Südostasien im Langzeit-Test

Oktober 2023 - Mai 2024
Ein 204-Tage Abenteuer von Ulrike & Orthoklas on tour Weiterlesen

Liste der Länder

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Strand, Städtetrip, Kultur, Familie, Freundschaft, Natur, Urlaub
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  • Die Wochentage

    18. Dezember 2023 in Thailand ⋅ ☀️ 29 °C

    Jedem der Wochentage in Thailand ist nach einer astrologischen Regel jeweils ein bestimmter Schutzgott zugeordnet. Das ganze System ist von der hinduistischen Mythologie beeinflußt.

    So wie in der hinduistischen Mythologie ein jeder Gott ein Reittier hat, so ist ihm auch ein bestimmter Planet und eine bestimmte Farbe zugeordnet. Der Schutzgott des Sonntags ist zum Beispiel Surya, dessen traditionelle Farbe Rot ist. Diese Tagesfarben sind die traditionellen Geburtstagsfarben in Thailand. Beispielsweise wird alljährlich am 5. Dezember das gesamte Land mit Gegenständen in gelber Farbe dekoriert, Menschen trugen gelbe Kleidung, da der König Bhumibol Adulyadej an einem Montag geboren war.

    Sonntag:
    Surya (Devanagari: सूर्य, sūrya) ist die Haupt-Sonnengottheit im Hinduismus, eine der Adityas, Sohn von Kashyapa und einer seiner Frauen Aditi. In Thailand wird Surya „Phra Athit“ (kurz für: „Phra Suriyathit“, พระสุริยาทิตย์) genannt. Er reist meist in einem Streitwagen von Löwen gezogen, sein Wagenlenker heißt „Arun“ („aufgehende Sonne“). Sein Element ist das Feuer, daher wird er mit der Farbe Rot in Verbindung gebracht.

    Montag:
    Im Hinduismus ist Chandra (Devanagari: चंद्र) eine Mondgottheit. In Thailand wird er Phra Chan [pʰrá ʤan] genannt, er fährt jede Nacht mit seinem Streitwagen (dem Mond), der von zehn jasminfarbenen Pferden gezogen wird, über den Himmel. Hinten im Streitwagen fährt oft ein Hase mit. Sein Element ist die Erde.

    Dienstag:
    In der indischen Astrologie ist Mangala (Devanagari: मंगल) der Name für den Mars. Er wird in Thailand „Phra Angkhan“ genannt. Er ist ein kriegserfahrener Gott mit großer Stärke. Sein Reittier ist der Wasserbüffel. Seine Haut ist rosa wie die Farbe des Planeten Mars, seine Kleidung ist von roter Farbe und er trägt oft rote Blumen hinterm Ohr. Phra Angkarn hat vier Arme, in denen er „göttliche Waffen“ trägt: einen Speer, eine Lanze und einen Schlagstock. Sein Element ist der Wind.

    Mittwoch:
    In der hinduistischen Mythologie ist Budha (Devanagari: बुध, nicht zu verwechseln mit Buddha) der Name des Planeten Merkur. Der Hindu-Gott Budha ist der Sohn von Chandra, dem Mondgott. Er wird in Thailand Phra Phut genannt, sein Element ist das Wasser und der Beschützer der Händler. Er hat eine smaragdgrüne Haut, sein Reittier ist der Elefant. Phra Phut wird oft als Einsiedler dargestellt.

    Donnerstag:
    Brihaspati (Bṛhaspati; Devanagari: बृहस्पति) ist der Name einer Gottheit aus der Rigveda. Er ist die Personifizierung der Frömmigkeit und Religion. In Thailand wird er Phra Phruehatsabodi (Thai: พระพฤหัสบดี, [pʰrá pʰrʉ́hàtsàbɔːdiː]), oder kurz Phra Phruehat [pʰrá pʰrʉ́hàt] genannt, er ist der Kaplan der Gottheiten und Lehrer von Indra. Sein Element ist die Erde, er reitet auf einem goldenen Hirsch.

    Freitag:
    Der Name der Hindu-Gottheit Shukra (Devanagari: शुक्र) ist das Sanskrit-Wort für „Reinheit“, „Klarheit“, „Helligkeit“. Sie wird in Thailand „Phra Suk“ [pʰrá sùk] genannt, ein Einsiedler, Gott der Liebe. Er ist das Symbol des Friedens. Sein Element ist das Wasser, die Farbe seines Körpers erinnert an den Sonnenaufgang und er lebt in einer goldenen Behausung. Sein Reittier ist der mythologische Bulle Asupharat (โคอสุภราช), den Shiva für ihn aus 21 Rindern erschuf.

    Samstag:
    Die hinduistische Gottheit Shani (auch: Śani; Devanagari: शनि / शनैश्वर) ist in der Hindu-Astrologie eine der Navagraha, der neun personifizierten Planeten. Shani manifestiert sich im Planeten Saturn. In Thailand „Phra Sao“ [pʰrá sǎo] genannt, ist er der Gott des Ackerbaus, der Zivilisation aber auch des Missgeschicks. Sein Element ist das Feuer, er hat eine schwarze Haut und glühende Augen. Er reitet auf einem Tiger, in den Händen trägt er eine Lanze und einen Bogen. Er kümmert sich um die erste Regenperiode im Frühling.

    Jedem Wochentag ist außerdem eine Buddha-Statue mit einer bestimmten Handhaltung (Mudra) zugeordnet, da in alten Zeiten angenommen wurde, dass einige Ereignisse im Leben des Buddha an bestimmten Tagen der Woche stattfanden. Man sieht in thailändischen Tempeln (Wat) oft eine Reihe von acht verschiedenen Buddha-Statuen, denen die Gläubigen kleine Opfergaben darbringen.

    Für bestimmte brahmanische Zeremonien ist es notwendig, einen Zusammenhang herzustellen zwischen den acht Himmelsrichtungen und den einzelnen Wochentagen. Wichtige Feiern, wie beispielsweise eine Hochzeit oder auch die Mönchsordination, benötigen eine Orientierung nach dem Kompass, um nicht im Desaster zu enden.

    Es gibt einen allgemeinen Glauben an eine unglückbringende als auch eine glückverheißende Richtung eines jeden Tages. Da nun der Kompass acht Himmelsrichtungen aufweist, die Woche aber nur sieben Tage hat, ist der Mittwoch oft zweigeteilt dargestellt – als Mittwoch-Morgen/-Vormittag und Mittwoch-Abend/-Nachmittag.
    Quelle: Wikipedia
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  • Expedition zur "Chula"

    19. Dezember 2023 in Thailand ⋅ ⛅ 32 °C

    Heute habe ich mich mit Dr. Suphon getroffen, einem Veterinär, der sich auf das Hausschwein spezialisiert hat, allerdings jetzt mit 70 Jahren längst im Ruhestand ist. Er studierte mit einem Stipendium des DAAD auch an der Tierärztlichen Hochschule Hannover und spricht immer noch sehr gut Deutsch. Wir lernten ihn anfangs unseres gegenwärtigen Aufenthalts hier bei unserem Ausflug zum Seerosenzuchtinstitut kennen. Er brachte noch einen ehemaligen Veterinärkollegen mit, der in Australien studierte und auch eine Zeit lang dort in Schlachtbetrieben gearbeitet hat.

