Südostasien im Langzeit-Test

October 2023 - May 2024
A 204-day adventure by Ulrike & Orthoklas on tour Read more

List of countries

  • Thailand
  • France
  • Germany
Categories
Beach, City trip, Culture, Family, Friendship, Nature, Vacation
  • 25.1kkilometers traveled
Means of transport
  • Flight574kilometers
  • Walking-kilometers
  • Hiking-kilometers
  • Bicycle-kilometers
  • Motorbike-kilometers
  • Tuk Tuk-kilometers
  • Car-kilometers
  • Train-kilometers
  • Bus-kilometers
  • Camper-kilometers
  • Caravan-kilometers
  • 4x4-kilometers
  • Swimming-kilometers
  • Paddling/Rowing-kilometers
  • Motorboat-kilometers
  • Sailing-kilometers
  • Houseboat-kilometers
  • Ferry-kilometers
  • Cruise ship-kilometers
  • Horse-kilometers
  • Skiing-kilometers
  • Hitchhiking-kilometers
  • Cable car-kilometers
  • Helicopter-kilometers
  • Barefoot-kilometers
  • 114footprints
  • 204days
  • 1.2kphotos
  • 310likes
  • Am Goldenen Dreieck (Golden Triangle)

    November 29, 2023 in Thailand ⋅ ☁️ 32 °C

    Zur letzten "activity" des Tages, wie es unsere Reiseleiterin ausdrückte, fuhren wir eine knappe weitere Stunde Richtung Norden. Ziel war das Goldene Dreieck, wo Thailand, Myanmar und Laos am Ufer des Mekong aufeinandertreffen.

    Bekannt und berüchtigt ist das sagenumwobene Goldene Dreieck durch den Rauschgiftanbau und -handel. Das Goldene Dreieck ist neben dem Goldenen Halbmond eines der beiden Hauptgebiete der illegalen Opiumproduktion in Asien. Seine geografischen Grenzen werden durch das Areal festgelegt, in dem sich die Grenzen von Myanmar, Thailand und Laos an der Mündung des Ruak in den Mekong treffen. Der Ruak selbst markiert über eine lange Strecke dann die Staatsgrenze zwischen Thailand und Myanmar in südlicher Richtung. Die überwiegend bergige Region umfaßt etwa 950.000 Quadratkilometer (367.000 Quadratmeilen).

    Zusammen mit Afghanistan im Goldenen Halbmond ist das Goldene Dreieck seit den 1950er Jahren eines der größten Opiumanbaugebiete der Welt. Der Großteil des weltweiten Heroins stammte aus dem Goldenen Dreieck, bis Afghanistan zu Beginn des 21. Jahrhunderts zum weltweit größten Produzenten aufstieg. Die Hauptmenge des Opiums der Region wird heute in Myanmar und in geringerem Maße in Laos produziert.

    Inzwischen werden überwiegend synthetische Drogen konsumiert, was die Bedeutung des Opiumanbaus zurückgehen läßt. (Quelle: Wikipedia)

    Vor allem in der Hochzeit des Vietnamkrieges in den 60er und 70er Jahren des letzten Jahrhunderts war das Goldene Dreieck fest in der Hand des Banditen Khun Sa, der dem Volk der Shan angehörte. Auch heute wird der Rauschgifthandel überwiegend von Myanmar und Laos aus abgewickelt.

    Auf dem laotischen Ufer entsteht zudem gegenwärtig eine regelrechte Boomtown mit eigenem Flughafen rund um ein dominantes Spielcasinogebäude. Auch in Myanmar esistiert am Mekongufer schon seit längerem Entsprechendes.

    Wir waren gegen ca. 17:15h vor Ort und genossen dadurch das Privileg, nur noch wenige andere Touristen gleich uns vorzufinden, da die Massen für diesen Tag schon wieder abgefahren waren. Auf der halbstündigen Bootsfahrt auf dem Fluß kamen wir Laos so nahe, wie bislang noch nie. Bei unserem letzten Aufenthalt 2021/22 im Isaan sahen wir das Land ja bereits über den Mekong hinweg liegen, jetzt waren wir mindestens schon mal in der Mitte des Flusses 😉

    Ans Ufer zurück gekehrt, dämmerte es schon, das dauert ja hier generell nicht lange. Bis sich die Letzten im 7/11 vor dem Start zurück nach Chiang Mai mit einer Stärkung versorgt hatten, war es stockdunkel. Die Rückfahrt von gut vier Stunden wurde durch eine Pause an einer der üblichen Tankstellen unterbrochen. Dort bestand die Möglichkeit des gewohnt unentgeltlichen Toilettenbesuches, allerdings ordinär und nicht in Gold 😀 wie im Weißen Tempel, und auch ein 7/11 war wieder für diejenigen, bei denen der kleine Hunger schon wieder anklopfte, da.

    Gegen 22:15h waren wir todmüde endlich am Hotel. Morgen, am 30. November, fliegen wir mittags nach Bangkok zurück. Für heute heißt es nun aber Matratzenhorchdienst! Gute Nacht!
    Read more

  • Wieder in Bangkok

    December 5, 2023 in Thailand ⋅ ⛅ 28 °C

    Seit dem Nachmittag des 30. November sind wir wohlbehalten zurück in Bangkok. Die letzten Tage haben wir zum einen ein bisschen zur Erholung genutzt, und haben andererseits durch die Vervollständigung unserer Erlebnisse im Norden hier auch unsere zahlreichen Eindrücke verarbeitet und dokumentiert.

