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  • Day 103

    Im Paradies der Johannisbeeren

    July 25, 2023 in Estonia ⋅ 🌧 16 °C

    Schnell aufgestanden, da wir um 8:15 Uhr die Fähre auf die Insel Sareemaa genommen haben. An Bord gab es eine Flat White und Rosinenbrot mit Nussaufstrich (maximal ungesund, aber lecker)

    Angekommen, kurz Flaschen aufgefüllt und losgeradelt, da fingen auch schon die Wolken an ihre Blasenschwäche zu zeigen.... Kurz noch eingekauft und dann die volle Montur angezogen. Es war immerhin super warm, sodass wir keine Regenhosen anziehen mussten.

    Nach 30km Stopp bei der Panga Klippe am nördlichen Zipfel. Joa, war für Norwegenkenner so lala, aber immerhin die besagten Klippen der Insel. Das Gestein vor Ort ist so wunderschön, dass wir nicht widerstehen konnten und einen Mörser aus Stein kaufen mussten🤪. Wir richten unsere Wohnung schonmal von Unterwegs ein. Ach ja, an der Klippe gab es auch eine der vielen riesigen Schaukeln in Estland :)

    Joa und dann kam der Monsunregen. Starkregen ist eine Untertreibung ! Es hat so sehr geschüttet (knapp 2h lang), dass man beim Treten mit den Fußspitzen ins Wasser ditschte. Das Vorderrad machte eine Fuhrrille und sowohl Riemen als auch Kette wurden dauerhaft gespült. Sogar die Sichtweite lag unter 100m! Naja, kurz gesagt war das ganz schön heftrig und wir suchten verzweifelt einen Unterstand. Den ganzen Vormittag hatten wir wunderschöne Bushütten gesehen, nur wenn man sie braucht, findet man sie nicht.... Irgendwann kam dann doch eine, wir flüchteten uns hinein und mussten erstmal traurig feststellen, dass wir unmöglich unsere Taschen draußen öffnen können um endlich mal was zu essen. Aber wir sind ja nicht dumm... und haben einfach unsere Räder auch noch in das Bushäuschen geholt.

    Nach 2h hat es um 16 Uhr aufgehört und wir konnten im warmen Nebeldunst weiter nach Arensburg radeln:) Die Stadt hat eine super schöne Burg und eine schnuckliche Altstadt. Besonders die Kunstgalerien mir riesigen Acrylleinwänden bleibt in positiver Erinnerung. Aaaaa, ich vermisse meine Pinsel und Farben zum Malen :/

    Jetzt sind wir auf einem sehr liebevollen Campingplatz in unmittelbarer Stadtnähe. Die Besitzer lassen Turis einfach in ihrem Garten zelten, der einem Paradies gleicht. Äpfelbäume reicht bestückt, volle Gewächshäuser und so gigantisch bestückte Johannisbeersträucher, wie wir sie noch nie in unserem Leben gesehen haben. Ich habe gefragt, ob ich eine große Schüssel bekomme und für die Besitzer ein paar Beeren ernten kann (es gibt wenige noch meditativere Aufgaben als Beeren pflücken für mich!) und habe mind. 6kg gesammelt. Nach 1h wurde es langsam dunkel und ich musste aufhören. Der riesige 8-10L Topf war fast voll, ziemlich schwer und die Omi hat gestrahlt, als ich ihn ihr in die Hand gedrückt habe. Tatsächlich war die Menge nicht mal ein Achtel des Gartens, da hängt noch sooooooooooooooooo viel mehr! Einfach irre!

    Ach ja, und als wir den Mörser gekauft haben meinte ich: "Lass mal, wenn wir Hannoveraner sehen, fragen, ob wir denen noch Geraffel von uns mitgeben können." Prompt steht hier auf dem Campingplatz ein H-Wohnmobil und so sind jetzt unsere Schuhe, die getöpferte Tasse, der Mörser und die Gamaschen mit Uschi und Dieter aus Langenhagen auf der Weiterreise🤣. Man muss die Gelegenheiten schließlich nutzen, wenn sie einem vor die Füße fallen.

    Mit Rührei und Doaengin schließen wir den Abend ab.
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