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  • Day 54

    Segeln ist so schön, ich könnte kotzen

    December 11, 2019 in Cape Verde ⋅ ☁️ 24 °C

    So, die erste Etappe ist nun geschafft. Knapp 900 Seemeilen und acht Tage auf See. Und ich kann nun mit Bestimmtheit sagen, ich bin nicht so hochseetauglich wie ich gedacht habe. Die ersten zwei Tage ging es mir gar nicht gut und erst nachdem ich angefangen habe den ganzen Tag Reisekaugummis zu kauen war es möglich halbwegs vernünftig zu essen und dieses auch bei mir zu behalten. Im Bett liegen und schlafen, was mir eigentlich ganz gut getan hat, wurde mir auch vermiest weil die Matratze wie ein Autoscooter durch die Gegend gerutscht ist. Auch als es mir dann besser ging fand ich das Leben auf einem Schiff relativ anstrengend. Egal was man macht, man muss immer gegen die Wellen kämpfen und ich bin mehr als einmal von der Bank gerutscht. Wegen diesen Gründen habe ich entschieden, dass ich in Kap Verde bleibe und am Freitag fliege ich nach Salvador in Brasilien. Trotzdem gab es auch viele schöne Momente während der Überfahrt. Die Sonnenauf- und untergänge, der atemberaubende Sternenhimmel (jede Nacht habe ich mindestens fünf Sternschnuppen gesehen). Delfine die eine Armlänge vom Schiff aus dem Wasser springen und fliegende Fische. Ich dachte zuerst sie wären Vögel und hab mich gewundert, aber dann wurde mir klar dass es tatsächlich Fische sind. Und die unglaubliche Weite hat mich auch fasziniert. Nichts hat mehr eine Bedeutung gehabt. Weder das "alte Leben" noch die Zeit oder irgendwas anderes. Aber ich bin trotzdem froh wieder (wenn auch wankend) wieder auf festen Boden zu stehen. Aber der Capitän hat mir angeboten, dass er mich nächstes Jahr in Griechenland zum Segeln in kleineren Etappen mitnimmt. Vielleicht mach ich das und gewöhn mich an das segeln.Read more