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  • Day 35

    Elista nach Dachowskaja

    August 24, 2019 in Russia ⋅ ☁️ 30 °C

    Heute steht uns die längste Route der ganzen Reise bevor 530km aus dem Wüsten - und Steppen Städtchen in das Kaukasische Gebiet. Es soll wieder grün und saftiger werden, vor allem etwas kühler. Mir macht diese trockene Wüstenhitze bei weitem nicht so zu schaffen, wie all meinen Mitreisenden.
    Die sind alle so ab 64J bis zum fitten Martinu mit seinen 82 J die er gerade bei den Kosaken , vor einigen Tagen gefeiert hat.
    Da die Hitze schon sehr früh kommt und der Stellplatz hier in Elista auch nicht gerade der Beste ist, habe ich mich heute für ein sehr frühes Losfahren entschieden.
    5.30 Uhr war ich schon bei der Tankstelle und nochmal voll, da es eine längere Zeit jetzt keine Tankstellen mehr gibt.
    Bei der Ausfahrt von dem buddhistischen Städtchen ein letzter Blick noch auf die kleine Mongolensippe, die hier ihre Jurten stehen haben und dann geht es weiter durch das letzte Stück der Kalmückensteppe .
    Ein letztes Mal geht es schnurgerade durch die gewaltige, steppenartige Tiefebene, bei geöffneten Seitenfenstern nochmal den Geruch des immer wärmer werdenden Klimas. Die Sonne geht schon auf , aber bei frühmorgentlichen. 25° ist das fahren noch angenehm.
    Das Klima wechselt schon bald, die Landschaft wird schon hügeliger und wir passieren die Ausläufer des Salzsees Manitsch- Gudilo und kommen bald darauf an die Gebietsgrenze der autonomen Republick Kalmückien und dem Stawropoler Gebiet.

    Da kommt auch schon die erste Polizeikontrolle 👮‍♀️ , das Team hat uns aber schon darauf vorbereitet. Es gibt viele Schmuggler zwischen den angrenzenden Ländern und darum werden hier viele Kontrollen gemacht.
    Der Lastwagen vor mir wird rausgewunken..... ich darf durchfahren, .....JA , so liebe ich die Kontrollen.
    Komme gut durch und das Klima wird grüner und bergiger , die Strassen mal Hop und dann wieder Top.
    In Maikop , der Hauptstadt der autonomen Republik Adygeha muss ich rechts Abbiegen und genau die Brücke die wir nehmen sollen, ist eine grosse Baustelle, ich sehe wie Sigi und Doris gerade kurz vor mir zu der Brücke fahren, mitten durch die Baustelle, dem Lastwagen hinter her! Ok, denk ich mir, kann ich auch! Werde aber sofort angehalten und ein Mann will mir auf Russisch erklären , dass das nicht gehe und ob ich die Verbotsschilder nicht gesehen hätte. Er fragte mich nach Zettel und Stift und zeichnete mir kurz auf, wie ich zur anderen Brücke komme, Die Zeichnung war Spitze und ich fand ganz schnell den neuen Weg. Machte ein Foto und schickte es der Gruppe.

    Wieder eine Polizeikontrolle , diesmal hiel er mich auch an ich drückte ihm die Papiere in die Hand ..... er sah Romeo zwischen den Sitzen stehen, gab mir die Papiere zurück und winkte mich weiter!

    Alle die nach mir kamen, wurden rausgewinkt und mussten 10.- € bezahlen 💰weil sie angeblich einen RollStop gemacht hätten. Da hat sich gerade jemand noch einen Zustupf dazu verdiient.

    Habe dann kurz danach noch eine Kaffeepauseykeingelegt, da es so nach Heimat aussah. Berghänge über mir, kurvige enge Strassen und rechts ein reissender Fluss.

    Dann noch schnell die neuen Koordinaten eingeben und die letzten 5 km zum Ziel.

    Tja , jetzt kommt das Highlight des Tages im negativen Sinn. Nach 525 km zeigt mir das Navi die letzte Strasse falsch an, ich wusste schon, dass das letzte Stück eine Schotterstrasse ist, machte mir also auch keine grossen Gedanken, Der Pfeil vom Navi fuhr zwar direkt neben der Strasse, aber sagte nichts von umkehren. Also blieb cho ich drauf, kämpfte mich durch Pfützen und Schotter, bis das Navi nur noch den Pfeil im Nirvana hat tanzen lassen. O.K. habs kapiert, muss falsch sein.
    Also drehen und an den Anfangspunkt zurück. Es ist ja nicht das erste mal, das ich auf einer schmalen Strasse wenden muss.
    leider ging es diesmal schief😔
    Mit dem rechten Hinterreifen rutschte ich in den Graben und trotz Teppiche unterlegen konnte der Reifen nicht fassen , ich kam etwas raus um aber mit dem zurück rutschen auch noch mit dem anderen Rad reinzurutschen.
    Alles Sch....., Dima schreiben und um Hilfe bitten. Irgendjemand muss mich da jetzt rausziehen. Ich nehme meinen Rucksack , Romeo muss jetzt ausnahmsweise über den Fahrersitz klettern, krieg ihn sonst nicht raus , da die Hintertüre über dem Graben hängt und ich die Türe nicht öffnen kann. 😫Schöne Bescherung 😭

    Ich laufe also mit Hund auf der Schotterstrasse zurück, um meine Helfer vom Team abzupassen, da kommt ein weisser Pick-Up, fährt an mir vorbei.... um mein schräg im Graben hängendes WoMo herum .....und hält an !!
    Ein Mann , mittleren Alters steigt aus, schaut sich das Dilemma an, winkt mich zu sich und ruft dabei:“ I help you!“

    Wow 😮 das ist aber Glück im Unglück!!
    Es dauerte keine 10 Min. und mein Wo Mo stand wieder ganz normal auf dem Weg, als ob nichts gewesen wär. Die Aktion lief wie am Schnürchen..... im Märchen würde es jetzt heissen: ..... da kam der Prinz auf einem weissen Pferd und rettete die Prinzessin „ bei mir kam der nette Russe im weissen Pick -Up und rettete mein WoMo.
    Der hatte das so schnell und selbstverständlich gemacht und wollte noch nicht mal Geld dafür nehmen.
    10 Min . später stand ich auf dem Campingplatz, der eigentlich nur ein Steinwurf davon entfernt war.
    Das einzige was defekt ist, ich kann meine Treppe nicht ausfahren, aber Anatoli schaut sich das dann Morgen an.
    Auf alle Fälle bin ich meinen geistigen Helfern dankbar 🙏, das alles so glimpflich Ausging und ich so einen netten Helfer hatte.
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