• Farm Winnabri

    March 21 in Australia ⋅ ☁️ 22 °C

    Farmjob winnabri
    Ca 120 km westlich von der Stadt Dubbo ist die Farm von Richard und Jess Mckay gelegen. Ihre Kinder besuchen das Internat in Sydney wo Sie sie ca. alle 2 Wochen besuchen.
    Die Landschaft ist flach und es gibt ein paar Flüsse die sich bei Regen füllen. Die Gegend ist geprägt vom Getreideanbau, Baumwolle und Schafshaltung.
    Richard und seine Familie betreiben die Farm schon seit mehreren Generationen, haben den Betrieb aber schon mehrmals aufgrund Familiärer uneinstimmigkeiten geteilt. Sie bauen auf knapp 5tsd. ha Weizen, Gerste, Raps und Kichererbsen oder Bohnen in Fruchtfolge an. Manchmal auch Hafer. Da der Anbau von Baumwolle ein Bewässerungsgraben benötigt, ist dieser auf nur einem 100ha Schlag möglich. (Baumwolle wird auf Dämmen gezogen und benötigt stetig Wasser und viel Sonne. Für das Wasser benötigt man eine Lizens)
    Ein paar Flächen die mit Bäumen bewachsen sind oder am Fluss liegen werden von rund 150 shorthorn Rindern und 2000 Schafen beweidet.
    Ich wohne in einem Wohncontainer und bereite die Ackerflächen zur saat vor. Ich bin viel alleine, fahre viel Trecker und fühle mich oft einsam. Viel Zeit haben um Gedanken machen ist dann nicht immer gut. Das ich so aus meiner Kompfortzone raus komme war nicht ganz mein Plan aber auch das hab ich hingekriegt. Am Ende des Tages konnte ich dann doch immer zufrieden sein, bevorzugte es im Traktor als beispielsweise im Büro zu sitzen, was von der aktivität her zu vergleichen wäre. Auf den Feldern beobachte ich wie bis zu 100 Bussarde um mich herrum auf Insektenjagt gehen. Auch Adler sind hier beheimatet. Es vergeht kein Tag andem ich keine Kängoroos, Emus oder Wildschweine sehe. Neben dem tierischen treiben beobachte ich immer wieder wie sich, auf den Weiten der Flächen, kleine Wirbelstürme entwickeln, sich mit Staub füttern und zu riesig großen Windsäulen aufbauen. Der Cyclon Alfred der die Ostküste Australien mitte März trifft sollte Regen ins Land bringen, aber dieser schaffte es nicht bis zu uns. Die Landwirtschaft, der Ertrag ist hier noch gravierender vom Niederschlag abhängig, da die Böden nicht so Nährreich sind und die Hitze es rapide austrocknet. Daher wird der Boden auch gering bearbeitet.
    Während meiner Zeit werden die Schafe geschoren. Hierzu kommt eine Firma mit 4 Scherern und weiteren 4 Personen zum assistieren und um die Wolle zu verpacken.
    Ein durchschnittlicher Scherer schafft 100-120 Schafe am Tag, ein schneller 150. Besonders freude macht es mir dem Hund zuzuschauen wie er die Schafe treibt und wie er aufs Kommando hört. Ansonsten ist das Akkordscheren nicht das Highlight und die Menschen sind ein anderer Typ Mensch.
    Die Sä-saison startet am 10.4. Dann werde ich nicht mehr da sein, aber ich habe trotzdem einen guten Eindruck in die Farm bekommen.
    An freien Tagen habe ich die Umgebung erkundigt, was zwar immer viel Fahrerei bedeutet aber es allemale lohnt.
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