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  • Day 29

    Alltag

    November 16, 2018 in Argentina ⋅ ⛅ 15 °C

    Meine Güte, es ist schon Montag. Ich kann es nicht fassen. Diese Woche ist so verdammt schnell förmlich vorbeigeflogen... Es ist eigentlich gar nicht wirklich viel passiert, aber scheinbar doch so viel, dass alles ganz schnell war.
    Also, am Mittwoch war ich im Büro, hab mir zwischendurch die Deutsche Botschaft (die direkt um die Ecke vom Büro und in derselben Straße von den Botschaften von Azerbaijan und Malaysia ist) von außen angeguckt und musste zwei Mal zur Bank laufen, um was für Ezequiel wegen meines Praktikums unterschreiben zu lassen. Hier scheinen Banken eine Art offizielle Institution für so etwas zu sein, was eigentlich auch ganz praktisch, weil nicht mit ewigen Wartezeiten verbunden, ist.
    Abends war dann diese Weinprobe. 15 Weine à offiziell 300-700 Pesos, inoffiziell wahrscheinlich zwischen 150 und 800 Pesos ;)
    Es waren, abgesehen von meinem Sauvignon Blanc und einem Prosecco, den ein Italiener (Überraschung!) mitgebracht hat, nur Rotweine. Die Gastgeber haben sogar, um uns alle hereinzulegen, tatsächlich eine Flasche Rotwein für 90 Pesos dazwischengestellt. Da er aber in der Mitte war und nach sechs oder sieben Weinen keiner mehr wirklich den Unterschied geschmeckt hat, ist das nicht wirklich aufgefallen und die Gastgeber sind davongekommen...
    Während der Weinprobe habe ich mich mit Harald und Daniel, den beiden Schweden, über die Zukunft der Menschheit unterhalten. Was man nicht alles nach ein paar Gläsern Wein so tut.
    Donnerstag war im Büro ein normaler Tag und abends Danielas Geburtstag, wo wir mit der Familie bei Klaus Sushi gegessen haben. Sehr lecker.
    Freitag war ich wieder allein im Büro, aber ich konnte sehr gut mit Ezequiel über Hangouts telefonieren und hatte das Gefühl, mehr oder weniger alles zu verstehen, was sehr erfrischend war. Nichtsdestotrotz gab es ein paar Krisen zu klären, die an dieser Stelle nicht wirklich erklärt werden sollten, weswegen aber der Tag im Großen und Ganzen nicht wirklich produktiv war. Tja.
    Abends war dann der letzte Abend Nicolas' und wir aßen zu zweit eine Pizza und wollten uns danach mit Fred, Tamir dem Israeli, Ludo dem Holländer und noch jemandem treffen, den ich nicht kannte, in einer Bar treffen, allerdings, wie sich später herausstellte, hatte der Kellner im Restaurant, in dem die anderen waren, vergessen, dass Ludo eine Erdnussallergie hat, also erbrach er alles auf dem Weg zur Bar und die anderen bugsierten ihn nach Hause. Glücklicherweise hat Ludo keine Allergie der Sorte, bei der sich der Hals zusammenschnürt und man nicht mehr atmen kann, ihm geht es also wieder gut.
    Tamir ist ein sehr einschüchternder Typ (immerhin war er Offizier in der israelischen Armee...) und hat sich deswegen im Restaurant beschwert.
    Also aßen Nicolas und ich alleine in der Bar mit einem Bier und unterhielten uns weiter über die Dezentralisation Deutschlands im Vergleich zu Frankreich, wo ja mehr oder weniger alle in Paris wohnen.
    Wie auch immer, am nächsten Tag war ich mit Nicolas essen, bevor er zum Flughafen gefahren ist. Danach war ich auf einer großen LGBTQ+-Verantstaltung, die auch eine Erfahrung für sich war. Lauter halbnackte bis nackte Körper, Massen an Bier, viele avantgardistische Kostüme und laute Live-Musik. Es war schon cool und witzig. Ich als Kind einer mittelgroßen deutschen Stadt habe mich zwar zwischendurch etwas zu prüde gefühlt, aber ich würde allen definitiv empfehlen mal zu ein paar solcher Veranstaltungen zu gehen :)
    Abends war ich dann auf einem Jazzkonzert und mit ein paar Leuten was essen. Alle wollten aber danach nach Hause, weil sie total müde waren, aber ich wollte noch etwas machen, also bin ich alleine zu einem Jazzclub gegangen, in dem eine Liveband gespielt hat und zu dem ich auf jeden Fall noch ein paar Mal gehen werde. Irgendwann war aber dann auch ich zu müde noch etwas zu machen, also war Uber-Time angesagt.
    Sonntag aß ich zusammen mit Harald etwas (endlich mal in Boedo und nicht in Palermo!). Mit einem Kaffee in der einen und Alfajores in der anderen (beides von Havanna, wo angeblich die offiziell besten Alfajores herkommen) gingen wir zu einem Park in der Nähe, wo wir uns über Südamerika, einem bolivianischen Gefängnis und die Zukunft von uns beiden unterhielten. Er möchte vielleicht sogar später mal hier wohnen und arbeiten, ihm gefällt Schweden nicht wirklich.
    Neben uns fing dann irgendwann eine Gruppe Trommler und Tänzer mit einer sehr skurrilen Aufführung an, was sehr interessant war. Wir waren uns einig, dass es sowas definitiv nicht in Europa geben würde und deswegen Südamerika irgendwie cooler ist.
    Tja, abends war ich dann wieder auf einem Jazzkonzert, was eindeutig besser war als das erste am Abend zuvor, dieses Mal aber mit Clara und Sebastian. Sehr schön.
    Heute geht's zum Jardín Japonés, dem japanischen Garten, und danach nach Recoleta zusammen mit Stef, dem Holländer. Heute ist nämlich Feiertag...
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