Skandinavien

July 2019
Uns zieht es diesen Sommer in den Norden. Mit einem Abstecher ins Smaland fahren wir die schwedische Westküste hinauf bis nach Norwegen. Nördlichster Punkt soll die Hardangervidda sein. Zurück geht es durch Fjordnorwegen und dann nach Dänemark. Read more
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  • Day 10

    Hardangervidda

    July 13, 2019 in Norway ⋅ ☀️ 19 °C

    Obwohl wir ausschlafen, kommen wir zeitig los und machen uns von Sæbø aus auf den Weg nach Hjølmo. Von dort wollen wir eine Rundwanderung in die Hardangervidda machen. Allein schon die Anfahrt ist toll und führt in engen Serpentinen hinauf. Auch an diesem Morgen lacht die Sonne vom wolkenlosen Himmel und wir laufen munter los zur Vivelid Fjellstuva. Der Pfad ist herrlich abwechslungsreich, führt über Passagen durch duftige Birkenwälder, kleine Moore, an Bächen entlang über Stock und Stein. Es ist herrlich warm, überall blüht es zauberhaft, vom abendlichen Gewitter ist der Boden leicht aufgeweicht und wir müssen über Pfützen und Rinnsale hüpfen. Selma wandert wieder fleißig vorne weg. Wir haben einen tollen Ausblick bis zum Eidfjord. Nach 2 1/2 Stunden kommen wir über einen breiten Flusslauf zur Berghütte und pausieren dort ausgiebigst mit Picknick. Der Anblick ist mal wieder wildromantisch typisch norwegisch. Es gibt Kaffee auf der Hütte und das schönste WC-Haus der Welt. Adele ist davon jedenfalls ganz angetan, weil alles aus Holz gebaut und so gemütlich ist. Die Kinder halten ihre Füße in den kalten Fluss, der direkt unterhalb der Hütte entlang fließt und wir brechen erst auf, als alle komplett ausgeruht sind. Es geht über den Wasserfall auf die andere Seite des Flusses und von dort zurück. Wir hätten die Strecke auch noch ausweiten können, entscheiden uns aber aufgrund der Temperaturen und dem Streckenverlauf, der noch eine fette Steigung enthalten hätte, für den direkten Rückweg. Der ist auch nochmal so schön, aber auch schweißtreibend für die Mädels. Dafür macht es Ihnen aber total Spaß sich an den Bächen das eiskalte Wasser ins Gesicht zu spritzen. Sehr zufrieden und stolz kommen wir mit dreckbespritzten Waden und dreckigen Wanderschuhen am späten Nachmittag in Hjølmo wieder an. Wir waren insgesamt 6 Stunden auf ca. 9km unterwegs.Read more

  • Day 11

    Sørfjord

    July 14, 2019 in Norway ⋅ ⛅ 20 °C

    Nach 2 Wandertagen lassen wir es heute wieder gemütlicher angehen, die Mädels rühren zusammen den Pfannkuchenteig fürs Langschläferfrühstück an und dann planen wir in aller Ruhe die nächste Etappe! Zufälligerweise treffen wir dann meine Kollegin Henrike, die eine ähnliche Tour in entgegengesetzter Richtung macht auf dem Campingplatz, als wir gerade auschecken. Beim 3. Kaffee des Tages tauschen wir ganz viele Reisetipps aus und wir beschließen zum Sørfjord, dem sonnenverwöhntesten Seitenarm des Hardangerfjordes weiterzufahren. Mittags geht es also los, entlang der E 13 mit herrlichem Panorama auf den Hardangerfjord und die große Hardangerbrücke. Es folgt ein Wohnmobil-Quetsche-dich-Spielchen, denn die Straße ist super schmal. In Kinsarvik halten wir für einen Spaziergang zu zwei Wasserfällen, dann geht’s weiter. Durch die milde Wetterlage ist der Sørfjord das größte Obstanbaugebiet Norwegens und wir leisten uns Kirschen vom Straßenstand für schlappe 60 Kronen. Sie schmecken allerdings wirklich köstlich. Die Kerne spucken wir direkt ins Wasser. Zwischen den steil abfallenden Obstbaumplantagen stehen entzückendhübsche Häuschen, die Straße führt direkt am blitzblauen Fjord entlang und auf der anderen Seite leuchtet uns der Folgefonnagletscher entgegen! Wir fahren noch bis nach Odda und biegen dann ab Richtung Buer/Buarbreen, unserem nächsten Ziel. Eine kleine Straße windet sich den Berg hinauf bis zu einem Parkplatz an einem herrlich rotweißem Bauernhaus. Hier stehen schon einige Camper und wir stellen uns in die Abendsonne dazu. Da haben wir wirklich einen superschönen Platz für die Nacht, bei Schweinchen, Hühnern und der fantastischen Gletscherzunge direkt vor uns.Read more

