Satellite
Show on map
  • Day 14

    Regen, Sandsturm, trallala

    August 26, 2023 in Uzbekistan ⋅ ☁️ 22 °C

    Regen? Regen! Tatsächlich, es regnet in diesen dürren Breiten. Heute früh in Xiva die große Überraschung. Für Urlauber nur bedingt prickelnd, für die Natur ein Segen.

    Nach einem fürstlichen Terassen-Frühstück mit Blick auf die Stadtmauer starten wir gen Buchara. Nach ein paar Kilometern Ruckelpiste überrascht uns eine Beton-Autobahn im Bestzustand - davon können sich die Turkmenen viele Scheiben abschneiden. Schnurgerade geht es über hunderte Kilometer durch monotone Sandwüste.
    Recht häufig warten am Straßenrand Raststätten auf ermattete Reisende - von außen oft unscheinbar, innen aber durchaus einladend mit ihren bettartigen Tischliegen. Zu unserer Überraschung wird in einem dieser Gasthäuser frittierter Fisch kredenzt - frisch aus dem hauseigenen Bassin gefangen.

    Vor zuviel Druck auf dem rechten Fuß des Fahrers bewahren sollen regelmäßig am Straßenrand positionierte Polizeiauto-Attrappen.
    Für etwas Abwechslung sorgt ein real existierender Straßenpolizist, der unsere Karawane anhält, aber dank Sprachbarriere und mangels Netzzugang für die Translator-App sein Anliegen nicht vermitteln kann. Wir möchten ein paar Minuten warten, verklickert er uns. Was für ein Zufall, dass direkt neben seinem Kontrollposten ein Kiosk steht! Kaum haben wir dort Kaffee getrunken, ist die Sache für den freundlichen Cop, der uns per Handschlag verabschiedet, erledigt...

    Aus dem Regen wird allmählich Wind, aus dem Wind ein veritabler Sandsturm, der Wüste und Himmel zu einem einheitlichen Grau verschmelzen lässt. Worst case scenario für Fotografen.

    30 Kilometer weicht die Wüste wieder sattgrünen Feldern. Baumwolle, soweit das Auge reicht. Der Anbau dieser durstigen Nutzpflanze im heutigen Usbekistan hat zu Sowjet-Zeiten dem Aralsee das Wasser abgegraben.

    Kurz vor dem Tagesziel dann noch ein kurzer Werkstatt-Abstecher mit unserem Synchro, der bei langsamer Fahrt ein seltsames Klappern im hinteren Antriebsstrang zum Besten gibt. Auf der Grube ist der Übeltäter schnell gefunden: Ein Stein, der sich in der turkmenischen Schlaglochhölle in ein Teil der Kardanwelle verirrt hatte und dort seither Karussell fuhr. Mini-Eingriff mit großem Hallo für die Werkstatt-Crew, Gruppenbild, und weiter geht's.
    Read more