    Wir bewohnen, das hatten wir ja schon erzählt, das Nebenhaus zum Haus unserer Freundin. Als dieses vor vielen Jahren zum Verkauf stand, war schon klar, dass die Hochbahn in diese Gegend verlängernd ausgebaut werden wird. Diese Hochbahn ist genauso wie die inzwischen auch existierende U-Bahn und das zunehmend in der Entwicklung befindliche System der Regionalbahnzüge für den Verkehr in der Millionenmetropole Bangkok schier unentbehrlich. In der Stadt selber leben aktuell ca 10,5 Millionen Menschen, in der Metropolregion ca. 14,5 Millionen.

    Trotz des zunehmend ausgebauten öffentlichen Nahverkehrs auf Schienen ist der Dauerstau auf der Straße vorprogrammiert und Alltag. Gut beraten ist man also, wenn man zu Fuß eine Bahnstation erreichen kann. Deshalb schießen in der Umgebung der Stationen die Wolkenkratzer mit Appartments aus dem Boden wie nix. 40 Stockwerke sind keine Seltenheit. Und unsere Freunde haben einen Fußweg von etwa fünf Minuten zur nächsten Hochbahnstation. Um nicht in Zukunft so ein riesiges Appartment Gebäude vor der Nase zu haben, haben sie also damals das Nebenhaus gekauft.

    Nun ist das in den Tropen so eine Sache mit den Häusern. Durch das Klima muss man in der Unterhaltung des Besitzes enorm hinterher sein, sonst besteht die Gefahr, dass der Zahn der Zeit und des Klimas weitaus schneller am Bestand nagt als in unseren Breiten. Die Freunde haben hier in der Vergangenheit nicht viel getan, sondern das Haus eher als Abstellraum genutzt. So kommt es, dass vieles defekt ist und jetzt, wo wir das Haus täglich nutzen, diese Dinge auffallen und gerichtet werden müssen, um Gebrauchswert zu erreichen.

    Dazu kommt, dass die Nachbarn von schräg gegenüber ihr in die Jahre gekommenes ebenerdiges Haus ab Februar abreißen und neu aufbauen wollen. Sie werden dann für die Zeit der Bauarbeiten unsere derzeitige Bleibe - grobe Planung ein bis zwei Jahre lang - bewohnen. Wir wissen das seit etwa August, und so haben wir latent schon immer mal auf dem Immobilienmarkt nach Wohnungen
    Ausschau gehalten. Das Ganze soll ja auch ohne Gesichtsverlust für alle Beteiligten passieren, denn wir wollen die über 40jährige Freundschaft ja nicht aufs Spiel setzen.

    Zum Thema Wohnungssuche mache ich einen gesonderten Post, sonst wird es hier zu lang. Ebenso zu unseren Erfahrungen mit dem täglichen Bezahlen, wenn man ein thailändisches Konto hat.

    Plese stay tuned and hold the line!! 😉
    Read more

  • Neue Standards beim digitalen Bezahlen

    December 5, 2023 in Thailand ⋅ ☁️ 32 °C

    Digitalisierung in Deutschland? Rotes Schlußlicht!!
    Und auch beim digitalen Bezahlen kommt unser Land aus dem Muspott nicht heraus. Unsere Erfahrungen, die wir hier in Thailand tagtäglich machen, spiegelt sehr gut der nachfolgende Artikel wider, der bereits im Februar dieses Jahres im Handelsblatt erschien und der nachfolgend in voller Länge zitiert wird. Wir können dank unserer inzwischen eingerichteten Bankkonten an dem beschriebenen Fortschritt aktiv teilhaben und von ihm profitieren.

    "ASIEN SETZT NEUE MASSSTÄBE BEIM DIGITALEN BEZAHLEN – und Deutschland schaut zu

    Echtzeit-Überweisungen per QR-Code verdrängen in Asien Bargeld und Kreditkarte. Europa droht bei der Revolution im Zahlungsverkehr zum Außenseiter zu werden.

    Mathias Peer / Handelsblatt 23.02.2023

    Wer als ausländischer Tourist im Thailandurlaub die Hauptstadt Bangkok mit der Hochbahn erkunden will, reiht sich in der Warteschlange des Ticketschalters ein. Während die Einheimischen an der Schlange vorbeiziehen, indem sie ihr Ticket in Sekundenschnelle über das Abfotografieren eines QR-Codes bezahlen, müssen die Touristen mit ihren 500- und 1000-Baht-Scheinen persönlich am Schalter bezahlen.

    Hinter der schnellen Handy-Überweisung steckt eine standardisierte, nationale Bezahlinfrastruktur namens Prompt Pay, die auf einer Zusammenarbeit von Staat und Privatwirtschaft basiert.

    Die Bezahlstruktur ist offen für alle Bank- oder Fintech-Apps, die sie nutzen wollen. Das System funktioniert also unabhängig davon, bei welcher Bank Kunden und Händler ihre Konten haben, welche Bezahl-Apps sie verwenden oder – im Gegensatz zu Angeboten wie Apple Pay – welches Smartphone sie benutzen.

    Gebühren fallen nicht an. Das macht die digitale Bezahlmöglichkeit auch bei der Transaktion kleinerer Summen attraktiv. Allerdings benötigt man ein lokales Bankkonto, Touristen sind noch außen vor.