    Zunächst aßen wir eine Kleinigkeit im Foodcourt im 6. Stock des MBK-Centers. Anschließend machten wir uns zu Fuß zum nahegelegenen Campus der Chulalongkornuniversität auf. Dieser erstreckt sich beidseits der Phaya Thai-Straße und stellt inmitten des quirligen Großstadtgetriebes ringsum eine kleine Oase dar.

    Die Chulalongkorn-Universität (thailändisch จุฬาลงกรณ์มหาวิทยาลัย, RTGS Chulalongkon Maha Witthayalai, maha = höhere, witthaya = Wissenschaft; benannt nach König Chulalongkorn; umgangssprachlich nur „Chula“) ist die älteste und eine der renommiertesten Universitäten Thailands. Sie wurde am 26. März 1917 von König Vajiravudh (Rama VI.) gegründet. Die ersten Anfänge gehen jedoch bereits auf das Jahr 1871 zurück.

    Derzeit bestehen nach Deutschland Kooperationsverträge z. B. mit der RWTH Aachen, der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Eberhard-Karls-Universität Tübingen.

    Aktuell sind rund 40.000 Studenten eingeschrieben. Auf dem Universitätscampus befinden sich zahlreiche Gebäude aus verschiedenen architektonischen Epochen Thailands.

    Wir passierten die Fakultät für Architektur und machten in einer kleinen Cafeteria im Gebäude der Kunstgeschichte Rast. Diese Gebäude sind ihrem Erscheinungsbild nach deutlich den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts zuzuordnen und zeigen Merkmale der Neuen Sachlichkeit bzw. des Bauhauses. In diesem Teil des Universitätsgeländes werden die Straßen überwiegend durch Regenbäume beschattet, die in den Subtropen und Tropen als Park- und Straßenbäume geschätzt sind.

    Mittig dem Eingang gegenüber liegt an dominanter Stelle ein Monument, das den Universitätsgründer König Chulalongkorn sitzend neben einem seiner Söhne zeigt. Die gesamte Anlage ist mit rosaroten Bougainvilleen bewachsen, denn Chulalongkorn wurde an einem Dienstag geboren - ergo ist, wie aus dem vorhergehenden Footprint ableitbar, rosa die Farbe der "Chula" oder auch CU, wie die Uni abkürzend populär genannt wird.

    Neben der Cafeteria ist momentan eine Ausstellung über das Volk der Yao zu sehen. Dieser Volksstamm siedelt u.a. im Norden von Thailand und stammt ursprünglich aus China.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Yao
    Die gezeigten Exponate - wie beispielsweise Rollbilder - weisen starke chinesische Einflüsse auf. Wie andere Bergvölker in Indochina pflegen die Yaofrauen eine starke und alte Tradition von Stickkunst, die eine festgelegte vielgestaltige Ornamentik aufweist. Leider waren die gesamten erläuternden Texte der Ausstellung lediglich in Thai gehalten.
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  • Auf dem Campus der CU

    19. Dezember 2023 in Thailand ⋅ ⛅ 34 °C

    Nach dem Besuch der ethnologisch-kunstgeschichtlichen Schau zum Volk der Yao erkundeten wir das weitläufige Universitätsgelände. Zentral gegenüber des Eingangs hat man dem Universitätsgründer König Chulalongkorn auf leicht erhöhtem Punkt ein Denkmal errichtet, das ringsum bewachsen mit Bougainvillen in der Farbe Rosa prangt. Vor der Statue können andachtssuchende Thais ihre Reverenz durch das Entzünden von Räucherstäbchen und das Niederlegen von Blumen (natürlich durchwegs in der Farbe Rosa!) erweisen. Vor dem Betreten dieser Stelle hat man unten an der hinaufführenden Treppe die Schuhe abzulegen und tanzt dann oben leicht von einem Fuß auf den anderen, denn der Steinboden ist durch die Sonne sehr aufgeheizt - ich mußte sehr andachtswidrig an den Witz von dem steppenden Huhn denken......

    Beschattet von den bereits erwähnten Regenbäumen setzten wir unseren Weg über den Campus fort, vorbei an den modernen Gebäuden der Umweltwissenschaften, der Informationstechnik und der großen Mensa gelangte wir endlich zum Ziel unseres Weges, dem Institut für Geologie. Vor dem Haus hat man eine malerische Schau lokaler Gesteine drapiert, ergänzt durch sehr farbenfroh gestaltete Figurinen von Dinosauriern. So thront beispielsweise ein in leuchtendem Gelborange gehaltener Pterodactylus, ein Flugsaurier, auf einer Basaltsäule.

    Im Haus selbst erwies sich das Museum entgegen der an der Glastür angeschlagenen Öffnungszeiten doch erst einmal als verschlossen. Nachdem wir einen Schließgewaltigen auftrieben, gelangten wir dann letztendlich in die Schau. Diese macht leider gerade für einen Besucher vom Fach einen recht rümpelig-verstaubten und unorganischen Eindruck und ist vom museumspädagogischen Gesichtspunkt aus sehr stark überarbeitungsbedürftig und verbesserungswürdig.

    Einzig die vor der Ausstellung an der Wand angepinnte große geologische Karte von Asien/Südostasien war dann ergiebig. Neben der sich nach Süden verjüngenden Dreiecksform des Indischen Subkontinents ist östlich anschließend der (in hellgrün gehaltene) Golf von Bengalen zu erkennen. Als erstes sticht jedoch der annähernd Ost-West verlaufende Faltengebirgszug des Himalayas ins Auge, dessen Ausläufer sich - leicht nach Südost umschwenkend - bis in den Bereich von Myanmar, Laos und Thailand hinziehen.

    Zum Abschluß nun noch ein Himalayerick:
    Ein Bergsteiger aus der Biskaya,
    der wollte auf den Himalaya.
    Doch als er in Lhasa
    das Ding dann von nah sah,
    da sagt' er nur leise: "Au weia!!"
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  • Umzug oder: Soviel Kram haben wir?????

    20. Dezember 2023 in Thailand ⋅ ⛅ 33 °C

    Während Christian am 19.12. bei Chula war, kam in der Wohnung zum einen die Lieferung der am 16.12. bei Ikea bestellten Möbel an, und zum anderen erschien der Techniker für den Internetanschluss. Beides klappte hervorragend. Ich hatte ein Zeitfenster von 9:00 bis 13:00 genannt bekommen. Montagabend rief der Internetmensch an und gab Bescheid, dass er am Folgetag gegen 10:00 kommen wolle.