  • Day 12

    Buarbreen

    July 15, 2019 in Norway ⋅ ⛅ 12 °C

    Direkt am Wanderweg aufzuwachen ist eine großartige Sache und sobald wir in der Morgensonne Grütze in uns reingeschaufelt haben, schnüren wir die Wanderschuhe und gehen los. Wir müssen viel klettern, zum Teil geht’s nur bergauf an dicken Tauen, immer höher, über viele Wasserläufe vom Gletscher immer weiter. Es ist eine schweißtreibende Angelegenheit und als Adele gerade zu kapitulieren droht, haben wir es geschafft. Ein kühler Wind weht uns als erster Vorbote plötzlich entgegen und dann erreichen wir den Gletscher. Selma findet den einzigen windgeschützten und somit perfekten Picknickplatz und wir ziehen uns schnell Jacken und Mützen über. Gunthers Energien reichen noch für einen allerletzten Anstieg, aber wir sind schon so sehr zufrieden und genießen die wundervolle Aussicht. Später geht der Abstieg ordentlich auf die Knie, das Klettern und Abseilen macht uns aber trotzdem so viel Spaß. Nach der Wanderung ruhen wir uns genüsslich aus. Die Krönung dazu: am rotweißen Haus stehen frisch gebackene Skillingsbullar auf einem entzückenden kleinen Kaffeetisch bereit, das Geld legt man in eine hübsche Blechdose, wir nehmen 3, weil sie so riesig sind und sie schmecken köööööstlich. Hier ist es wirklich herrlich und deswegen bleiben wir selbstverständlich noch eine zweite Nacht hier.Read more

  • Day 13

    Odda/Latefossen

    July 16, 2019 in Norway ⋅ ☀️ 15 °C

    Nach 2 Nächten verlassen wir den Platz am Buarbreen und fahren zunächst wieder zurück nach Odda um einzukaufen und uns kurz im Städtchen umzusehen. Hier dreht sich aber alles nur um die Wanderung zur spektakulären Trolltunga, die für uns zu diesem Zeitpunkt sowieso nicht in Frage kommt (mit 8 Stunden eine Strecke zu weit, zu schwierig und vor allem zu hochfrequentiert). Dafür erstehen wir aber ein Trollbuch - unser erstes Reisesouvenir. Wir fahren lieber weiter in Richtung Røldal, haben dabei nochmal einen herrlichen Blick auf den Gletscher und stoppen dann kurz beim Latefossen, der direkt unter der Straße hindurchrauscht, weil direkt eine der spärlichen Parklücken frei wird.Read more

  • Day 13

    Røldal

    July 16, 2019 in Norway ⋅ ⛅ 19 °C

    Wir entdecken mittags einen Stellplatz direkt am Ufer des Sees bei Røldal und bleiben einfach da! Vor uns liegen 2 kleine Inseln im See, als wäre es mal wieder ein Postkartenmotiv. Die Mädels gehen mutig ins Wasser und wir verdöseln den ganzen Nachmittag in der warmen Sonne. Selbst die Hängematte kommt endlich mal zwischen zwei kleinen Birken zum Einsatz und am Abend gibt’s tatsächlich die erste Gelegenheit ein Feuer zu machen. In Norwegen ging das bisher nicht so einfach. Der Schokopudding zum Nachtisch wird also am Feuer gelöffelt - direkt aus dem Topf. Kaum sind die Mädchen schlafen gegangen, frischt der Wind doch auf und wir müssen uns auch ins Auto verkriechen. Die Nacht ist irgendwie verkorkst - Gunther und ich schlafen eher bescheiden. Der nächste Morgen ist still und schön, die Kinder schlafen lange und wir haben Zeit, Panorama und herrliche Ruhe für den ersten Kaffee.Read more