    Bei Echtzeit-Bezahldiensten via Smartphone gehört Thailand, wo inzwischen jede Nudelsuppe am Straßenrand per Handy bezahlt werden kann, hinter Indien und China zu den Weltmarktführern: Anders als bei Transaktionen mit Karte brauchen sowohl Straßenhändler als auch Luxusgeschäfte kein spezielles Bezahlterminal, um bargeldlos abkassieren zu können.

    Es reicht aus, den Kundinnen und Kunden einen ausgedruckten QR-Code zum Einscannen per Smartphone vorzulegen – das Geld ist dann auch ohne teure Technik im Nullkommanichts auf dem Konto des Empfängers.

    INDIEN MELDET 72 MILLIARDEN TRANSAKTIONEN IM JAHR
    Die einfache Handhabbarkeit hat Asiens neuen Bezahlmodellen einen einzigartigen Siegeszug beschert. In Indien, dem globalen Vorreiter bei den Smartphone-Überweisungen, wurden im vergangenen Jahr 72 Milliarden Transaktionen über das nationale Echtzeit-Zahlungssystem Unified Payments Interface (UPI) registriert – doppelt so viele wie im Vorjahr. Selbst in ländlichen Gegenden findet sich kaum ein Händler, der die Bezahlweise nicht akzeptiert. Das System funktioniert auch, um Geld unkompliziert an Bekannte und Verwandte zu schicken.

    Laut einer Studie des Finanzdienstleisters ACI Worldwide, die sich auf Zahlen von 2021 bezieht, sind die Echtzeit-Transaktionen in keinem anderen Land so erfolgreich wie in Indien: Das Transaktionsvolumen lag dort mit knapp 50 Milliarden Dollar mehr als doppelt so hoch wie in China, das wiederum Thailand deutlich abhängt. Auf Platz vier und fünf werden Brasilien und Südkorea gelistet. Inzwischen sind die Volumina noch deutlich größer.

    Indien allein habe mehr digitale Transaktionen als die USA, Großbritannien, Deutschland und Frankreich zusammen, betonte Indiens IT-Minister Ashwini Vaishnaw vor wenigen Wochen auf dem Davoser Weltwirtschaftsforum. Premierminister Narendra Modi verkündete ein paar Monate vorher, dass Indien inzwischen 40 Prozent der globalen Echtzeit-Transaktionen verbuche.

    SINGAPUR UND INDIEN VERBINDEN BEZAHLSYSTEME
    Indien nimmt eine zentrale Rolle ein, wenn es darum geht, internationale Standards beim digitalen Bezahlen zu setzen. Die Behörden des Landes sind gerade eifrig dabei, das UPI in der Region zu exportieren – von Nepal über Bhutan bis nach Oman haben sie bereits Abkommen geschlossen, die es Indern im Ausland erlauben, auch auf Reisen ähnlich einfach per Smartphone und QR-Code zu bezahlen wie in der Heimat. Am Dienstag verkündete die indische Zentralbank, die Echtzeitbezahlinfrastruktur an Singapur anzudocken.

    Auch Thailand hat sein Bezahlsystem Prompt Pay mit einer Schnittstelle an Singapurs Variante Pay Now gekoppelt. Indonesien, Malaysia und die Philippinen haben ebenfalls angekündigt, ihre digitalen Bezahlsysteme an die Plattformen der Nachbarn andocken zu wollen. Für asiatische Urlauber dürften Reisen auf dem Kontinent damit künftig deutlich einfacher werden – Bargeld in Fremdwährungen zu organisieren könnte bald der Vergangenheit angehören.

    Das sollte auch die Finanzindustrie in Europa aufhorchen lassen: Denn die neuen Bezahlstandards könnten angesichts der Hunderten Millionen von Nutzern in Asien schnell eine ernste Konkurrenz zu dem in Belgien ansässigen System Swift werden, das den Zahlungsverkehr bisher dominiert.

    Dass deutsche Institutionen die Entwicklung bisher nur von außen beobachten, anstatt sie mitzugestalten, droht für die deutsche Wirtschaft im internationalen Geschäft langfristig zum Nachteil zu werden. Bis sich das ändert, bleiben wohl auch deutsche Asientouristen auf das Bargeld aus Geldautomaten und Wechselstuben angewiesen."
    Read more

  • Glühwein bei 33 Grad im Schatten

    December 9, 2023 in Thailand ⋅ ⛅ 31 °C

    Wir waren wahrhaftig guten Willens, ehrlich!

    Man hatte uns seitens der Thai-Deutschen Gesellschaft, TDG - der wir unlängst beigetreten waren - gefragt, ob wir nicht am Stand der TDG im Rahmen des Deutschen Weihnachtsmarktes auf dem Gelände des hiesigen Goethe-Instituts mithelfen könnten. Der Markt sollte heuer zum ersten Male nach der Coronapause wieder stattfinden - und zwar heute am 9. und morgen am 10. Dezember 2023.

    Bereits in ihrer Ausgabe vom 29.11.23 hatte die "Bangkok Post" - eine der beiden englischsprachigen Zeitungen im Lande - folgendermaßen auf die geplante Veranstaltung hingewiesen:

    "Goethe-Institut: Christmas Market is back with a brat

    To welcome the wintry chill to the tropical city, the Goethe-Institut Thailand presents its Christmas Market showcasing the charm of German seasonal traditions in Bangkok, on Dec 9 and 10.

    Previously drawing many hundreds of fairgoers back in 2017 and 2019, the Goethe Christmas Market this year returns with more fun-filled offerings than ever before.