    Morgens meldete sich gegen kurz nach 9:00 Ikea, dass sie noch ca 40 Minuten brauchen würden. Bis Christian von seinem Ausflug zurückkam, hatte ich den Couchtisch bis auf kleine Restarbeiten schon fertig zusammengebastelt. Parallel lief die Waschmaschine, um Bettwäsche und Handtücher vor der "Inbetriebnahme" einmal durchzuspülen. Das Trocknen geht bei den hiesigen Temperaturen nachvollziehbar schnell 😉

    Heute, am 20. Dezember, haben wir dann unsere Siebensachen in "unserem" Haus zusammengeräumt und verpackt. Wir hatten ja bereits einiges für den täglichen Gebrauch angeschafft und beide gestaunt, wie schnell sich doch so manches dabei ansammelt, was man als "Normaltourist" natürlich sonst allgemein nicht benötigt.

    Wir sind am Nachmittag dann mit etwa zwei Dritteln unserer Habseligkeiten per großem Taxi zur neuen Wohnung gefahren; die entsprechenden Bilder sind im Anhang zu sehen. Den Rest, den wir im ersten Anlauf nicht mitbekommen haben, werden wir morgen Nachmittag am 21. Dezember in einem zweiten Transport nachholen.

    Nachdem wir mit dem Auspacken soweit durch waren, war das erste Abendessen hier ein wahrer Hochgenuss, und das Alster schmeckte aus den neuen-altvertrauten kantigen Ikea-Gläsern doch gleich nochmal so gut.
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  • Weihnachten in der Fremde

    24. Dezember 2023 in Thailand ⋅ ☁️ 25 °C

    Es ist ja nun nicht das erste Mal, daß wir das Christfest hier in Südostasien verbringen. Man muß sich dabei bewußt machen, daß hier in dieser buddhistischen oder auch atheistischen Umgebung Weihnachten seines gesamten christlichen Kerns entkleidet ist. Es ist ein reines Fest des Konsums, laut, bunt und auch schrill und absolut US-amerikanisch überprägt, was Farben, Musik und Gebräuche angeht. Eine ruhige, besinnliche Stimmung kann dabei überhaupt nicht aufkommen. Eine solche muß man sich mental selber schaffen, was natürlich schwierig ist, jedoch gelingen kann.

    Die Farbenfreude und der ganze Flitterkram drumherum kommt ganz klar der thailändischen Freude am Bunten, Lauten und Süßen entgegen und fällt dadurch hier auf absolut fruchtbaren Boden. Wir haben über unsere Beobachtungen dazu ja im bisherigen Verlauf das eine und andere Mal schon berichtet.

    Am Vormittag des Heiligen Abends haben wir recht früh den Wochenendmarkt am Chatuchak-Park besucht. Bereits seit dem Vortag erfuhr das Wetter eine deutliche Abkühlung durch ein Tiefdruckgebiet, das von China hier herüberzog. Die Tagestemperaturen bleiben damit unter 30 Grad, ja auf dem mit 2.665m höchsten Berg Thailands, dem Doi Inthanon im Norden des Landes, wurde morgens gar Rauhreif beobachtet! Auch die Sonne zeigt sich, wenn überhaupt, nur sehr spärlich. Die Folge davon ist, daß die Thais frieren – und uns mit unseren kurzen Hosen erstaunt und sogar leicht verstört betrachten. Tja, nur die Harten kommen halt in’n Garten!

    Auf dem Markt kümmerten wir uns um manches, was uns in unserer neuen Wohnung noch an Ausstattung und Zubehör fehlte, wie z.B. zwei zusätzliche Kissen für die Couch. Das Angebot hier ist immens und reicht von künstlichen Blumen, über Dekoartikel, Kleidung jeglicher Art und jeglichen Schnitts über den üblichen Tourismus-Souvenirkrempel zu Essensständen, Porzellan für den täglichen Gebrauch, Eßbesteck und Krokodilschädeln und Antiquitäten und Merkwürdigkeiten, Gewürzen und Medizin. Ja sogar Massagen sind im Angebot!

    Ulrike gönnte sich zwischendurch eine Rast mit einem schmackhaften Pad Thai (gebratene Nudeln mit Gemüse und Fleisch), das die Küche sogar mit einer Deutschlandfahne krönte, nachdem man bei der Bestellung die Nationalität erfragt hatte.

    Leicht geschafft machten wir dann zunächst einmal eine Erholungspause in unserem neuen Standquartier, bevor wir am späten Nachmittag nach Downtown aufbrachen.
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  • Heiliger Abend 2023

    24. Dezember 2023 in Thailand ⋅ ☁️ 26 °C

    In Downtown Bangkok war nämlich in der protestantischen Sueb (sic!) Sampanthawong-Kirche ein ökumenischer Familiengottesdienst mit Krippenspiel angesagt. Die kleine Kirche mit hölzerner Dachkonstruktion wirkt inmitten der sie umringenden Hochhausgiganten fast verloren und liegt hingeduckt neben ihrem niedrigen Campanile da. Der Glockenturm nennt das Datum Juni 1904; die Kirche ist somit die zweitälteste christliche in Bangkok. Neben dem für hiesige Gegebenheiten recht schlicht gehaltenen Christbaum vor der Kirche hielten zwei von innen erleuchtete Schafsfiguren Wacht.

    Das schlicht gehaltene Kircheninnere füllte sich allmählich und war am Ende gut gefüllt. Wir waren in unserer Altersklasse eindeutig in der Minderzahl. Das Gros der Besucher war weitaus jünger, was sich leicht erklären läßt. Wer ist denn hier als Deutscher gemeinhin längerfristig vor Ort? Nun, doch jüngere Jahrgänge, die mitten im Arbeitsleben stehen und mitsamt Familie von den sie beschäftigenden Unternehmen ins Land geholt worden sind. Viele Kinder waren zugegen und dadurch war es teilweise etwas schwierig, Ruhe in die Gemeinde zu bringen.

    Der Gottesdienst wurde gemeinsam von dem katholischen Ortsgeistlichen, einem Dominikaner, und seinem evangelischen Amtsbruder gehalten. In Begleitung von Klavier und Violine sangen wir die schönen alten Weihnachtslieder. Das angekündigte Krippenspiel zeichnete sich vor allem durch seine Kürze aus – aber bekanntlich zählt ja die Bemühung und der gute Willen! Nach gemeinsamem Vaterunser und dann dem Singen von „Stille Nacht“ klang der Gottesdienst aus. Da nachvollziehbar in den hiesigen Gemeinden keine Sternsinger zwischen den Jahren und nach Neujahr unterwegs sind, erhielten wir von den Geistlichen an der Kirchentür den Haussegen-Aufkleber beim Hinausgehen an der Kirchentür persönlich überreicht. Dabei ergab sich die Gelegenheit für das eine oder andere kurze private Wort.