  • Day 14

    Ryfylke

    July 17, 2019 in Norway ⋅ ⛅ 18 °C

    Die Ryfylke ist sozusagen Norwegens Scenic Landschaftsroute und verläuft entlang der E13 von Røldal bis zur südwestlichen Küste. Zuerst halten wir beim Kolbeinstveit. Zwar hat die schöne Museumsfarm von 1850 noch nicht geöffnet, aber wir streifen einfach so übers Gelände und streicheln ausgiebig zwei braune zutrauliche Kälbchen, die ihre weichen Nasen neugierig durch den Zaun schieben. Mittags sind wir schon in Sande, spazieren bzw. rutschen durch die kleinen Straßen mit den weißen Häusern und essen am Hafen Eis und Skillingsbullar. Eigentlich wollten wir nur einen Blick in das schöne Ryfylkemuseet werfen, aber im Dachgeschoss ist eine interaktive Ausstellung zum Kinderbuch „Der Eisbär“ von Rasmus Løland die uns wärmstens empfohlen wird. Deswegen verbringen wir eine herrliche Stunde drinnen,obwohl die Sonne scheint. Rund um die Geschichte gibt es Malecken, eine Trollburg, natürlich den Eisbären, in dem man sitzen kann sowie eine große Verkleidungsecke und die Mädels schlüpfen in alle Rollen des Märchens. An einem Regentag hätten wir hier noch viel mehr Zeit verbracht, jetzt wollen wir lieber raus und uns irgendwo an der Strecke ein schönes Plätzchen suchen. Es geht weiter vorbei an traumhaften Fjorden und entlang schmaler Sunde. Mit der Fähre setzen wir von Nesvik über nach Sande, die Route ist nach wie vor wunderschön. Wir fahren sie aus Versehen die E13 dann fast in Gänze an diesem Tag, da wir, so widersprüchlich es auch klingt, auf der schönen Strecke keinen schönen Stellplatz finden. Der Nachmittag schreitet voran, bis wir bei Jørpeland endlich einen Platz für die Nacht entdecken.Read more

  • Day 14

    Jørpeland

    July 17, 2019 in Norway ⋅ ⛅ 15 °C

    Am Ende unserer ungewollten Tagestour auf der Ryfylke finden wir an einem Badeplatz unser Quartier für die Nacht. Eine kleine Halbinsel lagert direkt davor, auf der es nur ein paar Strandschuppen und einen Trampelpfad gibt. Am Wasser sammeln die Mädchen zahllose Muscheln. Zum Essen hauen wir uns auf die Wiese und haben ein ordentliches Picknick. Adele schließt sich einer österreichischen Familie an und guckt den ganzen Abend beim Angeln zu, während Selma und ich draußen liegen und lesen. Der Wind wird kälter und so holen wir uns noch die Schlafsäcke raus.
    Morgens trübt sich dann der Himmel, als wir nach dem Frühstück nochmal zum Strand laufen. Wir stellen erstaunt fest, dass wir nicht allein sind. Auf einem glatten Felsen liegt tatsächlich ein dicker Seehund. Ausnahmsweise hat keiner von uns eine Kamera mitgenommen und so können wir den hinreißenden Kerl nicht fotografieren. Dafür malt Adeles in ihr Ferienbuch später ein umso tolleres Bild. Der Seehund bleibt entspannt liegen, bis Adele es nach einer Weile doch nicht aushalten kann und sich versucht anzuschleichen. Da robbt er schnell zum Wasser und taucht mit einem Platsch ab.
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  • Day 15

    Lysefjord/Haugen

    July 18, 2019 in Norway ⋅ ⛅ 18 °C

    Völlig ungewöhnliches Licht an diesem Tag! Zum ersten Mal ist es bewölkt und sogar Regen für den Nachmittag angesagt. Da wir keine Lust auf einen weiteren Fahrtag haben und wir gerne noch am Lysefjord wandern wollen (für Gunther gleichbedeutend mit biken) checken wir für 2 Nächte im Preikestolen-Campingplatz ein. Außerdem brauchen wir alle nach 5 Tagen wildcampen mal wieder eine anständige warme Dusche. Wir starten aber erstmal zu einem ausgedehnten Spaziergang und gelangen plötzlich in den tiefsten Blaubeerwald. Praktischerweise sind wir keine 10 Minuten vom Campingplatz entfernt. Das Programm nach der ausgiebigen Dusche ist somit ja klar. Als Gunther mit dem Fahrrad unterwegs ist (noch immer ungeduscht), gehen die Trollmädchen und ich zum Pflücken. Endlich kommt der Blaubeerkamm unserer Nachbarin zum Einsatz, aber Selma und Adele pflücken eigentlich viel flinker und geschickter. Im Nu haben wir locker ein Pfund Blaubeeren gesammelt. Es tröpfelt hin und wieder, aber der richtige Regen lässt zum Glück doch noch auf sich warten.Read more