    The 2023 edition sees a partnership between the cultural institute and many well-known German, Austrian and Swiss businesses in Thailand, including much-cherished restaurants, bakeries, chocolatiers, brewers, art vendors and other exhibitors.

    Amid a shade-filled garden adorned with festive decorations and twinkling lights, visitors will find a wide selection of food and drinks as well as handicrafts, gifts and souvenirs that all speak to the spirit of Christmas.
    Just-try culinary highlights include bratwurst sausage, doner kebab, German-style roasts and with sauerkraut, gingerbread, fruity stollen bread and the season's signature drink mulled wine.

    To help add fairy-tale holiday magic to the scene, there will be caroling and music performances together with an extensive range of kids' activities and family-friendly entertainment.

    'In that regard, German Christmas culture is truly unique,' says Johannes Hossfeld, director of the Goethe-Institut Thailand. 'If you look at the German word for Christmas, you'll understand that Germans value a sense of calm and reflection during the holidays. Weihnachten literally means Holy Night or Blessed Night, and this spirit of enchantment and wonder is best observed at a German Christmas market.'

    The German Christmas Market will be held at Goethe Institute Bangkok on Sathon 1 (MRT Lumpini Station Exit 2), on Dec 9 and 10, from noon to 10pm."

    Zur kurzen Erläuterung noch dies: "brat" bedeutet im britischen Englisch etwas wie "unerzogene Göre", was im Kontext mit Weihnachten natürlich absolut nicht paßt! Im Amerikanischen Englisch sagt man jedoch auch "brat" als Kürzel für "Bratwurst", was nach unserem Verständnis immerhin deutschen Stereotypen näher kommt, aber zu Weihnachten immer noch nicht paßt - vielleicht jedoch zum Thema Weihnachtsmarkt.

    Soweit die Theorie im allgemeinen...........

    Bereits der Weg zum Ort des Geschehens im Soi Goethe (Soi = kleine Nebenstraße im Gegensatz zu Thanon = Hauptstraße) erwies sich als durchaus strapaziös. Menschenmassen fluteten am Wochenende die Hoch- und die U-Bahn, und auch nach dem Verlassen der U-Bahn unweit des Lumpiniparks, einer großen innerstädtischen Grünanlage, ebbten diese nicht etwa ab.

    Einer kontinuierlichen Karawane bratwursthungriger Interessenten folgend gelangten wir mühsam zum Festgelände, das eingekesselt von gefühlt jährlich näherrückenden Hochhausgiganten lärmüberflutet dalag. Bei schweißtreibenden 33 Grad und bei höherer Luftfeuchtigkeit drängten sich die Menschenmassen und die gesamte Präsentation mutete mitnichten weihnachtlich an, sondern es waren auch hier die gewohnten Sauf- und Freßangebote vorhanden, dekoriert mit Geschenkbandschleifen und Christbaumkugeln.

    Es sollte sich wohlgemerkt um einen DEUTSCHEN Weihnachtsmarkt handeln. Nun sollte man erwarten, daß auch entsprechende Musik zur Beschallung zum Einsatz käme. "Fleutjepiepen!" secht der Norddeutsche! Die ganze Zeit unserer Anwesenheit über erklangen ausschließlich und hochphonig-rummelig amerikanische Weihnachtstitel aus den Lautsprecherboxen.

    Die Besucherschar rekrutierte sich zu über 90% aus Einheimischen, erkennbare Westler, die Farangs, verschwanden in den Massen. Die Fläche der Festivität war in weiten Teilen von wackelig verlegtem Betonpflaster geprägt, eine landestypische Bauweise, auf die man als in Bangkok Lebender jedoch schon immer vorbereitet zu sein hat - schon allein aus Gründen des Selbstschutzes.

    Eine Eigenart - was die offenbar als typisch deutsch wahrgenommene Gastronomie anbelangt - ist jedoch zu berichten: der Renner waren hier Kartoffelbrei mit - natürlich - Sauerkraut und Bratwurst oder Schweinsbraten. Warum dies so ist, bleibt zunächst einmal rätselhaft. Die Kartoffel ist ja hierzulande etwas Fremdes - also heißt sie auf Thai "mann farang" - im Sinne von dicker oder fetter Fremdling. Aber Fremdimporte waren hier Chilis und z.B. Gummibäume ja auch - und die wurden in die hiesige Kultur längst integriert.

    Endlos lange Schlangen auf Speisen und Getränke Wartender zogen sich über das Gelände - glücklicherweise bot die geöffnete Bibliothek des Goethe-Instituts Gelegenheit klimatisierter Abkühlung zwischendurch. Um 17 Uhr fanden wir uns am Stand der TDG ein, doch das dortige Gesamtbild war von umfänglicher Desorganisation bezüglich des Einsatzes der Einzelnen geprägt. Man hatte uns mitnichten irgendwie eingeplant, und nach Momenten verzweifelten Nachdenkens bot man uns an, wir könnten doch broschürenverteilend durch die Menge patrouillieren.

    Nach kurzer Überlegungsphase entwickelte ich kreativ plötzliche Kreislaufbeschwerden, die mich an einer Fortführung angebotener Hilfsdienste fundamental hinderten, und Ulrike mußte mich begleitend nach Hause bringen. Mehr oder minder fluchtartig verließen wir daraufhin den Ort dieser surrealen Grausamkeiten und gaben - allerdings gesittet - Fersengeld.