    Der Bereich der Zuständigkeit des katholischen Geistlichen in Bangkok ist immens. Es umfaßt außer Thailand auch die Nachbarstaaten Myanmar, Laos und Kambodscha - sicherlich ein Posten, der einen wenig zur Ruhe kommen lassen dürfte. Man ist ständig im Namen des Herrn auf Achse!

    Auf dem Kirchvorplatz hatte man kalte Getränke und weihnachtliches Gebäck hergerichtet, und die Gemeinden standen anschließend noch locker im Gespräch vereint beieinander.

    Wir hatten im benachbarten Restaurant einen Tisch reserviert und hatten ein schönes gemeinsames Abendessen, wobei sich das Lokal zunehmend füllte und der allgemeine Geräuschpegel anschwoll. Daheim genehmigten wir uns dann noch zum Abschluß ein Glas leckeren 2022er Thüngersheimer Ravensburg, Rebsorte Bacchus als Spätlese. Wir hatten diesen Wein im Oktober von der Winzerin unseres Vertrauens in Würzburg angesichts unserer erläuterten Pläne für die letzten Monate des Jahres ausdrücklich empfohlen bekommen und zwei Flaschen nach hierher mitgebracht. Was machte es da schon aus, daß wir mangels passend-stilvoller Weingläser die klobigen Ikeagläser einsetzten?

    Wir hatten dazu selbst eine Art Lichterkette, wenn auch keinen Christbaum........
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  • Alltagsleben im Condominium

    25. Dezember 2023 in Thailand ⋅ ☁️ 28 °C

    Während in der Heimat am ersten Weihnachtstag gegen 9:00h hoffentlich ein gemütliches Frühstück auf dem Plan steht, ist hier völlig normaler Werktag und natürlich auch Schultag und nix Feiertag! Allerdings kommt man am 25. Dezember auch in Thailand nicht ganz an Weihnachten vorbei.

    Wir schauen vom Wohnzimmer auf einen Schulhof hinunter und beobachten jeden Morgen die Morgenzeremonie. Es handelt sich um eine Grundschule, die von der ersten bis zur sechsten Klasse geht. In Thailand ist die Einschulung ähnlich wie bei uns mit sechs Jahren. Schultage sind von Montag bis Freitag. Der Schultag beginnt zwischen 7:30h und 8:00h und dauert ca. bis 16:00h.

    Jeden Morgen versammeln sich in "unserer" Schule wie überall im Land alle Kinder vor Beginn des Unterrichts auf dem Hof. Zunächst wird die Fahne gehisst und die Nationalhymne gesungen, dann gibt es allgemeine Ansagen, bevor man klassenweise zum Unterricht marschiert.

    Heute allerdings kamen die Kinder nicht in den normalen Schuluniformen, sondern überwiegend als Weihnachtsmann 🎅 und in geringerer Zahl voll amerikanisiert in Grün als Elf gewandet. Schon am Sonnabend war im Hof die vorbereitend aufgebaute Bühne weihnachtlich dekoriert worden. Heute früh um 7:00h wurde dann die Lautsprecheranlage erfolgreich durch das Abspielen von "Let it snow!" auf ihre Funktion überprüft. Wir waren dann auch wach 😉

    Bis 10:00h dröhnte dann nach dem üblichen Morgenappell in monotoner Folge ein amerikanisches Weihnachtslied nach dem anderen zum von den Kindern gestalteten Bühnenprogramm über den Hof und ungedämpft auch zu uns in den 18. Stock hinauf. Jedes einzelne Wort war deutlich zu hören. So fördert man hier erfolgreich die Ausbildung altersbedingter Schwerhörigkeit. Danach gab es offenbar regulären Unterricht 😀; denn die Kinder verschwanden von der Bildfläche und der Lärmterror war schlagartig verebbt.

    Wir haben nach unserem Umzug nun alles ausgepackt und verstaut. Ein paar Beobachtungen aus dem Alltag:

    Geschirrspülmaschinen sind nicht sehr gebräuchlich. Man wäscht per Hand ab. Unüblich ist der Anschluß warmen Wassers an der Küchenspüle oder am Handwaschbecken im Badezimmer. Das Duschwasser wird, wenn gewünscht, per kleinem Durchlauferhitzer erwärmt. Dies ist nüchtern betrachtet auch sehr sinnvoll; denn durch die klimatisch bedingten hohen Umgebungstemperaturen fließt das "kalte" Wasser ohnehin meist lauwarm aus dem Hahn. Verfügt das Gebäude gar über einen Wasser-Vorratstank auf dem Dach, kann man sich tagsüber am Wasserhahn auch schon einmal leicht verbrühen!

    Auch Waschmaschinen waschen mit kaltem Wasser. Wir haben auf dem Balkon einen hier üblichen Toplader mit einem Fassungsvermögen von 8,5 kg. Ich habe in der letzten Woche diverse Ladungen gewaschen und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

    Unsere gesamte Ausstattung im Küchen- und Sanitärbereich sowie die Schließ- und Sicherheitsausrüstung an der Wohnungstür kommt von der Firma Häfele. Ursprünglich 1923 in Aulendorf in der Nähe von Ravensburg als Fachgeschäft für Eisenwaren gegründet, ist Häfele heute ein internationaler Konzern und seit 1992 auch in Thailand präsent, inzwischen mit Niederlassungen in allen Landesteilen. Die Firma liefert nun nicht nur mehr wie anfangs Möbelbeschläge, sondern hat die gesamte Gebäudeausrüstung im Portfolio. Offenbar war Häfele als Generalunternehmer für das CIELA-Gebäude zuständig.

    Unsere Anlage ist sehr gepflegt. Fast immer, wenn wir tagsüber raus gehen, sehen wir auf dem Gelände fleißige Menschen, die reinigen, wässern und pflegen. Unsere "Zerberusse" an der Schranke kennen uns inzwischen und grüßen jedes Mal sehr freundlich. Wir haben inzwischen auch Erfahrung mit dem Empfang von Paketen und Essenslieferungen. Beides ist unkompliziert. Pakete werden im Nebengebäude an einer zentralen Stelle von zwei Angestellten in Empfang genommen und der Wohnungsnummer zugeordnet. Über eine Mieterapp wird man benachrichtigt, wenn eine Lieferung eingetroffen ist. Man nennt dann in der Zentrale die Wohnungsnummer und bekommt sein Paket ausgehändigt. Im gleichen Gebäude ist auch der 7/11-Supermarkt untergebracht, der vorne von der Straße aus zugänglich ist.

    Bei Essenslieferungen gibt es ein Regal mit Nummern vor dem Haus, in das der Bote das Bestellte abstellt und per App ein Foto schickt, so dass man weiß, wo man das Gewünschte einsammeln kann. Unten im Foyer stehen auch etliche Automaten bereit, die gegen Weniges z.B. Trinkwasser zur Bevorratung anbieten. Genauso werden auch Snacks und sogar Wärmepflaster und ähnlicher kleiner Medizin-Notbedarf feilgeboten, falls einen beispielsweise nachts plötzlich einmal die Hexe schießen und die Nachtruhe dadurch empfindlich stören sollte.

