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  • Day 9

    Smoo Cave

    June 23, 2023 in Scotland ⋅ ☁️ 17 °C

    Regentag ist Höhlentag! Das hat sich schon in Norwegen bewährt, also mache ich das jetzt auch wieder so. Die Smoo Cave ist eine Höhle auf Meeresniveau, die durch eine Kombination aus Meeresbrandung (Eingangsbereich) und Gletscher-Schmelzwasser (tiefere Höhlen) geschaffen wurde.
    Schon beim Eintreten in die große Halle habe ich das Gefühl, eine andere Welt zu betreten. An den Wänden wachsen Moos und Pflanzen, die fast ein wenig tropisch wirken.
    Ich habe Glück, noch einen Platz für die Tour zu bekommen, die in wenigen Minuten startet.
    Fraser begrüßt uns in der Höhle und stellt sich vor. Er ist eigentlich Höhlenforscher, hat sich aber in diese Höhle verliebt und ist hier geblieben. Jetzt ist er Teil des britischen Höhlenrettungsteams, führt Touristen durch die Höhle und sucht seit 10 Jahren nach einer unterirdischen Verbindung zu weiteren Höhlensystemen.
    Wir steigen in das Schlauchboot ein und müssen die Köpfe einziehen, um unter einem Felsen hindurch zu passen. Wir parken direkt unter dem Loch, durch das ich schon von oben in die Höhle schauen konnte. Fraser erklärt uns, dass das hier eigentlich ein Wasserfall ist - es die letzten 7 Wochen aber nicht geregnet hat. Wenn es im Landesinneren stark regnet, kann der Wasserspiegel in der Höhle innerhalb von 10 Minuten um 3 Meter steigen.
    Auf der anderen Seite des unterirdischen Sees klettern wir wieder an Land und gehen zu Fuß weiter. Fraser zwigt uns die Ablagerungen von Feuerstein, die für das Wohnen in der Höhle in der Steinzeit lebenswichtig waren. Wir dürfen selbst ausprobieren, einen Funken zu erzeugen, was mir auch ganz gut gelingt.
    Ein wassergefülltes Loch am Ende wird aus irgendwelchen anderen Höhlen gespeist, da ist man sich sicher. Immer 10 Tage nach einem starken Regen drückt hier das Wasser hoch. Bisher blieben aber alle Erkundungen erfolglos - Taucher sind zu dick für den Durchgang, Tauchroboter wirbeln zu viel Sediment auf und Sonar wird zu sehr von den Felsen reflektiert. Interessant ist jedoch, dass mit dem Wasser auch immer tausende Jahre alte Holzkohle hoch kommt. Man vermutet also, dass dort unten auch große archäologische Funde warten.
    Wir drehen wieder um und fahren mit dem Schlauchboot zurück.
    Von der großen Halle aus gräbt Fraser sich seit Jahren immer im Winter durch einen Erdrutsch, da sich auch dort eine weitere Kammer befinden müsste.
    Eine super spannende Tour!
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