    Der Gesamtgraus erfüllt und befriedigt allerdings zweifellos das thailändische Grundbedürfnis auf "Sanuk" - Spaß und Vergnügen, so laut, süß und bunt als irgend möglich!
    Read more

  • Feiertage und anderes

    December 10, 2023 in Thailand ⋅ ☀️ 32 °C

    Heute am 10. Dezember begeht man in Deutschland den 2. Adventssonntag. In Thailand ist der 10. Dezember Tag der Verfassung; das ist ein gesetzlicher Feiertag und geht auf das Jahr 1932 zurück, als die absolute durch eine konstitutionelle Monarchie abgelöst wurde, die bis heute Bestand hat.

    Nun fällt der 10. Dezember in diesem Jahr auf einen Sonntag. Regelmäßig haben am Sonntag Behörden und offizielle Stellen wie Bankfilialen geschlossen. Die Geschäfte sind allerdings - anders als bei uns am Sonntag - alle offen und auch mehr besucht als unter der Woche. Morgen, am 11. Dezember, werden Behörden, Banken und Co. ebenfalls geschlossen sein. Aber es ist nicht etwa ein weiterer Feiertag, sondern der auf den Sonntag gefallene Feiertag wird am Montag einfach nachgeholt. DAS kennen wir in Deutschland so nicht.

    Also paradiesische Zustände in den Tropen? Wenn man sich das thailändische Arbeitsrecht mal genauer anschaut, eher nicht!

    Üblich ist eine Wochenarbeitszeit von 48 Stunden verteilt auf sechs Tage. Nach fünf Arbeitsstunden steht den Arbeitnehmern eine Stunde Pause zu. Nach einem Jahr Betriebszugehörigkeit erwerben diese einen Anspruch auf sechs bezahlte Urlaubstage im Jahr. Lohnfortzahlung im Krankheitsfall gibt es für 30 Kalendertage im Jahr, danach ist man auf sich gestellt. Der Mindestlohn soll nun gerade zum 1. Januar erhöht werden. Die Höhe ist abhängig von der Provinz, in der man tätig ist. Der höchste Lohn wird nun nicht etwa in Bangkok mit vergleichsweise hohen Lebenshaltungskosten, sondern auf Phuket gezahlt.

    Ab dem 1. Januar 2024 wird der Mindest-Tageslohn jetzt auf 363 Baht angehoben, das sind 9, 53 Euro. Hochschulabsolventen sollen nach einem Versprechen der seit August im Amt befindlichen Regierung eigentlich eine Einstiegsmonatsvergütung von 25.000 Baht erhalten, das sind etwa 645 Euro, aber davon hat man schon länger nichts mehr gehört.

    Sechs bezahlte Urlaubstage nach einem Jahr Betriebszugehörigkeit - da wird klar, warum die oben beschriebene Nachhol-Regelung existiert. Übers Jahr gibt es in Thailand 13 gesetzliche Feiertage, wobei der April mit Songkran, dem über drei Tage gefeierten Wasserfest und der Dezember mit dem Geburtstag des 2016 verstorbenen Königs Rama IX. Bhumipol am 5. Dezember, dem Verfassungstag sowie dem Neujahrstag schon eine gewisse Häufung bietet. Zum Vergleich: in Niedersachsen gibt es in diesem Jahr 10 gesetzliche Feiertage. Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen haben mehr 😀

    Die dargestellten Verhältnisse sind die Mindestbedingungen, von denen vertraglich natürlich nach oben abgewichen werden kann. Ich bin sicher, dass Millionen von Menschen aber zu diesen Mindestbedingungen arbeiten. Und wenn man sich das mal vor Augen führt, dann sieht man die Preise zum Beispiel am Streetfood-Stand schon ganz anders.

    Da werden 40, 50 oder 60 Baht, die für uns immer noch staunenswert billig sind, plötzlich zu viel Geld, wenn der Tageslohn möglicherweise nur einen Mindestlohn von 363 Baht ausmacht, und Miete, Kleidung, öffentlicher Nahverkehr und die anderen Mahlzeiten des Tages auch noch bezahlt werden müssen.

    Das Sozialversicherungssystem in Thailand ist einen eigenen Post wert, der kommt bei Gelegenheit, das bin ich mir als "Rentenversicherungstante" schuldig!

    Während ich diesen Post schreibe, sind draußen zwei Pickups, heute einmal mit Besen und Hausgeräten sowie Gartenerde vorbeigefahren, und gerade auch der Altpapiersammler. Das Leben ruht hier nie 😉

    Wir wünschen euch allen einen schönen 2. Advent!
    Read more

  • Abendbesuch

    December 10, 2023 in Thailand ⋅ ⛅ 31 °C

    Jeden Abend mit der Dämmerung kommen unsere Hausgeisterchen, die Geckos, hervor. Die kleinen Hausgeckos, fahl-gelbbraun, werden in Thailand Djin-Djocks genannt. Sie sitzen gerne in der Umgebung von Lichtquellen, da sie dort ihre Beute, die Insekten, leicht fangen können. Die Hausgeckos sind sehr zänkisch und attackieren Nebenbuhler, die ihnen zu nahe kommen, oft recht vehement. Vor allem die Männchen erzeugen immer wieder charakteristische klickende Rufe, die im Anhang gut zu hören sind.