    Wie man sieht, fuchsen wir uns nach und nach ins hiesige Alltagsleben ein😀
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  • Einkaufen im Supermarkt

    29. Dezember 2023 in Thailand ⋅ ⛅ 32 °C

    Neulich waren wir einmal wieder einkaufen. Für uns das örtlich bequemste ist das Einkaufszentrum im Stadtteil Laksi, zwei Hochbahnstationen von unserem Standort entfernt. Da hier in Bangkok, wie in Thailand allgemein üblich, die Fußgänger für die Autofahrer so etwas wie Freiwild darstellen, ist man bestens beraten, sich höllisch beim Betreten und Überqueren von Straßen vorzusehen.

    In den 80er Jahren erwischte es hier in Bangkok einen freundlichen und hoffnungsfrohen Kommilitonen und Doktoranden des Instituts für Geologie der Feien Universität Berlin. Er paßte einen Moment nicht auf und war im nächsten tot. Identifiziert wurde er letztendlich, obwohl er zum Zeitpunkt des Unfalls keine Ausweispapiere bei sich trug, mit Hilfe seines Hotelschlüssels, den man bei ihm fand. Bernd Uchtdorf, dessen ich hier posthum gedenke, wurde auf dem Friedhof in der Bergstraße im Berliner Bezirk Steglitz beigesetzt.

    Angesichts dieser Gefährdungslage der Fußgänger – sieht man einmal von den auf den Trottoirs ohnehin vorhandenen Stolperfallen und Schlaglöchern ab – wurden beim Bau der Hochbahnstrecken einfach unterhalb der Bahntrassen in zentralen Bereichen zusätzliche Fußgängerbrücken eingehängt, sogenannte Skywalks. An manchen Punkten kann man so unterhalb der über einem rollenden Züge sicher in luftiger Höhe von einer zur nächsten Bahnstation marschieren. Als angenehmen Nebeneffekt bieten die Skywalks in der trockenen Jahreszeit Sonnenschutz und schützen in der Regenzeit vor Wasser von oben. So ist es auch in Laksi, wo wir von der Station Wat Sri Mahatat bis zum Einkaufscenter knapp einen halben Kilometer unter der Hochbahn im Schatten entlangpromenieren können. Das Center vereint verschiedene Restaurants (und einen Swensen’s-Eisladen!) und kleinere Geschäfte, aber eben auch einen riesigen Lotus-Supermarkt - vergleichbar einem großen Kaufland bei uns - unter seinem Dach und bietet nebenher eine Menge kostenloser Parkplätze.

    Hier in Thailand gibt es zur Zeit zwei große Supermarktketten: die größte ist Lotus, gefolgt von Big C. Lotus wurde 1994 als thailändische Gründung ins Leben gerufen, gehörte zeitweilig zum britischen Tesco-Konzern, der fast flächendeckend in Asien operiert und gehört heute wieder als „Tesco Lotus“ mehrheitlich den Thais.

    Gemäß der – zugegeben etwas älteren – Zahlen vom Dezember 2019 betrieb Tesco Lotus rund 2.000 Geschäfte verschiedener Größenordnung, vom Kleinmarkt im Viertel bis zum Hypermarket.
    Auf dem lokalen Kleinversorgungsmarkt macht Lotus somit auch den in diesem Segment hauptsächlich aktiven 7/11-Shops Konkurrenz.

    Big C ist eine Tochter des thailändischen „Central“-Konzerns, die unter gleichem Namen ebenfalls in Vietnam und Kambodscha tätig ist. Wie nicht anders zu erwarten, geht das Ganze auf die Initiative und das Geschick von Auslands-Chinesen zurück. Tiang Chirathivat (เตียง จิราธิวัฒน์; chinesisch Jeng Nee Tiang oder Cheng Ni Tiang), ein chinesischer Einwanderer aus Hainan, begann 1947 in Thailand mit dem Aufbau der Central Group. Tiang eröffnete ein Handelsgeschäft im Bangkoker Bezirk Samphanthawong, dem Chinesenviertel der thailändischen Hauptstadt. 1956 folgte dann das erste Warenhaus der Firma Central Department Store am Wang Burapha im Innenstadtbezirk Phra Nakhon.

    Als ich 1980 das erste Mal in Thailand war, stand der Kaufhaussektor mit den „Central Department Stores“ in den Startlöchern. Drei Jahre später fand man entsprechende Einrichtungen schon an großen wichtigen Einkaufspunkten. Heuzutage gehören in Deutschland das KaDeWe, das Alsterhaus in Hamburg und Oberpollinger in München zum Central-Konzern. Per 2019 betrieb Big C 153 Big C-Supercenter und 63 Big C-Märkte, also insgesamt 216 Filialen. Davon befinden sich 50 Filialen in Bangkok und Umgebung und 166 Filialen in den Provinzen.

    Zunächst einmal machten wir also wieder einmal bei Swensen’s Rast und ersetzten das ausgefallene Frühstück um die Mittagszeit durch einen leckeren kühlen Imbiß. Ulrike hatte gleich zu Beginn unseres Aufenthaltes für 300 Baht (8 €) eine Swensen’s-Rabattkarte erstanden, die sich mittlerweile durch fleißigen Gebrauch der damit verbundenen Vergünstigungen mehr als bezahlt machte, so auch heute, wo es zwei Kugeln Eis zum Preis einer Kugel gab!

    Das Sortiment der hiesigen größeren Supermärkte entspricht in etwas dem bei uns gewohnten bei Marktkauf, Kaufland oder ex Real, jedoch ist das Sortiment innerhalb der Abteilungen gemeinhin ungleich reichhaltiger und variantenreicher. Das trifft beispielweise auf das Angebot im Wasch- und Reinigungsmittelbereich, die Süßwaren- und auch die Nährmittelabteilung zu. Zudem fällt bei Lotus (und auch bei Big C) auf, daß im Bereich Fisch und Fleisch über weite Strecken Selbstbedienung an offener Ware praktiziert wird. Das heißt, die Frischware liegt offen dargeboten, der Kunde füllt sich mit entsprechendem Werkzeug das jeweils Gewünschte in bereitgehaltene Tüten ab und läßt diese anschließend beim Verkaufspersonal abwiegen und auspreisen.

    Eine derartige Praxis wäre nach den bei uns herrschenden Lebensmittelhygienevorschriften völlig undenkbar, wird hierzulande offenbar jedoch seit langem problemlos erfolgreich angewandt. Man benötigt hierzu natürlich ein diszipliniertes Publikum, das sich konsequent an die Regeln hält, und das ist durch die hiesige Kultur, Erziehung und Mentalität offenbar gewährleistet.

