      Trotzdem haben wir das Gefühl, dass wir hier bei einer Familie zu Gast sind, denen es besser geht. Sie müssen zumindest nicht nach verwertbaren in den Trümmern suchen.

      Wir sind bedrückt durch die Situation und gleichzeitig bewundern wir, wie die Menschen das Leben meistern und weitermachen. Das typisch deutsche „sich beschweren“ liegt den Leuten hier nicht.

      Auf dem Weg zum Supermarkt - dem einzigen weit und breit (Google stimmt vorne und hinten nicht mehr) treffen wir zwei Deutsche, die 8 Wochen durch die Türkei reisen - spannend! An so einem Ort hätte ich definitiv keine anderen Touristen erwartet.

      Wir wagen uns etwas die Hauptstraße entlang und landen im Basar - auch hier alles wieder intakt, wenn auch provisorisch und ein scheinbar normales Leben - bis man den Basar durch eine der kleinen Straßen verlässt.
      Wir probieren noch die lokale Spezialität: Künefe. Eine Portion normal und einmal mit Pistazie und Eis (Dondurma). Es wird frisch gemacht und warm serviert. Es ist sehr lecker aber wir haben danach auch einen kleinen Zuckerschock - das Abendessen brauchen wir nicht mehr.
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    • Desert at night: Künefe

      July 28, 2022 in Turkey ⋅ 🌙 26 °C

      Maybe it's stupid to est after this very hot day something warm, but I had to. Hatay/Antakya is eell known for this sweet and cheesy desert KÜNEFE. You have a lot of choice where you want to eat it.

      After this delicious desert I walked through the entertainment street with a lot of bars, clubs and shops.

      Then I found my favourite shop - a honey shop. I would even say, that the honey was better than Künefe 😉

      Tomorrow I will have a tourist tour through the city.

      After this walk I fell in bed like a stone.
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    You might also know this place by the following names:

    Antakya, أنطاكية, Антакия, Antiohija, Antioquia, Antiochie, Antiokia, Αντιόχεια, Antioquía, Antioche, אנטיוכיה, Antiochia, Antiochia di Siria, アンティオケイア, Antiochië, Антиохия, Антиохија, Antiochia vid Orontes, 安条克

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