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  • Day 7

    Kreativer Tag.

    August 30, 2018 in Ghana ⋅ ⛅ 24 °C

    Ausschlafen ist hier nicht. Der erste Hahn kräht wieder um 4 Uhr morgens, die Hühner gackern, was sich tatsächlich so anhört, als würden die wen auslachen. Diese blöden Viecher! Von meinem Brot kriegen die auf jeden Fall nichts mehr ab. :D Meine Vogel-Phobie habe ich hier verloren. Morgens beim Frühstücken spazieren sie manchmal durch meine Beine, aber das stört mich komischerweise nicht mehr.

    Heute musste ich erneut darauf warten, dass mein Projekt anfängt. Mr Thompson musste nochmal mit dem Manager des Krankenhauses sprechen. Als würde das nicht schon lange feststehen, dass ich komme. Total nervig! Und erneut beschäftige ich mich mit den Kindern und spaziere durch's Dorf und lerne immer mehr Leute kennen. Die zwei Japanerinnen lachten mich aus, weil aus jeder Ecke "Dita, Ditaa...come here please.", "Dita...Hi, what are you doing?" kommt und ich wahrscheinlich etwas überfordert aussah. :D Selbst auf dem Weg zum Plumpsklo bildet sich eine Traube. Alle warten dann vor der Tür. Als wäre die Situation mit dem Plumpsklo nicht schon genug, meinen die auch noch auf mich warten zu müssen. Oh mändy! Auf dem Weg zurück bekam ich das erste Mal Angst. Ein etwa 17-jähriger Junge, dem ich äußerlich schon ansah, dass er etwas anders war, kam auf mich zu und sagte irgendwas auf 'Twi'. Ich fragte die Kinder, was er mir sagen wollte. Die lachten nur und übersetzten: "He wants you to come at his house. He wants to rape you." Ich dachte, ich verstand es nicht richtig und fragte erneut. Ich bekam die gleiche Antwort. In dem Moment packte er mich am Arm und ich wollte nur noch flüchten. Ich zog die Kinder mit mir mit und sagte, ich wolle nach Hause. Er ließ nicht los. Ich wurde richtig ängstlich und riss mich von ihm und ging schnell mit den Kindern Richtung Haus. Hilfe ey! Die Kinder checkten gar nichts und folgten mir natürlich weiter - Hand in Hand. Puh, war ich froh, als wir zu Hause ankamen.

    Der restliche Tag war wieder witzig. Wir spielten viel. So hab' ich z. B. versucht, mit denen Memory zu spielen. Ich holte also einen Stift und riss einige Blätter aus meinem Tagebuch heraus, um selbst Kärtchen mit Symbolen zu basteln. Das Ende vom Lied war, dass sie sich alle fast die Köpfe eingeschlagen haben. Mist. :D Die sind hier teilweise echt grob zueinander. Das Malen allein ist schon ausgeartet. Jeder wollte den Stift haben, um ein Symbol zu zeichnen. Letztendlich hab' ich mir ein Mädchen zum Zeichnen und einen Jungen zum Einsammeln der fertigen Karten rausgepickt, um für Ordnung zu sorgen. Das klappte dann ganz gut. Hat nur etwas gedauert, da alle anderen Kinder so neugierig waren und ihre kleinen Hände ständig im Weg waren. Das Spielen an sich hat gut geklappt. Wir spielten nur eine Runde, da der älteste die Karten wegnahm. Er war gestresst vom ganzen Gebrüll der aufgeregten Kinder - ich war es auch und war ehrlich gesagt froh darüber. :D Manche sind sooo aufgedreht.

    So sahen meine bisherigen Beschäftigungen aus. Spielen, versuchen kreativ zu sein, singen, tanzen...und so vergeht wieder ein erlebnisreicher Tag. Abends aßen wir unter dem Sternenhimmel. Danach gingen Max und ich noch an die Straße und genossen unser Radler und das halbwegs gute Internet und gingen irgendwann schlafen.
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