    Das Angebot an Backwaren beschränkt sich überwiegend auf Süßes; Brot ist halt hier als Nahrungsmittel - genau wie Wurst und Käse – kaum verbreitet.

    Zur Verdeutlichung der marktgängigen Preise, die derzeit aufgerufen werden, dienen unter anderem die im Anhang beigefügten Listen. Importwaren sind im Lande - wie eigentlich überall auf der Welt - hochpreisig, und man sollte diese nach Möglichkeit bei der Einreise von daheim selbst mitbringen. Im übrigen kann man, wie erkennbar ist, mit wenig Geld hier hervorragend leben.

    Hat man Taschen und Tüten dann erfolgreich gefüllt, kann man mit dem Einkaufswagen problemlos bis zum Parkplatz bzw zum Taxistand fahren. Dort fragen freundliche Geister nach dem Fahrziel und der Taxifahrer wird entsprechend instruiert, Die Einkäufe verstaut man gemeinschaftlich, aber ohne Beteiligung des Kunden im Auto, und dann kann die Heimfahrt angetreten werden. Mit Trinkgeld kostet das Ganze in unserem Fall etwa zwei Euro; das ist die Bequemlichkeit allemal wert!
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  • We proudly present: Unsere Wohnung!

    2. Januar 2024 in Thailand ⋅ ⛅ 31 °C

    Nachdem wir nun schon zwei Wochen in unserer neuen Bleibe verbrachten, wird es Zeit, daß wir das Ganze einmal näher vorstellen und beschreiben. Die Wohnresidenz CIELA an der Pahonyothin Road im Ortsteil Bang Bua liegt gegenüber der privaten Sri Pathum-Universität. Das Grundstück gehört ebenfalls noch zum Besitzstand der Hochschule. Der Komplex wurde wohl erst im Jahre 2019 fertiggestellt und umfaßt neben dem 28geschossigen Wohngebäude auch noch ein großes Parkhaus.

    In einem weiteren zur Pahonyothin gelegenen Nebengebäude sind ein 7/11-Markt und die zentrale Paketannahmestelle für alle Mieter untergebracht. Vorne an der mit einer Schranke gesicherten Grundstückseinfahrt wachen mindestens zwei Zerberusse rund um die Uhr darüber, daß niemand unbefugt hineingelangt. Auch der seitliche Zugang für die Fußgänger ist mit einem Tor verschlossen, das sich nur mit der zentralen Schlüsselkarte entriegeln läßt. Das ganze Anwesen ist in einem ausgezeichneten und sauberen Zustand, was auch für die Außenanlagen vor dem Haus gilt, die gärtnerisch gepflegt und regelmäßig gewässert werden. Im Hof vor dem Eingang bieten einige schattige z. T. überdachte Sitzgruppen die Möglichkeit der Rast.

    Das Gebäude weist im Grundriß die Form eines großen Z auf, das allerdings rechtwinklig ist und dessen einer (quasi) Querbalken länger als der andere ist. Am besten wird das durch das angefügte Foto verdeutlicht. Unsere ca. 65 Quadratmeter große Wohnung ist eine der großen im Haus und befindet sich am Ende des längeren Querbalkens gegenüber von einem der drei Flucht-Treppenhäuser. Auf dem Foto erkennt man auch die fünf beieinanderliegenden Personenaufzüge des Hauses dort, wo der Flur zum zweiten kürzeren Z-Querbalken ansetzt. Insgesamt umfaßt die Anlage über 900 Einzelappartements. Da die Fenster unserer Bleibe annähernd nach Nordosten orientiert sind, werden die Räume nicht zusätzlich durch direkte Sonneneinstrahlung aufgeheizt, was sehr praktisch ist.

    Auf dem Weg von unserem Appartement zu den Fahrstühlen kommen wir an dem kleinen Müllsammelraum unserer Etage vorbei. Dieser liegt neben dem mittleren der drei Treppenhäuser. Dort befinden sich belüftet von der Umgebungsluft drei Mülltonnen: eine für organische, eine für recyclebare Abfälle und eine für den Restmüll. Dieser Raum ist insgesamt peinlich sauber und weist außerdem noch einen Wasseranschluß zur eventuell nötigen Reinigung von Mülleimern auf. Alle Abfallbehälter werden täglich geleert; nebenan befindet sich zu diesem Zweck ein zusätzlicher Lastenfahrstuhl, über den bedarfsweise auch schwerere Lieferungen wie Möbelstücke die Etagen erreichen können.

    Der Komplex wurde wohl vor allem für Wohnzwecke der Studenten der gegenüberliegenden Universität errichtet. Entsprechend jung präsentiert sich das Publikum und die Mieterschaft. Wer hier wohnt und studiert, gehört zu den Wohlhabenden im Lande; vielleicht könnte man hier auch von einer Jeunesse dorée sprechen. Unseren Beobachtungen nach sind wir wohl die einzigen Farangs im Komplex und zählen außerdem altersmäßig absolut zur Seniorenriege. Dementsprechend fallen wir auch auf und werden so verstärkt wahrgenommen, was nicht verkehrt ist.

    Betritt man das etwa 70m hohe Haus unten von der Straße aus, gelangt man zunächst in ein helles, langgestrecktes klimatisiertes Foyer, das in mehreren Sitzgruppen jede Menge Platz bietet. Von dort aus passiert man vier nebeneinanderliegende Automaten, an denen man sich mit 1,5l-Trinkwasser-Flaschengebinden, frisch gebrühtem Kaffee, am 7/11-Automaten mit kleinen Snacks und Getränken und nebenan mit Not-Pharmabedarf versorgen kann. Durch das zweite und größere Foyer mit zahlreichen weiteren Sitzgruppen gelangt man dann durch eine selbstöffnende und –schließende Glasschiebetür, die auch wieder mittels der Schlüsselkarte zu entriegeln ist, in den Bereich der Aufzüge. In diesem Teil findet man auch die Gesamt-Briefkastenanlage des Hauses und den Raum mit den Münzwaschmaschinen und – wäschetrocknern und einer Umkehrosmoseanlage für das Trinkwasser.

    Wir bevorzugen jedoch – wie viele andere auch – das angelieferte Trinkwasser in 1,5l-PET-Flaschen oder auch 5l-PET-Großgebinden. Auf diese Weise erzeugen wir aber auch zwangsläufig jede Menge zusätzlichen Müll. Die Verwendung und der Einsatz von Plastik in Thailand ist für unsereinen ohnehin reichlich erschreckend. Bei jedem noch so kleinen Einkauf zückt der Händler sofort eine Plastiktüte und man muß auf die Verwendung mitgebrachten Materials ab und an energisch bestehen.

