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  • Day 49

    Von Helmarshausen nach Veckerhagen

    August 27, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 16 °C

    Heute (also eigentlich gestern) 33km
    Längere Strecke als gedacht, da ich noch den Umweg über den Sababurg-Urwald gemacht habe (was sich lohnte)
    Wunderschöne Wegstrecke, die erste richtige in Hessen. Darum ein Fazit Niedersachsen, jetzt:
    Liebes Niedersachsen. Du bist das zweite, oder wenn man Hamburg und Mecklenburg mit zählt, das 4. Bundesland in dem ich gewandert bin. Du hast queer über die Elbe gleich mit dem Heidschnuckenweg (mit wenig Schmucken und viel Heide) spektakulärer gestartet als gedacht. Dann gings, nachdem ich die Gastfreundschaft von Tobi und Familie genossen habe via dem beeindruckenden Steinhuder Meer an die 'Foothills' des Deister und meine ersten Bergstrecken mit Deister und Süntel warteten mit Weitblicken, Turmbesteigungen und lecker Essen, bevor es nach Hameln ging, wo mein Bruder und Familie mich noch für einen Tag am Weg besucht haben. Schön war das. Danach begann der eigentliche Abschnitt vom Weserberglandweg, der der Physis und Psychis einiges abverlangt hat, dafür aber wiederum mit vielen Weit- und Überblicken geprotzt hat.
    Folgendes habe ich bis Bad Karlshafen von Dir gelernt:
    1.Heidschnuckenweg heisst nicht gleich Heidschnucke. Ich habe welche gehört und als ich welche gesehen habe, haben sie mir den Hintern entgegen gestreckt. Ich habe es nicht persönlich genommen (photo-beweise anbei)
    2. Was hat der Discokäfer mit der Schnucke zu tun? : viel, kann aber wohl auch ohne sie
    Der Discokäfer wurde von mir so genannt, weil er glänzt und blitzt in Blau, Schwarz und Grün. Der hat mich irgendwie an die Autoscooter auf dem Rummel (CH: Chilbi) erinnert die mich vor wenigen Jahren noch mehr faszinierten als jetzt (so mit 13)
    Der Discokäfer heisst im Volksmund Mistkäfer, kann also gut mit Schnuckis und anderen Mistproduzenten.
    3. Wald und Wildschweine:
    Der Wald wurde jahrelang, wie alles in Deutschland was schnell wenige ohne Rücksicht auf Kosten reich machen soll, industriell hochgezogen und gerodet. Siehe Photos vom Harvester (dem Baumniederholer, um in der Seeglersprache zu bleiben. Und das diese Maschine in Harvestehude erfunden wurde halte ich fürn Gerücht, Lena!)
    Fichten-, Tannen- und Kiefernwald ist wie Mais. Mais finden Wildschweine lecker, warum sie sich so toll vermehren. Das finden dann die Menschen blöd wegen der Gärten und den verwuselten Feldern. Und dann gibt's zu viele Schweine und die kriegen die Pest und das Geschrei ist gross.
    Dann wartet mal bis zur Maispest..
    Der Wald hat schon die Pest oder den Käfer Borki, der auch nur seinen Job macht und kranke oder Schwache Bäume interessant findet. Wenn der Wald gefallen ist passiert aber etwas phänomenales, hab ich beobachtet. Der Wald reorganisiert sich selbst, wenn man ihn in Ruhe lässt. Ist zu beobachten. Zuerst wächst auf dem kahlen Boden wieder Gras, dann (dorniges) Buschland (Brombeeren -mhhm lecker!) Dann entstehen kleine Laubbäume und dann mit den Jahren wieder Wald. Daher immer wieder die Erkenntnis: Lasst die Natur in Frieden. Sie behilft sich selbst. Glücklicherweise auch, wenn es uns gar nicht mehr gibt. Dann dauerts halt 50.000 Jahre. Egal. Nur leider können wir dann nicht mehr zuschauen und die Wunder bewundern.
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