  • Day 16

    Lysefjord/Preikestolen

    July 19, 2019 in Norway ⋅ ⛅ 16 °C

    Frühstück in der Morgensonne, Besuch von frechen Buchfinken und ein Tag am Preikestolen vor uns, herrlich! Wir sind mal richtig clever und fahren zur Preikestolenhytta, dem Knotenpunkt aller Wanderungen rundherum, mit dem Bus. Dort wimmelt es von Touristen und Flipflop-Wanderern aus aller Welt, die alle zum berühmten Felsen gelangen wollen. Wir wurden schon vorgewarnt und werden diesen Hotspot also nicht ansteuern (aus Gründen!). Stattdessen genießen wir nur das Panorama jenseits des riesigen Parkplatzes und machen uns dann auf die Suche nach dem Ringatroll und damit an diesem Tag alles richtig! Die Wanderung ist extra für Kinder ausgelegt, trotzdem anspruchsvoll und sie führt uns nach einem kurzen Aufstieg zu einem kleinen verwunschenen See, dem Ringavatnet, mit einem herrlichen Ausblick auf die Küste. Und plötzlich steht der Troll vor uns, natürlich hölzern, er konnte sich ja nicht mehr rechtzeitig vor uns verstecken. Hier müssen wir einfach schon unsere Pause machen. Nur 800m Luftlinie trennen uns von dem Preikestolen-Hype und es ist absolut nichts davon zu spüren. Wir haben den Trollsee ganz für uns - stop, zusammen mit einer einsamen Ente. Wir sonnen uns auf einem Felsen direkt am Wasser, die Mädels lassen ein Borkenschiff schwimmen und anschließend trauen sie sich sogar selbst ins Wasser! Jede schafft 8 Schwimmzüge und quietscht dazu! Die Motivation bei allen ist so hoch, dass wir uns entscheiden komplett zurück zu wandern. Belohnt werden wir mit Unmengen von Blaubeeren direkt von der Hand in den Mund, einem tollen Trail, der uns noch an einem weiteren märchenhaften See mit weißen und gelben Seerosen vorbei und dann irgendwann ins Tal hinab führt, wo es dann nochmal etwas sumpfiger wird. Tapfer müssen die Kinder heute trotzdem mehr als sonst sein: Selma verliert einmal das Gleichgewicht beim Klettern und fällt - zum Glück nicht tief- rücklings auf einen Felsen. Fast am Ende rutscht Adele noch von einem Baumstamm ab. Schürfwunden sind immer fies und zurück am Campingplatz gönnen wir uns dann das fetteste Daim-Eis, was sich finden lässt.Read more

  • Day 17

    Setesdalheiane

    July 20, 2019 in Norway ⋅ 🌧 8 °C

    Jetzt ist er da, der erste Regentag, und zwar richtig! Deswegen fahren wir weiter über die Frafjordheiane und das Hochplateau bis ins Setesdal, also zurück ins Landesinnere. Diesmal verändert sich die Landschaft in der Höhe wieder zur rauhen, kargen und weiten Schroffheit aus Heide, Felsen, Wasserfällen, kleine Seen und unzähligen Schafe, die bei strömendem Regen und 11 Grad auf der Straße dösen. Die Mädels hocken mucksmäuschenstill hinten und ziehen sich eine Folge Pumuckel nach der anderen rein. Nur die Schafe können für einen Augenblick die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Ansonsten gucken die Damen erst wieder richtig aus dem Fenster, als wir südlich des Byglandsfjorden an auf einen Campingplatz unter hohen Kiefern rollen. Durch den Regenschleier machen wir den Breidflå und die kleine Insel Kjeøya vor uns aus. Hoffentlich hört der Regen morgen schon wieder auf, denn hier gibt’s einen schönen Sandstrand und Kanus zum Paddeln. Perfektes Programm also für die nächsten Tage. Um einen Lagerkoller zu vermeiden, sind wir clever und tragen unser Essen in das kleine Kochhaus, brutzeln uns dort was und spielen Karten. Vorm Schlafengehen fällt uns dann auf, dass Adeles rosa Strickjacke fehlt. Sie hat sie auf dem Preikestolen-Campingplatz an der Wippe vergessen. Das macht vor allem Adele und mich echt traurig. Passt zum heftigen Regen, der auch die ganze Nacht aufs Dach trommelt.Read more