    Ein Umweltbewußtsein – wenn überhaupt – ist in Thailand nach wie vor leider nur im Embryonalstadium vorhanden. Eine „Umwelt“ scheint hier in der öffentlichen Wahrnehmung nicht zu existieren – eine Haltung, die einen fatal an die Zustände in der längst untergegangenen DDR erinnert. Dort waren die Mißstände jedoch vor allem auf die wirtschaftlichen Verhältnisse und die vorhandene Ignoranz und Inkompetenz zurückzuführen. Hier in Thailand wäre man mit etwas Mühe und öffentlicher Erziehung auch wirtschaftlich durchaus in der Lage, Entsprechendes einzuführen und umzusetzen. Jedoch herrscht unserer Beobachtung nach eine allgemeine Gleichgültigkeit, und das ist traurig und auch erschreckend.

    Kommen wir nun im 18. Stockwerk nach Verlassen des Fahrstuhls und einem längeren Fußmarsch zu unserer Wohnungstür. Auch den Fahrstuhl mußte man, um ihn benutzen zu können, zuvor mit der bereits erwähnten Schlüsselkarte entriegeln, und die Freigabe gilt auch nur für Fahrten zwischen dem Erdgeschoß, unserem direkten Stockwerk und der Dachterrasse! Die Wohnungstür ist mit einem individuell zu wählenden vier- bis sechsstelligen Zahlencode zu entriegeln. Beim Schließen erfolgt die Verriegelung automatisch. Ver- und Entriegelungsvorgang werden jeweils durch eine kurze Tonfolge angezeigt.

    Die Wohnung wurde möbliert vermietet. Möbel und technische Geräte waren beim Einzug vorhanden und waren nur durch das eine oder andere nach Gusto zu ergänzen. Die Deckenbeleuchtung ist einheitlich im ganzen Haus eingebaut, eine große Waschmaschine (Toplader) ist samt zugehörigem Strom-, Wasser und Abwasseranschluß auf der „Loggia“ vorhanden und die großen Einscheibenfenster in ihren Metallprofilen sorgen für ausreichende Geräuschdämmung im Gebäudeinnern, bieten jedoch keinen Schutz gegen die hohen Außentemperaturen.

    Die Fenster aller Wohnungen haben einheitlich identische blickdichte lichtgraue Stoffgardinen, die bei Bedarf für eine zusätzliche Temperaturisolierung sorgen können. Der Haupt-Wohn und Eßraum ist genau wie jeder der beiden Schlafräume mit einer separat regelbaren Klimaanlage ausgerüstet. Die dafür nötigen Außenaggegate beanspruchen den Hauptraum der kleinen Loggia, wo sich auch die Waschmaschine befindet.

    Direkt hinter der Wohnungstür befindet sich ein mit hellgrauen Bodenfliesen ausgestatteter Vorplatz, der linkerhand die kurze Küchenzeile und gegenüber einen raumhohen Einbauschrank und anschließend die Kühl-Gefrierkombination aufweist, diese gekrönt von der Mikrowelle. Die Küchenzeile in angenehmer 90cm-Arbeitshöhe enthält ein Zweiplatten-Cerankochfeld, unter dem unter einem großen Besteckschubfach ein tiefes und hohes nach vorn offenes Ablagefach ideal zur Lagerung von allfälligen Getränkevorräten geeignet ist.

    Darunter befindet sich eine weitere größere Schublade, die unsere Kochtöpfe und Pfannen aufnimmt. Neben dem Kochfeld folgt eine kleine Ablagefläche, an die das Edelstahl-Abwaschbecken anschließt. Dieses hat – wie hierzulande üblich – nur einen Kaltwasseranschluß, der jedoch allgemein ausreicht. Die Einhebel-Auslaufarmatur wackelt zwar lämmerschwanzartig hin und her, jedoch ist dies durch eine mangelhafte Konterung im dünnen Blech des Abwaschbeckens bedingt. Unter dem Abwaschbecken hat man im doppeltürigen Unterschrank jede Menge Stauraum für Putzutensilien.

    Der Oberteil der Küchenzeile hat über dem Herd eine ausziehbare Abzugshaube mit Beleuchtung und darüber einen Schrank für Gewürze und anderes. Daneben folgt dann ein bis zur Zimmerdecke reichender doppeltüriger Hängeschrank. Anschließend an die Küchenzeile haben wir einen größeren Beistelltisch von IKEA platziert, der mittels seiner verstellbaren Beine auf Arbeitsplattenniveau angehoben werden konnte, Er nimmt Kaffeemaschine, Wasserkocher und manches andere zusätzlich Notwendige auf und schafft zusätzliche Ablage- und Arbeitsfläche.

    Unter diesem Tisch konnten wir die Abfallbehälter und das Schuhregal unterbringen, denn wir entledigen uns beim Hereinkommen natürlich unserer Schuhe und laufen– wie in Thailand allgemein üblich – innerhalb der Wohnung barfuß herum.

    Den Rest der betreffenden Wand bis zum Fenster nimmt ein niedriges Sideboard aus hellem gewachsten Holz ein, das zugleich den Fernseher trägt. Der Fußboden in der gesamten Wohnung – abgesehen von der gefliesten Entréezone und den Sanitärräumen – ist mit hellgrauem Laminat in Holztextur ausgelegt. Gegenüber dem Sideboard befindet sich eine Vierer-Sitzgruppe mit hellgrauem strapazierfähige Bnezug mit einem Recamierenelement direkt am Fenster.

    Dahinter schließt sich der kleine Eßbereich an, mit einem zum Sideboard passenden Tisch und vier Stühlen. Von dort aus gelangt man durch eine Schiebetür auf die angrenzende Loggia. Auf der anderen Seite des Eßbereichs befindet sich das eine Bad mit Waschtisch, Toilette und mit Schwing-Glastür abgetrennter niveaugleicher Dusche mit kleinem Durchlauferhitzer.

    Angrenzend an den Eßbereich folgt der kleine Schlafraum, ausgerüstet mit einer 3,5‘-Schlafstatt (ca. 1,06m breit), einem raumhohen Schiebetüren-Einbauschrank und einem kleinen Tisch. Der nächste größere Schlafraum verfügt über ein Eckfenster, ein 6.5‘ breites Doppelbett (1,98m) mit zwei Nachttischen, einem kleinen Schreibtisch samt Stuhl und einem Einbau-Eckschrank, mit jeder Menge Staukapazität. Von diesem Schlafraum aus ist das an das erste Bad angrenzende zweite Duschbad mit identischer Ausstattung zu erreichen. Gegenüber des Kopfendes vom Doppelbett ist an der Wand ein zweiter Fernseher angebracht.

    Alle Räume sind bei einer Höhe von 2,50m mit Rauchmeldern ausgestattet und mit der gebäudeinternen Sprinkleranlage verbunden. Allerdings bleibt festzuhalten, daß bei unserem Einzug die seit 2019 vorhandenen Abdeckungen auf den Rauchmeldern immer noch original an Ort und Stelle waren. Wir waren offenbar die Ersten, die dies bemerkten und konkludent handelnd die Abdeckungen flugs entfernten und damit die Detektoren erstmals in Betrieb nahmen. Soviel zum Thema Sicherheit und Gefährdungsbewußtsein im Lande……..

