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  • Day 63

    Die kleine Aphia

    May 29, 2019 in Bangladesh ⋅ ☀️ 36 °C

    (Wegen des Datenschutzes wurde der Name natürlich geändert. Eine Einverständniserklärung wurde von der Mama unterschrieben, dass wir diese sensiblen Daten und Bilder verwenden dürfen 😅)

    Das ist die kleine Aphia.
    Die kleine die mich hier an meine Grenzern bringt. Nicht im negativen Sinne gemeint.

    Die kleine Aphia ist jetzt 1 1/2 Jahre alt. Als sie 10 Monate alt war ist sie auf ihren linken Arm gefallen. Die Eltern sind mit ihr sofort ins Krankenhaus gefahren und haben einen Arzt aufgesucht. Der machte Röntgenbilder, erklärte das der Arm gebrochen sei, gab der kleben Schmerzmittel und hat ihr einen Gips verpasst. Den sollte sie 3 Monate tragen und danach sei alles wieder normal.

    Leider war nach 3 Monaten nicht alles wieder gut. Aphia hat Schmerzen und “bewegt ihren Arm komisch”. Manchmal schleudert sie ihn. Wieso? Also kamen sie Anfang Mai zu mir in die Sprechstunde. Die Röntgenbilder hatte sie leider nicht dabei.
    Eine Woche drauf habe ich die Familie zuhause besucht. Eine Fahrt von 50 Minuten und 4 mal mit dem Otto umsteigen. Dort konnte ich die kleine richtig spielen und rum laufen sehen. Ein sehr aufgewecktes kleines Mädchen.
    Mir traut sie allerdings immer noch nicht so ganz über den Weg.
    Nun konnte ich endlich einen Einblick in die Röntgenbilder haben. Der Arm war nicht gebrochen - sie hatte sich damals eine Radiuskopfluxation zugefügt.

    Ich habe mir Unterstützung aus Deutschland geholt. Pia und Steffi waren sehr oft und lange hierin haben das ganze mit aufgebaut. Sie sind zudem sehr erfahren in der Behandlung mit Kindern.

    In Deutschland hätte man das innerhalb von 4-4. Tagen noch richten können, aber nach 5-6 Monaten geht das leider nur noch unter einer Op.

    Die Mama hat ein neues aktuelles Röntgenbild machen lassen und hat erneut einen Spezialosten aufgesucht. Der gab ihr Calcium, Vitamine und Schmerzmittel und sagte ihr erneut das in 3 Monaten alles wieder gut sei.
    Ich habe der Mama alles genau erklärt. Was mit dem Arm nicht stimmt und wo das Problem jetzt liegt. Und warum Schmerzmittel und Vitamin hier nicht mehr ausreichen, warum eine Operation die einzige Möglichkeit ist.

    Das war das erste mal das ihr jemand erklärt hat was überhaupt los ist. Was mit dem Arm nicht stimmt. Sie war so Dankbar!

    Nun steht viel Organisatorisches an. Ich fahre dem nächst mit der Mama, Aphia und einem Übersetzer zusammen zu einem Spezialisten. Dort werden wir uns beraten lassen.
    Plan B: Im September kommt ein koreanisches Ärzteteam her. Die könnten die Operation ebenfalls durchführen. Nur leider ist dann keiner aus Deutschland mehr hier um einen Blick auf das ganze zu haben.

    Dann steht natürlich noch das Finanzielle im Raum. Kann dir Familie sich eine Operation oder den Arztbesuch überhaupt leisten? Inwieweit können wir die Familie unterstützten? Können wir die Kosten einer Organisation übernehmen?
    Fragen über Fragen die alle geklärt werden müssen.

    Und ich bin nur noch 5 Wochen hier...
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