• Stop and go- unsere wilde Fahrt

    6. september 2024, England ⋅ ☁️ 17 °C

    Gestern früh um 5.30 Uhr begann unser Tag in Aarschot - einem kleinen Städtchen in Belgien. Nach einem sehr guten und reichhaltigen Frühstück fühlten wir uns gestärkt und hochmotiviert, unsere Reise in Richtung England fortzusetzen.

    Google Maps versicherte uns, dass wir unsere Überfahrt über den Ärmelkanal pünktlich um 11 Uhr Ortszeit in Dünkirchen beginnen könnten. Obwohl der Verkehr rund um Brüssel recht zähflüssig war und wir das Gefühl hatten, mehr zu stehen als zu fahren, schafften wir es um 11 Uhr pünktlich zum Check-in an der Fähre zu sein .Dort trafen wir erstmals auf andere Mitstreiter, die ebenfalls zum großen Goodwood Revival Festival nach England unterwegs waren und ihre Oldtimer fit für die Reise gemacht hatten. Doch unser kleiner Mini erregte die meiste Aufmerksamkeit und wurde oft fotografiert. Selbst entlang der Straßen winkten uns die Leute zu und zeigten uns den Daumen nach oben.

    Nach unserer Ankunft in Dover gewöhnten wir uns schnell an das Fahren auf der linken Straßenseite, denn das Prozedere war uns bereits von vorherigen Reisen vertraut. Verkehrt herum in den Kreisverkehr macht nach wiederholten Male einfach nur Spaß (sagt die, die auf dem Beifahrersitz Kekse und Schnittchen verteilt).

    Google Maps hatte eine Route berechnet, die uns in dreieinhalb Stunden zu unserem Feriencamp bringen sollte, und diese Fahrzeit blieb während der Fahrt konstant. Doch irgendwann bemerkten wir, dass uns die Dame von Google Maps fälschlicherweise in Richtung London lotste. Eine falsche Abbiegung später führte uns schließlich direkt in die Terminalzufahrten des Flughafens Gatwick, was für einen Moment die Stimmung etwas drückte. Viele Fragezeichen tauchten auf, und wir waren uns zum ersten Mal am Tag unsicher, ob wir unser Ziel noch erreichen würden, sei es an diesem oder überhaupt an einem Tag. Der graue Asphalt langweilte nach ein paar Stunden doch sehr. Die einzige Abwechslung boten nur die sich ändernden Autobahnnummern. Und auch die Showeinlage unseres naiv mintgrünen Gefährts, als bei flotten 62 Meilen pro Stunde der linke Scheibenwischer auf der Motorhaube landete, brachte nicht die ersehnte Stimmungswende, geschweige denn ein ausgelassenes Urlaubsfeeling. Aber stehenbleiben und aufgeben war keine Option. Also tankten wir zum fünften Mal den kleinen Flitzer voll, Thomas reparierte das Scheibenwischerlein mit einem alten Tempotaschentuch aus meiner Jackentasche , ich kaufte uns Minzeis und wir fuhren einfach weiter, gespannt, was als Nächstes passieren würde oder eher lieber nicht. Selbst der Reisetracker unseres Reisetagebuches war sich nicht bewusst, dass wir den Umweg über London gewählt hatten und zeichnete den direkten Weg von Dover nach Milford on Sea in die Reiseroute vom 5.9.2024 ein.

    Deshalb habe ich aus dem Gedächtnisprotokoll unsere Fahrt mit einem orangenen Strich nachgestellt. So oder so ähnlich sind wir gefahren.
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