• Der Priester und die Postkarten

    13 de diciembre, India ⋅ ☁️ 25 °C

    Unser Weg führte uns bis zu einem kleinen verschlafenen Tempel.
    Ein Mädchen schaukelte auf einer am Ast eines Baumes aufgehängten Schaukel als hinter einer der prächtigen Bauten ein älterer Mann hervortrat.
    Er war der Priester dieses Tempels und bot uns an uns ein wenig herumzuführen.
    Er erzählte uns von den unterschiedlichen Göttern die im Hinduismus verehrt werden, allen voran die drei Hauptgötter Brahma der Schöpfer, Vishnu der Erhalter und Shiva der Zerstörer und Erneuerer.

    Sie stehen für den ewigen Kreislauf des Universums.

    Auf meine Frage hin wie viele Götter es gäbe, schmunzelte er " Millions, Millions..."

    Im Innenraum wurde mit Marmor gearbeitet, außen so wie ich es verstanden habe mit weicheren Material, das unter der Witterung leidet. Die vielen tanzenden Figuren sowie Gottheiten wurden per Hand aus dem Gestein herausgearbeitet.
    Wir haben vor dem Schrein eine kleine Spende abgelegt.
    Danach haben wir uns noch auf einem Teppich in seinem Haus unterhalten, da kramte er eine Kiste unter seinem Bett hervor und präszentierte uns den Inhalt.
    Es waren selbstgemalte Postkarten die er mit einem Pinsel aus, so habe ich es zumindest verstanden, aus Streifenhörnchenhaar hergestellt wurden. Davon hatten wir hier viele gesehen.
    Gerne hätten wir ein paar dieser sehr schönen und kunterbunten Monive von tanzenden Figuren und Göttern erworben. Dumm nur, dass wir kein Bargeld mehr dabei hatten, da wir dieses zuvor beim Restaurant für Essen und Trinken Ausgaben, wie wir später spüren mussten zum Glück sogar dafür.
    Schließlich haben wir zur Erinnerung noch ein Selfie mit ihm gemacht, als er uns noch zum Tee einlud. Seine Frau hatte diesen zwischenzeitlich zubereitet.

    Wir waren beide etwas zurückhaltend, da uns noch eine lange Reise bevorstand.
    Im Gegensatz zum Verkauf der Postkarten bestand er beharrlich darauf, dass wir ihn zumindest probieren. Auf meine Befürchtung, dass ich etwas Angst habe dass ich später Magenprobleme bekomme, lächelte er nur verschmitzt und plädierte für die gesundheitliche Wirkung seines Gebräus.
    Pascal war zwischenzeitlich schon etwas von uns abgerückt und signalisierte mir mit seinem Blick, dass er nicht die Absicht hatte etwas davon zu trinken.

    "Ist ja abgekocht." Dachte ich mir und nahm, mutig wie ich war ( im Gegensatz zu Pascal) ein paar Schlücke, auch der guten Sitte willen.
    Ob ich das bereuen werde?

    Der Tee vermutlich Masala Chai, war zu meiner Überraschung aufgrund der Milch, sehr cremig und durch die Gewürze aromatisch.

    Schließlich verabschieden wir uns höflich und verließen den Tempel.
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