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  • Day 16

    Von der Stige zu den Rampen

    August 17, 2018 in Norway ⋅ ⛅ 12 °C

    Heute geht es zu unserer letzten Etappe in den Norden. Nach einer sehr erholsamen Nacht - endlich mal wieder - verlassen wir das Valldal Gästehaus gegen 10.30Uhr. Unser erstes Ziel sind die bekannten Trollstigen, eine serpentinreiche Straß, die sich um einen Wasserfall eindrucksvoll ins Tal windet. Ganz allmählich geht es den Berg hoch. Wir halten unterwegs noch einmal bei einem kleinen Wasserfall, der sich wild durch eine Klamm windet. Eine Art kleiner Baumkronenpfad führt darüber, damit man das Schauspiel besser verfolgen kann. Bevor wir weiterfahren kaufen wir an einem kleinen Stand noch ein paar regionale Himbeeren (die Erdbeeren wurde schon von den Insassen eines italienischen Reisebusses in Windeseile weggekauft 😒).
    Dann geht es weiter den Berg hinauf bis mehrere Schilder und die steigende Anzahl an Menschen uns darauf hinweisen, dass wir den Beginn der Trollstigen erreicht haben. Wir parken und machen uns auf den Weg zum neu gebauten Steg mit Aussichtspunkten. Von oben hat man eine fantastische Sicht auf die Serpentinen, die sich in ein malerisches Tal schlängeln. Die engen Kurven zwängen sich auch mehrere Busse nach oben und unten. Von den Aussichtspunkten sehen sie aus wie matchbox-Autos. Wir verbringen eine Weile mit Zuschauen und Bilder machen und fahren anschließend selbst die Trollstigen hinab. Auf den Weg nach unten halten wir noch zweimal, um auch die Sicht nach oben zu genießen - schon sehr beeindruckend und auf jeden Fall einen Besuch wert.
    Weiter geht es durch das malerische Tal bis zum Ort Åndalsnes. Dort hat Phillipp eine Wanderung zu dem Aussichtspunkt Rampestreken rausgesucht. Eigentlich dachten wir, dass man mit dem Auto bequem zum Aussichtspunkt fahren kann, aber es scheint doch eine nicht grad unanstregende Tour zu sein. Zum Glück sind es nur jeweils 2km hin und zurück. Das sollte doch machbar sein.
    Bevor wir starten kaufen wir in der Stadt noch was zu essen - mit 18€ die teuersten belegten Brötchen unseres Lebens. Zumindest schmecken sie ausgezeichnet und sättigen uns.
    Dann gehts los mit der Wanderung. Ich hätte stutzig werden sollen, als Phillipp meinte, dass er Berichte gelesen hat, in denen einige Leute 1 1/2h gebraucht haben. Die Strecke ist tatsächlich nicht ganz ohne, auf 2km geht es 500m hinauf - und zwar die ganze Zeit und größtenteils sehr steil. Ich überlege, ob ich das wirklich machen soll, aber umkehren und aufgeben will ich auch nicht. Ich kämpfe mich also langsam und mit vielen Verschnaufpausen den Berg hinauf und schaffe es tatsächlich in 1h. Die Aussicht entschädigt die Plagerei dann doch. Die Rampestreken ist ein Steg, der wie eine Art Schanze nach vorn führt. Von dort hat man eine tolle Aussicht auf den Fjord und die Berge rundherum. Absolut fantastisch! Wir bleiben ein bisschen oben und machen uns dann an den Abstieg. Da man wieder gut aufpassen muss wohin man tritt (dieses Mal eher wegen vieler Wurzeln), dauert der Abstieg genauso lang wie der Aufstieg. Unten angekommen, bin ich schon ein bisschen stolz, dass ich es durchgezogen hab. Mit viel Zeit, Vorsicht und genügend Wasser ist schon noch einiges selbst in andern Umständen möglich - sofern es nicht zu lange Strecken sind.
    Danach geht's weiter zu unserer Hütte in Ødegard. Wir fahren nochmal gut 2 1/2h, wobei wir 30min auf eine Fähre warten mussten, die uns grad vor der Nase weggefahren ist. 😒
    Gegen 21uhr sind wir endlich da und wow, was für ein tolles kleines Häuschen! Es gibt einen gemütlichen Wohnbereich mit Ofen und großen Fenstern und einer Küche mit Esstisch. Des Weiteren gehen schafzimmer, Bad und Kinderzimmer (mit Schlafboden) vom Wohnbereich ab. In der oberen Etage gibt es noch ein zusätzliches Schlafzimmer. Alles ist stilvoll und mit Liebe eingerichtet. Auch der großzügige Außenbereich ist sehr gemütlich angelegt. Hier lässt es sich die nächsten Tage durchaus aushalten.
    Unsere Euphorie wird dann doch etwas gedämpft, als wir feststellen, dass kein Bett bezogen ist und auch sonst keine Bettwäsche und Handtücher zu finden sind. Außerdem müssen wir die Hütte im Anschluss unseres Aufenthalts putzen. Hmmm, nicht so, wie wir uns das vorgestellt hatten. Zum Glück hatten wir Bettwäsche und Handtücher von zu Hause mitgenommen, allerdings hatten wir diese schon auf dem
    Campingplatz benutzt. So richtig frisch war da nichts mehr. Was soll's, hilft ja alles nix. Wir beziehen das Bett und machen erstmal Abendessen. Danach machen wir es uns bei einem gemütlichen Feuer auf den Sofas bequem. Entspannter kann man den Tag wohl nicht ausklingen lassen.
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