    Geckos sind hervorragende Kletterer mit Fusspolstern aus unzähligen winzigen Lamellenhärchen, den sogenannte Spatulae, die ihr gesamtes Gewicht über lange Zeit auch auf einer vertikalen Fläche und auch kopfüber selbst auf Glasoberflächen problemlos tragen können, da die Spatulae durch van der Waals-Kräfte ähnlich wie Saugnäpfe wirken. Sie ernähren sich von Insekten und kleinen Wirbeltieren und sind damit Nützlinge. Sie sind sehr schnell in ihren Bewegungen und insofern relativ schwer zu fotografieren. Aber wir scheuen natürlich weder Kosten noch Mühen für euch und stellen im etwas unscharfen Bild den Besucher des heutigen Abends auf unserer Hauswand vor 😉

    Der Asiatische Hausgecko (Hemidacylus frenatus) hat einen schlanken, leicht abgeflachten Körper mit länglichem, abgesetztem Kopf. Die vertikale Pupille ist elliptisch geformt. Der kleine Gecko kann eine Gesamtlänge von 13 bis 15 Zentimetern erreichen. Angepasst an die oftmals steinige Umgebung hat die Echse eine grau- bis beigebraune Grundfärbung. An der Unterseite des Körpers sind die Tiere gelblich bis weiß und sogar leicht transparent. Nachts sowie in der Dämmerung verblasst die Farbe am ganzen Körper. Die Haut der Echse ist mit Schuppen bedeckt. Wie andere Geckos auch, kann der Hemidacylus frenatus bei Gefahr einen Teil seines Schwanzes abwerfen, der sich nach einiger Zeit regeneriert.

    Eine andere hier auftretende Art, die vor allem durch ihre Lautäußerungen auffällt, ist der Tokeh oder Tokee (Gekko gecko), ein ebenfalls nachtaktiver Gecko, der eine Länge von bis zu 35 Zentimetern erreicht. Der Tokeh wurde bereits 1758, damals noch als Lacerta gecko, erstmals beschrieben. Er ist die Typusart der Gattung Gekko, deren Vertreter auch als Echte Geckos bezeichnet werden.

    Die Tiere sind von blaugrauer bis braungrauer Farbe und mit zahlreichen roten und blauen Flecken gemustert. Jungtiere haben einen dunkelblauen, weiß gebänderten Schwanz

    Der Tokeh ernährt sich von großen Insekten (wie zum Beispiel: Grillen, Heuschrecken, Schaben usw.), aber auch von Mäusen und kleineren Reptilien. Im Allgemeinen sagt man, dass der Tokeh alles frisst, was er überwältigen kann. Die Rufe des Tokeh sind erstaunlich laut, und sie klingen für denjenigen, der sich noch nicht hierzulande auskennt, in der Schwärze der Nacht oft recht unheimlich, jedoch gehören sie unverwechselbar zu den Geräuschen, die man in der Dunkelheit bei sonst ruhiger Umgebung wahrnimmt. (Quelle: u.a. Wikipedia)
    Read more

  • Abendessen im Hause Strobel

    December 10, 2023 in Thailand ⋅ ⛅ 30 °C

    Heute waren wir mal faul und hatten keine Lust mehr, zum Essen noch einmal rauszugehen. Also haben wir bei "Grab" dem thailändischen Pendant zu Lieferando geordert.

    Es gibt Glasnudelsalat mit Schweinefleisch, Yam Wunsen, danach Pad Krapao mit Hühnergehacktem auf Reis und gebratenen Reis mit Tintenfisch. Von den Resten werden wir morgen früh noch ein schönes Frühstück haben. Das reine Essen hat uns einschließlich der Lieferung und Trinkgeld für den Fahrer 200 Baht gekostet, erwa 5,25 Euro. Die große Flasche Chang Bier 60 Baht, die Flasche Sprite 30 Baht, zusammen etwa 2,30 Euro für die Getränke. Das versuche man bitte mal in heimischen Gefilden 😀! Wenn man dann aber den heutigen Post zu den Löhnen sieht, relativiert sich das Ganze schon wieder.

    An Besteck haben wir landestypisch Gabel und Löffel, dazu wegen des Glasnudelsalates noch Stäbchen. Das kleine Töpfchen mit dem Holzlöffel beinhaltet die selbst gemachte Würzsosse Nam Bpla Prik, wörtlich übersetzt scharfes Fischwasser. Diese Sauce steht auf jedem Esstisch hierzulande und wird statt Salz benutzt.

    Bereits die alten Römer kannten entsprechende Würzsoßen aus fermentierten Fischen, die sie "garum" nannten.
    Die traditionelle Herstellungsmethode beruht auf einer mehrere Monate dauernden Fermentation des eingesalzenen Fischmaterials (Sardellen, Garnelen) durch Enzyme und Mikroorganismen, die zu einer Hydrolyse des Fischproteins führen. Die Fermentation erfolgt durch salzliebende und bei niedrigeren Salzgehalten auch durch salztolerierende Bakterien, die ohne Luftsauerstoff (anaerob) wachsen können.