    Insgesamt ist festzuhalten, daß die Wohnung zwar über einige Steckdosen verfügt, jedoch sind derer nach Wahrnehmung des modernen Nutzers durchaus nicht genügend vorhanden und diese teilweise an strategisch ungünstigen Punkten angebracht. Auch die Sanitärräume ermangeln - abgesehen vom Anschluß der kleinen Durchlauferhitzer an den Duschen – jeglicher elektrischer Anschlußmöglichkeiten. Wie sagt der Franzmann so schön? „On sait se débrouiller!“ – Man muß sich nur zu helfen wissen – und so arbeiten wir fallweise eben mit Verlängerungskabeln und Mehrfachsteckdosen (unter Beachtung der jeweiligen Anschlußlast!). Akkugeräte wie Zahnbürsten und Rasierapparat werden außerhalb des Bades aufgeladen, und einen Fön brauchen wir beide nicht. Holzauge schläft eben nie!!

    Es ist mit hoher Sicherheit zu vermuten, daß die gesamten Wohnungen im Haus in puncto Einbaumöbel, installierte technische Geräte, Deckenbeleuchtung, Gardinen, Wohnungstür und Innentüren, Fußbodenbeläge und Sanitäreinrichtung und –ausstattung uniform geplant und ausgeführt worden sind. Einzig was die mobile Möblierung und die Wanddeko anbelangt, haben die Eigentümer bzw. Mieter der Appartements individuell freie Hand.

    Die möblierte Vermietung hat für uns den unbedingten Vorteil, daß wir uns was den Unterhalt und allfällig notwendige Reparaturen betrifft an unsere Vermieterin bzw. die für sie tätige Agentur halten können.

    Wir verfügen über einen weiteren Lichtbildausweis, der es uns ermöglicht, die Einrichtungen auf dem Dach des Gebäudes zu betreten und zu benutzen. Auf der 28. Etage befindet sich ein größerer Swimmingpool mit zugehörigen Sanitäranlagen, ein großer verglaster Fitneßbereich mit diversen Trimmgeräten, eine Sauna (!!!!), eine Dachterrasse und ein separater klimatisierter Ruhe-, Sitz- und Arbeitsbereich. Durch die Lichtbildausweise ist annähernd sichergestellt, daß Hausfremde – also auch individuelle Gäste der Bewohner - in diesen Bereich keinen Zutritt erhalten.
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  • Jahreswechsel in Bangkok

    2. Januar 2024 in Thailand ⋅ ☁️ 34 °C

    Wir waren bisher schon dreimal über den Jahreswechsel in Südostasien: einmal in Saigon, zweimal in Chiang Mai. Dieses Mal hatten wir uns schon früh entschieden, in Bangkok zu bleiben. Die Preise für Übernachtungen und Flüge ziehen über den Jahreswechsel spürbar an, zudem gibt es in diesem Jahr die Gelegenheit für ein langes Wochenende, was von den Thais in großer Zahl zum Verreisen genutzt wird.

    Aber auch für die in Bangkok Gebliebenen existieren unzählige Möglichkeiten, den Abend zu verbringen. Es gibt diverse Hotspots, bevorzugt am Fluss Chao Praya, aber auch rund um viele Shopping Malls, in Rooftop Bars und - und - und. Die Stadt ist gestopft voll von Touristen, die auf der Suche nach dem ultimativen Sylvestererlebnis sind: eine Vorausbuchung zum Beispiel für Dinner Cruises auf dem Fluß oder für eine der Rooftop Bars ist essentiell. Die gefragtesten Locations seit Monaten ausgebucht.

    Wir gehören nicht zu den Feierwütigsten, und Menschenmassen sind auch nicht unbedingt unser Ding. Also haben wir die Frage, was wir am Sylvesterabend machen, erfolgreich vor uns hergeschoben. Mit der Wohnung, die uns ja aus dem 18. Stock einen hervorragenden Blick bietet, war die Sache dann entschieden: wir bleiben einfach zu Hause!

    Am Abend des 30. Dezembers waren wir sehr schön Teriyaki essen, das erinnert uns immer ein bisschen an Brühfondue. Und auch hier gilt, dass man eigentlich immer zu viel isst 😉. Glücklicherweise ist die ganze Angelegenheit ja nicht fett!

    Morgens hatte Christian mit einer bei der hiesigen Variante der Einkaufsplattform Ebay namens "Lazada" für den irrsinnigen Betrag von umgerechnet 4,50€ erstandenen Akku-Haarschneidemaschine wieder einmal Hand an seinen spärlichen Kopfbewuchs gelegt und diesen radikal auf 1mm Länge heruntergekürzt. Man sollte halt unbelastet von allem Alten ins Neue Jahr gehen!

    Am Sylvesterabend haben wir dann selber gekocht einschließlich eines gemischten Salates, der hier eher Seltenheitswert hat. Es gab leckere gebratene Gambas mit selbstgemachter Aioli und Reis.

    Es war wunderschön, und um Mitternacht hatten wir freien Blick auf ein kurzes und intensives Feuerwerk in unserer touristenfreien Zone. Für uns paßte das alles hervorragend und wir haben zu diesem Anlaß gemeinsam die zweite mitgebrachte Flasche Franken-Bacchus geleert. Die Böllerei im Vorfeld des Jahreswechsels hielt sich ganz stark in Grenzen. Die Intensität nahm dann einige Sekunden vor Mitternacht schlagartig zu und flaute innerhalb einder Viertelstunde wiederum fast gänzlich ab - sehr zivilisiert!

    Selbst "Dinner for One", das ja außerhalb Deutschlands überhaupt nicht bekannt ist, konnten wir dank VPN-Vertunnelung sehen und auch das Neujahrskonzert aus Wien am Neujahrstag, der diesmal auf einen Montag fiel. YouTube-Videos mit Bildern der Sylvesterfeierlichkeiten downtown erschreckten uns ob des dort herrschenden Trubels nachträglich und bestätigten uns in unserer Entscheidung, einfach mal zu Hause geblieben zu sein.

    Nun freuen wir uns auf weitere viereinhalb Monate hier. Im Januar müssen wir uns um die Extension of Stay, also die Verlängerungserlaubnis für unseren Aufenthalt in Thailand kümmern, Ende Februar fahren wir für 14 Tage an die See. Kurz vor Jahresende buchten wir auch die Flüge für 2024: am 15. Mai sind wir wieder in Deutschland und fliegen am 24. Oktober dann erneut in unsere zweite Heimat.

    Wir wünschen uns und allen anderen, die uns hier folgen, viele tolle Erlebnisse in dem noch jungen Jahr 2024!
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