    Die Fische werden schichtweise zusammen mit Meersalz in einem Verhältnis von 1:1 bis 9:1 in ein sehr großes Fass gegeben. Je mehr Salz zur Fermentation verwendet wird, desto langsamer läuft der Prozess ab und desto länger ist die Haltbarkeit der Sauce. Das Fass wird oftmals zur Erwärmung in der Sonne aufgestellt. Bei manchen Verfahren öffnet man zwei- bis dreimal pro Woche das Fass und lässt die Sonne hineinscheinen. Bei anderen Verfahren wird das Fass dicht verschlossen. Das Salz zieht Wasser aus den Fischen. Die Fische werden mit Gewichten beschwert, wodurch die Flüssigkeit aufsteigt. Die Fische müssen untergetaucht bleiben, um Fehlfermentationen zu vermeiden. Je nach gewünschter Qualität bekommt man nach 6 bis 18 Monaten die in Thailand so genannte „Grade 1“- Fischsauce, eine bräunliche, sehr aromatische Flüssigkeit, die filtriert wird, um alle festen Bestandteile zu entfernen; dann wird sie pasteurisiert und in Glas- oder Plastikflaschen abgefüllt. Eine „Grade 2“-Fischsauce erzielt man, nachdem man nach der ersten Fischsaucen-Entnahme das Tonfass wieder mit Salzwasser füllt und den Fisch nochmals bis zu vier Monate weiterfermentieren lässt.

    Es ist leicht nachzuvollziehen, daß der gesamte Herstellungsprozeß nicht eben gute Gerüche produziert. Darum werden die Betriebe meist außerhalb von Siedlungen errichtet.
    Read more

  • Wir haben eine Wohnung!!!

    December 12, 2023 in Thailand ⋅ ⛅ 32 °C

    Ich hatte ja in der vergangenen Woche berichtet, dass wir latent auf Wohnungssuche sind, und nun ging plötzlich alles ganz schnell 😉
    Doch von Anfang an:

    Die Situation, in der wir uns im Moment befinden - mieten eines ganzen Hauses - ist sehr privilegiert und keineswegs Standard. Für sogenannte Expats - also Ausländer, die länger als nur zum Urlaub im Land oder komplett ausgewandert sind - ist es in Bangkok üblich, eine möblierte Wohnung, hier Condo(minium) genannt, zu mieten. Ein entsprechendes Angebot ist reichlich vorhanden. Der Preis richtet sich natürlich nach der Größe und der Zimmeranzahl, aber ebenso nach der Lage und der Entfernung zum nächsten schienengebundenen Verkehrsmittel. Naturgemäß ist es im Stadtzentrum, wo es von Touristen nur so wimmelt, weitaus teurer als außerhalb. Mietverträge werden in der Regel für ein Jahr als Minimum abgeschlossen.

    Mit diesen Grundbedingungen im Hinterkopf und der Tatsache, dass wir "unser" Haus absehbar verlassen müssen, haben wir Familienrat gehalten. Ein Jahr Mindestmietdauer bedeutet einerseits, dass der Mietpreis so beschaffen sein muss, dass wir ihn auch während der Monate in Deutschland finanzieren können. Andererseits ist es angenehm, Dinge, die wir in Deutschland nicht brauchen, einfach hierlassen zu können. Wir wollen auf jeden Fall in der Gegend bleiben, in der wir im Moment sind, denn wir haben die relative Ruhe hier und die gute Verkehrsanbindung zu schätzen gelernt. Wir genießen es, die einzigen Farangs zu sein, auch wenn es bei der Verständigung nicht immer mit Englisch funktioniert 😉

    Es gibt zur Unterstützung der Wohnungssuche im Internet zahlreiche Portale. Man sollte in etwa wissen, was man möchte - ein oder zwei Schlafzimmer, die Gegend sowieso - und sich dann die Zeit nehmen, das Angebot auf verschiedenen Portalen zu durchforsten. Relativ neu erbaute Wohnanlagen sind in der Regel attraktiver als ältere, an denen der Zahn der Zeit und das Klima schon etwas genagt haben. Was fast immer dabei ist, ist ein Schwimmbad und ein Raum mit mehr oder weniger guten Fitnessgeräten.

    Vor einer Woche haben wir dann erstmalig ein Condo besichtigt und tatsächlich sofort zugesagt. Es liegt im 18. Stock einer 2019 fertig gestellten Anlage und hat auf 62 qm, was im Vergleich gut 10 qm mehr sind als der Standard, zwei Schlafzimmer, Wohnzimmer mit Essecke, Kochnische und sogar zwei Badezimmer. Im obersten 28. Stock gibt es eine klimatisierte Skylounge, mehrere Schwimmbecken und den Fitnessraum. Baulich verbunden mit der Anlage ist ein 7/11-Markt. Und das Beste: das Ganze ist nur eine BTS Station nördlich von unserer jetzigen gelegen, und kommt man aus der Bahn raus, fällt man direkt in die Anlage rein. Geht es noch besser??? 😀

    Gestern Abend kam per WhatsApp von der Maklerin die Frage, ob wir am kommenden Freitag, also am 15. Dezember, einziehen wollen. An diesem Tag werden wir , so haben wir es uns überlegt, auf jeden Fall die Schlüssel in Empfang nehmen und in Ruhe gucken, was wir noch brauchen. Mit dem Umzug sind wir ja flexibel 😉

    Bilder schicken wir, wenn wir uns eingerichtet haben. Im Moment beschäftigen wir uns mit Fragen wie: wo kaufen wir Bettwäsche, welche Abmessungen braucht diese und Handtücher, wie geht das mit einem Vertrag für Internet etc.

    Wie immer: stay tuned and hold the line....

    NB: heute vor sechs Wochen sind wir in Thailand angekommen ....
    Read more

  • Schritt für Schritt voran

    December 15, 2023 in Thailand ⋅ ⛅ 34 °C

    Die Sache mit der Wohnung entwickelte sich weiter. Am 15. Dezember vormittags kümmerten wir uns nach einer fast obligatorischen Kaffeestärkung bei Dunkin' Donuts einleitend um den Abschluss eines Vertrages für den Internetanschluß der ins Auge gefaßten neuen Bleibe.

    Nachmittags ging es mit der Unterzeichnung des Mietvertrages weiter. Der Text ist zweisprachig - englisch und thailändisch - und umfasst 15 Seiten. Inhaltlich entsprechen die Klauseln im Wesentlichen einem deutschen Mietvertrag, also ergab sich keine Notwendigkeit der Diskussion über einzelne Paragraphen. Wie in Thailand üblich, wird jede einzelne Seite (!!) durch beide Parteien signiert.

    Nachdem das vollbracht war, bekamen wir die Schlüssel, die hier die Form einer Chipkarte haben. Die großen Condominiumanlagen ähneln von der Sicherheit her einer sogenannten "gated community". Von der Straße kommend gibt es für die Fußgänger ein Tor, das mit der Chipkarte geöffnet wird. Autofahrer müssen an der mit zwei Zerberussen besetzten Schranke vorbei und entweder einen Auftrag im Gelände - wie eine Lieferung - nachweisen, oder die berechtigten Mieter befinden sich zumindest mit im Auto.

    Am eigentlichen Gebäude angekommen, ist der Bereich der grossen Lobby und das Büro der Verwaltung dann frei zugänglich. Um zu den Briefkästen und den Fahrstühlen zu gelangen, braucht man aber wieder die Chipkarte. Im Fahrstuhl selber erneut die Chipkarte, die nur für das Stockwerk der eigenen Wohnung und für den 28. Stock mit Schwimmbad und Co freigeschaltet ist. Vor der Wohnungstür muss man dann einen vier- bis sechsstelligen selbst gewählten Zahlencode eingeben, und dann die Chipkarte griffbereit legen, denn spätestens, wenn man im Erdgeschoss etwas zu erledigen hat, braucht man sie wieder für den Fahrstuhl 😉
    Read more

  • Was man so alles braucht

    December 16, 2023 in Thailand ⋅ ☀️ 34 °C

    Heute am Samstag waren wir dann einkaufen. Morgens kurvte ein mobiler Händler mit Putzutensilien durch unser Wohnviertel, was Ulrike sofort zum Erwerb von Besen, Staubwedeln und Wäscheklammern nutzte.

    Gerade erst Anfang Dezember hatte ein dritter IKEA für die Region Bangkok in relativ zentraler Lage an der Sukhumvit Road eröffnet.

    Diese Straße, die Nationalstraße Nr. 3, beginnt in Bangkok und führt über 400km Richtung Südosten bis zu ihrem Ende an der Grenze zum benachbarten Kambodscha in der Provinz Trat. Sie erhielt ihren Namen 1950 zur Erinnerung an Phra Phisan Sukhumvit, einem Ingenieur, der als erster Thai seinerzeit das berühmte Massachusetts Institute of Technology (M.I.T.) absolvierte und hernach als Direktor der Fernstraßenverwaltung maßgeblich am Ausbau und an der Modernisierung des Straßensystems beteiligt war. Während des Zweiten Weltkriegs war er Mitglied des Free Thai Movement, einer Untergrundbewegung, die gegen die Japaner arbeitete, die das Land besetzt hatten.

    Der Weg zum Möbelhaus erfordert einen kleinen Fußmarsch, denn dieser IKEA-Markt ist innerhalb eines größeren Einkaufscenters in der 4. Etage eingezogen. Dieses Center namens "Emsphere" liegt zwischen zwei Hochbahnhaltestellen mitten im größten Verkehrstrubel. Und daneben befindet sich der Benchasiri-Park, ein kleiner Stadtpark mit einem See und Skulpturen. Die Grünanlage wurde anläßlich des 60.Geburtstags der Königin Sirikit im Jahre 1992 gestiftet und eingeweiht.

    Den Weg zum IKEA innerhalb des Einkaufszentrums fanden wir erst im dritten Anlauf, denn er war nirgends erkennbar ausgeschildert - auch das ist Thailand. Dafür kochte die Mall mit sie verstopfenden Menschenmassen und einem "Weihnachtsmarkt" förmlich über.

    Das Schöne an IKEA - und damit zweifellos an der Globalisierung - ist, daß man überall weiß, was man in welcher Ausführung und Qualität vorfindet und man sich gut orientieren kann: kennst du einen, kennst du alle!

    Wir bestellten bei den Schweden einen Zustelltisch für die Küche, um zusätzliche Arbeits- und Ablagefläche zu gewinnen, und einen kleinen Couchtisch. Beide Möbel, genau wie das meiste andere im Angebot natürlich "Made in China". Die uns bedienende nette junge Thai verfügte sogar über einige Brocken Deutsch; es stellte sich heraus, daß ihre Schwester in Frankfurt am Main wohnt und in dieser Region arbeitet.

    In Ikeas Markthalle fanden wir von Bettlaken bis Schneidebrett alles, was wir sonst noch brauchen und kehrten mit zwei riesigen Taschen voller Dinge nach einigen Mühen per Taxi zurück - allerdings komplett ausgelaugt und mit brummendem Schädel.

    Wir waren uns im Fazit völlig einig, daß wir das Einkaufszentrum Emsphere als solches einfach grausig fanden und niemanden zu dessen Besuch ermuntern würden, es sei denn, er wollte gezielt zu dem Schwedischen Möbelhaus.
    Read more